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Zofe
Zōfe, f.; –n; Zöfchen, lein; –n-:
Kammerjungfer (s. d. und Kammerkatze): Das Glück ist eine Z., | so sich nach ihrer Frau, der Unbeständigkeit, | in Allem richten muß. Günther 1028; 717; Die Königin und die Zofe. G. 11, 91; Sklavinnen .., welche .. als Z–n zur unmittelbaren Bedienung der weiblichen Mitglieder der Familie bei der Toilette oder bei ihrem Ausgehen fungierten. Guhl 1, 205; Die Hoffräuleins und Z–n. Klinger F. 179; Musäus M. 2, 97; Schubart 2, 68; Die Fürstin wie die Z. West Dian. 1, 1; Weder Schranz noch Z. W. 11, 28; 10, 29; Nach Zöfchens Abschied. 225, vorher: Die Z. 224 etc. und: Die Kammer-Z. | des Fräuleins. 220; so auch: Die Kammerzof’ und der Lakai. Langbein 2, 196; Prutz Ob. 3, 218 etc.
Anm. Aus mhd. zâfen = putzen, schmücken (allgemeiner, wie lat. colere: in guten Stand bringen etc.), s. Benecke 3, 834a; Schm. 4, 227 (mit Hinweis auf span. ataviar, s. Diez 463) und z. B.: Täglich sie sich ziert, preist [s. Preis, Anm.] und putzt | vor dem Spiegel streicht, zafft und mutzt. HSachs 1, 521 etc., auch (vgl. Wahn, Anm.): zofen, s. Frisch 2, 480c. Jahn (M. XI) wagt danach auch ein masc. in der Bed. eines höfischen Knechts: Ist ein Z. und Schranz [s. d.]. Fortbild.: Zofenhaft, a.: in der Weise der Z–n.