Faksimile 0194 | Seite 186
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Boi Boy Boie Boje Boye
II. Bói, Bóy, n.; –s; –s; Bóie, Bóje, Bóye, f.;
–n (Schiff.): ein auf dem Waſſer ſchwimmendes Zei-
chen für die Schiffer, theils wie Baken (ſ. d.) oder
Bujen, ein- und ausſegelnden Schiffen die Richtung
oder gefährliche Stellen anzugeben, ſo nam. die Klap-
boje, eine mit einer Kette am Meeres- oder Flußgrund
befeſtigte kegelförmige Tonne; theils am Anker befeſtigt,
um deſſen Stelle auf dem Grunde anzugeben; die
Anker-B. (auch Ankerflott oder Dobber), und zwar
Block- oder Klotz-B., wenn ſie ganz aus Holz, Kork-
B., wenn ſie aus Kork geſchnitten; Tonnen-B., wenn
ſie wie ein Faß aus Dauben zuſammengeſetzt iſt: Schnitt
die Glocke von der Boy [vorher: Sie ſchwamm auf einer
Tonne wohl]. Freiligrath 1, 362; Daß die Kette eines der
beſtändigen Boys, woran man das Schiff befeſtigt hatte, ge-
brochen ſei; zur Fortarbeitung eines Schiffs, wozu die Boys
zu Plymouth gebraucht werden ꝛc. Forſter R. 1, 6; offenbar:
der Hafen- oder Ketten-Anker, deſſen Stelle durch die
Boje bez. iſt.
Anm. Das ſchon von Feſtus erwähnte altlat. Bojae, ge-
nus vinculorum tam ferreae quam ligneae (ſ. Friſch 1,
117a), im Mhd. boije (Benecke 1, 221), findet ſich noch als
„Bujen, Fußeiſen für die Gefangnen“, Bobrick 154. Ob un-
ſer Wort, wie Friſch will, dazu gehört, und dies ſelbſt zu bie-
gen, iſt fraglich. S. auch boien 2.