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Bart
Bārt, m., –(e)s; Bärte; Bärtchen, lein; -: 1) die
Haare an Kinn, Lippen und Wangen des menſchlichen
Geſichts, nach dem Ort, wo er ſich befindet, nach der
Farbe und andern Eigenſchaften beſonders benannt.
(ſ. Zſſtzg.): Ein ſchwarzer, blauer (G. 24, 326), blonder,
rother, fuchſiger, weißer, grauer, ehrwürdiger B. ꝛc.; Sich
einen (den) B. wachſen laſſen; den B. kämmen, drehen, dril-
len, wirbeln, zwirbeln, ſtreichen, wiſchen, ihn färben, ſchwär-
zen, ſtutzen, zuſtutzen, verſchneiden, abſchneiden, ſcheren, ab-
ſcheren, raſieren, zwicken, abnehmen, putzen, ſchaben, kratzen,
abmachen; ihn einſeifen; Einem (ſich) den B. (Haare aus
dem B.) ausreißen, ausraufen, ausrupfen, U. v. a.; Sein
langer vor Alter gebleichter B., der ihm bis auf den Gürtel
in krauſen Wellen herabfloß. Thümmel; Jch küſſte es [das
kleine Mädchen] .. die Schmach, einen häßlichen B. [von
dem Kuß] zu kriegen. G. 14, 41. Sprchw.: Einem
den B. ſtreicheln, ihm [auch von weibl. Perſ. ſ. 2] um
den B. gehen, ſchmeichelnd liebkoſen: Indeſſen ging der
Königin | Kupid nicht ſchlecht um’s Bärtchen. IBMichaelis
227; Was nicht zu ändern ſteht, dabei muß man ſich den
Bart wiſchen und ſeine Seele in Ergebenheit faſſen. Tieck 10,
343; Der ihm [ſich] im B. läſſt umgraſen, Dem hofiert
man zuletzt gar ins Maul. Schottel 1122b, allzugroße Gut-
müthigkeit wird mißbraucht; Laß Dir keinen B. [Zeichen
der Trauer, vgl.: graues Haar] darum wachſen. 1131a;
Einem einen B., einen B. von Stroh, einen flächſenen B.
machen, ihn betrügen, täuſchen, vgl. Sau-B.; ſchwzr.:
Einem einen B. machen, ihm eine Naſe, einen Verweis
ertheilen, ſo auch: Ihn barten, bärteln; Er hat ſich
einen B. gemacht, kann nicht mehr über den B. ſpucken, iſt
beſoffen. In den B. brummen, murmeln, ſummen, nur
halblaut vor ſich hin reden, im Ggſtz: Sprich als Mann
aus dem B. V. Ant. 2, 293, vernehmlich, frei weg.
In Arbeiten bis an den B. [bis über die Ohren] begra-
ben ſitzen. Um des Kaiſers B. zanken, von unnöthigem,
kleinlichem, vergeblichem Streit, dagegen: Ich bitte dich
um des Kaiſers ſeinen B. willen [um Alles in der Welt].
Brentano Fr. 1, 230. 2) B. für den Theil des Ge-
ſichts, wo der B. zu wachſen pflegt, das Kinn: Wenn
ein Mann oder Weib auf dem Haupt oder am B. ſchabicht
wird. 3. Moſ. 13, 29; Am B. noch ohne Haare. Göckingk
2, 174. Auch von Thteren 1. Sam. 17, 35; Schlägt
dem Löwen in den B., | daß todt er niederſtürzt. Echtermayer
78 ꝛc., und ſo zuw. ſtatt Geſicht, wo freilich auch in
manchen Fällen die Bed. 1 gelten kann: Behaupten mir
in die Freſſe hinein und in den B. Chamiſſo 5, 248; Sagten
ihm viel Verbindlichs in den B. G. 2, 185; Muß ich noch
in meinen B. hineinhören wie ꝛc. Peſtalozzi 1, 17; Jhnen
getroſt B. gegen B. entgegengehen. B. 312b; Sch. 579 b;
Will B. an B. und Bruſt an Bruſt noch kämpfen. Körner
151a; Er war nicht der Mann, Jemandem unter den B. zu
ſtehen [dreiſt unter die Augen zu treten]. Gotthelf U. 2,
99; Von Denen, welche unſerm Herrgott unter den B. ſtün-
den, wenn er ſie bis dahin kommen ließe. Erz. 3, 234;
Einem Etwas in den B. werfen, reiben, von rückſichtsloſen,
kränkenden Aeußerungen ꝛc. 3) Eine mit einem B.
verſehne Perſon: Verſammlung von Bärten und Nicht-
bärten, welche die Hände ausrecken und geſtikulieren. Keller
gH. 3, 183; Dieſe guten, ehrlichen B., die wir bei ihrem
Eintritt für ehrbare, ſtille Bürger halten musten. Kohl Südr.
