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Zeit
I. Zēīt, f.; –en; -:
1) (ohne Mz., vgl. Raum 1) die Aufeinanderfolge des Seins als Grundlage des Denkens für alles Wann: Die Z. ist ein absolutes Außersichkommen, ein Erzeugen des Eins, Z.-Punktes, des Itzt, das unmittelbar das Zunichtewerden desselben und stetig wieder das Zunichtewerden dieses Vergehens ist, so daß dies Sich-Erzeugen des Nichtseins ebensosehr einfache Gleichheit und Identität mit sich ist. Hegel Log. 1, 219; Die Z. ist ein Gedankenbild nachfolgender in einander verketteter Zustände, sie ist ein Maß der Dinge nach der Folge unsrer Gedanken, die Dinge selbst sind ihr gemessener Inhalt. H. Ph. 10, 348; Wir nennen bekanntlich Z. den Eindruck, welchen eine Reihe von aufeinanderfolgenden Ereignissen auf unser Gedächtnis macht. Gw. messen wir sie durch die Bewegung irgend eines Körpers, von welchem wir voraussetzen, daß die Geschwindigkeit desselben immer dieselbe ist. Littrow 194; Was ist die Z.? Der Fluß der Ding’ und der Gedanken. Rückert W. 5, 245; 4, 203; Hoch über der Z. und dem Raume webt | lebendig der höchste Gedanke. Sch. 88a (s. ewig 1); Dreifach ist der Schritt der Z.: | zögernd kommt die Zukunft hergezogen, | pfeilschnell ist das Jetzt entflogen, | ewig still steht die Vergangenheit (vgl. 2b). b; Z. und Ewigkeit (s. d.) etc. Hieran schließen sich, der Übersichtlichkeit halber gesondert, die folg. (vielfach ineinandergreifenden) Nummern, wofür zu bemerken ist, daß auch ein Theil der Z. den Namen führt (mit Mz.).
2) (s. 1) personif. (s. Ramler Myth. 429) und bildl., s. Koner Sinnspr. 1710 ff.; Körte Sprchw. 7075 ff. und z. B.:
a) Die zerstörenden Wirkungen; der Zahn (s. d. 1b) der Z. etc.; Die Z. heißt Schickelmann, die alle Dinge treibt, sichtet, wartet. Agricola 670; Das erstgeborne Kind der Ewigkeit, die Z. Falk M. 97; Hat nicht mich zum Manne geschmiedet | die allmächtige Z.? G. 2, 63; „Man geht mit der Z. [fort]“. Die Z. läuft gar zu geschwinde für meine alten Beine. 6, 322; Du wirst es enthüllen, Allrichterin Z. Grün Gd. 341; Von der Hand der Z., die die Stirne so häßlich fältelt. Heine Lut. 2, 198; Nagt | die Z. es nieder. H. 11, 417; Der Z. verheerende Sichel, | was sie an Jahren lässt, mäht sie an Freuden uns ab. Knebel 1, 19; Bis .. mit schweren, ehernen Händen | an das hohle Gebäu rühret die Noth und die Z. Sch. 76b; Wenn mit Ewigkeit die Z. sich traut. 2b; Die geile, hungrige Z., | immer Kinder gebärend, immer Kinder verschlingend. Schubart 2, 65; Wiewohl die graue Z. der Furchen viel | auf seine breite Stirn gegraben. W. 11, 118; Geduld! die Z. macht Alles offenbar. 12, 308 etc.
b) Die Z. geht, fließt, rinnt dahin; vergeht, verfließt, verrinnt etc.; Ins weite Meer der Z–en hinzuschwimmen. G. 13, 212; Zeichnet mit Thaten die schwindenden Gleise | unserer flüchtig entrollenden Z. Salis 11; Es wär ein eitles und vergeblich Wagen, | zu fallen ins bewegte Rad der Z. Sch. 100a; Die rauhe, sturmbewegte Z. | heischt einen kraftbegabtern Steuermann. 456a; Es schien die Z. dem Überseligen | in ihrem ew’gen Laufe stillzustehen. 346b; Den Rost der Welt, der Leidenschaften Spur | hat längst der Fluß der Z. von ihm hinweggewaschen. W. 20, 217 etc.
