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Bett
Bétt, n., –(e)s; –en; –chen, lein; -: das Lager,
worin —, worauf Etwas ruht: 1) für lebloſe Weſen:
a) der beſtimmt abgegrenzte Raum, worin ein Waſſer
fließt oder ruht: Das B. eines Stroms, Fluſſes, Baches,
des Meeres (Sch. 59b), des Oceans (101a); Der Strom
tritt aus dem B. ꝛc. So auch z. B.: Der Lavaſtrom im
ſelbſtgebildeten B–e. Burmeiſter; Die Bergbewohner nennen
dann ein ſolches Felſen-B. auch wohl einen Lawinenzug und
ſprechen von bedeutendem oder geringem Jnzug eines ſolchen
B–es, wenn ſie andeuten wollen, daß eine Lawine von Sei-
tenthälern viel oder wenig Zufuhr von Schnee bekomme. Kohl A.
3, 29; Leergebrannt iſt die Stätte, | wilder Stürme rauhes
B–e. Sch. ꝛc., und übertr. auf Geiſtiges: Finden das B. der
Sprache für den gewaltigen Strom ihrer Empfindungen zu
enge. Campe; Daß die Thränen den Schmerzensdamm um-
brachen und ſanften Empfindungen ein B–e ließen. IP.;
Kehrt der empörte Sinn | ins alte B–e des Gehorſams wie-
der. Sch. ꝛc. b) (ſ. a) bei Waſſermühlen das hölzerne
Gerinne, wodurch das Waſſer auf die Räder geleitet
wird, Fluth-B., wie Brunnen-B., bei Spate Bennen-B.,
Röhrkaſten ꝛc. c) In den Weinkeltern das Behält-
nis für die zu preſſenden Trauben: Aufs B. torkeln, den
Wein, ohne vorherige Gärung in der Bütte, ſüß kel-
tern. Auch als Maßbeſtimmung (mit uv. Mz.): ſoviel
dies Behältnis faſſt, ſ. Biet Anm. d) bergm.:
Lager, Schichte, namentl. von Steinkohlen, ſ. Kohlen-,
Zinn-B. e) Etwas Aufgehäuftes, Emporgeſchütte-
tes, z. B.: Große B–en [Anhäufungen] loſer Kieſel,
welche von den Bergen herabgeſchwemmt. Forſter R. 1, 259,
ſ. Beet 3, wovon es jetzt meiſt geſchieden wird, vgl. z. B.:
Ihr ſchreitet zwiſchen Gräberreihen | wie zum Reihen | und
wandelt auf den harten Betten [ſ. 2b] | wie in Garten-
beeten. Rückert Mak. 1, 84, u. Zſſtzg. wie: Blumen-B. ꝛc.,
doch wohl ſtatt Beet: Das Meer ... | wallt wie ein Lilien-
bette. W. 20, 187, vgl.: Berg-, Gras-B. f) Auch
ſonſt vielfach, namentl. in Zſſtzg. (ſ. d.) zur Bezeich-
nung Deſſen, worauf oder worin Etwas liegt, ruht.
2) Für lebende Weſen: a) weidm.: für Thiere: B–e,
Sitz-B–e vom Hirſch und Rothwild. Döbel; Der Häher
ſucht die Eichen | ... ſein B–e Hirſch u. Thier. Hagedorn 2, 214;
Ein Reh aus ſeinem grünen B–e aufgehetzt. W. 12, 234,
auch Raum-B. Grimm Altd. W. 3, 114 und vom
Wildſchwein: Wohn- oder Wahn-B. Fleming J. 95bff.
b) für Menſchen zum ausgeſtreckten Liegen, ſo früher,
wo man bei Tiſch eine mehr liegende als ſitzende Stel-
lung einzunehmen pflegte, auch eine Art Sitz-B–en
(Sopha, Divan), ſ. Benecke u. vgl. Polſter-, Ruhe-B.
und namentl. Eß-B., oft bei Schaidenraißer im Ggſtz.
zum Schlaf-B., jetzt ohne Zuſatz gewöhnl. das Schlaf-
lager, und zwar zumeiſt das Feder-B., z. B.: Hab Ur-
laub Strohſack! ich hab ein B. überkommen. Kaiſersberg Broſ.
