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Ge~blut Ge~blute
Ge~blūt(e), n., –(e)s; uv.: das Blut (ſ. d.), in-
ſofern es als eine zuſammengehörige Einheit aufgefaſſt
wird, alſo z. B. nicht das vergoßne Blut, wie z. B.
noch: Erlöſe uns von den G–n. Luther 1, 30b, wo es (Pſ.
51, 16) jetzt lautet: Errette mich von den Blutſchulden,
und in Bezug auf das eben aus dem Körper ſtrömende:
Da er das G–e ſtillet | und der Adern rothen Saft äußerlich
und inwärts hemmet. Brockes 9, 57 ꝛc., aber wohl: 1) das
Blut im Körper: In den Jahren .., da das G–e ſiedet.
Cronegk Einſ. 6; Haller 176; Muß Einem ja die Galle ins
G. jagen. L. 12, 213; Die Wallung ihres kochenden G–s
ein wenig niederzuſchlagen. 3, 407; Zinkgräf 1, 221 ꝛc.
Auch: Ihr G., das heilig dunkle, das in Trunkenheit dich
wiegt, | bietet dir die Rebenpflanze. Platen 2, 17 (ſ. Blut
10). 2) die im Blut liegende Eigenthümlichkeit, Art
(ſ. Temperament), zumal auch gemeinſamer Abſtam-
mung; der Stamm, das Geſchlecht ꝛc.: Zur Ehre deut-
ſchen G–es und Gemüthes. Fichte 7, 365; Ein ungetadeltes
G–e, | das ſeine Ahnen nicht mehr zählt. Haller 167; Edel-
mann vom ſtolzeſten G–e. Keller gH. 4, 346; Falſchheit ſchei-
det Die, die das Geblüt vereint. Lichtwer 255; So du aber
des Ulyſſes Gebluet und.Art nicht an dir hätteſt. Schaiden-
reißer 7b; Ich bin fürſtlichen G–s. Sch. 190b; Sion nicht
mit dem G. erbauen, d. h. nicht auf die Verwandtſchaft ſehen.
Zinkgräf 1, 2 ꝛc.
Anm. Verſch. Geblūte, n., –es; 0: das fortdauernde
Bluten.