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Bild
Bild, n., –(e)s; –er, (–e); –chen, lein, –erchen, erlein (Mz.); -, –er-:
die Form und Gestalt eines Ggstds., in der er in die Erscheinung tritt, sich darstellt, oder dargestellt wird. Wir trennen die vielfach ineinander übergreifenden Bed. in folgende Nummern:
1) die Gestalt, in der ein Ggstd. sich darstellt.
a) die Erscheinung eines Ggstds.; die sinnliche Vorstellung, die wir davon haben: Wie im Traum ein B. (s. d) uns erscheint, | das längst wir todt und verschollen gemeint. Chamisso 3, 238; Da schwebt so licht dein liebes B., | dein süßes B. mir vor .. | und ach, mein schnell verrauschend B., | stellt sich dir’s nicht einmal? G. 1, 79; Daß Reden feindlicher Menschen | dieses liebliche B. [des Mädchens] mir zu beflecken vermocht. 228; Verwischet das B. jeder Er- innrung [ziemlich = jede Erinnrung, s. b] in mir. 247; Lasst uns nicht mehr die traurigen B–er [Vorstellungen, Erinnrungen] erneuern. 5, 10; Die ihr mir das B. der Helden .. | entgegenbringt [durch euer Erscheinen lebhaft die Vorstellung davon erweckt]. 13, 39; Nun ist’s nicht mehr ein kranker Grillentraum, | es ist ein wahres unauslöschlich’s B. 254; Gaben sie mir denn ein B. oder nur irgend einen Begriff? 14, 157; Wenn ich Ihnen das B. unsres nächsten Morgens recht lebhaft darstellen könnte. 17, 244 etc.; Find ich so den Menschen wieder, | dem wir [Götter] unser B. [Gestalt] geliehn? Sch. 55b u. o.
b) der Ggstd. selbst in seiner Erscheinung und Wesenheit, vgl. hier und für das Folgende, namentl. für 2d: „Der Schein, was ist er, dem das Wesen fehlt?“ Das Wesen, wär’ es, wenn es nicht erschiene? G. 13, 275, und s. Blind 4, z. B.: als Ggstz. des Schattens, s. d. und vgl. dagegen 2d: Ein B. durch das die Welt genas, | die sich mit Schatten abgequält. Gottschall Gött. 16; Ach, von jenem lebenswarmen B–e | blieb der Schatten nur zurück. Sch. 22a etc.
c) ein Ggstd. in seiner innersten Wesenheit und Vollendung als Muster und Vorbild: Länger wäre nicht nach solchem Entschluß | Harun Alraschid das B. [Muster] der Weisheit. Platen 4, 276, vgl.: die Weisheit selbst; Sie ging hinab, ein blühend B. des Lebens | in ihre Gruft und kehrt, ein Leichnam, wieder. MBeer Arr. 29; Sie ist ein wahres B. der Gesundheit; Er ist .. aller Tugend vollendetes B. Chamisso 3, 225 etc.; Verzeiht, vergesst und thut nach seinem [Christi] B–e. 4, 134; Forme Menschen | nach meinem B–e. G. 7, 250, vgl.: 1. Mos. 1, 27; Die wahren B–er ihrer Herrn. L. 1, 410; In dem B–e [vgl. Spiegel] seiner Sache seh’ ich | der meinen Gegenstück. Schlegel Haml. 5, 2 etc.
d) von persönl. Wesen = Person, s. d. und vgl. Gestalt: Lasst uns Menschen machen, ein B. (s. 2), das uns gleich sei. 1. Mos. 1, 26; Adam zeuget einen Sohn, der seinem B–e [ihm] ähnlich war. 5, 3; Ein göttlich Weib kein schöner B. sah ich in meinem Leben. G. 1, 2; Ob sie nicht etwa das B. [die Erscheinung, sie selbst] des bezeichneten Mädchens erblickten. 5, 48; So steigst du denn, Erfüllung, schönste Tochter | des größten Vaters endlich zu mir nieder! Wie ungeheuer steht dein B. vor mir! (s. a) 13, 45; So lang der Styx geflossen, trug er kein lebendig B. Sch. 54b; Nie sah ich solchen Heldenzorn in so | armsel’gem B. Schlegel Cvmb. 5, 5; Er saß bei den Freiern, das Herz voll großer Betrübnis, | denkend des Vaters B., des herrlichen. V. Od. 1, 115 etc., vgl. namentl.: Menschen-, Manns-, Frauen-, Weibs-, Jungfern-B., wofür auch aufgelöst: Ein weiblichs B. Uhland V. 1, 184; Ein fräulich B. Schuppius 462; Das entmannte B. [Kastrat]. Seume Sp. 258 etc.; Aus dem Walde komm’ ich, du schönes B–chen [Mädchen]. Fouqué 8, 12; Sein ganzes Wünschen wird erfüllt; | ein B., ein auserwähltes B. | ersättigt alles sein Begehren. Opitz 1, 217; Bis das theure B. | sich ins Thal herunterneigte. Sch. 65a; B. ohne Gnade, s. Gnaden-B. etc.