3) in stehnder Verbindung, z. B.:
a) Laß mir Raum (s. d. 4 und 3) und Z., | daß mein Gemüth sich selbst erst wieder kenne. G. 8, 10; Eine so kleine Spanne des Raums und der Z. WHumboldt 3, 176; Singen .. hat sonst seine Z. und Raum, hierher taugt’s nicht. Luther 8, 16b; Wenn der Teufel Raum und Z. fände. 5, 124a etc.
b) Es ist hier nicht Z. und Ort, zurückzuhalten. G. 15, 274; Z. und Orts Unkündigkeit. Rückert Mak. 1, 4; Ort und Z. verbot ein langes Sträuben. W. 10, 50; Ich weiß .. Ort und Z. 11, 201; Wo man sich vor Verwirrungen der Z–en und Orte nicht genug hüten kann. W. 34, 123 etc.
c) Z. und Stunde (s. d. 1b).
d) Kommt Z. und Umstand ihm zu Paß. V. Sh. 2, 214; Wir schreiben euch, | wenn Z. und Umständ’ uns annahen wird. 133 etc.
4) mit abhäng. Genit.:
a) (s. 5b) Es ist Essens Z., die dazu festgesetzte, vgl.: Zur Essens- (oder Mittags-) Z. bin ich wieder hier etc.; Es ist nicht Haderns(-) Z. Cham. 4, 36, die dazu geeignete etc.; Es ist nicht Faulenzens, Schnarchens und Schlafens Z. zu dieser bösen, schändl. Z. Luther 8, 44a etc.
b) (s. 30f) Die Dorfglocke gab mit bescheidenen Schlägen die Z. [Stunde] des Tages an. Tieck 16, 61 etc.; Gewöhnt an alle Z–en | des Jahrs, an Hitze, Sturm und Schnee. Nicolai 8, 12, s. Jahres-Z. und 1. Mos. 1, 14 mit Randgl.: Z–en: Lenz, Sommer, Herbst, Winter. Zur Bez. des einem Z.-Abschnitt Eignenden, ihn Kennzeichnenden etc. (und entsprechend in unerschöpfl. Zsstzgn), z. B.:
c) Die Z. der Römer (Römer-Z.), der röm. Könige, der Republik, der Decemvirn, der Kaiser etc.; des Mittelalters, der Kreuzzüge, der Reformation, der Revolution etc.: Die Z. meines Universitätslebens, meiner Gefangenschaft, meiner Befreiung etc.; Die Z. der Arbeit, der Schulstunden, der Freistunden, der Ferien, des Gottesdienstes, der Kirche, der Feier, des Festes, des Jubels, der Freude, Wonne, des Jammers, Schmerzes; Die Z. des Sonnenaufgangs, Sonnenuntergangs, Mondwechsels, der Nachtgleiche etc.
d) (s. Saison) Die Z. der Rosen, Veilchen, jungen Gemüse etc.; der Bade- und Brunnenkuren etc.; Der Winter ist die Z. der Festlichkeiten, Bälle, Theater, Koncerte etc.
5) Z. mit abhäng. Präpos.:
a) Die Z. vor und nach dem Ereignisse, dem Feste, dem- Kriege, der Schlacht, dem Thorschluß etc.; Die Z. wäbrend des Krieges; Die Z. seitdem 30jährigen Kriege; Die Z. von der Entdeckung Amerika’s bis zum westfälischen Frieden etc.
b) Z. zu Etwas, dazu geeignete, passende, dienende, zu benutzende etc. (s. 4a): Jetzt ist die Z. zur Arbeit oder zum Arbeiten (zu arbeiten etc., s. 6b); zur Ruhe oder zum Ausruhn; zum Plaudern, Essen, Säen, Pflanzen, Mähen, Ernten etc., s. 27a.
6) Z. mit abhängigem Satz, z. B.:
a) Die Z., die oder: während welcher oder: daß ich dort war; Die Z., als (oder da) ich dort war; Die Z., wann Dies geschieht, ist noch nicht bestimmt; Die Z., wo (s. d. †, vgl. Raum 4 = in welcher) das erste Frühlingsbier verzapft wird. Grube 3, 293; Die Meisten verschieben diesen Mittwoch auf die Z., wo sie .. graues Haar erlaufen haben. IP. 31, 82; In Z–en, wo Alles zum Werden strebt. G. 26, 186; Die Z–en . ., | da ich noch selbst im Werden war. 11, 10; Er hat Z–en, wo [oder in denen] er ganz vernünftig ist etc.; Die Z., bis —; seit(dem) —; nachdem —; ehe er verheirathet ist etc.
b) (s. 5b) mit Infin. und zu, z. B.: „Das Volk hat aber doch gewisse Rechte.“ | Die abzuwägen, ist jetzt keine Z. Sch. 545b; Zu beschäftigt . ., als das er Z. und Muße könnte haben, | an unser Glück zu denken. 348b etc. Ferner (7—25) adverbiell und zwar zunächst (7—23) abhängig von alphab. geordneten Präposit., die nicht von Zeitw. etc. regiert werden (vgl. 29), sondern nur daneben stehn, so nam. auch bei sein, z. B.:
7) mit an, z. B.:
a) Etwas ist an der Z., die Z.-Umstände dafür find da, die richtigen, passenden etc. (vgl. b); Seine wohlgemeinten Reformen scheiterten, weil sie nicht an der Z. waren; Ihre Erlösung sei nahe, das größte Unglück könne sie als das größte Glück betrachten, denn es sei an der Z. G. 19, 322 etc.