1, 252; Chamiſſo 5, 105; WMüller Bibl. 6, 147 ꝛc.; nam.
in Zſſtzg. (ſ. Schnurr-B.), von denen manche ſich mit
demEigennamen Barthel (ſ. d.) berühren, vgl. Dumm-,
Schmal-B. ꝛc., z. B.: Juden-Bärte, ſchwarze Mohren ..
und Alle verſtanden ſich. Alexis Dor. 1, 167 ꝛc.; vgl.: Die
blaſſen Hängebarts. Droyſen Ar. 3, 29. 4) übertr. auf
manche dem menſchlichen B. ähnliche Dinge: a) Sich
mit Dinte, einem angebrannten Pfropfen, beim Bicks-
beereſſen ꝛc. einen B. machen; ferner die Backen- und
Kinnſtreifen an Hauben (Weinhold), vgl. Barthaube und
Barbe 2, daher auch Barthel mundartl. = Mütze,
Haube. b) die ſteifen Schnauzhaare der Katze ꝛc.;
lange Haarbüſchel unter dem Kinn der Ziegen, der
Bartaffen ꝛc.; weidm.: der Rüſſel der wilden
Schweine; der Fleiſchlappen unterm Schnabel des
Hahns ꝛc., vgl. Bart-Falke, -Geier, -Meiſe ꝛc.; die
Fäden am Maul einiger Fiſche, z. B. der Barbe; die
knorpelartigen Kehlfloſſen einiger Plattfiſche, z. B. der
Butten; bei Auſtern der das zarte Fleiſch umgebende
Schweif, vgl. Barte ꝛc. c) bei Pflanzen: die lan-
gen Grannen an den Ahren der Gerſte, des Barthafers
ꝛc.; der untere Zipfel einer zweilippigen Blumenkrone;
der die Schale der Haſelnüſſe oben umgebende gefranzte
Theil; die feinen Thauwurzeln dicht am Boden des
Weinſtocks ꝛc. d) etwas bartgleich Herabhängendes,
z. B.: Ein B. an einem Bienenkorb (Hebel 3, 182), die
ſich vor dem Schwärmen anſetzenden Bienen; die ſich
an den Boden des Schiffs feſtſetzenden Seegewächſe;
Waſſerpflanzen, von denen oft lange ſchwarzgrüne Bärte und
Gehänge der Bewegung des Waſſers folgen. Tſchudi Th. 174;
die am Spinnrocken herabhängenden abgebrochenen
Fäden; die bei der Rauhgare am Kupfer ſich anſetzen-
den Zacken; Berge mit langen Wolkenbärten. Heine Reiſ. 3, 73
ꝛc. e) bei den Wollkämmern die zum Spinnen fertig
klargekämmte Wolle. f) beim Mähen die ſtehengeblie-
bnen Ahren (Juden-B. Auerbach Leb. 3, 144), die beim Fe-
dernſchleißen an den Federn ſtehen bleibenden Spitzen der
Daunen; beiden größern Federn die ſog. Fahne (ſ. Feder-
bart) und bei geſchnittenen Schreibfedern die innere Haut,
wenn ſie als beſonderes Anhängſel Nebenſtriche macht,
wie ähnlich auch ein ſogenannter Dieb am Licht B.
heißt. g) ein an einem Ende in dünne Spähne ge-
ſpaltnes Stück Holz zum Feueranmachen, ſo auch
bergmänniſch ein ähnlich geformtes Holz, womit
die Stürzer den Anſchlägern eine Tonne als die letzte
bez. h) bergm.: Der Gang ſetzt einen B., führt in
der Sicherung Erz oder Stein. i) das im Seiger-
trog von gepochtem Erz Zurückbleibende. k) in den
Kupferwerken die bei der Rauhgare entſtehnden Zacken.