2) die Form und Gestalt, in der ein Ggstd. dargestellt wird.
a) namentl. die durch die sogen. bildenden Künste dargestellten Figuren, ohne Zusatz meist Darstellungen auf einer Fläche: Zeichnungen, Gemälde, Stahlstiche, Kupfer etc., s. Bildnis und dazu: Ein B. von einem Mädchen = zum Malen schön, bildschön, vgl. Gnaden-B.: auch die Figuren und Muster bei den nicht glatten Webereien, und solche Gewebe selbst (s. Gebilde, Gret und Bildweber), gestickte Figuren etc.: Zu einem reichen Polster .., gewirkt mit guten B–ern. Simrock N. 347 etc.; bei den Spielkarten die darauf abgebildeten Figuren und auch die damit bezeichneten sogen. bunten Karten, im Ggstz. der bloß mit Augen bezeichneten etc., s. Herolds-B.
b) s. d., auch erhabene Darstellungen z. B. auf Münzen und so auch die das B. zeigende Seite im Ggstz. der Schild- oder Schriftseite: B. oder Schrift; Wessen ist das B. und Gepräg? Sch. 828a; Man wägt nicht jede Münze, man nimmt auch leichtes Stück des B–es wegen. Schlegel Cymb. 5, 4, nam. aber körperliche Darstellungen, vgl.: Stand- B., B-hauer, -säule etc.: B. von oder in Alabaster, Erz, Gips, Marmor, Stein, Wachs etc., zusammengezogen: Alabaster-B.; Gegoßnes B.; Bildet im Traum der Gedanken | ihr Finger ein leimernes B. H. 15,7; Im Sattel saß er fast, als wie ein B. von Eisen. Rückert Rost. 148; Dem geweihten B–e [dem hölzernen Pferd]. Sch. 31a; Ein bloßes B. | in Gips von Weibern dieses Schlages. W. 12, 4; Ein B., in dessen Brust Nichts schlägt (s. e). 168 etc.
c) nicht durch Kunst erzeugte Abbildungen vorhandner Ggstde.: So entsteht auf der Netzhaut ein B. der vor dem Auge befindlichen Gegenstände; daher auch zuw.: die Stelle im Auge wo dies B. sich zeigt, Augapfel: Bewahre mich wie B. im Auge. Mendelssohn Ps. 17, 8; B. im Wasser, z. B.: G. 1, 218, vgl. Spiegel-B. etc.; Von nun an soll sein schönes B. | am Sternenhimmel stehn. G. 1, 46, vgl. Stern-B. etc.
d) überall bezeichnet hier in 2 Bild nicht wie in 1 ein ursprüngliches, Ur-, Vor-B., Prototyp, sondern vielmehr das Ab- und Nach-B. eines wirklich oder in der Vorstellung vorhandnen Ggstds., also auch: das Gleichnis, Sinnbild, s. f und vgl. 1c: Du [Lilie] bist mir .. ein schönes B. | von mancher Jungfrau rein und mild. G. 1, 153; Die Lilie, das B. der Unschuld. 17, 372; Durch dieses abgeleitete, durch dieses B. vom B–e, durch das Gleichnis vom Gleichnis. 39, 78; Wie angenehm ist doch die Liebe, | erregt ihr B. [Abbild] schon süße Triebe, | was wird das Ur- B. selber sein? Haller 99; Nicht auf der Erden ist ihr B. und ihr Gleichnis zu sehen. Sch. 491b; Ein schaudernd B., wie ihr gestorben und gelebt. 493a u. v.
e) daher auch im Ggstz. von 1b = Schatten (s. Schatten-, Lügen-B.), Etwas, das von dem dargestellten Ggstd. nur die äußre Form, den Schein ohne den Inhalt, ohne das Wesen hat: Bloß der Schein und das B. der Aufklärung. IP. 15, 4; Die Mumie .., das trügende B. lebender Fülle. Sch. 76a etc.
f) ähnliche Darstellungen in verwandten Künsten, besonders in der Rede- und Dichtkunst, theils eine Schilderung in Worten, die für die Vorstellung eine ähnl. Anschauung wie das gemalte Bild für das Auge bewirkt, vgl. Jdyllie-, Balladen-, Märchen-B. etc., theils aber auch (s. d) ein Gleichnis, wodurch etwas Nichtsinnliches auf eine bestimmte sinnliche Anschauung bezogen, der Vorstellung lebhafter und eindringlicher vorgeführt wird: B. nenne ich jede Vorstellung eines Gegenstandes mit einigem Bewusstsein der Wahrnehmung vor- 17* handen. H. 13, 7; Er gehe auf die Bilderjagd .. Wir finden in Kleistens Gedichten von solchen einzelnen glücklich aufgehaschten, obgleich nicht immer glücklich verarbeiteten B–ern gar Manches, was uns freundlich an die Natur erinnert. G. 21, 77; [Kleist würde] aus einer mit Empfindungen nur sparsam durchwebten Reihe von B–ern eine mit B–ern nur sparsam durchflochtene Folge von Empfindungen gemacht haben. L. 6, 475; Daß die neueren Dichter .. mehr B–er haben und weniger B–er [als Stoff für die Maler] geben. 11, 127 u. v.; Da der Sonnenstrahl der Freiheit seine Tage nicht erhellt, | giebt er [der Dichter] statt des Weltenbildes nur ein B. des B–s der Welt. Platen 4, 73; In der Allegorie muß beim Anschaun des unmittelbar vor Augen liegenden B–es das ideale Gegenbild als die ihm entsprechende höhere Bedeutung des Dargestellten sich deutlich entfalten etc.
g) (s. f) Die sogenannten lebenden B–er, in denen lebende Personen, gleichsam ein Bild von einem Bilde liefernd, es in bestimmter Gruppirung nachbilden, s. G. 15, 190 etc.
h) Tanzbilder, Figuren, Touren, der nach gewissen Linien beschriebene, vom Tänzer zu nehmende Weg.
i) Tonbilder, Tonfiguren, an versch. Stellen mit wechselnder Modulation wiedergebrachte Bruchstücke einer Melodie; die Zergliedrung melodischer Hauptnoten in Noten geringern Werths, weil bei der Aufzeichnung die Striche auf dem Notensystem Figuren bilden, vgl.: Figur, figuriert etc.