b) Wie viel oder wie hoch ist’s an der Z.? (eig. wohl: an dem die Z. angebenden Werkzeug) = wie viel Uhr, welche Stunde ist es? (s. 30f), auch übertr. (vgl. Glocke 2, s. a): Die Thurmuhren rappeln alle; Keiner weiß, was es genau an der Z. Klencke Parn. 2, 115; Immermann 12, 173.
8) mit auf:
a) Ich will dir’s auf eine Z., auf einige Z., auf eine kurze Z., auf eine Z. von 2 Monaten geben, leihen, lassen etc., s. 24c.
b) (veraltend) Als des Papstes Botschafter auf eine Z. [= eines Tages, einmal etc.] an ihn begehrten, er sollte etc. Zinkgräf 1, 189; Auf eine Z., als etc. 2, 56 etc.
c) (veralt.) Daß sie da zu Stadt wollten kommen [a]uf ein[e] Z. Murner Ul. 73, auf eine festgesetzte Z. etc.
9) Aus der Z. der Republik etc. [stammend, sich herschreibend etc.]; Mit der Inschrift aus Olim’s [s. d.] Z–en. Nat.–Z. 18, 189.
10) Außer der [gewöhnlichen, regelmäßigen etc.] Z.
11) mit bei:
a) Bei Z–en, zur rechten Z., ehe es zu spät ist; rechtzeitig, früh (s. 13b), z. B.: Was ein Haken werden will, krümmt sich bei Z–en. Sprchw.; Wir landeten eben noch bei Z–en, denn jetzt stürmt es alles Ernstes. Forser Br. 1, 154; Nun mach ich mich bei Z–en fort. G. 11, 129; Sie kommen beizeiten. Der Wagen kommt sonst immer so früh. 9, 310; 16, 43; 30, 355; Murner Ul. 92; Sch. 652b; Simrock N. 400; 1488; Hätte sich A. nicht bei Z–en aus dem Staube gemacht. W. 22, 296 etc.; nam. bei Altern auch in der Ez., z. B.: Solches merkt Ulysses beizeit. Schaidenreißer 84a; Bei Z. gewarnt. Stumpf 662a etc., vgl. sprchw.: Spar-bei-Z. hat’s in der Noth; „Bei Z. auf die Zäun’, so trocknen die Windeln!“ rief er sprichwörtlich aus. G. 22, 152 und noch: Der Roller liege tüchtig im Salz und, wenn der Himmel nicht bei Z. noch einfallen wollte, so werde er morgen .. den Weg alles Fleisches gehen müssen. Sch. 120a; Simrock N. 2069 etc. und allgemein üblich: Wir kommen bei guter Z. an, s. Tages-Z. 2 etc., vgl. ganz veralt. (s. 24d): zu bezeit [früh]. Agricola 352 etc. und selbst gesteigert: Bezeiter; allerbezeitest, s. Schm. 4, 292, vgl. Benecke 3, 915b; ferner: Er stund gut Z. auf. Murner Ul. 92, früh (frz. de bonne heure).
b) Bei diesen unsern Z–en. SClara EfA. 1, 56 etc. = in der heutigen Z., jetzt etc. c)als Anglicism: Ich dachte, ihr wäret bei dieser Z. [jetzt schon, by this time] an der Fähre. Sealssield TrR. 1, 62; Leg. 3, 151 etc. d) (veralt.) Bei wenig Z. [binnen Kurzem]. Mühlpforth 2, 36 etc.
12) Gegen die Z. des Sonnenaufgangs etc., in der ihr kurz vorangehenden Z., ~ungefähr um diese Z. (s. 18) etc.
13) mit in, z. B.:
a) (s. 23a) In der Z. oder in den Z–en des trojanischen Krieges, der Noth etc.; In der Z., daß etc.; Zu der [im Vorhergehnden geschilderten] Z. .. In der Z. wird etc. Jes. 4, 1 ff.; Weiß nicht, ob’s anders worden | in dieser neuen Z. WhMüller 1, 400; Sie hatte .. Hagen in all der Z. nicht geschaut. Simrock N. 1046; In seinen besten Z–en, bei seinen jungen Tagen. 23; In denselben Z–en. 661; Dem war in langen Z–en so liebe Kunde nicht gekommen. 1581; Es stand in alten Z–en ein Schloß. Uhland 444 etc.; (veralt.) In mittler Z. = inzwischen. Luther SW. 26, 330 etc., s. 25b.
