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best
Bést, a.:
Superlativ zu „gut“ und „wohl“, s. besser. 1) Adv. (s. Am): B.; bestens; aufs, auf das beste; zum besten; am besten:
a) B. (s. besser 3) heute gewöhnlich nur als Bestimmungsw. in Zsstzg. mit Ew. (Partic.): Der bestkundige Führer; Es wird dem Bestbietenden zugeschlagen; Der bestgemeinte Rath etc., minder genau mit doppelter Steigerung: Die Bestgesinntesten. Rahel 1, 244 etc. Dagegen nur ausnahmsweise bei Zeitw.: Hier findet er es b. Arndt 437, gewöhnlich: am besten; Er kennt es, bietet, meint es am besten etc. Besonders oft bestmöglich, wofür auch möglichbest, möglichstgut, und mit doppelter Steigerung: bestmöglichst und möglichstbest, als Ew. und als Adv. sehr gewöhnlich sind; veralt.: Aufs beste (immer) möglich; aufs best ich kann etc., heute: So gut ich (immer) kann etc.
b) Bestens: Ich empfehle mich, grüße, danke bestens; Bestens das Ihrige zu thun. Gutzkow R. 5, 96; Was bestens anzufangen [gewöhnlich: Was anzufangen das Beste sei]. Hagedorn 2, 128; Bestens vorzubeugen. 180; Die Felder bestens bestellt. Immermann M. 1, 295; Der Anfang ist schon bestens gemacht. Sch. 736a etc.
c) Aufs, auf das beste, zum besten = bestens, in hohem Grade gut, wohl, nicht zu verwechseln mit: Aufs Beste, zum Besten, substantivisch, s. 2c und 3c, vgl.: Sanders Orth. 98: Es ist Alles aufs beste und feinste eingerichtet [sehr gut und fein]; Er hat’ sich zur Prüfung aufs beste vorbereitet, vgl.: Er hatte sich auf das Beste gespitzt und bekam nur das Schlechteste;Er ließ sich den Braten aufs beste schmecken, vgl.: Aufs Beste will das Schlechtere nicht schmecken. Wollen Sie mir Winke geben, so würde ich sie zum besten [bestens] benutzen. G. Reinh. 123, vgl.: sie zum Besten meines Freundes benutzen, f. 2c; Er hält seine Dienstboten nicht zum besten [nicht besonders gut], vgl.: Laß dich nicht von ihmzum Besten [zum Narren] halten, s.3c etc.
d) Am besten, vergleichender Superlativ, besser als alle Andern: Jeder weiß am besten, wo ihnder Schuh drückt; Es ist am (aller)besten, du thust es selbst; Daß es am besten gethan sei, geschehene Dinge zu begraben. Sch. etc. Auch hier unterscheidet man das Hw.: Er weiß am besten, Fehler aufzufinden, und: Er weiß, am Besten Fehler aufzufinden etc. 2) Als Ew.:
a) Er ist der beste Schüler, liefert die besten Arbeiten; Die schönsten, | besten Leute der Stadt. G.; Dort findet ihr | die schönsten Mädchen und das beste Bier. Ds. ꝛe. Im Vokat. und nach voraufgehndem Genitiv ohne Artikel: Hör mal, bester Freund!; Des Lebens beste Güter etc., sonst nur ausnahmsweise ohne Artikel oder mit dem unbestimmten (s. Am und Ein): Gieb ein bestes Liedel! Beck Heim. 133; Daß Gott ein immerwährend bestes ... Wesen. Heinse A. 2, 161; Und eine beste Welt war keine Welt für Uhren. Lichtwer 236, vgl.! Er kenne nur drei [als] die besten Feldobersten auf der Welt. Zinkgräf 2, 84; Er hat’s in bester (der besten) Absicht gethan; Nicht in bester Stimmung. Gutzkow R. 3, 244; Sind bester Schmuck für Gräber. Schlegel Cymb. 4, 2 etc. s. d.