Anm. Ahd. biladi, bilidi, mhd. bilde, und so noch Bilde. Luther 6, 9d; 10a; 356b u. o. auch als Mz. 3, 36b; Zinkgräf 1, 228; Zwingli 2, 24 etc. und noch: Wo man sich verschrobnen Bilden bückt. G. 3, 140; Wunderbilde. Gaudy Kaiserl. 24 etc. Aus dieser Mz. hat sich dann eine weibl. Ez. entwickelt: Gegen die Bilden und Unbilden des gemeinsten Tages nicht gerüstet. G. Zelt. 4, 427, vgl.: Unbild. Verkl. in der Mz.: Bilderchen. Putlitz Wald 19; Bilderlein. Zschokke 8, 252 etc., vgl. mundartl.: Die Bildcher. Merk’s Br. 2, 270, ferner: Bildel. Schmeller, Weinhold etc. Als Bestimmungsw. uv., doch wo der Begriff der Mz. deutlich hervortritt, Bilder-, z. B.: -Buch, -Bibel, -Fibel, -Werk, -Bogen, -Händler, -Saal, -Sammlung, -Gallerie, -Räthsel [Rebus], -Anbeter, -Diener, -Dienst, -Stürmer etc., ungewöhnl. aber das bei Brockes (z. B.: 9, 19; 49; 51 etc.) häufige „Bildersäulen“. Die ursprüngl. Bed. scheint die des geschnitzten, gehauenen Bildes (2b), so daß das Wort vielleicht mit Beil (s. d.) und Bill zusammenhängt.
Zsstzg. unerschöpflich, namentl. insofern sie einerseits den Stoff (2b), andrerseits den dargestellten, geschilderten Ggstd. bezeichnen, z. B. Christus-, Madonnen-, Marien-, Muttergottes-, Janus-, Jupiters-, Jovis- (Sch. 24b), Pollur- (ebd.) B. etc., Schlachten-, Markt-B., eine Schlachten-Scene etc. darstellend, vgl. Gemälde, ferner: Stück und Zsstzg., z. B.: Áb- [2d]: ein Bild mit Bezug auf das abgebildete Wesen, auf das Ur-, Vorbild, bei Adelung noch „ein im Hochd. ungewöhnl. Wort“: Wenn er das Bild unsres Lebens aus seinem dramatischen A. erkennt. Börne 1, 158; Wenn dies A. dem Urbild gleich ist. 256; So hätte das Vorbild seine Fehler oder das A. wäre nicht getreu. 5, 199; Unsere Betrachtungen beziehen sich ... auf das Vorbild, ... auf das gewirkte A. G. 38, 28; Ein Sohn, das jüngere A. seiner selbst. Gutzkow R. 9, 140; Wie des Mondes A. zittert | in den wilden Meereswogen; und er selber etc. Heine Reis. 2, 283; Vielleicht schliefen unter den A–ern die stummen Urbilder selber. JP. 1, 31; Sein, den der Seligste nicht ausnennt, vielnamiges A. V. 3, 15 u. o.
Ābend-: ein B. wie es der Abend oder sich am Abend darbietet. Salis 50.
Affen-: Abbildung von Affen. G. 15, 179 etc., dann auch = Zerrbild, häßliches Gesicht etc. und [1], häßlicher Mensch etc., vgl.: Affengesicht: Diogenes .. dieses A. Canitz 149.
Áfter-: falsches, Scheinbild: [Das Irrlicht], ein A. vom Sterne. Gotter 1, 233; 2, 166; Merck’s Br. 2, 43 etc. Āhnen- [2a und b]: Abbildung der Ahnen. L. 11, 183 etc.: V. 4, 140 etc. Alabáster- [2b]. Alb-, Álp-: veralt.: ein täuschendes, trügliches Bild. Lohenstein Ros. 6.
Álpen-: Bild, wie es die Alpen zeigen, Alpenlandschaft etc. Kohl A. 1, 325. Altar- (⏑ –): das auf den Altar gemalt ist.
Ándachts-: vor dem die Andächtigen knien etc. G. 7, 198.
Angst-: Schreckbild, angsterregende Vorstellung. Sch. 788b etc. Án- muths- [1d]: anmuthige Erscheinung, Person etc. Brockes 6, 78. Āūgen- [2c]: Zelter 2, 188. Ballāden- [2f]: Der König von Thule ... Goethes schönstes B. Stahr Par. 1, 237.
Bänkelsänger-: s. Jahrmarkts-B. Bérg- [2c]: Die B–er schwankten im See. G. 26, 150 etc., vgl. auch: Alpen-B.
Blóck-: veralt. Bildsäule. Spate.
Brúst-: eine Person bis zur Brust darstellend. G. 20, 18 u. o.
Charákter-: Bild, worin sich ein bestimmter Charakter ausspricht; auch Charakterschilderung etc. Chrísten-, [1c]: Muster für Christen. Spate.
Dénk-: Gedenk-B., Monument; Sinnbild. Dócken- [2c]: Docke, Puppe. Spate.
Dóppel-: doppeltes, namentl. in der Farbenlehre. G. 38, 91; 39, 214 etc.
Drúck-: durch Druck erzeugtes. G. 39, 340.
Dúnst-: Nebel-B., Fantom. Alexis H. 1, 2, 91 etc.
