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babbeln
Bábbeln, intr. (haben) u. tr.: lallen; nach Art
lallender Kinder ſprechen, unverſtändlich und unver-
ſtändig, ſchwatzen: Die Stadt aber und der Ort dieſer ge-
ſchehenen Verwirrung iſt Babel [ſ. d.] genennet worden, da-
hero auch die Teutſchen .. das Wort babbelen, Gebabbel,
herbabbelen bis auf dieſe Zeit behalten haben. Schottel 33;
1002; 1282; Mich | nimmt Wunder, was der Herr da
babbelt von Vergnügen. Müllner 5, 117; V. Ant. 1, 125 ꝛc.
Die neuen Babbler [Schwätzer]. Rahel 1, 373.
Anm. Vgl. Baff; frz. babiller, engl. babble, und
z. B.: Leave thy vain bibble–babble (Shakeſpeare
Mhat you will 4, 2) = „Laß dein eitles Gickelgackel“.
V.; „Geplapper“. Schlegel; ferner gr. ωcś́ω ꝛc., wie durch
Bewegen der Lippen das Wort oder ähnliche faſt von ſelbſt
entſtehn, ſ. plappern. S. auch: Paperlapapp; ferner:
Pappe(l)n, baffen, als Kinderw. = eſſen; Bäppe (thüring.):
Mund. Friſch 1, 45a; frz. babine, Hängelippe, Flabbe ꝛc.
Nbnf.: Babbern, bappe-ln, -rn ꝛc. ſ. Schmeller 1, 290;
Spate 71; Stalder 1, 120; 134: Es klappern und bap-
pern und blappern ſchlankbeinichte Störche. Wackernagel 2,
417 Z. 7.
Zſſtzg. vgl. die von ſchwatzen ꝛc., z. B.: Áb-:
Gebete a. iſt noch nicht beten. Aūs-: Geheimniſſe a.
Hêr-: Unverſtandne Formeln h. Ver-: Ein Ge-
heimnis, ſich v., ſchwatzend verrathen u. ä. m.