b) ohne beigefügtes Hw. subst.: Der, die Beste, von Personen: Segnend verläfft er die Beste der Guten. Beck; Es kann der Beste nicht in Frieden leben, | wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt. Sch.; Im Gefühl der Würdigsten und Besten | ein lebend Denkmal sich erbaun ... Denn wer den Besten seiner Zeit genug gethan, | Der hat gelebt für alle Zeiten. Ds.
c) Das Beste, sachlich: Für das gemeine Beste [Wohl] svrgen; Das Beste, was du wissen kannst, | darfst du den Buben doch nicht sagen. G.; Nebenbei, was das Beste ist; Kinderkrankheiten, bei denen die Natur das Beste [Meiste] thut; Fast hätte ich das Beste [Wichtigste] vergessen; Da wäre es wirklich das Beste, wir gäben etc. G. 15, 11; Ehrlich sein | ist doch das Beste. 4, 43; Mit besonnenem Sinn sich zu bewahren | ist gewiß das Beste. 20 etc. In ellipt. Wendungen: Ein Glas vom Besten [s. Wein]; Daß über ein Imi vom Besten in den Keller lief. Kurz Weihn. 37.
d) Man unterscheide die schwache Form nach dem bestimmten Artikel, nach hinzeigenden Fw. etc., und die starke, wenn solche nicht vorhergehn, z. B. nach besitzanzeigenden Fw. im Nomin. u. Accus. der Ez. (s. Dein), vgl. z. B.: Die besten Güter des Lebens; Des Lebens best e Güter; Der beste Freund; Mein bester Freund; Das best e Kleid; Dein bestes Kleid; Er will nur euer Bestes [euren Vortheil]; Er will sein Bestes [Möglichstes]dabei thun etc. Tritt in der Flerion des besitzanzeigenden Fw. die starke Endung hervor, soerhält das Ew. die schwache: Deines besten Kleides; Deinem besten Kleide; -Dein e-besten Kleider; Deiner besten Kleider etc.; Er thut das zu des Staates Bestem, zu eurem Besten etc., und so auch, wenn ein zwischengeschobenes Ew. die starke Endung hat, vgl.: Zu meines Hauses Bestem. G. 13, 253; Weil an Europa’s großem Besten | ihm mehr liegt. Sch. 545a; Die Kirche, welche ihr wahr es Beste versteht. Guhrauer L. 2, 136 etc., vgl.: Ich urtheile nach meinem besten Wissen, nach bestem Wissen und Gewissen etc. Ungewöhnlich Genit.: Sich des gemeinen Bestens annehmen. Rabener 2, 65. 3) Über die Bedeutungvgl.: „Gut“, doch erwähnen wir hierschon einzeln:
a) Ich war gut im Zuge, in gutem Zuge, im besten Zuge [ganz gehörig im Zug], und so namentlich mit Bezug auf etwas Dazwischentretendes: Es war Alles im besten Gange, wir waren im besten Tanzen, im besten Jauchzen, als die Freude durch diese Botschaft gestört wurde; Mitten im Besten hört er auf etc. Die Schleiche, die mit dem besten Willen nicht beißen kann. Tschudi Th. 59, wenn sie auch noch so sehr wollte, wodurch nicht die Güte des Willens, sondern nur seine Intensität bezeichnet wird, ebenso: Sein Bestes [Möglichstes] thun etc. Frau in den s. g. besten Jahren. Prutz E. 1,201, ursprüngl. wohl = auf dem Gipfel der Entwicklung, von wo es dann wieder bergab geht; „Im besten Alter“. Man kennt diese besten Alter, die anfangen, wenn die guten Tage vorüber sind. Lewald W. 1,245 etc. Einem gute, die besten Wortegeben; Die beste Hand geben, die rechte, welche für vorzüglicher gilt als die linke. Den besten Fuß (s. d.) vorsetzen, ebenso s. die Grundw. zu: Das beste Haupt; Der Bestebauer; Die Bestemutter; Die Bestgarbe; Bestscheibe (s. c); bestenfalls etc. Schweizr. im Ggstz.: Einem zu best und zu böst reden. Gotthelf Sch. 258; G. 186 etc., womit nicht die veraltete Schreibweise zu verwechseln ist: Zu dem allerbösten Futter. Schaidenraißer 14a, statt allerbesten.
