Bram
Brām, m., –(e)s; –e:
1) auch: Bramen, m., –s; uv.; Bräme, f.; –n:
a) Ginster, Pfriemkraut; Spartium scoparium; Genista. 1, 183, wovon die Knospen, wegen der Ahnlichkeit mit Kapern, wenn sie eingemacht sind, auch Bram- oder deutsche Kapern heißen. —
b) die rankende Brombeerstaude und die Brombeere selbst (mundartl.: Brom). Unzeitigen Brämen oder Brombeeren. 2, 169. —
c) Hopfenranke: Brame, Bräme, Prame etc. —
d) Von Brumen- oderHundsbrämen. Garg. 147b= Hundsrose, wie 8: Brämader = Rosenader etc. —
2) (Schiff.): Als Bstw. in Zsstzg. bez. es alle Stengen, Taue, Blöcke, Segel, die zur zweiten Verlängrung der Masten gehören, z. B.: B.- (Kreuz-B., Ober-B., Vor-B.) -Stenge, -Rah, -Segel etc. — S. auch Prahm. —
3) B., Bräm, Rand: Unter dem tiefen Bräm der Winterhaube. 1, 118; Der Bräm auf ihren Mänteln. F. 57; s. Brahne, Braue und Bräme. —
4) (mundartl.) Rußfleck, auch: Brämling: Mit dem Finger ganz leise und süfterli [säuberlich] ein Brämi abmachen. G. 287; Dies auch als Name einer (schwarzen) Kuh. V. 2, 558. Dazu: Brämen, tr., refl.: Einen anrußen. G. 182; refl. auch: sich verrechnen, übel ankommen. Er ist gebrämt, angetrunken etc.
Anm. Vgl. 1, 258. — In Bed. 1 scheint Grundbegriff das Spitze, Stehende (vgl. Bremse u. Priem). Die Brombeere 1, 232) wird von Einigen zu 4 gezogen, wegen |der schwarzen Farbe der Frucht; doch spricht dagegen das engl. bramble für die Staude, dann überhaupt Gestrüpp (die Frucht blackberry, Schwarzbeere), ferner frz. framboise, die rothe Frucht der stachlichen Himbeerranke. — Zu
1) gehört noch engl. broom, Ginster; Besen u. der Name der engl. Stadt Birmingham (alt: Bromichham = Ginsterheim) wie unser Bremen. S. Engl. 1, 7. — Auch 2 gehört wohl zu 1, die Bramstange läuft spitz zu. — Die Bed. 3 und 4 sind wohl aus Rahm (s. d. = Ruß und Einfassung, Rand) durch die Vors. „Be“ entstanden, vgl. engl. brim, Rand; auch Brand, in einzelen Fällen = Rand, das Äußerste (s. Brand-Pappe, -Schippe, -Schiefer, -Sohle, -Wache etc.), vgl. namentl. Braue.
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