32a; Er ruht im B–e, ſie lag auf Streu. Schmidt Phiſ. 8 ꝛc.,
doch z. B. auch: Da gab der Bauer ihm zum B–e | gar
eine harte Lagerſtätte, | worauf ein wenig Stroh nur lag.
Zachariä; Die Erde nennt er eines Soldaten-B. Zinkgräf;
Sie haben erſchoſſen ihn in der Schlacht, | auf grüner Heide
ſein B. ihm gemacht. Chamiſſo; Auf dem B–e der Helden,
der Ehre ſterben. L. 7, 354; Sch. 115a ꝛc. (verſch.: Im
B–e ſterben). Oft von den einzelnen Haupttheilen
des Lagers, ſo von der Bettſponde oder Bettſtelle: Sein
eiſern B–e. 5. Moſ. 3, 11; Prokruſtes, der die Fremden,
wenn ſie lang von Wuchs waren, in ein kurzes B. legte und
ihnen die Füße abhieb, waren ſie aber klein, in ein langes B.
legte und durch ein paar angehängte Amboſſe ausdehnte.
Ramler, ſ. Prokruſtes-B. Ferner von den Pfühlen:
B–en ſtopfen, rein überziehen, ſonnen ꝛc.; Sie bekommt zwei
Stand B–en mit; Ich ſchlafe nicht auf B–en, ſondern auf
einer Matratze; nicht unter B–en, ſondern unter einer Stepp-
decke; Das B. machen, die Federſäcke aufrütteln und in
Ordnung legen, vgl. das Räthſel: Verfertigt iſt’s vor
langer Zeit, | doch mehrentheils gemacht erſt heut, | höchſt
ſchätzbar iſt es ſeinem Herrn | und dennoch hütet’s Niemand
gern. B. 112a, vgl.: Deck-, Ober-, Unter-, Ge-B.
Ferner das Lager, worauf man liegend ruht oder ſchläft
überhaupt: Ein B. aufmachen, aufſchlagen, rüſten, rich-
ten ꝛc.; Das B. räumen, verlaſſen, aufſtehn; Ein ein-, zwei-
ſchläfriges, -männiges, -ſpänniges B., je nachdem ein oder
zwei Perſonen darin ſcblafen ꝛc. Oft Ehe-B., zu-
nächſt das gemeinſame Lager der Eheleute, dann allgem.
die eheliche Verbindung bezeichnend: Jemandes B. beſu-
deln, verunreinigen, entehren ꝛc.; Die Kinder der Ehebrecher
... der Same aus unrechtem B–e. Bibel; Da hat er ſie erko-
ren zu ſeines B–es Schmach. Chamiſſo; Vom Altar mich in
ſein B–e mit Gewalt zu ziehn. G.; Des Vaters Liebe zu dem
erſten Sohn | aus einem andern B–e. Derſ.; Soll ſie ...
theilen mein B–e. Stolberg; Von Tiſch und B. ſcheiden ꝛc.
Außerdem in vielen Wendungen, z. B.: Das B.
hüten müſſen, bettlägrig, krank ſein, und namentl. ab-
hängig von Präpoſ., z. B.: Der Kranke iſt ans B. ge-
feſſelt; Die Wiege dicht an das B–e gedrängt. Chamiſſo ꝛc.
Veralt.: An [ſtatt in] einem köſtlichen B. liegen. Schaiden-
raißer 62b; 12a; Uhland V. 237 ꝛc. Daß er angekleidet
ſich auf’s [verſch. in’s] Bette legt. G.; Daß ſie die ganze
ſchöne Hofepoque auf dem B–e verpaſſen muß. Derſ.; Warf
ſich auf ſein B–e, daß die Sponden knackten. Immermann ꝛc.;
Auf dem Bett der Ehre ſterben, ſ. o.; übertr.: Der auf
ſeinem B–e ſchlafende Mond. IP. 40, 51. Aus dem B.
ſpringen ꝛc.; Nicht mit dem rechten Fuß aus dem B. geſtiegen
ſein, z. B.: W. 12, 11, von Leuten, die ohne rechten
Grund verdrießlich und übler Laune ſind; Er wurde
immer ſchwächer und konnte endlich nicht mehr aus dem B.