Eben-: Gleich-B., das einem Ggstd. gleiche Bild, zumal eine, einer andern gleichende Person, früher oft auch = Muster, Gleichnis: Desselben Altars E. und Gleichnis (veralt.). 2. Kön. 16, 10; Das E. des unsichtbaren Gottes. Kol. 1, 15 etc.; Er sieht in der geschwollnen Ratte | sein ganz natürlich E. G. 11, 88; Trügst du nicht das E. des Kaisers, das ich in dem besudelsten Konterfei verehre. 9, 101; Von seinem E. [Ähnlichkeit], das Gott den Menschen gab, | drückt deutlicher kein Zug sein holdes Urbild ab. Haller 149; Diesen E–ern des Höchsten [den Menschen]. Klinger F. 400; Du bist der ganze Karl, sein Echo, sein E. Sch. 112a; Laß dir meinen Fall ein Beispiel oder E. sein. Schaidenraißer 48b; 11a; 61a etc.
Ehren-: ein Einem zu Ehren gefertigtes Bild, Denk-B. G. 6, 94.
Eīnzel-: Ggstz. des Gesammtbildes, zuw. auch = Monographie.
Engel-: ein einem Engel ähnliches Bild, eine solche Person [1d]: Ein E. von höchstens achtzehn Jahren. Müllner 7, 113 u.o.
Erínnerungs-: Bild zur Erinnerung, Denk-B.; auch: B. in der Erinnerung. Auerbach Leb. 2, 328. Erz- [2b].
Famīli-en-: Familienglieder darstellend; in der Familie bewahrt etc.
Fárben-: das Farben hat, z. B. im Ggstz. der unfarbigen Zeichnung, ferner z. B. das prismatische Spektrum. G. 39, 186 etc.
Fēūer-: feuriges Bild, feurige Erscheinung, z. B. = Meteor. G. 9, 225; In das F. der Sonne geschaut. Mörike N. 629. Fīēber- [1a]: vgl. Angst-B.: Das F. einer erkrankten Einbildungskraft. Börne 1, 27.
Flächen-: s. Rund-B. 2.
Flátter-: Gaukel- B. Arndt E. 337.
Frátzen-: Zerr-B., Karrikatur. G. 19, 357; W. HB. 2, 123 etc.
Frāūen-: Abbildung einer Frau, aber auch [1d] = Frau: Frau Bertha fällt zu Füßen ihm | das bleiche F. Uhland 389; Ihr stumpfer Räubersinn | berechnet sich den Werth der schönsten F–er | (von Marmor oder Fleisch, gleichviel!) mit kaltem Blut | blos nach dem Marktpreis. W. 20, 259.
Frésko-: mit Wásserfarben auf frischen Kalk gemalt. —– Frêvel-: frevelhaftes, sündiges Bild: Dies eingedrungne F. aus ihrem Herzen wegwünschen. Herrig 16, 272.
Frīēdens-: z. B. [1d]: Wer durfte sich an diesem F. [Eugenien] ... vergreifen? G. 13, 332; Selige Natur! vor deinem F–e laß meinen Übermuth mir auf immer entschlummern. Hölderlin H. 2, 74 = friedliche Erscheinung u. s. w.
Frǖhlings-: vgl. Abend-B. Matthison 22.
Fǖr-: veralt. Vor-B.
Fürsten-: Abbildung eines Fürsten. Zinkgräf 1, 228; Muster eines Fürsten etc.
Gárten-: vgl. Berg-B., übertr.: Das stille G. das sich L. von ihrem Leben und Treiben gemalt hatte. Kinkel E. 359, er hatte es sich idyllisch wie einen Garten vorgestellt.
Gāūkel-: schnell vorübergaukelndes, z. B.: G. der Phantasie. Gutzkow R. 5, 71, des Maskensaals. Mörike N. 44 etc.
Ge-: s. Gebilde. Gedánken- [1a]: Börne 1, 18.
Gedénk-: Denkbild, Denkmal. Stahr Nat. Z. 7, 225.
Gêgen-: Pendant, ein einem andern Bild entsprechendes, namentl. entweder
1) ein ähnliches Nach- oder Vorbild, oder überhaupt in einer Beziehung dazu stehndes, damit zusammengehöriges Bild: Das Heilige, so mit Händen gemacht ist, welches ist ein G. des Rechtschaffnen. Hebr. 9, 24 [,,ein bloßes Nachbild des wahren“. Eß]; Daß er durch die Tugend in seinem kleinen Wirkungskreise das G. Gottes in dem Unermeßlichen des Weltalls wird. Engel 4, 41; Natur, die hier einsam und dunkel ... das G. der in dunkeln Gedanken verwebten Seele war. Forster Br. 1, 417; Wir sitzen gegen einander ..., die Köpfe nach verschiedenen Seiten in die Hand gelegt, so muß Das ein Paar artige G–er geben. G. 15, 51; Wenn die Tische des Priors und Christi als zwei G–er auf einander blickten. 31, 54; Zu Allem was die Natur in sie gelegt hat, auch in der äußern Welt die antwortenden G–er zu suchen. 30, 9; Ein Wahnbild, das in der allgemeinen Welt kein G. findet. 39, 234; 40, 48; Novalis 1, 111; Pfeffel Po. 3, 63; Riemer G. 1, XXI; Tieck A. 1, 97; W. 15, 1; Zelter 1, 188; 413 etc.
