blassen
Blássen: 1) intr. (haben):
blaß sein, werden (s. er-b.): Bis sie blutend blasst. 16, 242; Die Sterne b. wenn die Sonnen funkeln. 1, 25; Seine [des Tages] Farben b. 47b; Des alten Königs letztes B. 35a; Sein [ des Glühwurms] unwirksam Feu’r beginnt zu b. Haml. 1, 5 u. o. — 2) tr. (seltner): blaß macheu (vgl.: bleichen): Röthen, | was Todtenasche blasset. 3, 6, 13, — auch mit Uml.: Unsere ... geblässten und gerunzelten Tütendreher. Südr. 1, 196. Zsstz. z. B.: Áb-: gewöhnl. intr. m. sein, die Farbe fahren lassen und blaß werden: Der Schmetterlingsstaub. .. abgeblasst. M. 4, 199; Abgeblaßte Wappen. Mus. 2, 367; Die Farben der Haut sind abgeblasst. Nal. 175; Blassest ab wie Tod. 2, 91; Olivenfarbene [Käfer] blassen ... ins reine oder bläuliche Schwarz ab. Th. 286 etc.; refl: 11, 144 = sich blaß studieren etc. — Án-: tr. (selten): Der Mondschein blasst alle Gegenstände an. — Aūs-: tr.: die Farbe ausziehen, und intr. (sein): sie so verlieren: Die Sonne blasst das Band aus. — Diese Stickerei scheint mir sehr ausgeblaßt. Mus. 3, 15 u. o. — Dahín-: intr. m. sein: blassend hinschwinden, dahinbleichen s. d. — Ent-: tr. und retl.: die Blässe fahren lassen: Entblasse dich. und werde wieder roth. 5, 55. — Er-:
1) intr. sein: blaß werden:
a) vor Gemüthsbewegung, besonders Schreck: Über Etwas (Accus., zuw. auch Dat., z. B.: 1, 48, s. † über) c.; Erschrecken und e. 6, 4 etc.; Erröthend, e–d in einem Nu. 3, 239; Was nicht der keckste Jäger ohn’ E. nur denken mag. 4, 72; Unerblasst zum Tode gehn. 135; Vor keinerlei Schuld zu c. Hor. 2, 214; Von keiner Schuld e. HBr. 1, 51, genauer als da man vor Etwas erblasst, wenn es erst geschehn soll; von Etwas, über Etwas, was geschehn ist. —
b) Vor Etwas e., davor, als vor dem Überstrahlenden verschwinden: Vor ihrem reinen Licht erblasst der falsche Schein. 73; Ein-innres Leben, vor dem das Leben der Erd’ erblasst und schwand wie Nachtlampen im Morgenroth. H. 2, 97 u. o, —
c) (s. b) mattre Farben annehmen, erlöschen, hinschwinden, wobei oft das Entstehnde von blasser Farbe mit „in“ etc. beigefügt wird: Sie erblassen, die Wolken. 2, 171; Das Abendroth erblaßte zur Dämmrung. 1, 52; Die Blume erblasst. G. 1; Die Hoffnungen erblaßten von selbst. Less. 1, 272; Der Purpur, der im Westen funkelt, | erblasset in ein falbes Grau. 96; Die Aussicht auf die große Erbschaft erblasst. Mus. 2, 359; Auch der Stein erblasste zu Gold [durch die Berührung des Midas]. Ov. 2, 204. —
d) euphemistisch statt sterben: Lässt ... sein Herzogthum durch sein E. frei. 2, 67; Der Wohlerblaßte. 3, 171; Das erblaßte Mädchen, éiner Schlafenden ähnlich, aber kalt und athemlos. 18, 103 etc. —
2) selten tr. = machend: Es hielt Jedweden e–de Angst in der Stellung. Th. 25, 220 etc. — Hín-: dahin-b. — Nāch-: intr. mit sein, von blassen Dingen, die nachträglich noch blasser werden. — Ver-:
1) intr. mit sein, den hellen Farbenglanz verlieren, ganz blaß werden: Nachdem mir das Leben verblasst war. 4, 305; Die tausend verblaßten und wieder in altem Farbenglanz auftauchenden Kindheitserinnerungen. 16, 274; 8, 250; Gott! Sie ver-b.! 189b; 426a; Febr. 91 etc. —
2) tr.: ver-b. machen: Thränen, die meine Schrift ver-b. G. 1, 170; Bei dem einen [Schmetterling] verdüstert und verblasst sie [die Alpenzone] die rothgelbe Farbe. Th. 283 etc.
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