b) verbunden mit: Der erste, der nächste, um das Gegentheil einer besondern Auswahl zu bezeichnen; das Erste, Nächstliegende wird als das Beste, vollkommen Ausreichende genommen: Der erste Künstler war der beste. L. 1, 110 [sie wählten nicht lange darunter]; Dem ersten besten Betrüger. G. 10, 84; Dem ersten, dem besten Bettler. Sch. 104a; An den nächsten besten Galgen knüpfen. 108a; Das Nächste, das Beste. Hebel 3, 446. Zuweilen (s. 2a) auch mit dem unbestimmten Artikel: Kläre einen deiner Knechte oder sonst einen Ersten Besten auf. Claudius 6, 29 etc. Vgl. auch: Also von dem Ersten, dem Besten, oder hier vielmehr von dem Besten, demiErsten. L. 12, 267, nicht von dem mir zuerst Einfallenden will ich ohne Auswahl schreiben, sondern von dem Besten, das sich mir deßhalb als erster Gegenstand darbietet. Ganzverschieden: Der erste und beste [vorzüglichste] Schmuggler des Orts. Höfer V. 60; Führt uns nun den nächsten und besten Weg. G. 9, 119 etc. Man beachte auch die Zsstzg. mit den Ordnungszahlen, die Reihenfolge der Güte nach zu bezeichnen: Das grüne Tuch ist das beste, das blaue ist das zweitbeste; Bloß unter den Drittbesten hatte Uli auszulesen. Gotthelf U. 2, 118 etc.
c) das Beste, s. 2c: Etwas zum Besten kehren, ihm die vortheilhafteste Deutung oder Wendung geben. Veraltet: Einem zum Besten [vgl. zu Gute] kommen. Fischart B. 122a. Das Beste, das Erste, Vorzüglichste in seiner Art, namentlich auch der erste Preis beim Wettschießen, s. Schmeller: Den Meisterschuß thun und das Beste mir | ... gewinnen. Sch. 545a; Als „„Best“ beim Scheibenschießen gewonnen. Meißner Stein 5, vgl.: Nach dem Schützenhause, um zu erfahren, wer bester Mann [Schützenkönig] geworden. Klencke Parn. 1,360; Auf eine Bestscheibe gezielt. Spindler St. 1, 7 etc. Hierzu wohl auch folgende Wendungen: Resli mache einen guten Drittel best [habe soviel Vortheil vor den Andern]. Gotthelf G. 293 etc., ferner: Eine Person zum Besten haben, halten, sie zur Zielscheibe, und zwar zum Haupttreffpunkt derselben machen, sie aufziehn, zum Narren haben oder halten, foppen, hänseln etc.; Etwas zum Besten geben, wie der König, der den besten Schuß gethan, eine Summe,, zum Besten“ giebt, wovon die Mitschützen traktiert werden: Eine Kanne Weins, zehn Thaler, Viel etc.; seinen Kameraden einen Spaß (Hebel 3, 224); seine persönlichen Eigenheiten, sowie die Wunderlichkeiten der Menschen überhaupt (G. 39, 110); sich selbst (32, 139) zum Besten geben, die Leute damit traktieren, vgl.: Etwas preis- geben; Zwar möchte meine Krone, wenn sie meine Armee und mich auch selbst verlöre, noch eine Schanze zum Besten haben. Sch. 933b, damit aufwarten können etc. Veralt.: Etwas zum Besten haben, umsonst, vergeblich (eigentlich preisgegeben, vergeben, s. d.): Hatte also meine Zehrung und Mühe zum Besten. Schweinichen 3, 108; Wollt... Bett-Tücher damit geschmiert ihm zum Besten haben. Hammer RH. 268, schon vorräthig sie ihm darzubieten; Daß vom Todten wir den Tod zum Besten haben [zum Gewinn; daß wir den Tod davon erwerben]. Logau 3, 9, 14 etc. 4) Wie alle Superlative durch vorgesetztes „Aller“ verstärkt. Zstzg. s. 3b und 4.