1) bei manchen Metallarbeiten die mit dem Polier-
ſtahl ꝛc. zu entfernenden Unebenheiten. m) Schim-
mel am Brot ꝛc. Gotthelf 5, 211; U. 257. n) der
in das Schloß geſteckte, den Schließhaken zurücktrei-
bende Theil eines Schlüſſels, der Kamm des Schlüſſels.
o) der dem Schweif entgegenſtehnde Theil eines
Kometen, ſein Kopf oder Kern. p) Um den Wind
bei gewiſſen Labialpfeifen, die eine vorzüglich ſchwere Jnto-
nation haben, zuſammenzuhalten und die Anſprache zu beför-
dern, bedienen ſich die Orgelbauer ſogenannter Bärte. Die
halbkreisförmigen an beiden Seiten des Pfeifenaufſchnitts an-
gelötheten heißen Seiten- oder Winkelbärte; die in
Geſtalt einer eckigen Klammer Quer- oder Schneide-
bärte; die den Aufſchnitt ſeitlich und unten einſchließenden
Unterleiſten-, Labien- od. Kaſtenbärte. q) Er-
wiſcht ein altes Scheffelein [frz. javelin] und hett mine
Degen auch uf dem Bart („Baardt“) gebunden und die Hoſen
abgeſchnitten (Berlichingen 41) ſcheint ſprchw. = „ging
muthig vorwärts und dachte nicht zu weichen“, vgl.
jedoch Dünzer Götz 9.
Anm. Lat. barba, ſlaw. brada. Ableit. unſicher, doch
beachte man die nahe Berührung mit dem veralt. Barn (Kind,
ſ. Bären IlI.), wie ſich Kinn und Kind berühren, vgl. auch
Borſte. Mz. Barts ſ. 3.
Zſſtzg. unerſchöpflich, meiſt nach dem Vorſtehnden
keiner Erklärung bedürftig, z. B.: Alt- [3]: Ein
Weiblein .., das wohl für den A. zu jugendlich war. Lang-
bein 1, 199. Ámts- [1]: wie ihn das Amt erfor-
dert. Āūſtern- [4b]. Bácken- [1; 3].
Bāūm- [4c]: eine Art Moos. Burmeiſter gB. 2, 255.
Blāū- [3]: auch die Miesmuſchel. Bócks-:
1) [4b]. 2) [1; 3] auch von Menſchen. 3) Name
mehrerer Pflanzen mit haarigen Blumen oder Blät-
tern, nam. Tragopogon, auch Gauch-, Hafer-B. ge-
nannt, ſ. Fuchs-B. Bórſten-: z. B. [4b] des
Bartgeiers. Tſchudi Th. 341. Brāūſe-: die Haupt-
karte in einem Kartenſpiel und dies ſelbſt. Schütze.
Brúmm- [3]: mürriſcher Menſch, Brummbär, ſ.
Grimm-, Knaſter-B. Búſch-: buſchiger Bart. V.
Ar. 3, 10. Dīſtel- [1; 3]: ſtechender B.: Einen
recht garſtigen Singlehrer, einen alten D. Brentano Fr. 1,
320. Dónner-: eine Pflanze, Sempervivum te-
ctorum. Dróſſel- [1; 3]: Kehl-B. Dúmm-
[3]. Dummkopf, Dummbarthel (ſ. d. u. vgl. Dumm-
hut u. SchmalB.). Grabbe Herm. 64; Müllner 5, 159; Wer-
ner Kr. 1, 90; W. 15, 21. Eīs-: Grau-B. Vgl. eis-
grau: Kann man ſich drauf verlaſſen alter E.? W. 19, 222.
Eīſen-: 1) Eisvogel, Alcedo ispida. 2) eine
Pflanze, Eiſenkraut, Verbena. Fêder-: 1) eine
Pflanze, Pennacea barba. 2) [4f] Wo ſechs Federn
über das Papier fuhren, mit ſolcher Schnelligkeit, daß ſich der F.
ſträubte. Freitag Soll 1,49. —3) ſ. Milch-B. Fēīgen-:
mundartl.: Ausſchlag am Munde. Schütze. Fláchs-
[1; 3]: nach der Farbe. Flāūm(en)- [1; 3]:
Milch-B.: Da kam ein junger Flaumenbart. B. 111a.
Fúchs-: 1) [1; 3] rother B. 2) eine Pflanze, Tra-
gant, auch Bocks-B. genannt. Gāūch-: 1) Flaum-
B. 2) ſ. Bocks-B. Gēīs-: ſ. Ziegen-B.
Gémſ(en)- [4b]. Grāū-: 1) [1; 3]Von den alten
Graubärten, die wir Philoſophen nennen. Knebel 3, 15 ꝛc.
