Faksimile 0135 | Seite 127
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biegsam Beugsam Biegsamkeit
Bīēgſam, Beūgſam, a. (~keit, f.): was ſich leicht
biegen, beugen läſſt, vgl.: biegbar. 1) biegſam:
Geſproß von b–en Weiden. V. Od. 10, 166; Hartnäckig
und zäh .., b. und wandelbar. G. 39, 113: Im b–en Manu-
ſkript. G. Sch. 1, 81 [wo ſich noch leicht Andrungen an-
bringen laſſen]; An jeden Finger ſtracks ſich b. anzufügen.
W. 20, 66; Bodenſtedt 1, 6; 89; L. 11, 160 ꝛc.; Nicht
bloße B–keit gegen Ihre Meinungen. Forſter Br. 1, 416;
204; G. 22, 194; B–keit der Begriffe. WHumboldt 3, 254;
B–keit der Stimme. W. 19, 170 ꝛc. 2) beugſam:
Ihr ſpröder Sinn ſchien b–er zu werden. Muſäus M. 2, 24;
Ramler F. 3, 25; Seinen Sohn b. und gehorſam zu erziehn.
Stilling 1, 92; 3, 98 ꝛc.
Zſſtzg. z. B.: Án-: anſchmiegſam ꝛc. Ún-: So
plump u. unbiegſam iſt unſre Sprache denn doch wahrlich nicht.
B. 176b; U. und ſtolz iſt mein Liebling. 252b; Die Härte
und U–keit kritiſcher Naturen. 135a; Seine U–keit gegen die
Umſtände. G. 20, 130; Seine U–keit gegen Andersdenkende.
V. Br. 2, 126 ꝛc. Sein ganzes Weſen hat etwas Zähes,
Unbeugſames. Auerbach Dorf. 4, 9; U–er Trotz. Fallmerayer
Mor. 1, 6; Wo U–keit die entflohne Kraft erſetzt. 60 ꝛc.