2) ein Bild als Ggstz. zu einem andern: Vollkommenheit! welch Bild, an Pracht und Anmuth reich! | ... doch ach welch G., | die Unvollkommenheit. Lichtwer 165; Musäus M. 2, 149; Von den beiden G–ern der menschlichen Würde und ihres Verfalls. Thümmel 5, 41; W. 19, 156 etc. Gehȫr- [1a]: Die Aussprache der Accente entsprach dem G., welches ich mir davon gemacht habe. Niebuhr Nachgel. 101. Gēīstes- [1a]. Stuhr Relig. 20. Genre- (frz. shang’r): eine Scene aus dem gewöhnl. Leben darstellend, s. Sitten-B.; auch übertr. auf Personen aus einer solchen Scene: Trautmann zu Grete die ihm präsentiert: Ei, unser hübsches kleines G–lein. Gutzkow Königsl. 130. Gesámmt-: eine Gesammtheit umfassend und darüber einen Uberblick gewährend, wobei die Einzelheiten verschwinden. Auerbach Sch. V. 22; Gutzkow Bl. 1, 349 etc. Gewánd-: = Peplos. Stahr Par. 1, 261, buntes, gewebtes Gewand. Gíft- [1a]: giftige, schändliche Gedanken und Vorstellungen. Alexis H. 2, 218. Gíps- [2b]. Glēīch-: Eben-, Abbild: Das Beispiel oder G. eines solchen Verhältnisses. Arndt Erinn. 273; Daß immerfort G–er, Gleichnisse, Abbildungen als zweite Selbstheiten von ihm ausgehn. G. 39, 152; Ein G. deiner selbst, dein Doppelgänger. Kühne Fr. 270. Gnāden-: ein wunderthätiges den Gläubigen Gnade spendendes Bild. Sch. 65a; 449b u. o.; Solchen rühmlich bekannten G–ern gegenüber ... stehen alle jene Schildereien, an welche sich keine Sage, keine Tradition, kein Glaube wunderwirkender Kräfte knüpft. Diese können dann füglich „Bilder ohne Gnade“ genannt werden. Dies Wort nun hat der lebenslustige Östreicher aus Kirche und Kapelle ins Leben übertragen und heißt diejenigen Frauen und Mädchen, welche zwar äußerlich schön, aber bei näherer Bekanntschaft uninteressant sind, kurzweg ebenso. Holtei Obern. 1, 121. Der Ausdruck ist alt, s. Benecke 1, 121 = ein Leib ohne Seele etc. Götter-: In den Tempeln standen G–er etc., aber auch [1d] göttliche Erscheinung, göttliches Wesen etc.: „Achill liegt dort mit seinem schönen Frcunde.“ | So seid ihr G–er auch zu Staub. G. 13, 36; 295; Plötzlich in der Wilden Kreise | steht sie [Ceres] da ein G. Sch. 55b etc. Góttes-: Der Mensch ist ein G. Spate. Götzen-: Ein Gottweib! nie entweih ich sie zum G–e. Freiligrath 2, 48. Gráb-: Bild, als Monument auf dem Grabe etc. IP. HV. 148. Grāūen-: Schreckbild. Gutzkow R. 8, 474; 478 etc. Hálb-: halbes, nicht vollständiges Bild: Daß Farben erscheinen, so wie bei den Doppelbildern schattengleiche H–er entstehn. G. 39, 170. Hāūch-: zart hingehauchtes Bild: Bilder von Heiligen, besonders gefielen uns die sogen. H–er. Rosenkranz (DMus. 1, 2, 12), s. Horn-B. Hāūpt-: hauptsächliches, im Ggstz. eines Nebenbilds. G. 18, 193; 38, 108. Hēīde-: vgl. Alpen-B. Keller gH. 3, 195 etc. Hēīligen-: s. Engel-B.: Ein blondgelocktes Heilgenbild [Mädchen]. Heine Lied. 7. Hélden-: Abbildung, Muster eines Helden. Sch. 555a; Uhland 389 etc. Hērold-: Wappenk.: Die H–er sind nach der Folge der Theilungslinie der Pfahl, der Querbalken, der Link- und Rechtbalken, der Sparren, das Schräg- oder Andreaskreuz. Bernd 2, 118. Die sonst im Wappen oder in den so eingetheilten Abschnitten befindlichen Figuren heißen Figuren oder Bilder schlechtweg. Hēūchel-: Scheinbild. Tieck 2, 107. Hímmels-: s. Götter- B., auch = Stern-B. Spate. Hōch-: Reliēf-B. Hórn-: ein Bild auf Hausenblase oder Leim durch Abdruck einer gravierten Kupfertafel erzeugt, meist Heiligenbilder darstellend. Karmarsch 2, 73; Musäus Ph. 2, 80, vgl.:, Hauch-B. Idēēn- [1a]. Schmidt-Phiseldek VII. In- [1a]: Bild in uns: Das Gespenst ist etwas Sichtbar-Unsichtbares, das Gegenbild eines I–es, einer schwerbewußten innern Schuld. Zelter 1, 188; vgl. auch Jnschrift etc. Jrr-: trügerisches Bild, solche Vorstellung [1a]. Prutz DM. 1, 2, 663. Jāhrmarkts-: wie sie auf Jahrmärkten von Bänkelsängern etc. gezeigt werden. Geibel Rod. 16. Jámmer-: jammervolles Bild, solche Gestalt [1d], z. B.: Chamiso 4, 59: 104 etc. Jūgend-: Aus dem Runzelgesicht mir sein vollwangiges J. herauszustudieren. Kürnberger Am. 269 [wie er in der Jugend ausgesehn]; auch [1d] jugendliche Erscheinung, Person. Voigts H. 9. Júngfern- [1d]: Jungfer. Mühlpforth 2, 47 etc. Kamera-obskūra-: wie es in der „dunkeln Kammer“ erscheint. Zschokke 8, 270, vgl.: Licht-B. Kêhr-: Revers, s. d.: Daß seine selbständigen Werke grade das K. von alle Dem aussprechen. TUlrich. Körper-: Stereoskop. Lándschafts-: eine Landschaft