Faksimile 0104 | Seite 96
Faksimile 0104 | Seite 96
Bauer
I. Bāūer, n.; m., –s; uv.; chen, lein; -: Wohn-
ort (ſ. bauen 1) für gefangne Vögel, Käfig (ſ. d.):
Der Zeiſig im B–chen. Prutz ꝛc., zuweilen übertr., auf
ähnliche Behältniſſe: Einen ſolchen Vogelbauer, mit dem
viele Häuſer verſehen waren, nannte man ein Geräms. G. 20,
6; Das Eiſenbau’r, worin er lag, | wird aufbcwahrt bis die-
ſen Tag. B. 25a. Vogel-, Lerchen-, Finken-, Nachtigallen-,
Papageien- ꝛc., Löwen- (Hartmann Pet. 178), Draht-, Meſ-
ſing-, Holz-B. ꝛc.
Anm. Vgl. engl. bower = Laube, Wohnung, Maſt-
korb, und ſchwzr. B. = Käſemagazin. Adelung, der das
masc. ſür niederſächſiſch erklärt, braucht es doch ſelbſt unter
„Käfig“ und ſo findet es ſich auch bei Blumauer 1, 208; Döbel
2, 254b; G. 20, 6; Gutzkow R. 5, 139; Lenau 2, 178;
Lewald Roth. 72; Muſäus Ph. 1, 73; Rückert Mak. 2, 60;
W. 12, 75; 77; 238; 282 ꝛc., dagegen neutr.: B. 25a;
Immermann M. 2, 86; Lewald Ferd. 1, 196; Rückert Mak.
2, 28; Voigts H. 5 ꝛc.
Zſſtzg. ſ. o., ferner: Ge-: Ein jeder Vogel muß
ſeinen G. haben. Fleming J. 348b; Steckt den Papagei ins
G. Schefer Laienbr. 211; Göckingk 2, 202; EKleiſt 2, 33;
Ramler F. 2, 446; Thümmel 2, 181-ꝛc.; Gebäuer. Schubert
Nachtſ. 31.