Ältern
II. Ältern (Ältern):
1) intr. (haben; sein): alt ~ werden, die Einwirkungen des Alters erfahren (s. alten, Anm.), gewöhnl. nur von Dem, was Leben oder wenigstens eine Art innrer, lebendiger Fortentwicklung hat:
a) von Personen: Auch diese frischen rundbäckigen Kinder hatten gealtert. 22, 217; [Die Siebenschläfer] hatten nur um eine einzige Nacht gealtert. M. 6, 26; 339a; 424b; Br. 1, 273 etc. — Obgleich sie furchtbar gealtert war (s. 2). R. 9, 452; Karolina war in diesen wenigen Monaten um Jahre gealtert. Rep. 3, 211; „Du bist nicht seit der Zeit gealtert noch ergraut“ ... [Aber] Du bist ergreist. Rost. 104a. —
b) Das Herzaltert nicht. Frz.73; Feige, welche an den Waldbäumen emporklettert, mit ihnen gleichzeitig altert. gB. 2, 239; So a. dagegen die jungen [Weine]. 1, 101; Alles altert und verjüngt sich wieder. H. 1, 27; Die a–de [klug gewordne] Vernunft. 22b; [Die Zeit] blühet, altert, greiset. 3, 114. —
c) Seltner von leblosen Wesen statt alt werden, vgl. die Personifikation: Es schien, als hätten selbst die Häuser gealtert und weiße Haare bekommen. Sal. 1, 237; ferner: [Perlen] werden mit der Zeit geringer, aber ein Edelstein altert nicht. 29, 72 (wo Perlen und Edelstein in dem Verhalten gegen die Einwirkungen des Alters eine Art Leben beigelegt wird); Zimmer, in welchen man die Möbel a. ließ. Stillfr. 1, 71; Die Kleidung des Kindes war ziemlich gealtert. Leg. 3, 241; Er und seine Kleider schienen fast gar nicht zu a. 1, 294. —
d) der substant. Infin.: Die ersten feinen Linien des A–s. Kl. 2, 244 etc.; ferner im Partic.: Un-a–d durch der Jahre Wechsel. A. 2, 109; Was un-a–d fortbesteht. Jun. 3 etc. —
2) tr.: alt machen: Der Husten schwächt und altert mich mehr und mehr. 6, 174; Die Gewalt der Zeitumstände hatte das Äußere des Ministers gealtert. Ferd. 3, 190; Das von Gelehrsamkeit und Arbeit gealterte Gesicht (vgl. 1a). Parn. 1, 52 etc.
Anm. 1. Die Form mit Umlaut (an den Kompar. „älter“ sich schließend) in beiden Bedeut.: Die ä–de Lüge. M. 2, 346; Der Kummer hatte sie gar sehr geältert. 2, 252; Ihr habt geältert. 259; Die geälterte und fast häßliche Dame. Nov. 2, 16; Unter Schloß und Riegel ältert | hier die Fülle Weins. 3, 106; Und fleußt, | wie Balsam nur geältert. 223; 2, 104; Anthr. 292 etc.
Anm. 2. Man unterscheide die Part. und Ew. von gleicher Form, z. B.: Die gleichgealterte Freundschaft. = von gleichem Alter. — Die weltepochierenden und weltzeit- alternden Historiker. 3, 24 [von Weltzeitaltern redend]. — Der ewigalternden Eiche. 1, 23 [die ein ewiges Alter hat], was Anth. 8, 21 nicht glücklich in „ewigaltenden“ ändert.
Anm. 3. Das Gealterte hat immer die — vortheilhaften oder schädlichen — Einwirkungen des Alters erfahren und ist dadurch verändert; das Veraltete kann auch dadurch alt geworden sein, daß es unverändert geblieben und an der Fort- entwicklung des Übrigen nicht Theil genommen, dahinter zurückgeblieben ist. Zuweilen findet sich dafür, meist unnöthig: Bei unserer langsamen Korrespondenz veraltern die Geschichten. 13, 482); Ob nichts Veraltertes [in dem Gesetzbuch]. 1, 78; Alte Wörter, veralterte und unveralterte. Br. 1, 130 (vgl. 374); Du der Veralterung unzugängliche [Leier Gleim’s]. 3, 83 etc. Dagegen bei 9, 584: Dein veraltert [altgewordnes] Haupt.
Zsstzg. (s. Anm. 2 u. 3 und vgl. alten, Zsstzg.), z. B.: Ein-: von einem Übel, einwurzeln. —
Hín-: Im Kämmerchen stillh. Droysen Ar.3, 179. —Zusámmen-: Zu einem alten Weibe war das lustige Mädchen zusammengealtert. Gotthelf U. 2, 190 (zusammenschrumpfen vor Alter).
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.