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Armel
Ārmel, m., –s; uv.; –chen, ein;-:
der die Arme bedeckende Theil der Kleidung: Die Ä. auf-, zurückkrempeln, zurückstreifen, aufstülpen, um die Arme freier zu bewegen. Im Junggesellenstande knäufet [knöpft] man den A. zu und im Ehestande auf (Sprchw.) Schottel 1116, nach der Ehe lässt man sich mehr gehn; Einen beim Ä. halten, packen [nicht entwischen lassen], zupfen [mahnen, erinnern, z. B. Claudius 6, VII.; G. 14, 36; 24, 123 etc.]; Einem Etwas auf den Ä. heften, binden, biegen (Rachel 2, 113) = aufheften,aufbinden, einreden; Etwas aus dem A. schütteln, es ohne die geringste Schwierigkeit hervorbringen etc. Ein Hemde, wo Ä. und Stock vom gleichen Stücke. Gotthelf G. 264; Stülpten dicht | die Ä. um den Arm. Rückert R. 100a etc.
Anm. Verkl. von Arm, auffallend fem. Schottel 1310.
Zsstzg. z. B.: Hemd(e)-, Hemds-, Jacken-, Kutten-, Panzer-, Rock-Ä. etc.; Bausch- [gebauschter], Puff-, Schlitz- Ä. etc.; Halb-, Vor-Ä. etc.; Ober-, Über-, Schreib-Ä., die man schreibend überzieht, um die Rock-Ä. zu schonen ꝛc; Zum Pelz-Ä. [so enge] ist die Welt auch noch nicht geworden. Prutz Mus. 3, 63.
Púmpen-: Schiff., ein ärmelartiger Schlauch an der Seitenöffnung der Pumpe, das aufgepumpte Wasser über Bord zu führen.