Bettel
Béttel, m., –s; uv.; -:
1) das Betteln, Bettelei. Sprchw.: Nichts Reichers als der B.!; Wer sich nicht schämt, vom B. zu zehren, kann sich leicht reichlich nähren; B. hat langen Zettel, man trägt aller Welt Garn hinein, etc. — Daß die Armuth ihr Eigenthum beim B. holte. 8, 59; Radikalmittel zur Ausrottung des B–s. Auf den B. herumziehen. 182a etc. — 2) Lumperei, Bagatelle, verächtliche Bezeichnung für eine Sache von geringem Werth: Ein armer Mann mit [trotz] alle dem B.! Warum bezahlt’ ich auch den B. nicht gleich? Nehmt immer euren B. hin | und lasst mir meinen frohen Sinn. Ich entsage dem ganzen prächtigen B. von Adel, Stand und Reichthum. Der alte verlegne B. meiner vermischten Schriften. „Hunderttausend Gulden!“ Ein großer B.! kaum genug für unsre Schulden. F. 3, 34; Wir sind Manns genug für den Schaden aufzukommen, wir brauchen den Gemeinde-B. nicht. D. 4, 204 etc.
Anm. Als Bestimmungsw. in Zsstzg. oft (2) zur Bez. des Armseligen: Das B-Wort. Lied. 227; -Prinzen. 9a etc., während in: Bettel-arm, -Brief, -Brod, -Bube, -Junge, -Mönch, -Orden, -Stab, -Vogt etc. das Bestimmungsw. zu 1 oder zum Zeitw. betteln gehört. Manche Zsstzg. doppeldeutig, z. B.: Bettel-König:
1) Lumpenkönig. — 2) B-Vogt, vgl.: Sie ist wohl Bettlerkönigin, | die offne Tafel hält. 388, = Königin der Bettler, s. Bettler Anm.; B-Geld:
1) erbetteltes Geld. —
2) verächtliche Bez. des Geldes.
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