zittern
II. Zittern, intr. (gew. mit haben, doch auch — s. 2 und Anm. zu flammen etc. — mit sein); selten (s. 5) tr.:
s. beben, auch für die leicht zu mehrenden Belege:
1) ohne abhäng. Vhe außer dem Wo, z. B.:
a) von Leblosem: Das Meer und die Erde beben, Berg und Thal z. 16, 18 etc.; Die Sonne .. | malt z–de Kringeln an die Wand. 3, 262; Der Mondschein zitterte über dem Rhein. 22, 220; Zittert ihr [Trauerweiden]! Gött. 48; Die Krone zitterte [saß nicht fest] auf eurem Haupte, | solang etc. 472a; Kirschblüthen z. | an Gartengittern. 3, 138a); Der singet, Das ist eine herrl. Lust, | es zittert der Thurm und es zittert mein Herz in der Brust (s. b). 403; Mehr als einmal zitterte mir das fatale Geheimnis auf den Lippen [saß gleichsam dort, in Gefahr, herauszufallen; ich war nahe dran, es zu verrathen]. Kind. 67; 11, 174 etc., s. c; d. —
b) von Belebtem oder in Bezug darauf: Jemand zittert — an Händen und Füßen, an allen Gliedern etc.; Seine Glieder, Gebeine, Kniee etc. z.; Jhm zittert die Hand etc.; die Stimme etc.; eine Thräne im Auge 11, 174), auf den Wangen 4, 311) etc.; Etwas macht Einen z. 1, 225; 28, 40 etc.); Der, von meinem Hauch umwittert, | in allen Lebenstiefen zittert. 11, 23; Wie oft hat Alles an mir gezittert und geklungen, wenn etc. 9, 326; Ich zittre, wie ein Laub. Sch. 31; Es sind die Nerven, die z.; mein Herz zittert nicht. R. 8, 481; Mein Herz zittert mir wie ein Ziegenschwanz. Mas. 173; Den Kopf, der wie ein Espenwipfel zittert. 11, 192 etc., s. c; 6. —
c) (s. a und nam. b) meton. oder faktit. (vgl. 5): in Z. sich äußern (kundgeben) oder: Z. erregen: Es bleibt eine z–de Bebung oft noch lange [im Herzen]. 2, 53; Es zitterte keine Erregtheit in ihr [der Stimme]. Mus. 232; Zu wissen, | daß unsre Freude fremde Wangen röthet,| daß unsre Angst in fremden Busen zittert. 255b; Das Unglück dieser Verlassenen, ihre Zerknirschung . ., der .. Hochmuth ihrer Gegner zitterten .. in diesem .. Gewinsel. 4, 1153); Die Zweige von z–dem Schauer gereget. Ov. 2, 152 etc., s. 2d. — Ferner subst. Infin.:
d) (zu a) Durch der Fenster buntes Z. | seh ich wetterleuchtend Wittern. 12, 85; Heimlich allbewegend Z. 113; 124; Dies Wanken, dies Z. | der Blätter im Teich. 3, 40; Ein sanft melodisch Z. 161 etc.; auch: In dieser tausend Äste Flüster-Z. [flüsterndem Z.]. 12, 224 etc. —
e) (zu b) sehr häufig: Das Z. der Glieder, der Hand etc., der Stimme etc.; Einen kommt (das) Z. —, Furcht und Z. an; Ohne oder mit Z. (und Zagen); Da flog ein heftiges Z. durch alle ihre Glieder. W. 2, 283; 492a; Die trunkenen Augen schwimmen . ., ein wollüstiges Z. ergreift den ganzen Körper. 1127a etc.; auch: Das Delirium tremens . .. mit Z. der Glieder (Säufer-Z.). Diagn. 347 etc. —
2) mit Angabe des Woher, Wohin etc., z. B.:
a) mit Adv.: Sie zitterte [kam z–d] um einen halben Schritt näher. 2, 152 etc.; ferner mit abhäng. Präpos., z. B.:
