baden
Bāden, tr., refl. u. intr. (haben):
1) Einen, Etwas, sich in ein Bad (s. d.) tauchen und einige Zeit darin verweilen lassen; ein Bad, Bäder nehmen. Vielfach übertr., wobei Das, worin Etwas sich badet, theils als das Reinigende, Erfrischende etc. erscheint, theils aber auch als das allseitig Umgebende, reichlich Vorhandne, so z. B.: In Blut sich wie in Maienthau zu b. Dies Schwert in Wüthrichsblut zu b. Nun baden wir in Rosen [in rothem Blut]. 2, 68 etc.; In Thränen (sich, den Blick, Etwas) b. 15, 294; 37a: 11, 193; 20, 253; Kein Gesicht ist aufrichtiger als ein so gebadetes. Sh. 1, 358 etc.; In (mit) Wein sich (die Kehle) b. [reichlich trinken]. E. 270; vgl.: schwimmen, schwelgen etc.; Er hatte allein dieses Geschäft die Tage her vorgenommen, sich — nach seinem Ausdruck — darin gebadet. G. 2, 79 u. ä. m. — Triefend wie eine gebadete Maus, Katze, wie ein gebadeter Pudel N. 3, 246) etc. — Der Mond badet sich. H. 1, 1, 3; Wo in sel’gen Lichtes Wogen | die Engel b–d .. singen. 431; [Der Traum] badet die üppige Natur in Wollust. 293b; Bade die irdische Brust in Morgenroth. 11, 21; Unsere Geister im Erhabnen der Natur zu b. Stein 1, 241; Die alte Kirche badete im Morgenschein. gH. 1, 12; Die Abendsonne . .. badet in Wonne See und Land. Gr. 2, 321; Die ermatteten Glieder zu b. | in den erfrischenden Strömen der Luft. Sch.497b; In Glut gebadet immer neu zu fühlen | dasbrennende Verlangen. Al. 34; In Sand oder Staube sich zu b. [v. Hühnern]. Th. 329; Will ich meine Augen in Ihrem Anschaun b. [schwelgen lassen]. 1, 399a u. o. — Hierzu:
a) mit beigefügter Wirkung: Daß die Seelen | sich rein gebadet in dem Strom der Zeit. Mich im Meere jung zu b. In deinem Thau gesund mich b. Laß deine Ohren durch Schalmeienklang rein b. von den schauerlichen Vigilien. M. 3, 153 etc. —
b) Partic. in Zsstzg.: Den schweißgebadeten Rücken. u. ä. m., seltner: Ein Seebadender [der Seebäder nimmt]. etc. —
c) in techn. Anwendung, z. B.: Bienen b., den Bienenstock ins Wasser tauchen, um sie matt zu machen; Das Mühlrad badet, bei zu hoch stehendem Wasser etc. —
d) iron. = versaufen: Laßsie b.! 2, 100 Z. 37). — 2) zuw. st. waten: Er muß durch Fluß und Sümpfe b. 1, 41 etc. und sprchw.: Manchen .. mit Schriften und Handschriften zu verwickeln, daß er weder schwimmen noch b. kann. 625b.
Anm. Veralt., mundartl. Impf. bud, Konjunkt. büde, Partic. (z. B. noch 1, 66) gebaden.
Zsstzg. z. B.: Áb-: Jch bin mit Schmutz beladen; | laß mich gehn .., ihn abzubaden. Rückert und übertr.: Bad’ ab im Monde des Tages Müh. G. und meton.: Das Kind, sich a. [vom Schmutze etc.]. Auch: Seine dreißig Bäder g* a., zu Ende etc. —
Āūs-:
1) zu Ende baden. —
2) badend ausspülen: Haben wir in Traubensaft | die Gurgel ausgebadet. 133a. —
3) das Bad austragen: Baden wir darum alle Milzsuchten des Schicksals aus? ebd.; A. was Andere angerichtet. G. 39; 22b; 18, 158; 2, 175 u. o., früher auch tr.: Einen a., es ihn büßen lassen. 3, 1, 199a; 2, 4, 70b etc. —
4) badend erschöpfen, ausleeren: Die Buchenwälder können die Touristen nicht wegschauen und die See nicht a. etc. Geogr. 3, 41. — Dámpf-: ein Dampfbad nehmen, ins Dampfbad bringen: Gedampfbadet. Prob. 53. — Er-: In Pyrmont aufgehalten, ohne jedoch Etwas .. an Gesundheit zu ertrinken oder zu e. 483a. — Hinúnter- etc.:Woich mir das Podagra wieder in die Füße h. wollte, das ich mir zu weit in den Leib hinaufgeschrieben. 1, XIII. — Ver-:
1) durch Baden verbringen, fortschaffen: Jch habe mir die Krankheit, aber auch all mein Geld verbadet; Verbadest mir Haus und Hof. A. 3, 81 etc. —
2) nam. im Partic.: Das verbadete Gesicht. Sch. 303 = verweint. — Wég-: Von meiner Stirne die sinnenden Runzeln wegzubaden, giebt es ja wohl noch ein freundlich Mittel. 9, 185; H. 1, 30 etc.
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