Bengel
Béngel, m., –s; uv.; chen, Beng(e)lein;-:
1) Knüttel, Stock: Sein großer B. vorne schön | mit Blei ... beschlagen. 2, 99; Solang ich einen B. hab, fürcht ich. ihre Bratspieße nicht. 9, 8: 3, 124 Th. 345 etc., so namentl. ein Hunden und andern Thieren angehängter dicker, kurzer Knüttel oder Klöppel; ferner in Druckereien, bei den Buchbindern etc. ein zum Anziehn der Schrauben dienender Hebel etc., s. Preß- B. —2) ein derber, ungehobelter Junge oder Jüngling, zuw. auch als Liebkosung: Es ist eigentlich ein Prügel, an dem nur dünne Spuren von Kunst und Kultur zu sehen sind, geradeso, wie gemeiniglich auch an dem menschlichen B., der ihn trägt. 3, 229; Fauler B. 2;186; Einen recht tüchtigen B. .. .. dem, | gieb die Röll’ von meinem Götz. 6,167; Den. lieben B. Lied. 239; Die Gewohnheit des Menschen Amme ... dergroße-B. von Säugling kann sich ihrer Milch nie entwöhnen. Gr. 1, 104; Den schwarzen B. [Teufel].Uhland 337; Tanz einmal mit-deinem B. [Bräutigam, s. 3, 97 etc.
Anm. Mhd. bengel, von bangen, schlagen; vgl. goth. banja, Schlag etc. und lat. baculus, s. Bakel und vgl. Bunge, Pauke, Bingeln etc. — Mz. nam. in Bed. 2 auch: Ben- gels: 1, 225; 2, 46 etc.
Zsstzg. vielfach, z. B.: Bāūer- f2]. —
Hérz-:
1) [2] lieber Bengel. —
2) f1] Er hätte sich sonst den H. eingerennt, wenn er so fortgelaufen wäre. D: 1, 24, vergl. Herzbändel und s. 1, 95. — Kǖris- [1]: eiserner Streitkolben. 126. — Préß- [1]: Hebel zum Anziehn der Schraube bei einer Presse, nam. der Buchdruckerpresse: Die vollen Backen, mit. denen. meine Mitbürger vom P. zu posaunen pflegen. Tr.R. 1, 174; scherzh.: Das Sündenregister Sr. hoch- preßbengligen Gnaden. = Druckfehlerverzeichnis. — Rück-: bei den Fleischern der Streifen Specküber und längs dem Rückgrat des Schweins. — Strēīch- [1]: Streichholz, womit ein Getreidemaß abgestrichen wird. D. 1, 56. — Zīēr- [2]: sich zierender Bengel. Hann. 15 u. ä. m.
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