Faksimile 0071 | Seite 63
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Baba
Bāba: Naturlaut lallender Kinder (vgl. a-a,
Papa ꝛc.), vrgl.: Nicht oder: kaum mehr Babi ſagen
[lallen] können. Gotthelf U. 2, 351; Sch. 8; ſ. Zipp,
als fem. in mehrfacher Bed.: 1) Bett, Wiege:
Das Kind will in die B. gehn. 2) alte Frau, Groß-
mutter, ſ. Benecke 1, 75a; Schmeller 1, 141; Die „Baba“,
das alte Ernteweib ..., die den Reſt des Wintergetreides
bringt. Golz 1, 29 ff.; Meine Babe [Großmutter]. Kom-
pert Pfl. 2, 286; Böhm. 92 ꝛc.; vgl. Baubo u. ſ. 3.
3) (ſchwzr.) Kind, Puppe, kindiſch dumme Perſon ꝛc.
(vgl. engl. baby und 2, wie Ahn und Enkel urſpr.
Ahnikel zuſammengehören); Stalder 1, 120; Babe
(f.), Babi (n.), Babeli (m.) [kindiſch dumme Perſon].
Gotthelf U. 2, 49; 91; 219; G. 288; 367; Baben wer-
den ſie beherrſchen. Zwingli 1, 21 nach Jeſ. 3, 4 [,,Kin-
diſche“ Luther]. Vgl. den Pflanzennamen: Traut
Babichen, ſieh mich an, Osmunda lunaria u. ſ. Babiole.
4) Art Backwerk, ſ. Schmeller 1, 141; Hoffmann v. F.
ſchleſ. V. 314, Weinhold 7a und Monatblätter 1, 435 a,
wo Kohl das eigenthümliche Gebäck um Dresden als
ſlawiſch bez., vrgl. die dort erwähnten „Babafor-
men“.
Anm. Slaw., z. B. ruſſ. óaóa Großmutter; altes
Weib; Gebäck, auch frz. baba ein Backwerk mit viel Korin-
then, vgl. Geſenius über 7 (babah) u. ſ. babbeln.