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abendlich Abendlichkeit
Ābendlich, a. (–keit, f.): was zum Abend [zeit-
lich und örtlich] gehört; nach Weiſe des Abends [ſtill,
friedlich, dunkel], was am Abend geſchieht: 1) (ohne
Steigrung) zeitlich: Oben blitzt die Sonne a. in die Fen-
ſterſcheiben. Fallmerayer; Der Ton | der a–en Lärmkanonen.
Freiligrath; Des nahen Kloſters a. Geläut. Uhland. 2) nach
Weiſe des Abends, abendhaft: Wenn’s a. im Thale | und
ſtill im Haine wird. Tiedge; Die Hoffnung im morgendlich
blühenden Kranz ... Die Erinnrung umleuchtete Glanz | der
a. dämmernden Stille. Derſ. ꝛc. 3) örtlich = weſt-
lich: Das a–e Thor von Hochheim. Forſter; Die a–ſte Spitze
der Inſel ꝛc.
Zſſtzg. mit Zahlw.: Volksfeſte .. mit drei-a–en Feuern.
Immermann 12, 336; die ſich drei Abende wiederholen,
vgl. allabendlich; verſch.: Die heutabendige Zeitung, von
heute Abend; Wegen geſternabendigem, unmäßiglich zu uns
genommenem Wein. Keſtner 122 ꝛc.: All-: jeden Abend:
Geht a. ins Wirthshaus. Kinkel; Bei ſeinem allabendlichen
Beſuch. Scherr. Fēīer- [2]: Die Dämmerungsſtunde
hat etwas ſo Feierabendliches. Waldau; Der ſtille Frieden
und die F–keit, die auf der Natur ruht. Schȫn-
[2]: Jtaliſcher Aun | Südſpitze ſchwimmt in dem reinſten
Zauberduft, | verklärt, voll Ruhe, ſch. Platen 2, 257 u. ä. m.