[außer dem B., außer B., z. B.: Freitag Soll 3, 293;
Leiſewitz 115] ſein. Lichtenberg 4, 162. „Iſt er krank,
liegt er zu B–e?“ Nein, er iſt blos müde und liegt noch im
B–e; Hebet die Geſtalt | lang und langſam ſich im B. empor.
G.; Raſch bei der mondlichen Helle | ins Bett, in das Stroh,
ins Geſtelle. Derſ.; Im weißen Linnenhemde ging ſie ins B.
hinein. Simrock; Ins B. piſſen ꝛc. Als die Kinder nach
[mundartl. ſtatt zu] B. gejagt waren. Kinkel E. 83.
Zu B. gehen, legen, bringen ꝛc., mit Zeitw. der Bewe-
gung allgemeiner als: ins B. . So bringt z. B. die
Amme das Kind ,,zu B.“, wenn ſie ’s in die „Wiege“
legt; Früh, ſpät zu B. [ſchlafen] gehn; Mit ſeinem Weib
der König zu B–e wollte gehn. Simrock ꝛc.; übertr. auf
untergehnde Geſtirne: Ich wollte ..., die Sonne ginge
ſogleich ... zu B–e. W. 15, 151, aber auch bei Zeitw.
der Ruhe, wohl urſprüngl. elliptiſch, vgl.: Man bringt
... ſie mit Zwillingen zu B. [entbindet ſie]. W. 12, 13;
Merck’s Br. 1, 154 ꝛc. So auch: Zu B. [gebracht ꝛc.]
ſein, bleiben, liegen, von einem Kranken, Bettlägrigen;
Ferner z. B.: Ein gutes Mädchen zu Tiſch und zu B–e
[sc.: mit ihr zu gehn]. W. 15, 5 u. ä. m.
Anm. Gothiſch badi, ahd. betti, mhd. bette, und ſo
zweiſilbig auch noch oft. Veralt., mundartl., Mz.: Er muß
auf Heu und Stroh anſtatt der Bette liegen. Opitz 1, 13;
Schweinichen 1, 260 und noch bei Adelung, der z. B. „die
Reiſebette“ für das Geſtell, und „die Reiſebetten“ für die
Pfühle unterſcheiden will ꝛc.; Ich kenn Better [„Betten 9,
15] nur vom Hörenſagen. G. 34, 13; Hebel 3, 100; 120;
383 ꝛc. Abſtammung unſicher.
Zſſtzg. vielfach, vgl. Beet Anm., z. B.: Bách-
[1a]: Gepflaſterte ſchmale Bach-B–en. G. 26, 76; Berg-
bachbett. Körner Sch. 3, 304 ꝛc. Bénnen- [1b].
Bérg-: ſ. Gras-B. 3. Blūmen- [2b]: Der
Saal, worin das erblaßte Mädchen auf einem lieblich duf-
tenden Blumenbette lag. W. 18, 103, ähnlich: Prall iſt
am kühligen Borne mein Laubbett. V. Th. 9, 9; Kein Veilchen-
bett im Paradies | geht dieſem Lager vor. Hölty 105 ꝛc., verſch.
Blumenbeet ꝛc., doch ſiehe 1e und Beet Anm.
Brāūt- [2b]: wohin dem Bräutigam die Braut zu-
geführt wird. Brúnnen- [1b]. Dámm-[1a]:
eingedämmtes B.: Zu dem D. der Runs. Körner Sch. 3, 304.
Dāūnen- [2b]: mit Daunen od. Flaumfedern ge-
ſtopft und zwar, wenn dieſe von Eidergänſen oder
Schwänen kommen: Eider-, Schwanen-B. ꝛc.; im
Ggſtz. zum Kiel-B., von geſchliſſnen Federkielen:
Trägheit findet hart | das D. Schlegel, auch Dunen-B.
Déck-: Ober-B., zum Zudecken. Ehe- [2b]: Dem
E. [der Ehe] ganz abgeneigt. G. 33,24. Ehren- [2b]:
vgl. Ehrenplatz ꝛc.: Ward ihm ein weites Ehebette, das
ſchon lange Zeit als Gaſt- und E–e bereit ſtand, eingegeben.