b) (s. 11a) In Z–en .. der künftig drohenden Gefahr abzuwehren wissen. G. 14, 16; Jst er klug, so komm er in Z–en! 5, 144; Es artet in Z–en [früh] der Welf nach dem Leuen. Rückert Mak. 1, 71; Man muß .. politisch sein und sich in Z–en vorsehen. Weiße Kom. Op. 3, 32; Sie würde ohnmächtig hingesunken sein, wenn ihr nicht das englische Salz noch in Z–en zu Hilfe gekommen wäre. W. 1, 125; 9, 42; Weil er sich in Z–en aus dem Staube machte. 13, 61; 21, 145; Woltmann Westf. 1, 56 etc.; auch zuw. in Ez. z. B.: „In zyt“. Zarncke Br. 154b = früh etc. und mit Artik. = rechtzeitig: Kaufet in der Z., so habt ihr in der Noth. Thümmel 1, 15, s. Körte Sprchw. 5606.
14) Mit der Z. [allmählich, in fortschreitender Entwicklung] pflückt man Rosen; giebt, findet sich Das; wird es schon gehen etc.; Das werde mit der Z. sich erst entwickeln müssen. W. 10, 60; In Geduld abzuwarten, wozu sich mein eigensinniges Herz mit Z. und Weile (s. d. 4d) entschließen wird. 2, 61 etc.
15) Nach einiger Z.; nach kurzer Z. etc.; Das war erst nach der Z. des 7jährigen Kriegs; nach meiner Z., nach der Z. meiner Wirksamkeit, meines Dortseins etc.; Nach der [angegebnen] Z., später etc.
16) Seit der Z. = seitdem; Seit der Z. des Friedens; Seit langer Z.; Seit unvordenklichen Z–en. Kohl A. 2, 180 etc.
17) Das unser Bruder nicht kommt! Es sind 2 Tage über die [für seine Ankunft festgesetzte] Z. G. 9, 251 etc.
18) Weil’s jetzt fast ist um die Z., | daß man das Korn mit Sicheln schneidt. Waldis Es. 2, 4; Um die Z. der Ernte etc., sei es vor oder nach derselben (vgl. 12); Übers Jahr um dieselbe Z.; Morgen um diese Z. [Stunde] etc.
19) mit unter, (s. unterweilen) z. B.:
a) Manchmal speiste der Papst im Kastell und unter der Z. [unterdessen, vgl. 13a] waren die Thore nicht bewacht. G. 28, 338 etc.
b) Zwiespalt, der unterzeiten [zuweilen] sogar in Groll ausbricht. Kl. Gel. 120; 129; Opitz 1, 88 etc., s. 23b.
20) Von Z. zu Z. [ab und zu; hin und wider etc.] seh ich den Alten gern. G. 11, 17; 28, 61; Sch. 119a etc.
21) mit vor, z. B.:
a) (s. 15) Lange, kurz vor der Zeit der Perserkriege etc.; Das war vor meiner Z.; Vor kurzer, geraumer (Hartmann N. 1, 263), langer (G. 14, 266) Z., gw. in Bezug auf die Vergangenheit (s. c) = es ist kurze etc. Z. her, daß etc.; mundartl. auch von der Zukunft: Es wäre ihm am liebsten, wenn ich vor langer Z. [ehe lange Z. verstreicht; binnen Kurzem] sterben möcht. Auerbach Jos. 58 etc.
b) Vor der [gewöhnlichen oder gehörigen] Z., ehe diese da ist, z. B.: Man muß die Frucht nicht vor der Z. [unreif] brechen wollen etc.; Er war gealtert vor der Z. Alexis H. 2, 2, 56; Wer schon so früh der Täuschung schwere Kunst | ausübte, Der ist mündig vor der Z. Sch. 420a etc.
c) Vor Z–en (s. a), vor Diesem, in frühern Z–en. Heine 5, 53 (s. vorweil); Hier wohnt’ ein Volk vorzeiten. Rückert Morg. 1, 65; Stumpf 399a etc.; selten in Ez.: Die Schöpfung, die sie lenkten vorzeit. Kinkel 97; So flog vorzeit die Taube Noah’s aus. Mahlmann 96 etc.
22) Er sah sich um. Während (s. d.) der Z. oder: Während der Z., daß er sich umsah nahm sie’s fort etc.
