Ameis
Ameise
Āmeis, f.; –en; –chen, lein:
-;
~e (––́⏑) f.; –n; –n: ein zu den Hautflüglern gehöriges, in sogen. Ameishaufen in großer Menge lebendes Insekt, dessen Gesellschaften oder Kolonien der größern Mehrzahl nach aus ungeflügelten Geschlechtslosen oder sogen. Arbeitern bestehn, die sich durch emsige Gefchäftigkeit beim Bau der Kolonie, wie in Pflege und Wartung der sogen. A.-Eier (richtiger Larven, Puppen) auszeichnen. Die nicht arbeitenden Männchen und Weibchen sind geflügelt. Es giebt mehrere Arten (s. Zsstzg.); die sogen. weiße A., Termite, ist ihnen aber nur, zumal in der Lebensweise, ähnlich, und gehört zu den Netzflüglern. — Oft zur Bez. des Kleinen, Emsigen, in großer Masse Wimmelnden etc.: 6, 6; 30, 25; Auch die A–e [der Kleinste] hat ihre Galle; Will Gott die A. verderben, | lässt er sie Flügel erwerben; Wie hin und her die A. emsig läuft | und sorgsam ihren Wintervorrath häuft. 9; Wir müssen fleißig sammeln wie die A–en, ich trage meine Puppen von einem Tisch zum andern. Br. 1, 224; Gleich der beweglichen Schaar A–en (––́⏑), deren Geschäfte | tief im Walde der eilende Tritt des Jägers gestöret, |ihren Haufen zerstreuend, wie lang’ er und sorglich gethürmt war. | Schnell die gesellige Menge, zu tausend Schaaren zerschoben, | wimmelt sie hin und her und einzelne Tausende wimmeln, | jede das Nächste fassend und sich nach der Mitte bestrebend, | hin nach dem alten Gebäude des labyrinthischen Kegels. 5, 111 (vgl. 14, 62; 19, 405); Die Maßlieben dringen wie A–en aus dem Boden. 23, 209; Und kümmert die A–en, die drum krabbeln, dein Name Nichts. 3, 31 [d. h. die Menschen in ihrer Winzigkeit, vgl.: A–enklein. Reis. 2, 34]; Wie kommen wir durch? wann entfliehn wir | diesem Tumult? A–n (–– ⏑) unzählbar rings und unendlich. Th. 15, 45 [so wimmelt’s von Menschen] etc.
Anm. Zweisilbig meist –⏓, in Verlängrung aber schwankend –⏑ oder ⏒́⏑: Einer Cikad’ ist lieb die Cikad’, A–en (––́⏑) die A. (––). Th. 9, 31; Vogel und A. (–́–) 9, 115; Welchen die A–e (–⏑⏑) birgt. 120; Und der A–e (⏑–⏑) Sammelfleiß. Erb. 2, 5; Geschäftiger A–en (⏑ – ⏑) Schaaren. 42b u. o. — S. auch Ämse (Emse) bei und dazu 5, 315; Unverfolgbar wie die Gemse | und unermüdbar wie die Ä. Mak. 2, 227; 12, 112; Ihr Imsen alle. 12, 128. — Veralt. u. mundartl. Formen: Ambeiß. 592; Emmeis. 8, 21a; Omeis. 14 u. o; etc. (s. 2, 523 ff.), nam. auch Miere. — Die Zsstzg. Pißmiere, Seicham(ei)se, Miegamke etc. beziehn sich auf das durch die Ameisensäure verursachte Jucken auf der Haut, welches das Volk dem Urin zuschreibt. — Stamm nach Miere (urverwdt. gr. μύρμηξ, aus dessen Nebenform bormix, lat. formica kommt etc.), nach Andern altnord. ami, Arbeit (s. emsig und Imme).
Zsstzg. z. B.: Áfter-: Bienen-A. — Árbeiter-, Árbeits-: die geschlechtslose A. —
Bāūm-: Riesen-A. —
Bīēnen-: Mutilla, mit einem Wehrstachel, im Ggstz. der Drüsen-A. —
Búsch-: rothe Hügel-A. —
Drūsen-: ohne Wehrstachel, doch die juckende Säure aus Drüsen absondernd. —
Féld-: etwas kleiner als die Busch-A. —
Flǖgel-: Männchen und Weibchen, im Ggstz. der Arbeiter. —
Hǖgel-: Formica cunicularia, Hügel bauend. —
Lēūcht-: G. 12, 51. — Pfêrde-, Rīēsen-, Róß-: F. herculanea. —
Wáld-: Busch-A. —
Zūg-: F. cephalotus, nach ihren Wandrungen etc.
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