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betten Um-Betten
Bétten, intr. (haben):
das Bett, die Betten machen, namentl. auch mit Dat.: Einem (sich) ein Lager bereiten, und tr.: Einen (sich) ins Bett, in ein Lager legen; Etwas hinlegen.
1) intr.: ohne Zusatz: Willst du unsern Haushalt versehen, kochen, b., waschen? Grimm M. 179; IP. 21, 118; V. Od. 4, 301; Sie kochen übel und b. nicht wohl. Weidner 175 etc.; Sanft auch bettet das Gras [bietet ein sanftes Lager]. V. Ov. 2, 188.
2) oft mit hinzutretendem persönl. Dat., vgl.: Wie man bettet, so liegt man. Gotthelf U. 2, 330; Klinger F. 93 etc.; Wie man sich bettet, so schläft man. HSmidt Devr. 37; Willt du wohl liegen, so bette dir wohl. Schottel 1115b; Schlummere, wie du dir selber gebettet. MBeer Ar. 95; Wem die Liebe bettet, ruhet gut. Chamisso 6, 277; Ein Thor, wenn ich mir schlechter bettete. Forster Br. 1, 825; Nachzusehn, | ob ihr gebettet wäre. Simrock Gudr. 1324 etc. Mit Ortsbestimmung, theils auf die Frage ,,wo“: Laß im Kriegeszelt | mich b., dir zur Nacht. H. 8, 334; Vögel, denen schlecht darin gebettet war. Kohl J. 1, 315; Ich bette dir sanft im luftigen Saal. Schmidt- Phiseldeck 7; Ward ihm sanft | gebettet unter den Hufen seiner Rosse? Sch. 395a; Auf ihrem Sarge mir zu b. 431a etc., theils auf die Frage „wohin“, vgl.: Ich bette mir in der Kammer, und: Ich bette mir aus der Stube in die Kammer; Bettet’ ich mir in die Hölle, siehe so bist du auch da (s. 3). Ps. 139, 8; Bett’ ihm unter die Stiegen. HSacho 3, 2, 48b etc., s. 4 und 6.
3) Wie bei andern Intrans. (einen Gang gehen; einen Kampf, eine Schlacht kämpfen etc.) auch: Ein Bett, Lager etc. betten. So lautet die unter 2 angeführte Stelle Psalm 139, 8 bei Mendelssohn: Bettete ich mir die Unterwelt, machte, wählte ich die Unterwelt mir zum Bett etc. So: Ein Bette b. [machen]. IP. 54, 24; Schweinichen 1, 260; Mit Fleiß das wärmende Lager gebettet. V. Od. 23, 291 etc.; Bett ihm im kühlen Schatten | die stille sanfte Ruh! | bett ihm im kühlen Grabe | den letzten weichen Pfühl. Arndt 539; Ein menschliches Dasein, das ihm der Zufall sanft genug bettete. Gutzkow B. XXX; Nie bettete Demeter’s goldene Saaten | der Pflug vormals die Furche hier. WHumboldt 1, 370; Sich darin ein Bette der Ehre b. IP. 33, 87 etc.
4) Vollständig tr.: Einen, Etwas b., ins Bett, in ein Lager (allgem.) legen. In einzelnen Fällen ist der Unterschied in der Bed. von 2 nicht erheblich und kann z. B. in folgenden auch durch die Form nicht unterschiedenen Sätzen fraglich bleiben: Wer sich zu Hunden bettet, steht mit Flöhen auf. Sprchw.; Da haben wir uns schön gebettet [sind wir in einer schönen Lage, ironisch]. G. 19, 316; Sie fühlten von dem Dornenpfühl auf Rosen sich gebettet. Rückert Rost. 56b, siehe dagegen mit deutlichem Dat.: Den Gefangenen [Mz.] bettet man nicht auf Rosen. Hebel 3, 445; und mit Accus.: Könnt’ ich mich auf Rosen b. G. 6, 156; Das gräßliche Gespenst des Argwohns bettete sich neben ihm, wenn er schlafen ging. Sch. 711a; Zwar hat euch hier der Zufall hart gebettet. W. 20, 189 etc. In andern Fällen ist der Unterschied stärker, vgl.: „Ist der Mutter Bett bereitet?“ .. Auch gebettet ist der Mutter. Gerhard Wila 1, 88; Sie hatte dem Kranken ein neues Lager gebettet; aber als sie ihn in dies Lager b. wollte, war er bereits todt; Es braucht des dienstbarn Stahls hier nur drei Zoll, | so bett’ ich Dem auf immer [bereite ihm eine ewige Ruhestätte, das Grab]. V. Sh. 1, 48; Drum liegt mein Sohn im Schlamm gebettet [begraben]. 76; Sich zu Einem, mit Einem zusammen, von Einem b. etc., s. Zsstzg. und 5 und 6.
