Boot
Bōōt, n., –(e)s; –e, Böte; Bötchen, lein; –s-:
1) kleines Fahrzeug mit Rudern und Segel; kleinres Schiff (s. Dampf-B.): Jedes Schiff führt mehrere B–e mit sich; Das große B. (s. Schaluppe); Wurden zwei B–e ausgesetzt. R. 1, 94; Bemannten wir die B–e. 198; 44 etc.; Zahllose Böte und Schaluppen ruderten hin und her. Rep. 3, 220; Rev. 2, 148 etc. — 2) nach der Ahnlichkeit eine Muschel, Patella nimbosa; Nautilus oder Schiffs-B. Oc. 1, 79 etc. — 3) eine Tonne z. B. für spanische Weine, Ol, Korinthen. — 4) ein Bündel, eine Stauche geraufter Flachs. ebd.
Anm. Die Grundbed. für 1, 2, 3 scheint die des hohlen Gefäßes, s. Butte, Bottich, Bouteille etc. und vgl. Schiff. Zu 3 vgl. span. bota, ein Faß, „ein Boot von 30 Aroben zu 25 Pfund“ span. Wörterb.); botta, in Ancona = 3 Brente. Rech. 53. In dieser Bed. oft Both, wie auch in Bed. 1 schreibt, und die Mz. entweder, wie oft bei Maßbestimmungen, unverändert oder z. B.: 50 Bothen Korinthen. 94. Diese Form ist in Bed. 1 selten. Auf ihre Booten setzen. Alp. 3, 134; dagegen sind die angegebnen Formen mit und ohne Uml. häufig, z. B.: Gedränge von Booten und Barken. Jt. 2, 86; Bööten. 78, wofür einfaches ö die gw. und richtige Schreibweise ist. — In der Bed. 4 entspricht das niederd. Wort dem oberd. Bossen (s. d.), und dem frz. botta in gleicher Bed.
Zsstzg. vielfach zu 1, z. B.: Advīs-: schnellsegelnd zur Uberbringung von Nachrichten, vgl. Jacht. —
Búm-: breites Fischer-B. in Holland. —
Dámpf-: kleinres Dampfschiff zur Fahrt auf Binnenwassern, ohne Masten und Segel. —
Fǟhr-: HSmidt grLand 1, 17 = Fähre. —
Fést-: bei den Walfischfängern das Boot, von dem aus eine Harpune auf den Walfisch geworfen ist, so daß sie festsitzt. —
Físcher-: Drei F–e wohlbemannt. Freiligrath 1, 215; Forster R. 1, 8. — Flách-, Flát-: Arche, Breithorn, von flachem Bau. Sealsfield Leg. 3, 157; Transatl. 1, 64; Wilkomm W. 183. —
Flīēh-: s. Fliebustier Anm. —
Héck-: Dreimaster zwischen Barke und Fregatte. — Jácht-, Jágd-: Advis-B. Heinse A. 1, 154, s. Jacht. —
Kanōnen-: Boot, das 1 oder 2 Kanonen führt. —
Kīēl-: im Ggs. der Flach-B. Sealsfield Transatl. 1, 64. —
Kūfen-: Man benützt dazu Kufenböte, d. h. Böte, welche auf Eiskufen stehen und die man vor sich herstößt. Bricht das Eis, so springen die Leute hinein und das Fahrzeug schwimmt. Laube Kön. 1, 96. —
Packēt-: Postschiff zur regelmäßigen Beförderung von Packeten und Passagieren: Auf Diligencen, P–en (–⏑–⏑). Sch. 26a. —
Rūder-: im Ggs. der Dampf-B. Kohl E. 3, 52; J. 1, 232 etc. — Sánd-, Wéll-: kleine in Holland gebräuchliche Schuten. —
Tjálk-: ein flachgebautes holländ. Fahrzeug. HSmidt grL. 1, 99 u. ä. m.
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