Beißer
Bēīßer, m., –s; uv.:
1) Einer der beißt: Dieser Hund, dieser Mensch ist ein rechter Packan und B.; [ Mein Roß war] ein Schläger und B. 2, 89; Die ärgsten B. und Schelter. 3, 378b; Ein Erz-B. [ganz besonders bissiger Mensch]; Beißerin, Widerbellerin. — 2) ein der Schmerle ähnlicher kleiner Fisch, Cobitis, auch Beißker, Beizger, Beißger, Bißgure (s. Gurre Anm.), Bitzker, sämmtlich auch mit P als Anlaut; Arten desselben: Bart-, Schlamm-, Stein-B., benannt nach den Bartfäden, und weil sie sich in den Schlamm hineinwühlen oder an Steine festbeißen. — 3) Krätzer, saurer, beizender Wein, Darm-B. — 4) Kinderspr.: B., B–chen, B–lein, Zähne. — 5) mund- artlich, Art Hebebaum.
Anm. Nbnf. Beiß, s. und Bär-, Bullen-B., ferner: Bisser, s. Krippen-B. und die Fortbild.: Beißerich; Solch ein kleiner Bisserich [beißendes Insekt]. A. 3, 209 etc.
Zsstzg. z. B.: Bǟr(en)-: Bullen-B., ein großer zur Bären-, Ochsen-, Schweinehatz etc. gebrauchter dickköpfiger, kurzhaariger, breit- und schwarzschnauziger Hund; auch übertr. auf grimmige, bissige Menschen: Ein Bärbeiß. Kühne Fr. 352, vgl.: Im Gesicht einem Beißbär gar ähnlich. Joh. Riemer Pol. Maulaff. 133. —
Bār(e)n-: Krippen-B. —
Bārt-: [2]. —
Bóll-: V. Sh. 3, 246. —
Bóllen-: L. 3, 33; Musäus M. 5, 154: Bullen-B. —
Búllen-:
1) s. Bären-B.: Ihr kritischen B. 465a: Lut. 1, 208; Einen rechten B. von einem Advokaten. 1, 286; Was ich weiß | vom Schmutzelkätzchen und Bullenbeiß. etc. —
2) Gimpel oder Blutfinken, Pyrrhula vulgaris, auch Bollenbeißer, Braunmeisen und Gügger genannt. Th. 88. — Dárm-, Därm- [3]: EfA. 2, 735. — Erz-: [1]. — Kérn-:
1) Gattungsname der Kegelschnäbler, d. h. der sich von Sämereien nährenden Vögel mit starkem, kegelförmigem, abgerundetem Schnabel, und darunter namentlich einiger Arten von Finken, z. B.: Der grüne K., Grünfink, Grünhänfling, Fringilla Chloris; Der Kirsch-K., F. coccothranstes, Kirsch-, Nuß-, Stein-Beißer, Kirschfink etc. —
2) die von Palmkernen sich nährende Larve des Palmkäfers, Bruchus bactris. — Kírsch(en)-: s. Kern-B. — Kríppen-: Bar(e)n-B., Kopper, Aufsetzer, Krippensetzer, Bar(e)ngrolzer, Köker, ein Pferd, das die Vorderzähne aufzusetzen pflegt — auf die Krippe etc. — und dabei die hastig eingeschluckte Luft wieder ausstößt; übertr.: auch von Menschen, eine alte unbrauchbare Person: Ein Krippenbisser und ein arger Schmisser. Schmj. 122. — Mêêr-: ein Fisch, Sparus maena. — Núß-:
1) Nußknacker. —
2) Name mehrer von Nüssen und nußartigen Früchten lebenden Thiere, namentl.:
a) der kleinen Haselmaus, Glis muscadinus;
b) des Nußhehers, Pica nucifraga;
c) des Kernbeißers (s. d.);
d) mehrerer Rüsselkäfer, z. B.: Balaninus nucum, Haselnußrüßler etc. — [2]. — Schabe, Blatta. —
Schlámm-: Schóll-: Stēīn-: 1) [2]. —
2) s. Kern- B. —
3) Motacilla oenanthe, der große Steinschmätzer. — 4) Neunauge. — 5) Seewolf, Anarrhichas Lupus etc. — Wásser-: ein amerikanischer Vogel, Rhynchops nigra, der im Fluge die Oberfläche des Wassers durchschneidet und dabei mit der untern größern Kinnlade seine Nahrung herausfischt, auch Wasser-Schneider, -Scherer, Seescheregenannt u. ä. m.
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