G. 16, 280 ꝛc.; bei Spate = Bett, Feld der Ehre.
Eīder-: ſ. Daunen-B. Eſs- [2b]: von den
Sitzen der Alten bei Tiſch. Schaidenraißer 2a, b u. o; bei
Spate Tiſch-B. Fāūl- [2b]: ein langer Polſterſitz
zum Ausruhn am Tage, wie Lotter-B., verächtliche
Bezeichnung eines Ruhebettes: Werd ich beruhigt mich je
auf ein F. legen. G.; Kein weicheres Faul- u. Lotter-B–e zum
Ausruhen. Jp. Fêder- [2b]. Féld- [2b]: zu-
ſammenlegbares, leichtes Bett, wie es die Officiere im
Feld haben. Freiligrath 1, 192; G. 18, 144 ꝛc. Fél-
ſen- [1a und e]. Flámmen- [1f]: Sieht in dem
F. | gemeines Glas .. ſich zum Topas färben. Alxinger D.
199, ſonſt z.B. auch = Scheiterhaufen ꝛc. Flāūm-:
Daunen-B. Engel 1, 360 ꝛc. Flócken- [2b]: mit
Wollenflocken geſtopft; auch: ein Lager auf Schnee-
flocken ꝛc. Flūg- [1f]: Müller.: ein niedriger
Boden oben unter der Decke, wo ſich das umherflie-
gende aufgeſtobne Mehl ſammelt. Flúſs- [1a].
Flūth- [1b]. Fólter-: Folterbank. Haler
158. Frémden- [2b]: Gaſt-B. Gáng-
[1a]: G. einer Lawine. Tſchudi Th. 10, worin die Lawine
ſich fortbewegt. Gardīnen- [2b]: Himmel-B.,
mit Gardinen umgeben. Gáſt- [2b]: für Fremde
beſtimmt. Ge-: Braut-Ge–e. Logau 2, 10, 43, und
dazu: Ein Bette kann ein bloßes einzelnes Stück, ein Ober-
bette oder Unterbette ſein, ein G. aber bedeutet alle dieſe ein-
zelnen Stücke, die ein vollſtändiges Bette ausmachen, zuſam-
mengenommen. L. 5, 319; Wo ſind die G–e, daheim, | die
ſüßen, die weichen. Beck Heim. 111; Unter-G. V. Luiſe 3,
2, 602, ſämmtliche Unterbetten eines Betts ꝛc., vgl.
Schmeller, verſch.: ohne Mz., ein wiederholtes ſchlech-
tes Betten. Geſchütz- [1t]: Stück-B. ſ. Bettung.
Gítter- [2b]: mit einem das Herausfallen ver-
hindernden Gitter, für Kinder. Glēīchheits-[2b]:
Prokruſtes-B.: Bis ſie in ſein eiſernes G. paßten. Heine Lut. 1,
155. Grās-: 1) [2b] mit Gras geſtopft. 2) vgl.
Blumen-B. 3) ſchwzr. ein Grasplatz aufhohen Berg-
ſtellen: Die unzugänglichſten G–en der ſteilſten Hörner.
Tſchudi Th. 364, wohl eigentl. = Grasbeet, vgl.:
Berg-B., jäher, für Großvieh unzugänglicher Gras-
platz zwiſchen Felſen, Fluhſatz. Stalder. Hä́nge-
[2b]: Hangematte, das hängende Bett der Matroſen ꝛc.
Hēū- [2b]: Lager auf Heu. Hímmel- [2b]:
mit einem Betthimmel, ſ. d. Alxinger D. 239 u. o.;
Himmels bett und Kanapee. Hölty 1. Hóchzeit-: ſ.
Braut-B.: Ich bringe dich zur Wette | noch heut ins H–e.