b) Freudig erschreckend, | z. wir ihnen ans Herz. Po. 2, 323. —
c) Er schauert zurück, das Opfermesser | zittert ihm [fällt z–d, dem Z–den] aus der Hand. 26, 187; Hier zittert mir der Griffel aus der Hand. 20, 195 etc. —
d) Ein durchsichtiger Nebel zitterte [schwebte z–d] durch die warme Gegend. 1, 7; Wo der . . Mond durch die Blätter .. zitterte. 5, 62 etc.; Was zittert [schallt z–d] Gewinsel durchs Haus und zerreißt meine Seele? Zw. 84 etc.; auch: Sein Dasein .., das .. durch grause Tode zittert [z–d sich hindurchbewegt etc.]. Ur. 3, 52 etc. und (s. 1c): Ein süßes Z. zittert durch mein Gebein. 49; Noch zittert ihr der Schreck durch jede Nerve. Nath. 1, 1 etc. —
e) Deines Geisterfluges Tönen, | durchs Haar der Weide z–d in mein Ohr. 1, 284; Mit jedem Hauch des Frühlings zittert | ein junges Leben in dein Thal. Ur. 3, 18 etc. —
f) Die .. mit der Hand schon nach dem Schwerte zittert [z–d greift]. 1, 194. —
g) Wenn die Götterkraft der Liebe über unsre Seele zitterte. 6. —
h) Kraftlos zittert [fällt z–d] sein Pfeil vor dir zu Boden. A. 8, 86 etc. —
3) mit Beifügung des das Z. Verursachenden:
a) mit Präpos., bes. mit vor (veralt. für, vgl. 4), z. B.: Vor (oder aus) Angst z.; Vor Furcht, Schreck, Aufregung, Wuth etc. z.; Ihr macht mich zittern, Sir, doch nicht vor [,,für“. Stuart 38] Freude. 411b etc.; Vor einer Pers. oder Sache z., z. B.: Die Berge z. vor [,,für“] ihm. 1, 5; 26, 11 etc.; Zittert wie ,für“ dem Wind der Rocken. Fr. 308; Du zitterst jetzt | vor dieser lebenden Maria. Nicht | die lebende hast du zu fürchten. Zittre vor | der todten. 437a; Ich dürstete jetzt ebenso nach neuer Erniedrigung als ich damals davor gezittert hatte. 707b; 261a; 1129b; Daß mein Gebein vor solchem Tranke zittert. Gd. 1, 145 etc.; ferner: Er zitterte noch davon wie vor einem Menschenmorde. 5, 97; Meine Lippen z. von dem Geschrei. 3, 16 etc.; auch: Ich zittre nicht ob des Walds lautem Gekrach. Po. 1, 151; Der Erde Felsenbauch . . zitterte ob der gewalt’gen Stöße. 4, 20 (veralt.: Deßhalb sie noch ab ihm ,zittrend“. 2, 203), ferner: Sie z. (vor Angst) bei dem Gedanken = wenn sie dran denken; Das Espenlaub zittert bei jedem Lufthauch etc. —
b) im gehobnen Stil auch mit Dat. st. vor, z. B.: Die Vögel z. dem Sonnenaar etc. 56; Wenn Welten ihrem [der Noth] Donner z. 2, 1254¹³); M. 8, 500; Dem die Erd’ und das Meer z. Po. 1, 151; 2, 246; Er mahnt das Volk, daß es den Ränken, | dem Zorn der Feinde zittre nicht. Sav. 190; 125; Dem Gotte z–d, den sie erst beschwor. 435; 3, 167; Jl. 7, 456 etc. —
c) Partic. Präs. mit Bstw., entsprechend dem vor, z. B.: Die angstz–den Diener. Par. 5, 35; Freude-z–d. Am. 271 etc.; Die Gipfel der kahlen frost-z–den Bäume. Ferd. 1, 374; Mit leiser gefühl-z–der Stimme. Sans. 2, 181; Oskar’s lust-z–de Hand. 2, 293; Mit schmerz-z–der Stimme. Erzh. Joh. 4, 1, 101; Wonne-z–d. 49; Pr. 9, 186 etc. —