2) Pflanzenname, Ophidium barbatum. Grímm-
[1; 3]: ſ. Knaſter-B., Perſon mit grimmigem Bart,
im Reinecke Fuchs Name des Dachſes. Grǖn-
[3]: Milch-B. Hāfer-: 1) [4c]. 2) ſ. Bocks-
B. Hélle-: ſ. Helle-Barte. Hérrgotts-:
Name mehrerer Pflanzen, z. B. Polygala vulgaris ꝛc.
Jūden- [1; 3; 4f]. Jūpiters-: eine
Pflanze, Anthyllis barba Jovis, Silberbuſch. Ka-
puzīner-: 1) [1]. 2) eine Pflanze, Chenopodium
scoparia. Káſten-: [4p]. Kêhl-: [1; 3].
Klétten-: ſ. Diſtel-B., ſtechender, ſtruppiger,
ſchmutziger B. Knáſter- [3]: Brumm-, Grimm-
B., alter, mürriſcher Kerl, auch bloß: alter Kerl:
Was ich alter K. an Ihnen abgucke, iſt juſt kein Freſſen für’s
junge naſchhafte Mädel. Sch. 183a; G. 6, 174; 18, 115
ꝛc. Knêbel- [1; 3]: Schnauz-, Schnurr-, Schwei-
zer-, Spreiz-B., der wie ein Knebel querlaufende B.
der Oberlippe. Kránz-: das Geſicht umrahmend,
kranzförmig umgebend. Grube Geogr. 3, 5. Krāūs-
[1; 3]: Ehe noch das Milchhaar am Kinn ſich zum männ-
lichen K–e krümmte. Muſäus M. 3, 80; 5, 125.
Lābi-en- [4p]. Läffel-; ſ. Milch- und Löf-
fel-B. Láng-: 1) [1; 3]. 2) Art Welſe,
Silurus clarias. Láſter- [3]: veralt. Benecke.
Löffel-: Milch-B., entſtellt aus Läffel-B. und
danach die Umdeutung: Einen über den Löffel bar-
bieren, einen Unerfahrenen betrügen ꝛc. Mánns-
[1]. V. Th. 14, 28. Mílch- [1; 3]: der zuerſt her-
vorſprießende B. aus den weichen, wolligen Flaum-
federn ähnlichen Milchhaaren, wobei der Volkswitz
behauptet, man läge mit den Vögeln im Proceß, weil
es noch ſtreitig, ob ſich ein Bart daraus entwickle oder
Federn; daher auch: Feder-, Flaum-, Gauch- und
Läffel-B., weil die jungen Leute dann ihre Liebeleien
(ſ. läſſeln) anfangen ꝛc.; Daß der Milch-B. ſeinen alten Vater
verlacht. Börne 5, 209; im Scherz auch: Einer, der gern
Milchſpeiſen iſſt. Mōde- [1; 3]: modiſch geſtutzt.
Mönchs- [1]: auch eine Pflanze, Flachsſeide, Cu-
scuta. Mōōs- [1; 3]: grau, moosfarben.
Nícht- [3]. Öber-: Knebel-B., ſ. Unter-B.
Öhn(e)- [3]: Voenſe Denkw. 1, 191. Quêr- [4p].
Rāūch-, Rāūh-: 1) [1; 3]. 2) Schleimaal,
Myxine glutinosa. Rōth-: 1) [1; 3]. 2) Fluß-
und Meerbarbe. V. Hor. 2, 117. 3) Rothkehlchen.
4) eine rothkehlige wilde Ente. Rótz- [1; 3]:
Rotzläffel, der an der Stelle des Barts den aus der Naſe
fließenden Rotz hat. Rúnzel-: eine Pflanze, Are-
thusa. Sāū-[1; 3]: ſchmutziger B. Veralt.: Reden
den Leuten einen ſolchen Saubärt ein, daß ſie Mitleiden mit ihnen
haben. Garzoni 518b. Vgl.: einen B. machen.
