arg
I. Arg, a.:
ärgst:
1) (veralt.) schlecht: Ein fauler Baum bringt a–e Früchte. 7, 17 ff.; Ärgere Hand [s. d.]. —
2) im höchsten Grad böse [s. d.], Andern zu schaden bedacht, von solcher Gesinnung zeugend: Was an und für sich nicht gut ist, nennt man schlecht; in Ansehungen seiner Folgen und Wirkungen böse, in Ansehung der Absichten a.; insoweit es mit unsern Wünschen nicht über- einstimmt, schlimm und insoweit eine widrige Empfindung damit verbunden ist [Ggstz. wohl] übel. 4, 1, 37. — Selbst a., quält ihn doch der Argwohn nicht. 1, 379; A. verlockend. 4, 149; Die alten bösen Lieder, | die Lieder schlimm und a. Lied. 170; Ein A. [Fluß], daran der Namen mit verloren ist, wie sie dann .. oft großen Schaden thut. 392a; Die a–e, böse Welt. 56; Der a–e Cyklop. Od. 2, 19; Mein Herz voll a–es Entwurfes, | ob ich vergelten möcht. 9, 346 etc. — Man beachte: A–e List. 216; 2, 35; 62a; 357b; 411a; 412a; 584a; V. 686 (veralt.: Ein a–er List. 2, 204) statt des gewöhnl.: Arglist; ebenso: Daß ihr mir so a–en Willen [Argwillen] traget. 1. 105 etc. — Auch substant.:
a) persönl.: Die Anschläge des A–en sind dem Herrn ein Greuel. 15, 26; Das Weib ist falscher Art | und die A–e liebt das Neue. 53b etc. — Nam. auch: Der A–e = Teufel. 13, 19; 1. 5, 18, ebenso: Der a–e Feind. 4, 49; Der ärgste Schalk. 4, 1, 22 etc. —
b) sachl.: A–es thun. 3, 20; A–es sinnen. Garb. 95 etc. — Das A–e hassen. 14, 16 etc.; Das Ärgste begehen. 429b; Das Ärgste weiß die Welt von mir. 428b etc.; Die Welt liegt im A–en. 1. 5, 19; An nichts A–es denken. 5, 52; 3, 5; Ganz ohne A–es sein. 747b; Kein Arges daran (daraus. B. 1, 340) haben. 24, 141; 8, 320; Etwas zum A–en deuten. 11, 183; 4, 60; auslegen. 5, 218 etc., vgl. II. Arg. — 2) indem der Begriff des Bösen hinter den des Maßlosen, Ubertriebenen zurücktritt, zur Bez. eines hohen Grades von etwas nicht Löblichem, nicht Gutem, nicht Angenehmen, z. B.: Ein Übel, etwas A–es ärger machen etc. — Der Riß wird ärger. 9, 16; Ein a–er Verstoß. 2, 9; Ärger vom Irrthum befangen. 337 b; A. bestaubt. 294; Dem muß es nicht a. [sehr] pressieren. 3, 393; 396; Ihn wohl siebenmal ärger kreuzigen. 8, 50 b; Ärger als selbst Ohnmacht schadet das Sudlergeschlecht. 2, 270; Wirst du dich.. noch ärger ärgern. W. 2, 212; So arg kann’s auch nicht sein. 333a etc. So auch: A. nach, hinter Etwas her [sehr darauf erpicht, gierig] sein: Meine Hausfrau .. ist gar a. nach solchen Dingern. 3, 195. —
3) (s. 2) Arger erregend, fatal, ärgerlich: Etwas ist gar zu a. (mit Einem, mit Etwas). 24, 125; M. 4, 252; 3, 259; Es gar zu a. machen. 20, 121; 16, 11 u. o; Der Brummflieg’ a–es Brummen. 3, 227 etc. — Auch mit Dat.: Etwas ist Einem a. [verdrießlich etc.]. Dicht. 1, 221; Rom. 289, vgl.: Der König soll es sehr a. empfunden haben. 291, und so, nam. mund- artl., z.B. in Mecklenb., auch = ärgerlich (subjektiv), böse: Er ist a. darüber; Mach mich nicht a. —
4) (s. 2 und 3) übermäßig streng und scharf: Wenn du ihr Freiheit läßt, so wird sie dich nicht lassen; | doch machst du’s ihr zu a., gieb Acht, sie wird dich hassen. 7, 29; Je, Mann, .. sei doch nicht so a.! ich wollt’ ihm nur ein Stücklein Brot geben. Siegw. 54. —
5) (s. 2) in hohem Grad leichtfertig, muthwillig: Das war nun Alles recht hübsch von dem Mädchen; aber die A–e! was hat sie Ihnen für loses Zeug erzählt. Flor. 63 etc.
Anm. Ahd.; mhd. arc; die Grundbed. scheint schlecht, unbrauchbar; mundartl.: Die Zähne werden a. [stumpf] 1, 105, und vgl. Ekel Anm. Schon longob. (s. 6, 24) = iners et inutilis. S. auch Karg.
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