B. Hǖhnen-: Hühnengrab (ſ. d.). Grube Geogr. 3,
54. Húnde-: Lager für Hunde; ſchlechtes Lager;
bergm.: Die Zeche liegt im H., es will nicht recht damit
fort. Kálk- [1f]: Maurer.: der weiche unterge-
goſſne Kalk, auf dem die Steine geſetzt werden, vgl.:
Kalkbad. Kīēl-: ſ. Daunen-B. Kīēſel-
[1a und e]: Windet ſich die Themſe über ihre halbtrocknen
Kieſelbetten hin. Forſter. Kínd-: das Bett, worin eine
Frau ſcherzhaft auch wohl von Thieren entbun-
den wird, und gewöhnl. übertr. die Entbindung ſelbſt,
doch die voraufgehnde und nachfolgende Zeit mit be-
greifend, wie Wochen-B.: Ins K. kommen, im K. liegen,
das K. aufſchlagen; K. halten; Im K. ſterben; Sie hat von
ihrem letzten K. ſich ſchnell erholt ꝛc.; Bettlade, auf welcher
die Lieblingskatze ihre K–en hielt. Kerner Bild. 357; K–s-
Muße. G. 31, 19; K–er-Schmaus. Devrient 1, 220; -Pracht.
Zinkgräf 1, 339 ꝛc. Dazu: Nach der Kindbette. Peſta-
lozzi 1, 117; Der Taufſchmaus, oder wie man ſagt, die
Kindbetti. Gotthelf U. 2, 193; G. 288; 333 ꝛc.; Er-
götzt man ſich an einer Kindbetterei. Gervinus L. 3,
482 ꝛc., ſ. Kindelbier; ferner: Schwangere und Kind-
betterinnen. Jer. 31, 8 ꝛc. Kínder- [2b]: Bett
für Kinder. Kōhlen- [1d]: Wo das Dach einer 6“
tiefen Höhlung eines K–es eingeſtürzt. Kohl ꝛc. Krán-
ken-: Bett worauf ein Kranker liegt, übertr.: Krank-
heit. Hölderlin H. 1, 75 u. v. Lāūb-: ſ. Blumen-
B. Lāva- [1a]. Lawīnen- [1a]. Lê-
bens- [1a]: Wie ausgangslos der See iſt hingegoſſen, |
ſo iſt mein L. auch rings umſchloſſen. WHumboldt. Lēī-
dens-: vgl. Kranken-B. Keller gH. 3, 124. Līē-
bes-: vgl. Braut-B. Heinſe A. 1, 122. Lótter-:
ſ. Faul-, Ruhe-B. = Sopha. Heine Verm. 1, 189 u.
o.; Auf der Unzucht L. Freſenius. Mêêres- [1a]:
Wie er [der Fluß] mühſam jetzt zum Meeresbeete ſchleicht.
Grün Schutt 89, ſ. Beet Anm. Mōōs-: ſ. Blu-
men-B.; auch mit Moos geſtopftes Bett. Múſchel-:
z. B. [1f]: Schmiedete der Perl’ ein M–e. Rückert 1, 177.
Néſſeln-: vgl. Blumen-B.: Deucht ihm die Lager-
16
Bettel
ftatt | ein N.; es treibt ihn aufzuſtehn. W. 11, 210.
Ober-: Deck-B. Parāde-: ein prachtvoll auf-
geſchmücktes Bett, namentl. worauf vornehmere Todte
zur Schau geſtellt werden. Burmann F. 113 ꝛc.
Pólſter-: gepolſtertes Lager oder Sitz: Setz dich auf
dies weiche P–e. Talvj. Prácht-: Parade-B.:
Wo die vermeinte Leiche bereits auf einem P–e lag. W. 18, 103.
Práng-: Pracht-B. Prokrúſtes- [ſ. 2b]:
Alles wird in das P. der Politik gemartert. Börne; vgl.:
Den Gedanken auf Prokruſtes’ Bette | muß ich einpaſſen ſei-
nem [des Sonettes] Reimgehäuſe. WHumboldt. Rāūm-
[2a]. Réck-: Streck-B. Rēīſe-: ſ. Feld-B.
ꝛc. Rīēſen-: z. B.: Bis die Waſſer in das R. durch
den Charakter des Bergzuges unweigerlich eingewieſen werden.
Tſchudi ꝛc. Róll-: ſ. Schiebe-B.: Ein Bett und ein
R., das Abends herausgezogen wurde. vHorn. Rūhe-:
Sopha, ſ. Faul-B., z. B.: w. 12, 72; 19, 230 u. o.
Schāūkel-: Wiege, die ſich hin und her ſchau-
keln läſſt. Müllner 1, 2, 40. Schīēbe-: das her-
vorgeſchoben wird, ſ. Roll-B. V. Sh. 1, 250.