darstellend; aber auch eine sich wie ein Bild darstellende Landschaft. Gutzkow R. 5, 307. Lä́rm-: Solche Lust- und Lärmbilder. G. Zelt. 4, 131, lustige, lärmende Scenen darstellend. Lêbens-: z. B.: In der Mitte von Gletschern, die mit Gras und Bäumen besetzt sind und im Sommer ein höchst anmuthiges L. eingefasst in einen breiten Rahmen des Todes gewähren. Kohl A. 1, 35 etc. Auch: eine Lebensbeschreibung, aus der der Geschilderte anschaulich wie in einem Bilde hervortritt. G. 30, 7 u. o. Lêhr-: Bild, das Einem zur Lehre dient: Die Sinnbilder und Sittensprüche, die man hier [in der Schweiz] auf den Öfen findet ...Von einem solchen L. G. 14, 162; 18, 198; Glücklich wer das Vergangene sich vorsetzet zum L. H. 9, 108. Lēīdens-: Jammer-B. 3, 116. Lícht-: das in der dunkeln Kammer aufgefangne und durch die chemische Einwirkung des Lichts auf eine dazu vorbereitete Platte festgehaltene Bild eines Gegenstands, Daguerreotyp, Photographie, oft übertr., z. B.: Dies spiegelt der Verfasser im treuen L–e nur gerade ab. Gervinus Sh. 1, 122; Gutzkow 11, 247 etc. Ferner = Lithophanie, s. d. Lúft-: Dunst-, Nebel-B., Luftgebilde, z. B. die Fata Morgana etc. W. 11, 175. Lǖgen- [2e]: Ein L. lebendiger Gestalt, | die Mumie der Zeit. Sch. 21a. Lúst-: s. Lärm-, Wonne-B. Madónnen-: Abbildung der Madonna, auch: ein schönes madonnenhaftes Frauenzimmer etc. W. 11, 160. Mánns- [1d]: vgl. V. Sh. 1, 30; 61 und 497, wo das alte Wort als ,,edel“ wieder zur Aufnahme empfohlen wird, wie 2, 17 „Mannsbildnis“ gebraucht wird: Zwanzig Sekel, wenn’s ein M–e ist; ein Weibsbilde aber auf zehen Sekel. Bibel U. v.; Fast das einzige M. unter den versammelten Frauen. Auerbach D. 3, 281; SClara EfA. 1, 333; Welch Glück sonder Gleichen, | ein M. zu sein! G. 9, 156; Höfer V. 109; Alle erwachsenen M–e erschlagen. Jahn M. 117; Ihr habt mich zu keinem Weibsbild zu führen, aber ich euch zu einem M. Hebel 3, 315 etc. Mǟrchen- [2f]: Also blühen M–er | aus des Mundes Röselein. Heine L. 297 etc. Mármor- [2b]. Márter-: Jammer- B.: Er sieht aus wie ein M. Gotthelf U. 2, 224 etc. Mēīster-: von Meisterhand gemalt, Ggstz. Stümper- B. etc. Herrig 16, 255. Ménschen-: Abbildung, Gestalt eines Menschen, dann auch [1d] = Mensch: Des M–s [der menschlichen Gestalt] erhabne Würde. G. 13, 295; Weil ich dich liebe unsäglich | du liebes M. Heine Lied. 191; Wenn der Tiger ... vorspringt und ein M. zerreißt. Lenan Alb. 9. Míß-: s. Un-B.: So ist ihm eine Mißgestalt und also auch ein M. [Abbild derselben] nicht so zuwider. G. 3, 158. Mít-: zu einem andern Bild mitgehöriges: Als Gegen- oder M. 31, 270. Míttel-: in der Mitte befindliches Bild. 38 ff. Múster-: als Muster dienend, z. B. für weibliche Stickereien etc., aber auch z. B.: So überschritt unsre kleine Familie, indem sie sich vermehrte, ihr Vorbild an Zahl der Personen, aber die Tugenden jenes M–es an Treue und Reinheit der Gesinnung wurden von uns heilig bewahrt. G. 18, 27; Ein unerreichbares M. 39, 327 etc. Nāch-: Dergleichen Bilder, die unabhängig seien von der Wirklichkeit und keinesweges N–er derselben, sondern vielmehr Vorbilder zu entwerfen. Fichte 7, 284; Die Purpurfarbe einer Päonie giebt im Gegensatz ein helles Meergrün; das violette Geranium ein gelblichgrünes N. G. 40, 21 [das nachklingend im Auge zurückbleibt]; Wie hätte ich im Gemälde das N. bewundern sollen, da das Vorbild vor mir stand? Hagen Nor. 118 etc. Nácht-: nächtliche Erscheinung. Mörike N. 269 etc.; Nachtstück. Natūr-: ein in der Natur sich findendes Bild, vgl. Landschafts-B. Kohl A. 1, 154; Tschudi Th. 500. Nêbel-: Bild aus Nebel, Dunstbild, auch künstlich bewirkte wie aus einem Nebel hervortretende und darin verschwindende Gestalten etc.: N–er steigen | wohl aus der Erd’ hervor. Heine Lied. 148; Eins trat so lebendig aus dem Andern wieein plötzlich entwickeltes N. hervor. Gutzkow R. 5, 51 etc. Nêben-: s. Hupt-B. Öl-: mit Ölfarben gemalt. Phantasīē- [1a]: wie es die Phantasie erzeugt, im Ggstz. der Wirkljchkeit: Selbst ihre Ph–er haben Knochen und Mark. G. 30, 11; Monatbl. 1, 40b u. o. Prēīs- [2a]: das den Preis gewonnen. Rêde- [2f]. Rēīse- [2f]: Reiseschildrung etc.; Reisebilder von H. Heine. Reli-éf-: s. Rund-B. 2. Rīēsen-: riesenhaftes kolossales. Matthison 77. Rōsen-: in rosigem Glanz strahlend etc.: In der Wollust R. Sch. 5a; Die eben noch, ein R. der Tugend war. FSchlegel Al. 49. Rúnd-:
1) Rundgemälde, Panorama. Stahr Par. 1, 120.
