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Borste
Bórſte, f.; –n; Börſtchen, lein; -: 1) Borſt., ſ.
d. 2) ſteifes, ſtarres, ſich aufſträubendes Haar, wie
es Schweine, Jgel ꝛc. haben: Standen gleich die Haare
ihm wie des Jgels B–n. Alxinger D. 275; Wann ... ein
aufgebrachtes Schwein ... die dicken B–n ſträubt. Haller 85;
Döbel 1, 25b; Und wenn in ſtarrenden B–n mir [dem Cy-
klopen] rings aufſtrauben die Glieder. V. Ov. 2, 324;
Börſtchen. Lenz Nat. 3, 250 ꝛc. So Zſſtzg.: Igel-,
Sau-, Schweine-B. ꝛc.; Lange Flimmer-B–n. Vogt
Oc. 1, 80; Haar-B–n an der Naſe. Forſter R. 1, 62;
Rauh-B–n (bei den Bürſtenbindern die unſortiert
in Bündeln verkauften Sauborſten); Schachtel-B–n
(in Schachteln verkauft); Schwimm-B–n. Vogt Oc. 1,
81 ꝛc. 3) eine Krankheit der Schweine. Falke.
Anm. Ahd. burst, burstâ, mhd. borst und borste, ſ.
Borſt 1 und 2, wohl als das „Empor“-Starrende, vgl. Bor,
Borſtwiſch, Bürzel ꝛc., oder als das Hervorberſtende, vgl.
Bart, Bars, Bruſt, engl. bristle. Veralt. Formen: Die
Bürſt .. ſo ihr [der Sau] .. usgezogen wird. Eppendorf 85;
41; Wenn ſich die Haar ... ſtrauben wie Saubürſten.
Ryff Th. 48; 52; Stumpf 609b; Gewunnen große Säu-
perſten. Schaidenraißer 42b.