Schlāf- [2b]: zum Unterſchied z. B. von Eß-B.
Schaidenraißer 43b ꝛc., von Ruhe-B. ꝛc. Schlúm-
mer-: Schlaf-B. Gutzkow R. 8, 254. Schmér-
zens-: Leidens-B.: Nur ein paar Zeilen aus meinem
Sch–e. Forſter; Das entbundne Weib zurück zum Schmerzen-
bette. Haller. Schútt- [1e]: Gewäſſer, welche die
ganze Umgebung zu Sch–en verwandeln. Tſchudi Th. 174.
Schwānen-: ſ. Daunen-B.: Vom Sch–e | der Weich-
lichkeit. Schubart; Dem prallen Sch–e | worauf er eben lag.
W. Sēē- [1a]: Kohl A. 3, 110. Sīēch(en)-:
Kranken-B. Immermann M. 4, 192; Zinkgräf 1, 80;
103 ꝛc. Sítz- [2a]: Ruhe-B. Sómmer-:
ein leichteres, kühleres Bett. Heinſe Ard. 2, 215.
Spán-: nach Adelung = Bettſponde; nach Hagen Nor.
70 in Königsberg ,,ein zuſammenlegbares Bettgeſtell“
[Feldbett], vgl. Benecke. Stēīn- [1a]: Bäche,
über ein St. ſchäumend. Alexis H. 1, 1, 1. Stérbe-:
das Bett, Lager eines Sterbenden, übertr. auch die
Krankheit, woran Einer ſtirbt, das Sterben: Die
Straße war ja meine Wiege, | ſie mag mein St. auch ſein.
Chamiſſo; Ich ſtand an ſeinem St–e, | es war was beſſer als
von Miſt. G. ꝛc. Stréck-: worauf die Glieder ge-
ſtreckt werden, namentl. in orthopädiſchen Anſtalten.
Strōh- [2b]: Streulager, namentl. auch der unter
den Betten liegende Strohſack. Strōm- [1a].
Stūben-: Ruhe-B. Spate. Stück- [1f]: ſ. Bet-
tung. Thrōn-: prachtvolles Bett für fürſtliche
Perſonen: Das Bett der Ehe .. iſt ein Himmel-B.; denn
die ſchönſten Engel predigen hinter ſeinen Gardinen; es iſt
ein Th.; denn gekrönte Häupter ruhen darauf; es iſt ein Pa-
rade-B., auf dem verblichene Junggeſellen .. ausgeſtellt werden.
Eichendorf Lärm 71. Tíſch-: Eß-B. Td(es)-,
Tōdten-: Sterbe-B. Luther 6, 9b; Schlegel Cymb. 4,
3 ꝛc. Trāg(e): Sänfte, auch z. B. ein großes
Kiſſen, Kinder zur Taufe zu tragen ꝛc. Umhang-:
= Gardinen B. Únter-: Ggſtz. von Ober-B.,
ſ. Untergebett; bei den Wollkämmern auch die zur
Unterlage dienende Wolle. Vēīlchen-: ſ. Blu-
men-B. Wāhn- [2a]: Wohn-B. Wáſſer-
[1a]. Wīēgen-: Wiege. Goner 1, 95. Win-
kel-: im Winkel befindliches: In der Kajüte, | in dem
dunklen W–e. Heine Lied. 327. Wíttwen-, Wítt-
wer-: ſ. Ehebett. 315. Wóchen-: Kind-B.:
Ein Eh- und Wochenbettlein. G.; Die Sylphide kam nun-
mehr ins W–e. W. Wōhn- [2a]. Wúrzel-
[1f]: In ihrem feſten knorrigen W–e hielt die geſtorbene
Eiche den Leichnam. Kinkel E. 64. Zélt-: Himmel-B.:
Fiel rauſchend der Vorhang | über das ſeidene Z. Zachariä.
Zinn- [1d]: ein halbkuglig brechendes Kupfererz,
weil das Zinn darauf lagert. Zwángs-: ſ.
Ehe-B.: Erzeugt in freier Wahlumarmung, nicht im Z–e.
Heine Reiſ. 3, 194 u. ä. m.