Batzen
I. Bátzen, m., –s; uv.; Bätzchen, lein; -:
1) eine zusammenbackende, klebrige, schmierige Masse; Klumpen, s. namentlich so: Augen- [Augenbutter], Dreck- Garg. 40b), Eiter-, Grind- Großm. 94), Koth-, Lehm-, Mehl-, Speichel-B. etc. Namentlich:
a) Im Hochofen ein Stück Lehm zum Verkleiden des im Tümpel befindlichen Lochs: Mit Lehmpatzen verschlossen. 2, 2, 84. — Ferner: Ziegelformen, ihre Patzen zu streichen drin. Ar. 3, 470; auch die Schusser oder Schnellkügelchen aus Lehm etc. —
b) Bergm.: Mehl-B., ein weicher, mehliger Kalk- oder Speckstein. —
c) die innern weichen Theile zerquetschter Thier- und Pflanzenkörper. —
d) Rasenstücke, Plaggen, Rasen-B. —
e) ein grobaufgehefteter Flicken. —
f) ver- ächtliche Bezeichnung eines plumpen großthuenden Menschen, z. B.: Handwerks-B. —g) Zinngieß.: große abgedrechselte, bei den Messingformen als Muster dienende Stücke Zinn. — 2) eine oberdeutsche zumal schweizr. Münze, gewöhnlich = 4 Kreuzer oder ¼s Gulden. u. Anno 1500 hat man zu Bern erstlich angefangen, B. zu münzen, die wurden von des Bären wegen, darauf geprägt, Bätzen genennt. Einsmals sprach ein gut Gesell zu dem andern in dem Spiel: Roll mir ein Bätzen daher ... Daher empfingen sie den Namen Rollenbatzen etc. 579a; Raben-B. mit einem Rabenkopf. Schätzt man den Kreuzer nicht, kommt man nicht zum B. Schuld. 158, und oft allgem. = Geld: Manch schönen B. löste Anne. 90; Der Alte hat B. R. 5, 57; Es steht diesmal um unsere B. nicht gut. 3, 10; Besser als jetzt bei B. 11; Halten sich sauber und führen B. 320a; Meine paar B. Oc. 2, 10 u. o.; Wenn die Kuh einen B. gilt. D. 4, 184 [sprchwrtl. = niemals]. — Mund- artlich: Geldstücke, Schaumünzen u. ä. Zierrathe, als Schmuck und Angehänge von Frauenzimmern. — Halb-B. = 2 Kreuzer; für die größern Münzen dienen die Zsstzg. v. Zahlw. mit Bätzler oder Bätzner: Ein schöner Zehnbätzler. Schuld. 382 etc.; Mit neuen Sechsbätznern. 1, 248; 3, 191; Dein Dreibätzner [Zwölfer]. 115 etc. So auch: Dickbätzner. EE. 404 etc., ein größeres Geldstück.
Anm. Siehe Butz und Butt, Anm., vielleicht auch zusammenhängend mit Backs, wie z. B. in Mecklenburg etwas Zusammenbackendes ein zusammenhängender Klumpen heißt, vgl. die Nbnf.: Frecksen zu Fretzen, Blicksen zu Blitzen, Platzen zu Placken und Plagge. Dazu vielleicht lat. bacca, Beere (s. d.), wie z. B. in Baiern die kleinere Art Stachelbeeren Aiterbatzen heißt, vom alten eitan. brennen, stechen. — Siehe auch Patsch, Matsch und Quatsch. — In Bed. 2 (s. oben) nach Einigen vom ital. pezzo: Stück (frz. pidce), wodurch es an die Bed. 1 herantritt, wie denn z. B. 1 g füglich auch zu 2 gezogen werden könnte. Die Form wechselt zwischen Batz, –e, –en.
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