5) In der Fügung 4 ohne Orts-Best.: um sie und alle Menschen sanft zu b. Claudius 6, 110; Wohlgebettet warst du, und Stroh erwartet dich. G. 29, 224; Bin ich doch wohlgebettet [geborgen]. 7, 58; Heine R. 3, 42; Prutz Mus. 1, 208; Reithard 9; Als .. die Stürme sich gebettet [gelegt]. Rückert Mak. 1, 44; Mich zu b. blieb der Pfühl des Mangels nur. 2, 175; 130 etc.
6) Zu 4, mit Orts-Best., durch Präpos. theils mit Dat., theils mit Accus., vgl.: Daß er an ihre Seite unter dem Rasen gebettet wurde [an die Seite der vor ihm verstorbenen Frau]. Scherr Graz. 1, 121; Er tödtete sich mit seiner Braut und sein Wunsch war, daß er an ihrer Seite unter den Rasen gebettet würde etc., z. B. mit Accus.: Beck Arm. 315; Ich bett’ es auf weiches Gras. B. 48a; Chamisso 3, 154; 353; Freiligrath Garb. 30; Ins Sichere willst du dich b. G. 3, 54; H. R. 7, 18; IGJacobi 1, 83; Bettete ich mich auf das harte Steinpflaster. Musäus M. 3, 87; Prutz Woch. 125; Ruge Nov. 268; Ein Gehöft, das zwischen zwei Obstbaumgärten recht behaglich gebettet [gelegen] war. Scherr Graz. 1, 68; Tschudi Th. 270 etc. Dagegen mit Dat.: Nächtlich neben ihr gebettet | auf verfaulter Binsenmatte. Beck Arm. 276; Laß im Irrthum sie gebettet [ruhen]. G. 3, 54; Nur weiß ich hier mich nicht bequem zu b. 2, 229; 4, 26; Stein 1, 332; Gutzkow R. 8, 357; Körner 18b; Rückert Morg. 1, 39; Erb. 1, 103; Nal. 36; 177; Rost. 86; 101a; Sich in seinem Herzen gebettet [insinuiert]. Seals- Keld Leg. 2, 65; Simrock Gudr. 70 etc.
Zsstzg. meist tr., z. B.: Áb-: das Bette oder Lager entfernen: Der Doktor hatte sich längst weggebettet unten hinab und vom Doktor sich wieder weit abgebettet der Brunnenarzt ... in einer geistigen Ehescheidung. IP.; Zu Alarich’s Begräbnis betteten die Gothen den Busento ab [leiteten ihn in ein andres Bett].
Án-: das Lager neben Einem aufschlagen.
Āūf-:
1) ein Bett aufschlagen.
2) Der Todte liegt aufgebettet, auf dem Paradebett.
3) Verdammt hoch aufgebettet [aufgestapelt]. IP. 10, 166.
4) s. zu-b. Āūs-: Gäste a., hin- aus-b., ihnen außer dem Hause etc. ein Lager bereiten. Eīn-: hinein-b., in ein Bett oder Lager bringen, eigentl. und übertr.: Die Gachet hast du so warm in deine Begeisterung eingebettet. KBrentano Fr. 1, 201; Daß das Meer sie fortschwemmte und in die neue Schicht einbettete. Burmeister Gsch. 5; 165 u. v.; Himmlisches Nindiri, daß du so treulich dich eingebettet unter das Dach deiner Bäume. Scherr Nem. 2, 207. Fórt-: s. weg-b. Hêr-, Hín- etc.: Und bettete ihn sanft in eine Krippe hin. Claudius 5, 143; Des lang hinbettenden Todes. V. Od. 19, 145. Er hat sich zu mir hergebettet etc. Ich bette mich in die Stube nach dem Garten hinaus. Voigts H. 222. Nicht tief genug kann ich mich in die Gruben seines tiefen Denkens hinein-b. Brentano Fr. 1, 28. Nun die Theologie hinüber ins philosophische Klima ... gebettet ist. Claudius 6, 85. Jch habe mich ganz hinweggebettet [Drckf.: hingebettet]. G. 18, 122 etc. Stréck-: auf ein Streckbett legen: Die gestreckbetteten Seminaristen. Goltz 3, 275. I. Über-: ein Bette bildend überbedecken: Neue Schichten überbetteten die frühere und betteten so die ältern Organismen unter (ein, umbetteten sie). II. ūber-: s. hinüber-b. I. Um-: s. I. überbetten. II.
Úm-: Den Kranken um-b., in ein andres Bett bringen. Lewald W. 1, 391 etc. Únter-:
Etwas als Bett oder Lager unterlegen: Daß sie die Rosen zum Sybaritenpolster unter-b. IP.; Daß man der Fürstenkrone schon früh die Dornenkrone unterbette. Ders.: auch Etwas tiefer betten, s. über-b. I. Wég-: ab-, hinweg-b. Zū-: ein Bett, Lager zumachen, schließen, vgl. ein-b.; Die Bienen betten zu, verschließen die Zellen, worin die ausgewachsne Made sich verpuppt, vgl. zudeckeln, Ggstz.: auf-b., die zugedeckelten Zellen össnen. Zusámmen-: in ein gemeinsames Bett legen etc.