Biene
Bīēne, f.; –n; –chen, lein; –n-:
1) ein bekanntes, zu den Hautflüglern (Hymenoptera) gehörendes stechendes Jnsekt, ausgezeichnet durch geselliges Leben und Zusammenwirken unter einer Königin (Weisel) und durch emsige, geregelte Thätigkeit im Bau der künstlichen Wachszellen, die theils mit Honig gefüllt werden, theils für die sorglich gepflegte Brut bestimmt sind: Zahme [Garten-], wilde [Wald-] -B–n; Die B–n summen, sumsen, surren; Wie das Bienchen schaffend | dort zur Arbeit singt. 4,46; Die B–n schwärmen; tragen Honig ein; schaffen, weben, wirken Honig etc.; Rüssel, Stachel, Fleiß der B.; Die B., noch spät im Herbst sammelt sie emsig und baut sich ein Haus, winkel- und wagerecht als Meister und Geselle. Im Fleiß kann dich die B. meistern. etc., s. Honigvogel, Imme, Weisel, Drohne, Schwarm, Honig, Wachs, zeideln, Zelle etc. — 2) bienenähnliche Geschöpfe: Übrigens ist die Klasse der bienenartigen Insekten, die auch Honig sammeln, in der Schweizer Bergregion zahlreich genug. Schnauzen-B–n, Mauer-B–n, Blumen-B–n, Nomaden-B–n, Rosen-B–n, die wohlriechenden Leim-B–n, die .. ihren Honig in Erdlöchern bergen, Langhorn-B–n, Schild-B–n, die .. ihre Eier in die Nester andrer B–n legen, um der Sorge für die Brut überhoben zu sein, sumsen millionenfältig durchs Gebirge .. Sie gehen .. weit höher bergan als die Honig-B [die eigentliche B.]. Th. 159 etc., s. Zsstzg. So auch übertr. auf emsig wirkende, fleißig schaffende und sammelnde Menschen etc. (s. bienenhaft), z. B.: Glaub aber .., daß ich selbst eine Moden-B. bin. 1, 220 [bienengleich Moden sammelnd], s. Raub- B. etc. — 3) Name eines südlichen Sternbilds (Fliege). — 4) nach auch = Bienenstock, s. Jungfern-B. und vgl. Beute etc.
Anm. Ahd. bîa, mhd. bie, bin; veralt., mundartl.; Beie. und dazu: Beien, m., –s; uv.: Bienenschwarm. — Abstammung fraglich, verwandt scheint lat. apis, s. Imme. — Als Bestimmungsw. selten: Bien- korb. Bienen korb II.b etc.
Zsstzg. Áfter-: Bienenameise, Mutilla. — Árbeiter-, Árbeits-: im Ggstz. der männlichen Drohnen und des einzigen in jeder Kolonie befindlichen Weibchens, des Weisels oder der Königin, die geschlechtslosen Bienen oder eigentlich unausgebildeten Weibchen, welche sämmtliche Arbeiten verrichten. —
Bāūm-: Wald-B. —
Bláttschneide-: Einsiedler-B–n, denen statt der Zellen Tüten von Pflanzenblättern dienen. = Blúmen- [2]. —
Brūt-: s. Drohne. —
Eīnsiedler-: ungesellige Biene, wie die Blattschneide- und Tapezier-B., ohne den geregelten Haushalt der eigentlichen Bienen. —
Erd-: Erdhummel: Ihr Bau enthält wenig Wachs und dicken Honig und drei Waben über einander. V. Georg. 243. —
Féld-: Wald-B. —
Gárten-: zahme Biene. —
Hánf-: s. Hänfin. —
Hāūs-: zahme Biene. Fischart B. 262a. —
Hēēr-: Raub-B., s. Heeren. —
Hēīde-: eine auf den Heiden lebende Art Wald-B. —
Hélm-: Drohne. —
Hōnig-: die eigentliche Biene, Apis mellifica. —
Júngfern-: der erste Bienenschwarm eines Stocks im Sommer; namentlich aber der von einem solchen Stock noch im selben Sommer ausziehnde Schwarm. —
Krāūt-: nur in Brachfeldern und Gärten, nicht in Wäldern fliegend. — Lánghorn- [2]. —
Láppen-: Rosen-B. — Lēīm- [2]. — Māūer- [2]: Die wilde einsame M., wovon das Weibchen ihr Nest, das etwa 10 eiförmige Zellen enthält, aus Kies und Mörtel an sonnige Mauern kittet. V. Georg. 264. —
Mútter-: Bienenkönigin. Engel 1, 228. — Nomāden- [2]. —
Rāūb-: Heer-B–n, die aus fremden Bienenstöcken den fertigen Honig rauben; auch übertr.: Der Fleißige, der die Früchte seines Schweißes mit diesen R–n theilen muß. Forster Ans. 1, 100; Möser Ph. 3, 190. — Rōsen- [2]: eine Art Blattschneidebienen, Apis centuncularis. —
Schíff-: in Körben auf einem Flußschiff, damit sie von beiden Ufern sammeln können. — Schíld- [2]. — Schnāūzen- [2]. —
Spūr-: Die Sp–n, denen es obliegt, den besten Platz für den Schwarm auszusuchen. Willkomm Wald 6. —
Tapezīēr-: Einsiedler- B., die ihre Erdhöhle mit Mohnblättern austapeziert. —
Wáld-: wilde Biene. —
Wásser-: Drohne, s. Gellert 1, 258. —
Wérk-: Arbeits-B. —
Zúcht-: Mutter-B.; auch überhaupt die zur Zucht dienenden Bienen etc.
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