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Bank
III. Bánk, f.; –en; Bänkchen, lein; -: 1) [ſ. II.
2f] eigentlich der Tiſch eines Wechslers mit dem darauf
befindlichen Geld, vgl. Matth. 21, 12; der Ort für
ſolche Wechſelgeſchäfte; eine beſonders eingerichtete Kre-
ditanſtalt, bei der Vorräthe edlen Metalls in Barren
oder gemünzt zu irgend einem Zweck des Tauſchverkehrs
hinterlegt werden; ſ. Zſſtzg. u. vgl. Monatbl. 1, 175 ff.;
Möſer Ph. 2, 98 ff.: Geld in der B. haben, aus der B.
herausnehmen; So ſicher wie die B.; Ein bei der B. Ange-
ſtellter; Die Gaſtſtube iſt die B. und Börſe des Dorfes, wo
man die Schrannenpreiſe der nächſten Märkte erfährt. Kinkel.
2) [ſ. 1] bei gewiſſen Glücksſpielen der Tiſch des
Bankhalters, d. h. des gegen alle Andern Spielenden;
der Ort für ſolche Spiele und die ganze Anſtalt dazu:
Spiel-B., oder nach der Art des Spiels z. B. Pharo-
B. ꝛc.; B. halten, machen, auflegen, das Geld, wovon die
Verluſte des Bankhalters an die Spieler ausgezahlt
werden, zum Spiel auf den Tiſch legen; Eine gute,
ſchlechte B. machen, als Bankhalter gewinnen, verlieren;
Einen aus der B. heben, die B. ſprengen, fordern (Sch. 172b),
auffordern (718a), alles vom Bankhalter gelegte Geld
gewinnen.
Anm. Urſprünglich eins mit II., doch in dieſem Sinn
erſt wieder aus den roman. Spr. zurückentlehnt und daher
mit Mz. B–en, vgl. die zweiſilbige Ez. Haller 123, der das
Wort ganz nach dem Franz. ſchreibt (banque, f., verſch. banc,
m.). In mancher Banque hat ſein Muth das Glück be-
ſieget, | wo oft ſein halbes Erb’ auf einer Karte lieget.
Zſſtzg. meiſt zu 1, z. B.: Anwēīſe-: Giro-B.
Cirkulatiōns-: ſ. Depoſiten-B. Depoſī-
ten-: Niederlags-B., in der edle Metalle in Barren
oder gemünzt zur ſichern Aufbewahrung und zur Er-
leichterung des Handels hinterlegt werden, entweder ge-
gen Bankſcheine, ſogenannte Banknoten, Zettel, die im
Verkehr alsMünze umlaufen (Cirkulations-, Zettel-B.)
oder nur (= Giro-B. ), ſo daß dem Hinterlegenden
Kredit auf die Bankbücher eröffnet wird, um in einem
beſtimmten Kreiſe der zur Bank Gehörigen Zahlungen
ſtatt durch bares Geld durch Ab- und Zuſchreiben auf
den bezüglichen Bankfolios bewirken zu können.
Diskónto-: wo Wechſel diskontiert, d. h. erſt ſpäter
fällige Forderungen gegen Abtretung derſelben und
Vergütung eines Zinſes zu erheben ſind. Gīro-
(ſpr. dſh–): ſ. Depoſiten-B.: Die Hamburger Bank iſt
eine G., eine Depoſitenwechſelbank im ſtrengſten Sinn des
Wortes und unterſcheidet ſich dadurch weſentlich von allen an-
dern Banken, welche Noten ausgeben oder ſonſt ſelbſt Geſchäfte
machen. Monatbl. 1, 176b. Hypothēken-: die Geld
auf Hypotheken giebt. Lêh(e)n-, Lēīh-: in der ge-
gen Sicherheit Geld geliehen wird, Lombard, kleinere
Anſtalten heißen Leihhäuſer. Nīēderlags-: Depo-
ſiten-B. Phāro-[2]. Privāt-: eine von Privat-
perſonen errichtete u. geleitete Bank. Ggſ.: Staats-B.
Spār-: Sparkaſſe, die auch geringe Summen
annimmt und verzinſet, und ſo den Armern Gelegen-
heit giebt, Erſparniſſe zuſammenzuhalten und zu meh-
ren. Spīēl- [2]. Stāāts-: ſ. Privat-B.
Verwāhr-: Depoſiten-B. Campe. Wéchſel-.
Zéttel-: ſ. Depoſiten-B. ꝛc.