d) mit abhäng. Satz (vgl. fürchten etc.), z. B.: Jch muß [davor] z., | daß meine Liebe selbst . . | nur eures Hasses Flammen heft’ger schüre. 492a etc. und mit Inf. und zu: Das sag ich nicht und zittre, es zu denken. 438b; Bald zittert sie, zuviel zu hören; | bald wünscht sie: möcht’ er sich erklären. Ged. 1, 252; Du zittertest damals, .. nach der Stadt zu reisen und hattest eine Vorahnung von etwas Entsetzlichem. A. 2, 77 etc. —
4) mit Beifügung Dessen, warum man in Sorge ist, was der Ggstd eines mit Furcht verbundnen Wunsches ist, nam.:
a) Ich zittre für dein Leben. 35, 230; Damit Jeder für die Erbaltung der Gesetze zittre. Verm. 1, 173; NRom.1,162; Doch . . zittr’ ich für dein Heil. 57a; Die Regentin hatte für die Stadt Valenciennes .. am meisten gezittert. 840b; 902b; 11, 70 etc. —
b) Daß ein Mann von so hohem Geiste um unser Urtheil zittert. 4, 282; Wenn man immer um das Leben der Seinigen zittert. NRom. 1, 155 etc. —
5) tr. mit Angabe des Ersolgs (vgl. 1c): Es [das Lied] bebt und zittert durchs Gemach; | den Chinesen drüben zittert es wach. SW. 1, 360 etc. —
6) Dazu:
a) Die liberalen Halbmänner, die klugen Witterer und feigen Zitterer. (47) 881 etc. —
b) Dies Streben wird .. in den Zitterungen .. von der Hütte bis zum Palaste mitempfunden. E. 71; Dreispaltig scheint die Schlangenzunge nur in der schnellen Zitterung. Ländl. 4, 643 etc.
Anm. Ahd. zittarôn, mhd. zitter(e)n, vgl.: Mit zitterendem Arm. 2, 323. Stammversch. wohl das Bstw. in Zittermal, s. d. = ahd. zittaroch, mhd. ziteroch, bei Der Zitt(e)roch(en), etc., auch „Zitdrues“ (s. Drüse), vgl.: Eine jede Blatter oder „Zitris“. EfA. 1, 92 etc.
Zsstzg. (vgl. die von beben), z. B.: Āūf-: Bald wird die Flamme zum letzten Mal a., um zu verlöschen. Engel 6, 163; Laß einmal alle Liebe, die du je empfandest, in deinem Herzen a. Tieck 16, 343; Mit schwer a–den Seufzern. V. Il. 18, 124; Kräfte, die in ihrem ganzen Wesen zwar noch schlummern, aber bei jeder Berührung a. W. 34, 43 etc. und mit persönl. Subj.: Das Rauschen | der Blätter weckt sie, sie zittert auf, | wie Rehe |mitten im sorglosen Lauf. 10, 208; Luise zittert vom Sessel auf. Sch. 193a. —
Āūs-:
1) intr.:
a) aufhören zu zittern: Steh nicht noch, um erst aus-zu-z. oder du möchtest nie wieder zittern. 6, 114; Damit seine bebende Retterhand auszittere. 7, 18. —
b) zitternd ausschwingen, austönen: Daß der neue Nachklang seiner Liebe in seinem Herzen auszittere. 8, 188; 41, 163 etc. —
2) tr.: zitternd ausstoßen: Der . . Wonneseufzer, von der Brust in schnellen Zügen eingetrunken und freudig schauernd in langen ausgezittert. 8, 89. —
3) refl. (vgl. 1a): sich dem Zittern überlassen, bis es — und damit es — aufhöre: Eine Weile zitterte er sich aus. Z. 4, 120. — Dahêr-, Dahin-, Davón- [2]. — Durch-:
1) tr.:
a) mit persönl. Subj.: Vor Entsetzen | Alle durchzitterten bange den Saal. Od. 22, 299, flohn zitternd durch den Saal etc.; auch: Eine Zeit d., zitternd verbringen. —
b) sehr gew. mit sachl. Subj.: zitternd durchziehn, durchdringen, durchfahren: Laute Trauer .. hat das deutsche Land durchzittert. SW. 1, 246; Wenn deiner Hand Berühren mich durchzittert. 5, 306; Welch ein Gefühl für ihn durchzittert mich! 35, 215; Diese Fragen d. alle Herzen. 14, 8; 3, 129; Ein Strahl von Hoffnung durchzittert meine Seele. Zw. 76; 55; 1, 157; BE. 28; N. 181; Erwartung durchzittert mein Gebein. 589b; Als nun die entzückende Gluth den ganzen Körper der Tanzenden durchzuckte und die feurige Lust jeden Nerv durchzitterte. Malk. 1, 358 etc.; auch im pass. Partic. mit einem dem von entsprechenden Bstw. (vgl. 2): Liegt er fiebergluthdurchzittert. A. 2, 49; Wie der See, der lichtdurchzittert | unter Sternen wonnig schweigt. 15, 1, 456; Diese lust durchzitterte Genugthuung. 11, 223; Einen stummen schmerzdurchzitterten Blick. Altd. Gsch. 14; Auf dem sonnendurchzitterten goldglänzenden Blau des Firmaments. Ferd. 1, 137 etc. —
2) intr. (sein) entsprechend dem Pass. von 1b: Daß Mathilde vor Eifersucht durchzitterte und durchbrannte. 197; Pflegte man an ihm ein D. seines ganzen Nervensystems gewahr zu werden. 7, 112. — Empōr-: auf-z.: Dort zitterte halblicht ein Sterngewölk empor. Ur. 2, 346. — Ent-, intr. (sein): z. B.: mit persönl. Subj.: Sie entzitterten [entflohn zitternd]. Jl. 19, 15; Än. 2, 380 etc.; mit nichtpersönl.: Thräne, die dem Auge .. entzittert. 4, 63; Umschweb ich muntrer Sylphen Zug, | so glauben Alle, meinem Rücken | entzittre Silberlicht. SW. 5, 205; 1, 184; Von deines Lebens Laub ist Blatt auf Blatt entzittert [zitternd abgefallen]. 2, 67; Horch der hohen Harfe, | denn Gott [= ein Lied von Gott] entzittert ihr. SchJ. 1, 122). — Entgêgen-, intr.:
1) (mit sein) zitternd entgegen-gehn, sich wohin bewegen: Hier und da zitterte ein Blatt langsam dem Boden entgegen. E. 137; Da ihr ein Haufen eingeschrumpfter Matronen an Stäben und Krücken entgegenzitterte. M. 2, 17 etc. —
2) (mit haben) zitternd entgegenblicken, -harren etc. Sappho zittert der Mißbilligung entgegen; darum lauert sie auf jede Miene. 1, 303; Daß unsre Brust so sehnlich | ihr entgegenzittert. 1, 61; 91; Die Geister, die .. ihrem Werden bang e. 1, 188; Gass. 1, 138; Bl. 3, 282; Oc. 2, 153. — Er-, intr.: zu zittern beginnen, ins Zittern gerathen, z. B.: Die Mittel, die ich oft für feste Pfeiler acht [achtete], | die haben, leider, all erzittert. Fr. 706 etc. und: Seid auch ihr über der hohen Muse Sophoklis erzittert. 6, 53 etc.; ohne abhäng. Vhe: Da erzittert[e] die Erde. 5, 4 etc.; Daß ich e. und erjauchzen muß. 423; 148b; 3, 254; 19, 45; Wenn .. der bestürmte Thron erzittert. 