23) mit zu, z. B.:
a) (s. 13a) Zur Z. des trojanischen Kriegs; Zu den Z–en Ahasveros. Esth. 1, 1; Zu Abraham’s Z–en. 1. Mos. 26, 1; G. 39, 310; Zu’n Z–en des nicenischen Koncilii. Stumpf 132b etc.; Annoch zu diesen Z–en [jetzt]. Wackern. 4, 3573⁸ etc.; Darum muß der Kluge zu derselbigen Z. [in selbiger Z. Zunz] schweigen; denn es ist eine böse Z. Am. 5, 13; Zur selben Z., als Dies geschah; Zu der Z. [damals]. Richt. 18, 1; 19, 1; G. 28, 28; Zur Z., als etc.; Zur Z., wenn etc.; Morgen vielleicht; zur Z. [jetzt, augenblicklich] kann ich nicht; Zu aller (Cham. 3, 86), jeder (Börne 1, 391) Z., immer; Zu keiner Z., nie etc.; Zu meiner Z. [als ich in Thätigkeit, Wirksamkeit war] war Das anders; Nun habe ich zwar zu meiner Z. [als es für mich an der Z. war] auch meinen Vers gemacht. Sch. 637a; Doch wirst du zu deiner Z. [wenn die Z., Reihe an dich kommt] die Originale bewundern. Platen 7, 5 (s. 25a Schluß) etc.; Verleihe immerdar Frieden zu unserer Z. in Jsrael .. und erlöse uns, solange wir leben. Sir. 50, 25, laß uns den Frieden erleben etc.; Eine Rede, so zur Un-Z. geschiehet. Strafe und Lehre soll man zu rechter Z. üben. 22, 6 etc.; Zur rechten Z. L. 1, 297 etc.; Zur gehörigen Z.; Zu gelegner, passender Z.; Zur ungelegnen Z. G. 9, 347; 13, 62 etc.; Predige . ., es sei zu rechter Z. oder zur Un-Z. 2. Tim. 4, 2 [es möge gelegen sein oder nicht. Eß], schwzr. auch: So predige ich zur Z. und zur Un-Z. Schwegler (46) 191 etc.
b) Zu Z–en = zuweilen (s. d. und 19b), z. B. Alexis H. 2, 1, 3; G. 25, 157; Thümmel 2, 183 etc.; veralt. „zun zeyten“. Stumpf 142a.
24) adverbiell im Accus., z. B.:
a) Eine Z. lang (s. d. 2b). 1. Mos. 26, 8; Luk. 4, 13; 8, 13 etc.; Die ganze Z. hindurch, durch, über; Lange Z. (hindurch); So schreitet und heischt er undenkliche Z. G. 1, 140 etc.; Ewige Z–en aufbewahrt. 12, 225 etc.; Eine lange, geraume, gute, Ggstz: kurze, kleine Z. und schwzr. auch verkl.: Ein Zeitle. Stumpf 378b; Die Z. über. G. 10, 160; Sch. 119a etc.; Die Z. her (s. d. 3) oder ohne Artik.: zeither (s. d.); Die Z. vor und nach dem Ereignis oder: Die Z. vorher und nachher (oder hernach) war er still etc.; selten: Sein Name .. wird Z–en hinab auch dem Unschuldigen vorgeruckt. H. Ph. 10, 116 etc.
b) Alle Z. oder all(e)- zeit: a) immer (vgl. 25a), z. B. 2. Mos. 18, 26; 27, 20; Luk. 15, 31 etc.; Es regnet allezeit dahin, da es vorhin naß ist. Luther SW. 60, 130; Nicht bloß irgendwo und irgendwann . ., sondern allezeit etc. Mendelssohn Morg. 195; Gesegnet sei er allezeit! Uhland 83 etc.; auch: Je (s. d. II 2) und allezeit, nam. bei W., z. B. 9, 127; 30, 264; 34, 114 etc.; selten: Alle Z–en war ich warmer Menschenfreund. Droysen A. 1, 403; ferner 2silbig mit wechselnder Betonung: Irgend eine Gewöhnlichkeit | .. wie sie das Publikum allzeit (–́) belacht. Droy- sen A. 3, 411; Und manchen Traum hab ich gehabt, | den ich allzeit (⏑–) hätt mögen träumen. Freiligrath 1, 181; Die allzeit (–⏑) auf den Rossen hängen. 38; Ihr allzeit (–⏑) Klugen. 2, 35; Kl. M. 1, 281 (––); Simrock Fr. 180 und 189 (–) etc., s. allzeit-fertig etc. 8) (veralt.) jedenfalls, z. B.: „Ich bin so gut als du bist“. .. Allezeit jetzunder nicht, denn du bist zornig. Zinkgräf 2, 56.