2) körperliches von allen Seiten zu betrgchtendes Bild im Ggstz. zum Flächen- und zu dem aus der Fläche hervortretenden Reliēf- B.: Weil er lieber das volle R. hinstellte, anstatt sich auf das noch so fein und künstlerisch ausgearbeitete Relief beschränken zu müssen. Rötscher Sevdelm. 159.
3) Bild mit rundlicher Einfassung, Medaillon. Campe. Schátten-: Schatten, Schemen:
1) der Schatten als Bild, Abbild eines Gegenstands: Oben am hellen Fenster bewegt sich ein Sch. Heine Lied. 232; Nicht Er ist’s, der auf dieser Bühn heut’ | erscheinen wird; doch in den kühnen Schaaren, | die sein Befehl gewaltig lenkt, | beseelt, wird euch sein Sch. begegnen etc. Sch. 319b; Seine innersten Gedanken, die Sch–er früherer Verbrechen. Waldau N. 1, 261 etc. Daher auch zuw. Schattenriß, Silhouette. 2) [2e] Gestalt ohne Wesenheit: Nur das Sch. eines Bergpatriarchen ... erbt sich ohne wirkliche Macht ... fort. Fallmerayer Or. 2, 40; Da sah ich Hektors Sch. (vgl. Schatten, Manen). Sch. 31b etc. Schāū-: ein zur Schau gestelltes Bild, z. B. eine im Schauspiel auftretende Person. G. 22, 149. Schāūm-: flüchtig zerrinnendes. 12, 79. Schēīn- [2e]: Schatten-B. (2): Es war kein Sch., sie war es | selber. 5, 66. Schérz-: Den Sch–ern, welche, von der einen Seite angesehen, ein lächelndes Gesicht, von der andern betrachtet, eine verdrießliche Fratze zeigen. Immermann M. 1, 194 etc. Schíffs-: die vorn am Galion befindliche Figur. Schmérz(ens)-: Angst-B., Jammer-B. Chamiso 4, 41. Schréck(en, ens)-: schreckliche Erscheinung, vgl.: Und macht sich zum Bilde des Schreckens. Knebel 1, 10; Das blutbefleckte Schreckbild Robespierre. Chamiso 4, 26; Das Schreckenbild. 3, 321; Welch ein Schreckensbild. 339. Am häufigsten die erste Form. G. 9, 237; Gutzkow R. 2, 261; Heine Reis. 4, 222; Schlegel Haml. 1, 1; Stilling 3, 40 etc. Sēē-: See-, Marinestück. Sīēges-: Bild der Viktoria, auch sonst ein als Zeichen des Sieges aufgestelltes. Sch. 555a. Sínn- [2d]: ein sinnliches Zeichen für etwas Unsinnliches, Allegorie: Dieses Kleid und seine Farben sind | sie nicht ein S. ewiger Gefahr? G. 13, 278, s. Symbol u. vgl. Sinnbild-en, -ern. Sínnen-: Phantom: Die oft ein leerer Traum und S. ergetzt. Mühlpforth. Sítten-: nach Vischer st. Genrebild, insofern darin das Gewohnheitsmäßige und Zuständliche ausgedrückt ist, welches im Genrebilde die wesentliche Grundlage bildet. Stahr Jahr 2, 168. Sónnen-: Daß das S. ... ein farbiges Nebenbild erhält, welches Nebenbild ... wachsen und das Hauptbild zudecken kann. G. 38, 108. Spīēgel-: Bild, wie es sich im Spiegel zeigt. G. 40, 101; Eine wirkliche Sache oder deren Sp., den Begriff. Börne 1, 357 etc. Stánd-: Statue. Musäus M. 3, 170 etc.; Napoleon’s Reiterstandbild. Stahr Par. 1, 176; Bronce-, Erz-, Marmor-St. etc. Stēīn- [2b]. Heine Reis. 1, 10. Stérn(en)- [2c]: eine durch Sterne gebildete Figur am Himmel: Sternbilder sind gewisse Gruppen von Fixsternen, in welche die Sternkundigen dieselben zur leichtern Übersicht und Bezeichnung getheilt haben. Die Sternbilder des Thierkreises etc.; Dort flamm’ es als ein Sternenbild. Ramler 145 etc. Stūdi-en-: als Studie gemaltes Bild. Keler gH. 3, 42. Tánz- [2h]. Tapēten-: auf Tapeten oder Teppichen. W. 20, 70. Thīēr-: Thierstück; auch Thierschildrung. Tschudi Th. 558. Tōdes-: Man sieht ... während eines Gefechtes schreckliche T–er. Hackländer Sold. 158. Tōdten-: Bild eines Todten. Luther 6, 10a. Tōn- [2i]. Trāūer-: z. B.: Wie sie, ergetzt an T–ern, [1a] | in Kummerlabyrinthen irrt. Haller 178. Trāūm-: Gestalten, wie sie der Traum zeigt: Du bist kein Tr., wie ich dich erblicke; | du warst, du bist. G. 13, 301. Trūg- [2e]: Wie der Wandrer | das Tr. [der Fata Morgana] lechzend in Arabiens Sand. Böttger Byr. 8, 240; Unterdrückung unter dem Tr. der Befreiung. Fallmerayer Mor. 1, 16 etc. Tūgend- [2c u. d]. Mühlpforth Hochz. 9. Un-:
1) Ungestalt, Wahn-, Trug-, Scheinbild: Empfahe (sie reicht kein täuschendes U.) | aus der Jonia Hand Weihkränz’ etc. V. 3, 18, vgl. Ungebilde. 2) bei den Kartenmachern: die Karten, die keine Bilder sind. 3) = Unbill, s. d. und vgl.: Ein Andres ist das U., wodurch etwas Unförmiges, Verkehrtes, Seltsames, Mißhandlung, Unthat bezeichnet wird. V. in der Anm. zu Unbill 1, 126; Späte Rächer des U–s, | dem schon Jahre vergeblich | wehrt mit Knitteln der Bauer. G. 2, 51; Ich will euch weiter nit bitten, daß ihr mich des U–s überhebt. Schaidenraißer 7a (Od. 2, 211); Vor jedem U. geschützt. Spindler Jud. 1, 200; dazu Mz. U–e, welche dann als weibliche Ez. gebräuchlich wurde, s. [Anm.]. ūr-: in Bezug auf ein Ab- und Nachbild, die ursprüngliche Erscheinung selbst, s. Original: Nach deren U. ich mir Beßres bildete. G. 10| 280; Auf jenem Teiche schwimmt der Sonne funkelnd Bild .. | da dort das U. selbst .. mit seinem Glanz sich deckt. Haller 138; Wo du dich selbst umschaffst nach des Alls unendlichem U. WHnmboldt 1, 381; Wer nur ihr Konterfei erblickt .., fühlt sich bewegt .., | das göttergleiche U. zu besitzen. Sch. 584b u. . Vōr-:
1) vorbedeutendes Bild: Doch leichte Prüfung leg’ ich dir dabei | zum V. mancher künftig schweren auf. G. 13, 253; Der Kerker ist’s, des Grabes V. 9, 225 etc.
2) Musterbild, vorleuchtendes Bild: Ein V. der Erbauung aller Frommen. Chamisso 4, 120; Was die Jdeale im Innern sind, V–er, nicht zum Nachahmen, sondern zum Nachstreben. G. 17, 292; Daßmich das Nachstreben desKünstlers, das unvollkommene Nachstreben, fast wie ein vollkommenes V. hinriß. 14, 168; Habt ihr denn auch, so wie ihr das Leben dieses göttlichen Mannes als Lehr- und Muster-B. aufstellt, sein Leiden, seinen Tod gleichfalls als ein V. erhabener Duldung herausgehoben. 18, 198 u. o. Veralt.: Fürbild, z. B.; Luther 5, 529a; 6, 155b; 353b u. v. Wáchs- [2b]: Wie ein W. bleich. Alxinger D. 162. Wāhn-: Trug-, Schein-B.: Ein W., das in der allgemeinen Welt kein Gegenbild findet. G. 39, 234. Wánd-: Wandgemälde. Wáppen-: Figur auf Wappen, s. Herold- B. Wásser-:
1) [2c].
2) mit Wasserfarben gemaltes Bild. Wēībs- [1d]: Frauen-B.: Maria .. das allerreinest W–e. Luther 8, 23b; Die W–e, die auch Menschen und Gottesbilder sind. 50b u. v., jetzt niedriger als Frauen-B., und oft mit verächtlichen Nebensinn, vgl. Weib. Zuw. gedehnt: Ein junges Weibesbild. Lichtwer 174; Opitz 2, 52 etc. Wēīch-:
1) das städtische Gebiet: Innerhalb des W–s; Im W. Rotterdams. Freiligrath 1, 102 etc.
2) ein Ort mit Mauern, wohin man vor dem Feind „weichen“ kann: Indem ein Ort, der viele Graben .. zu unterhalten hat, ganz andre Bannmeilen bekommen hat als ein W., das höchstens eine steinerne Mauer und zwei Thore zur Landesvertheidigung unterhält. Möser Ph. 1, 196; In Städten, Flecken und W–en. 237; In geschlossenen Orten dergleichen Städte, W–er und Flecken sind. ebd.
3) Stadtrecht. Über Bed. und Abstammung s. Frisch, Haltaus, Schilter etc. und vgl. Weichhaus und Weigand. Wēīh-: an einem heiligen Ort gestiftetes und geweihtes Bild. Wéllen- [2c]: Chamiso 5, 195. Wīder-: Gegen-B. 2: Ein kläglich W. der königlichen Gewalt. Linck Schl. 43. Wólken-:
1) Gestalt einer Wolke; durch eine Wolke dargestelltes Bild. Gottschal Gött. 5; Matthisson 39 etc.
2) Nebel-, Dunst- B., Schemen: Wenn dein liebedürftiges Herz ein W. statt meiner erwarte. Gutzkow 11, 268, Anspielung auf die griech. Mythe vom Jrion; Zerfloß er wie ein W. W. 20, 112. Wónne-: Wonne gewährendes Bild: W–er gaukeln | um seine Phantasie. Alxinger D. 147; Das gottgesandte W. G. 10, 274, = das wonnige Weib [1d]. Wórt- [2f]: W. entzündet, Liebe schürt zu. G. 4, 28, wohl = eine Schilderung in Worten. Wúnder-: wunderwirkendes Bild, z. B.: FSchlegel Flor. 1, 237; Sch. 30b, von dem trojan. Pferd etc.; auch: ein Bewundrung erregendes Bild. Zāūber-: durch Zauber geschafsnes Bild, Alxinger D. 303; magische Figur, Stilling 2, 35; bezauberndes Bild etc. Zēīt- [2f]: Schilderung einer bestimmten Zeit in einem Werke. Zérr-: Fratzen-B., Karikatur: Ein Streit für und gegen die Karikatur .. Hat nicht jedes Z. etwas unwiderstehlich Anziehendes? G. 19, 356 u. o.