13; E. wie ein Espenlaub. 31; Paine hat eine Saite angeschlagen, welche in ganz Amerika erzitterte. 721b; Ein Krachen, das die Erde e. machte. Rep. 3, 174; Dem Greis erzitterten Herz und Kniee. Od. 24, 345; 18, 88; Der den Olymp in seinen Tiefen e. macht. 34, 168 etc.; mit abhängig. Präpos., nam. mit vor (veralt. fur. 14, 9; 2, 10 etc., und refl.: Sich vor Etwas e. Pilg. 70c): Vor einem Wahn ..| erzitterst du. 21a; Wenn meine Standhaftigkeit vor den Hindernissen . . erzittert. 29, 42 etc.; ferner: Von lautem Kriegsgeschrei e. jetzt die Zinnen. 32a etc.; Der Grund erzittert unter ihm. 52a etc.; Über Etwas e. (s. o.); veralt.: Er erzittert ab dem Tod. Schiff 123d etc. und dichterisch mit bloßem Dat. (st. vor): Erzittre dem Gebote! 16, 94; M. 4, 198; 8, 127 etc.; ferner auch: Sie e. nicht, zu lästern die Majestäten. etc.; subst. Infin.: Schnelles E. des Laubes. Jt. 2, 247; Ein freudig bängliches E. 15, 107 etc., vgl.: Man empfand 3 heftige Stöße hinter ein- ander und Erzitterungen des Schiffs. Gsch. 98; Th. 487 etc. — Fórt-:
1) fortfahren zu zittern: Warf die Portion Fruchtgelée auf seinen Teller, wo sie lange noch auf das einladendste fortzitterte. Sans. 2, 162; Jene alten Berührungen zittern noch immer in meiner Seele fort. G. 153. —
2) s. weg-z. — Hêr- etc.:
1) intr.: Lange zittert’ er hin und her. M. 10, 691; 20, 56 etc.; Die Bewegung, welche nach der Julirevolution .. über Europa hinzitterte. NB. 553; Abendglockenhalle zittern | dumpf durch Morgendüfte hin. 37; Ur. 3, 351; Er zittert [eilt zitternd] hin zu ihr. 1, 99 etc.; Ein wunderbarer Ton zittert herauf. Ausgew. 7, 91; Hdschr. 3, 86; Geister der Erschlagnen, aus Gefilden | wilder Schlachten zittern sie herauf. 2, 78 etc.; Es zittert an der Krücke | auch ein Mütterchen herbei. 1, 404 etc.; Dort zittert schwer ein müder Greis hinunter. Ur. 4, 421 etc.; Klänge, welche aus den Saiten hervor-z. Tag. 1, 101; [Sie] zittern aus ihren Festen hervor. Ps. 18, 46 etc.; Bald zittert sie hinweg von jenem Bilde. 10, 194 etc. —
2) tr., z. B.: Wie er mit dieser bebenden Hand die feinsten .. Umrisse auf die Leinewand hinzitterte [zitternd hinmalte]. Reis. 355 etc.; Stunden und Tage hin-z–d [zitternd hinbringend] in der beständigen Angst. Bl. 2, 73 etc.; „Jetzt weiß ich, wie du mich liebst!“ zitterte sie heraus. 352, sie stieß diese Worte zitternd heraus, vgl.: „Ihr wart an der Fontana“, zitterte sie mühsam hervor. NN. 2, 212 etc. — Mít-: z.B.: Die m–de Nerve. 9, 2. — Nāch-:
1) intr.:
a) (mit sein) zitternd sich hinter Etwas, ihm nachfolgend, bewegen: Seine Segel fliegen stolz vom Lande, | meine Augen zittern dunkel nach. 5a; D. 1, 358; Jch ging nicht, nein, ich zitterte von Weitem meiner Chaise nach. 7, 53; 5, 201 etc. —