c) Z. mit abhäng. Genit., zumeist von Leben (s. d. II 6c), z. B.: Er hat Z. seines Lebens [= die Z. seines Lebens hindurch, vgl. a] die größten Männer auf eine Weise behandelt, daß etc. Fichte 8, 6; Er ist es „zeit“ seines Lebens geblieben. DMus. 14, 1, 342; Z. unsers Lebens. Schlegel Sh. 6, 160 etc. und ohne Fw.: Wer einmal wahrhaft jung gewesen, Der bleibt’s Zeitlebens. Eichendorf Lärm 55; [Dazu] müßte man das Stück zeitlebens vor Augen haben. G. 23, 48; 22, 186 etc., s. auch (vgl. Ba): Auf Z. Lebens. Sch. 313a, vgl.: Auf Lebens-Z. etc. Seltner: Z. [= in der Z.; während] meines Aufenthalts an diesem Hofe lernte ich etc. Bode Empf. 4, 71; Z. unsers Stilleliegens ist’s kaum 2mal geschehen. Mandelslo 121b etc. und s. 25.
d) Z. = zeitig (s. d. 3), früh, z. B. in der seltnen Zsstzg.: Sie huldigten frühzeit dem Pantheismus. Heine 5, 229 etc.; häufiger doch veraltend —: Z. genug (vgl. 11a), z. B.: Indessen erfahren wird man es Z. genug. Forster’s Br. 2, 279 (Heyne); H. 11, 343; Die Schale des Todes . . wartet Z. genug auf uns. 431; L. 3, 333; 10, 166; 8, 411; 12, 9; 147; Du wirst an deine schöne Heilige die Reihe Z. genug kommen lassen. Samps. 2, 3; Müllner 5, 118; Rabner Br. 171; AWall Stammb. 42 etc.
25) adverbiell im Genit., entsprechend der Frage wann?:
a) mit adjekt. Fw., z.B.: Dêrzeit = zu dieser Z., d. h. je nach dem Zusammenhang: zu der angegebnen oder: zu der damaligen oder: zur jetzigen: Waren gleichwohl die Weingärten dicklaubig, wie denn der Z. gewöhnlich ist. Berlichingen 137; Dem Mädchen . ., das .. derzeit noch Keinem gehörte. Möricke Jd. 46; Derzeit (oder derzeitiger) Präsident etc.; veralt.: Gehorchten also der o Z. einer geheiligten Jungfrau. Möser Osn. 1, 163; Daß ein Graf derozeit Herzogsdienste that. 314; 2, 18 etc., vgl. (veralt.): Die Freude mittenehmen, | so sich giebt dieser Z. Fleming (L. 5, 304) etc.; Als ihm derselbigen Z. eine Tochter geboren. Stumpf 765a etc. und allgem. üblich (vgl. 24ba): Eine solche Symbolik, welche ihr Anschauen jederzeit mit sich führen müßte. G. 37, 248 etc. und mit besitz- anzeigendem Fw.: Er ist seiner Z. [als seine Z. war; zu seiner Z.] ein tüchtiger Schauspieler gewesen; Ich werde dir Das seiner Z. mittheilen, [wenn seine, d. h. die passende Z. dazu ist] etc., wobei zu beachten, daß sein sich auch zuw. hier für unser, ihr etc. findet, z. B.: Die Jugend ist .. unternehmend, wir sind Das seiner [oder zu unsrer] Z. auch gewesen. Hackländer Erl. 1, 80; Als würden ihm jene Forschungen seiner [ihrer] Z. noch die reichlichsten Zinsen abwerfen. Möricke N. 360; Mittheilungen, die seiner [zu ihrer] Z. vielfach besprochen wurden. Nat.–Z. 17, 309 etc., vgl.: Daß ich hier manche ihrer Z. vielleicht nützliche Bekanntschaft gemacht. Uhland Nott. 137 wofür er ursprüngl. geschrieben: seiner Z., s. 138 (vgl. 23a).
b) zuw. mit Ew.: Jakob’s Stamm klagt alter Z. | über schwere Dienstbarkeit. Logau (L. 5, 304), in alter Z.; vor Alters etc.; Sonst .., neuerer Z. aber etc. G. 33, 53 etc.; Daß er mittler Z. [s. mittlerweile; inzwischen, s. 13a] im Fressen wieder viel verdauet. Döbel 1, 35a etc.; Stumpf 164a etc. und (veralt.), verallgemeint wie inzwischen, indessen etc. = dennoch etc., z. B.: Dermaßen will ich weichen, daß ich doch mittler Z. nicht von Bezeugung der Wahrheit .. immer abtrete. Hutten, Wackern. 3, 216³ etc.; (veralt.) Ofterzeit [oftmals]. DSchirmer (WhMüler Bibl. 13, 212).
c) zuw. in Zsstzg. (s. d.) mit Hw.alsBstw., z.B.:Nur Sommerszeit wurden sie .. auf den freien Platz geführt. Bahrdt 1, 87; Dort lernte ich Sommerszeit gw. meine Lektionen. G. 20, 9 etc.; Ein Schalk ging Winterszeit über die Gaß. Zinkgräf 2, 55; Sonderlich Winterszeiten. Ryff Sp. 268b etc. und noch (s. Anm.): Messenzeits von vielen Frankfurtern besucht. G. 21, 62 etc.
