ballen
II. Bállen, 1) tr.:
zum Ball oder Ballen formen; intr. (haben) und refl.: dazu werden. —
a) tr.: Mit der geballten und ungeballt zerstreuten Materie. K. 1, 57; Zum Knäul geballt. 66 b etc.; Die Hand zur Faust, die Faust b.; Heut ballt man nur die Hände [drohend], man faltet sie nicht mehr. Pol. 1, 72. — Könnt ihr den weiten Raum | des Himmels und der Erde | mir b. [einpacken etc.] in meine Faust? 7, 232. — Bald gesellte sich zum Schnee der Frost, der ihn ballte und so kittete. R. 7, 341; Hinschmelzet er [der Schnee], ballet der Thauwind. Th. 23, 31, s. b und c. —
b) refl.: Das Eis, das Scholle sich auf Scholle ballt. 4, 119; Ballt sich die bewegte Welle | herrlich zu krystallner Kugel. 1, 200; Der Glimmer ballt sich in Kugeln. 40, 282; Wie Streife steigt, sich ballt [zur Haufenwolke]. 2, 299; Dort ballte [häufte] | das Verderben im Kampfe sich. A. 178; So ballt sie sich in dicke Massen. Luc. 117; Die heiße Rach’ im Herzen | ballt sich [erstarrt] plötzlich mir zu Eis. 190 etc. —
c) intr.: Der Schnee ballt. D. 1, 10 etc., klebt zusammen. — 2) tr.: mit etwas Geballtem werfen: Die siedend heiße Speise, die nun aus einer Hand in die Hand geballt wird. Nat. 3, 218. — Spielten wir und ballten Schnee. 1, 9, s. schnee-b.; Der Bube nennt die Uhr .. seinen Spielball und ballt [spielt Ball] damit. Nachts. 63. — 3) das Partic.: Geballt = ballig (s. d.), kuglig: [Die Früchte| hängen längst geballet. 4, 97.
Anm. Veralt. = tanzen, springen, s. I. Ball Anm. Nbnf.: ballieren s. Ein-b.
Zsstzg. z. B.: Án- [1, 1c]. Der Schnee ballt sich an den Stiefel an; Diese Zusammendrückung und Anballung der Sphäroiden. Kohl I. 2, 397. —
Āūf-:
1) die Ballen [s. d. I. 2b] aufsetzen: Wenn die Pferde in weichem Wetter a. Pf. 408. —
2) in die Höhe ballen, aufhäufen: Waaren a. [aufstapeln]; Jene Brust, aus Lilienschimmer aufgeballt. 1, 26; Auf Berges Ferne ballt sich auf | ein Alpenheer. 6, 98. —
3) als Ballen aufdrücken, ausprägen: Knoten seiner Stirn, den sie ihm durch alle Sorgen aufgeballt. 19, 83. —
4) einen Ballen aufbinden, auspacken, aus-b. — Āūs-: auf-b. 4. — Dúrch-: Die Masse [des Schnees] ist so durchgeballt, gerüttelt, geknetet, daß sie zu einem eisenharten Kitt wird. Th. 231. — Eīn-: Waare etc. in Ballen schlagen. — Nbnf.: Wie eine Mumie einballiert. 10, 217; s. Emballieren. — Ent-: Geballtes ungeballt machen: Eine höhere Macht entballte seine Faust. Leb. 1, 306; Die Faust .. entballte sich. Gv. 149. — Schnēē- [2]: auch als untrennbare Zsstzg.: Da haben sie ihn geschneeballt. Weihn. 215; Er schneeballte mit den Bauerjungen. Siegw. 7; Sie sch. sich etc. — Um-: ballend umspannen, umgeben: Den Druck der Riesenhand, der das Herz krankhaft umballt hält. Diak. 86; Ein Heer .., mit Schildern und mit Hochmuth die Busen kühn umballt. Ritter 133. — Ver-: in Ballen verpacken. — Zusámmen-: Die Fäuste z. F. 87; Die Hände z. W. 4, 241; Wölkchen .. zusammengeballt zu einer gewitterschweren Wolkenmasse. Ferd. 2, 130; Den welken Strauß, der krampfhaft zusammengeballt schien, auseinanderfalten. R. 8, 178 etc. — Der Nebel.. ballt zusammen sich. 11, 8. — Enthält soviel Thon, daß er angefeuchtet zusammenballt. 2, 2, 86.
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