Schánd- [3]: als Scheltwort. Benecke. Schêm-:
ſ. Schön-B. Schlüſſel- [4n]. Schmāl-
[3]: Schmalhans (ſ. d. und vgl. Dumm-B.) und
dazu: Mußte in ſeinen alten Tagen ſchmalbarten. Gotthelf
G. 29 = ſpärlich leben, ſich kümmerlich behelfen, ſ.
Stalder. Schmútz- [1; 3]: In das Dachſtübchen dieſer
Schmutzbärte. Mörike N. 146. Schnāūz- [1; 3]: Knebel-
B.: Wie ein Huſaren-Sch. Hebel 3, 14. Schnēīde-
[4p]. Schnúrr-: 1) [1; 3] Knebel-B.: He, Sch.,
ſprich! was hat der Arreſtant verbrochen? Falk 153; Vor-
nehme Schnurrbärte mit ihren Säbeln an der Seite. Forſter
Br. 1, 491; Die beiden Schnurrbärte grüßten militäriſch.
Gutzkow R. 2, 219 ꝛc. 2) eine Art Kabeljau.
Schȫn-: Larve: Doch ſteckt hinter dieſem Sch. | ein Geſicht
von ganz andrer Art. G. 35, 99; Schönbärte mummenſchänz-
lich tragen. 12, 10; Ein Sch.-Spiel. 7, 113. Dazu: Ein
verſchönbart [verlarvtes] Bild. Fiſchart B. 22a, urſprüng-
lich Schembart, von Scheme (ſ. d.) = Larve, vgl.
Friſch und Schmeler. Schwárz-: 1) [1; 3].
2) Bluthänfling. 3) Art Papagei. Schwēī-
zer-: ſ. Knebel-B. Sēīten-: 1) [4p]. 2) die
Freßſpitzen, antennulae, der Jnſekten ꝛc. Sílber-
[1; 3]: Weiß-B. Soldāten- [1]. Spált-
[1; 3]: Zwieſel-B., Kinn-B., der in zwei Spitzen
ausläuft. Spítz- [1; 3]: der ſpitz ausläuft, zumal
in der Mitte des Kinns. Stóppel- [1; 3]: aus
kurzen, ſtoppelähnlichen Haaren. Laube Band. 1, 7.
Strōh-: 1) [1] ein falſcher aus Stroh gefertigter B.
2) [1; 3] ein ſtrohfarbener B. Strúbbel-,
Strúpp- [1; 3]: ſtruppiger B. Stútz-: der ab-
gekürzte oder geſtutzte Schnurr-B.: Sein kleines Stutz-
bärtchen. Gutzkow R. 2, 193; Mit Weihnaslöchern, Stütz-
leinbart. G. 6, 67; Wir wollen ihr mehr Sicherheit ver-
ſchaffen als ihre Stutzbärte [ſpaniſche Soldaten]. 9, 163.
Tēūfels-: Pflanzenname, Anemone alpina. Tī-
ger- [1; 3]: gefleckt: Der Zwingherr ſtreicht den T. Reit-
hard 202. Trútze- [3]: trotzige Perſon, vgl. Dumm-
B.: Mein Herr T. Rachel 7, 60, vgl. Trotzbarthel.
Weinhold. Türken- [1; 3]: Kinn und Wangen waren
geſchoren, nur ein ſogenanntes Türkenbärtchen ſtehn gelaſſen.
Dünzer Götz 262. Unter-: Kinn-B.: Knebelbart ..
gleich dem U. pechſchwarz. Forſter R. 1, 248. Unter-
leiſten- [4p]. Vóll- [1; 3]: wovon Nichts weg-
raſiert iſt. Auerbach Barf. 159; Kapper Chr. 1, 247;
Kürnberger Am. 463. Wáld-: Name von Pflanzen,
Alisma plantago, Froſchlöffel und Spiraea aruncus,
beide auch Waſſer-B. Wēīß-: ſ. Grau-B. W.
12, 245. Wínkel- [4p]. Wólfs-: Pflanzen-
name: Tragopogon pratense ꝛc. Wólken- [3d].
Zīēgen-: 1) [4b]. 2) [1; 3] von Menſchen:
Kämmten dem Juden den Z. Grimm M. 266; Meiſter Z.
[Schneider]. Uſteri (Wackernagel 2, 1235). 3) Name
vieler Pflanzen, z.B.: Anemone pratensis ꝛc., ſ. Nem-
nich; auch: Rebenfächſer. Zwíckel- [1; 3]: der
in zwei, Spitzen auslaufende Schnurr-B. im Ggſtz.
des Stutzbarts: Dem ſtolzen eingebildeten Z. gönn’ ich’s.
Gutzkow R. 9, 342; u. ä. m.