26) interjektionsartig, als verwundernder Ausruf: O du ewige Zeit! Heinse K. 1, 418 etc.; Du meine Z.! Eichendorff Phil. 41 etc.; Ach, liebe Z.! Gutzkow R. 5, 46; Du liebe Z.! Platen 3, 6 etc., vgl.: Er habe die liebe Z. [= den Teufel; Nichts etc.] von seinem Aufmachen. Schuppius (Wackern. 3, 792¹) etc.
27) Z. als Prädikat, wie auch als Obj. bei haben:
a) (vgl. 4a; 5b; 7a) zur Bez. des rechten, geeigneten, zu benutzenden Zeitpunkts: Wenn sie gar des Narren Lob erhält, | so ist es Z., sie auszustreichen. Gellert (Wackern. 2, 667¹²) etc.
b) insofern Etwas eintreten muß, weil es nachher zu spät: Es ist Z., wird (endlich) Z., daß etc.; Es war Z., daß der Hauptmann herauftrat. G. 15, 92, wär’s später geschehn, so war’s für Charlottens Fassung zu spät etc.; Jetzt .. wär’s hohe [s. d. 2a] Z. zum Schließen. 6, 62; Es ist die schönste, höchste Z., | daß ich erst diesen Vogel fange. 8, 52; Daß es nun hohe Z. mit ihm war. W. 9, 11; Wirklich ist es hohe Z., | daß etc. 12, 56; 13, 159 etc.; auch: Daß wir hohe Z. haben, auf unsern Abzug zu denken. 9, 179; Jetzt hab ich hohe Z.; sonst wird’s Matthä am letzten. Hebel 3, 30; 36; Meißner NAd. 1, 189 etc. und ohne das Ew. (als zweideutig gemieden, s. c): Bis es spät war, daß wir Z. [Eile] hatten, in die Stadt zu gehen. Freytag B. 1, 270; Lichtwer 141 = Ramler Lichtw. 123; Mar. Scott FrW. 2, 193 etc.
c) freie, zu benutzende Z. bis zu dem Zeitpunkt hin, wo es zu spät ist, bei prädikativem Z. gw. mit hinzutretendem noch, z. B.: „Ich will nun ins Theater, es ist Z. (a)“. Eil nicht so, es ist oder du hast noch Z., noch eine viertel Stunde Z.; Dazu ist oder bleibt mir; habe ich noch immer Z. etc. und ohne noch, z. B.: Du brauchst nicht so zu eilen, du hast Z.; 2 Stunden Z.; Die Sache, Das hat Z., eilt nicht; Glauben Sie nur nicht, ich wollte Sie mahnen Das hat Z. Heine Reis. 3, 294; Es hat Z. bis Dinskag; bis du mal selbst kommst etc. (versch. d).
d) (versch. c) Aber es hat Z. [es vergeht Z. darüber; es wird lange währen], bis seine Lehre Gemeingut .. werden wird. Stahr Par. 2, 238 etc.
28) Z. als Obj. in versch. Nüancen, wofür folg. Bsp. genügen werden (s. d. bezügl. Zeitw. und 27): Die Z., (die gelegne Z., Gelegenheit) benutzen etc.; Seine Z. (freie Z., Muße) gut, schlecht anwenden, auf Etwas verwenden etc., verschwenden etc.; Z. durch Etwas gewinnen; Z. mit Etwas verderben, verlieren; Die Z. verbringen, verplaudern; Z., keine Z. zu Etwas (s. 5b) haben, finden; sich nehmen; Einem (oder sich) gönnen, lassen etc.; Die Z., seine Z., die rechte Z. (den rechten Zeitpunkt) wahrnehmen; Er hätte seine Z. nicht besser nehmen [wählen] können. W. 9, 257; 2, 130 etc.; Die Z. abpassen, abwarten etc., verpassen, versäumen etc.; Eine Z. (Frist, einen Termin) festsetzen, bestimmen etc.; Die Z. (lange Z. oder Weile) verkürzen, kürzen, tödten, vertreiben etc.; Einem (grüßend) die Z., die Z. des Tages (s. 30f) bieten (s. d. 3c), wünschen (s. d. 1) etc.; Ich weiß (s. d. 1a) die Zeit nicht, daß er [= er ist sehr lange nicht] hier gewesen etc.