b) (mit haben) zitternd nach-schwingen, -klingen etc.: Das nördliche N. südlicher Stürme. 13, 168a; Der Ton zitterte in der Seele der Zuhörer nach. Kat. 87; Auch in Preußen zitterten diese Stürme nach. Ferd. 1, 3; Gschl. 1, 237; Durch meinen Busen zittern | ihre Schauer leise nach. 1, 297; Herbstbl. 1, 187 etc. —
2) tr.: z. B.: Einen Ton n., faktit. zu 1b etc. — Nīēder-, intr. [2]: hernieder-z. — Uber-, tr., z. B.: zitternd — oder mit Zitterndem — überdecken: Die Lachen des von leichtem Frost überzitterten Wassers. Verst. 124 etc.; Der ferne Lichtschein .. überzitterte .. die beiden Gestalten. Standp. 16; Tell 136 etc. — Um-, tr.: zitternd umgeben etc.: Von Engeln, die ihr Bett umzitterten. 4, 149; Wintergrün umzittert | des Namens dunkle Spur [auf dem Grabstein]. 25; Des Rauhreifs Silber umzittert | weithin die Bäum’. 1, 2, 730; Wie das Abendroth ihre .. Gestalt umzittert. NN. 182; Bang umzittert von dem blinden Volke. 2, 342; 5, 4; Ur. 4, 275; Wie er auch zagt’ und das Fleisch umzittert’ ihm alle Gelenke. Od. 18, 77; Was für neue Wunder | um-z. mein .. Aug! 25, 366; 1, 249 etc. — Ver-, intr. (sein): zitternd sich verlieren, verschweben, verklingen etc.: [Es] verzittert in den Tod das fromme Leben. A. 65; Mag auch das Jesusbild .. | im regen Strom der Zeit ver-z. und zerrinnen. 84; Wald 39; Im V. jubelnder Fanfaren. Am. 139; Wie die fernsten Kreise, die von einer herabgefallenen Frucht auf dem glatten Spiegel eines Teichs ver-z. Hoh. 1, 132; Pr. 7, 62; 68; Das ungewisse V. und Berschweben des Lichts. Ästh. 2, 35; 205; In dem eigenthümlich beflorten, wie in Nebel v–dem Ton. 3, 1356 etc. — Vorbēī- [2]: Zittert eine Gestalt . vor dir vorbei. 128 etc., vgl.: Wie der West.. ins Thal vorüberzittert. 4, 164. — Wég- [2]: hinweg-, fort-z.: Zittre nicht weg von dem Blatt, das in der Sprache der Wahrheit | mit dir redet. 26, 17. — Wī(ē)der-: zitternd wi(e)dertönen: Zittert .. der Klang der Sphären in diesem zweieinigen Herzen wieder? Watt. 2, 75. — Zer-:
1) intr. (s. ver-z.): Dessen Töne .. immer stärker beben, bis sie endlich z. 7, 117. —
2) tr.: durch Zittern zergehn machen: Ein Orgelton, der Welten und ihre Särge z. konnte. 2, 155. — Zū-:
1) intr. (sein): Er zittert dem Abgrund zu, nähert sich zitternd. — 2) tr.: Er zitterte ihm Worte des Dankes zu, sagte sie ihm zitternd. — Zurück-, intr.: zitternd zurückweichen, z. B. 1, 145; 161; 26, 178 etc., auch: Einen Schritt z. 15, 141 etc.; In unsre Sphäre (26, 28), in die vorige Bahn (29, 67) z.; Vor diesem Ernst des Lebens zurückzuzittern. 16, 268 etc. — Zusámmen-: intr.:
1) (mit haben) s. mit-z.: Die mit dem Gesange lebendig z–de Saite. R. 9, 125 etc. —
2) (mit sein) zitternd zusammen-fahren, -sinken: Ihr ganzer Körper zitterte ordentlich zusammen [vor Lachen]. Stillfr. 2, 266; Diese Warnung ließ mich z. Nor. 1, 126 etc.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.