Faksimile 0201 | Seite 193
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Bottich Bottig
Bóttich, Bóttig, m., –es; –e: großes rundes,
oben offnes Gefäß aus ſtarken, breiten Dauben zuſam-
mengeſetzt, wie ſie nam. in Brauereien gebraucht wer-
den: Eimer, Bottiche und allerlei hölzerne Gefäße. G. 14,
183; Alexis H. 1, 1, 11; Packt ſie [die Felle] in kleine
B–e. Karmarſch 2, 566; Die am Boden des Sättigungs-
B–s abgelagerten ſchlammartigen Unreinigkeiten. 1, 332;
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u. ä. Zſſtzg., z. B.: Bier-, Brau-, Gär- (222);
Maiſch- (209), Quell-B. (197), zum Einquellen des
Malzes; Stell- (Gär-B. zum Stellen des Biers);
Waſſer-. Freitag Soll 3, 103; Weich- (Quell-B.),
Zapf-B., mit einem Zapfloch zum Ablaufen des Biers
in ein Faß u. ä. m.
Anm. Die Form mit Uml. z. B. Jablonsky 158b; im
Ausl. wechſeln ch und g (ſ. Benecke 1, 227), nach dem ahd.
potacha ſcheint ch vorzüglicher. S. Schmeller 1, 224; 156;
auch Boding, vgl. Butte. Veralt. und mundartl. wie
engl. body = Leib, Rumpf. Schmeller 1, 224; Weinhold
11b; Benecke 1, 226b; ferner = Innres, Kern: Einen mehr
als ellelangen Bottich oder Hornkern . .. Nach der Größe
der gewöhnlichen Ochſenbottiche. Merck’s Br. 1, 511.
In Mecklenburg heißt das Innre der gelben Rüben, des Hol-
lunders (Mark): Paddig.