unge-unge
er)
achtet
Un~ ge~ (er~) achtet (– ⏑ – ⏑), praep. u. conj.,
eig. Part. vgl.: Ungeachtet, weil unbemerkt. Börne; Dan. 11,
21; ebenſo: Unbeachtet, unbeobachtet laſſen ꝛc. — Alspraep.
U. conj., wie das ſinnvrwdte trotz, trotzdem daß, obgleich als
Ggſ. v. wegen, weil ꝛc. die Erfolgloſigkeit, Unwirkſam-
keit eines Beſtehenden; das Nicht-Eintreten der davon
zu erwartenden Wirkung bezeichnend: Ungeachtet (pr.) der
hohen Anforderungen der Rebellen, ung. der kräftigen Gegen-
vorſtellungen .., ung. [Bindew.] es um dieſelben nichts we-
niger als ſchlecht ſtand. Bürger 411a ꝛc. Die Präp. kann
vor od. nach dem abhängigen Wort ſtehn.
1) Praep. a) mit Acc. (veralt.), eig. abſolutes
Part.: Ungeachtet u. unangeſehen alle römiſche Widergebot.
Luther 6, 330 a. Dasſelb ung. 320b ꝛc. — b) mit
Gen. (gewöhnl.): Ung. des Geſchreies. Bürger 408b;
412a; des Regens. G. 14, 150; ſeiner Krankheit. 117;
150 ꝛc.; od.: — Deſſen ung. Forſter Br. 1, 425; Der falſchen
Worte ung. L. 5, 2; Aller Wechſel ungeacht. [Reim-
Schlacht] HNicolai 1, 300 ꝛc. — Ohngeachtet der ſündlichen
Nacht. Klinger F. 10; Der Bemühungen .. ohngeachtet. L.
5, 62 ꝛc. — Ihres Unſinns unerachtet. Brockes 9, 424;
Aller chriſtlichen Beruhigung unerachtet. Tieck Nov. 5, 367 ꝛc.
— Ohnerachtet dieſer überhäuften Geſchäfte. Fichte Nic. 20;
Alles Anſcheins ohnerachtet. Forſter R. 1, 181 ꝛc. — c) m.
Dat. vgl. V. Jen. Lit. (1804) 1, 190: Demungeachtet For-
ſter Br. 1, 310; Dem allen ung. Stilling 3, 67; Allen An-
fällen ung. L. 11, 513; Ung. 100 Pinſelſtrichen. G. St.
1, 375 ꝛc. — Allem Rufen .. ohnerachtet. Forſter R. 1, 102;
Dem (allen) ohngeachtet. G. Z. 3, 172; L. 5, 22 ꝛc.
2) Bindew., früher gewöhnl. m. daß Fiſchart B. 11b;
33a; Luther 8, 26a; Schweinichen 3, 20; Zinkgräf 2, 83 ꝛc.;
Immermann M. 4, 187 ꝛc., jetzt meiſt ohne daß: Ungeachtet
es ihnen .. gelang. B. 410 b; 413b u. a.; Ohnerachtet es
mitten im Winter war. Forſter R. 1, 175; Novalis 1, 31 ꝛc.
Anm. Die Form ungeachtet iſt heute die gew.; der Un-
terſch. der Präp. von ,trotz“ iſt oft unmerklich, doch tritt in
dieſer mehr das Trotzbieten, das abſichtliche Zuwiderhandeln
hervor, weßhalb meiſt Dies, nicht Jenes vor perſönlichen Hw.
ſteht: Geprahlt u. geläſtert, | trotz den Göttern entflöh’ er.
V. Od. 4, 504; Recha’s wahrer Vater | bleibt trotz dem
Chriſten, der ſie zeugte, bleibt | in Ewigk. der Jude. L. So
wird ſelbſt v. Sachen gw. ſt. er [ſ. d.] derſelbe ꝛc. angewandt
u. für das bezügl. Fw. ſind die gw. Formen: deſſen, deren.
Ungwöhnl.: Das Zeichen, ungeachtet welches ꝛc. Immermann
M. 2, 260.
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