29) Z. nach Präpos. (versch. 7 ff.), abhängig vom Zeitw. (s. d.), wofür kaum Bsp. nöthig: Etwas auf die Z. schlagen (s. d. 2b) oder schieben; Mit der Z. fortgehn, fortschreiten etc.; Mit der Z. geizen etc.; Wie man angenehm sich um die Z. betrüge. W. 12, 159 etc.
30) Z. mit Ew. und adjekt. Fw., s. das Vor- und Nachstehnde und z. B.:
a) in Bezug auf die Zeit-Vhe. für die in einer gewissen Z. Lebenden: Die goldne, silberne, eherne, eiserne Z. der Dichter; Noch ist die blühende, goldene Z.; | noch sind die Tage der Rosen. Roquette W. 45; G. 6, 325; Sch. 77b; 346b etc. (versch. d); Eine frohe, freudige, glückliche, schöne, gute, große, erhabne, erhebende, herrliche etc.; traurige, trübe, unglückliche, schlimme, böse, schwere Z.; Die theure (s. d. 4b) Z. etc. und (s. c); Der empörten Z–en | unmächtiger, bangender Sohn. Cham. 3, 298; Die kaiserlose, die schreckl. Z. Sch. 69a; Es gab schönre Z–en | als die unsern. 51a; Unsere Z. vergleicht sich den seltensten Z–en, | die die Geschichte bemerkt. G. 5, 50.
b) (s. a) Die 4 hohen (s. d. 2a) Z–en. Möser Ph. 1, 371 = Feste (vgl. Hoch-Z. II 1).
c) = Geschichtsepoche (s. a, Schluß und 31): Man theilt die Geschichte in die alte, die mittlere (versch. f), die neue und die neueste Z.; Die Einen haben mich die neue Z. genannt, | auch manchmal heiß ich ihnen Genius der Z. (s. 31). G. 6, 289; Eine Klärung unsrer Z. Gutzkow R. 8, 211; Ein Aureng-Zeb, ein Schach- Riar, | die wurden just so zugeschnitten, | wie ihre Z. sie würdig war. W. 10, 286; Die finstern Z–en des Mittel- alters; Die aufgeklärte Z. unsres Jahrhunderts; Die jetzige Z. etc.; Im Festkleid andrer Z–en. Freiligrath Garb. 121.
d) in Bezug auf den Werth der zu benutzenden Z.: Die Z. ist edel. Einem knapp (gemessen); Die edle, kostbare, goldne (z. B. W. 11, 201, versch. a) Z. etc.
e) in Bezug darauf, wie die Z. Einem (schneller oder langsamer) zu verfließen scheint, z. B.: Einem wird die Z., die Z. und Weile (s. d. 2) lang (s. d. 2d), kurz (s. d. 2); Auszufüllen die Leere der Stunden | und die lange unendliche Z. Sch. 497a etc., auch: Wer will ein Hirte sein,; lange Z. er hat. G. 10, 279; nam. schwzr.: Du hast kürzere Z. dort. Gotthelf U. 2, 331 [die Z. wird dir dort kurzer]; Sich aus Müßiggang und langer Z. [Weile] aufs Schwatzen legen. Pestalozzi 1, 174; Vor langer Z. .. 216* schwatzen; Was ihn. plaget, ist die Lange-Z., die er hat. 4, 395; Sie kürzen Lange-Z. Hoffmannswaldau (Gruppe 1, 382) etc., auch: Lange Z. (HKöster LL. 38), „längi Zyti“. (Sch. 83 etc.) nach Einem haben, sehnendes Verlangen.
f) insofern die Z. (des Tages) nach dem Stand der Gestirne best. wird, s. Sonnen-, Stern-Z., so (Sternk.): Wahre (s. d. 1a), mittlere Z. (s. mittel I 2), vgl. im gw. Leben —: Welche Z. [des Tages] ist es? (s. 4b; 7b) etc.; Nächtliche, nachtschlafende Z. etc. Nach dem Vorstehnden bleiben noch im Einzelnen zu erwähnen:
31) Z., Z–en (s. 30a; c) = Zeitalter; das darin lebende Geschlecht, die Generation; der Geist, der in dem Geschehnden sich als das die Generation Bewegende kundgiebt etc.: Wandert aus durch alle Welten, | wandelt hin durch alle Z–en. G. 1, 204; Genius der Z. (s. 30c). 6, 289; Was ihr den Geist der Z–en heißt. 11, 27; Die Verderbnis der Z. durch Verweichlichung und Übergenuß. 22, 259; Niemand hat soviel aus der Z. und in die Z. geschrieben als er; seine Schriften sind wahre Tagesblätter. 375; 27, 306 etc.; Kolombo nannte mich die Z. [vgl. Welt 2f]. Platen 1, 200; Daß nicht ihr stets Altvordere rühmend erhöhn mögt | .. und die jüngere Z. darstellt als weltlich und gottlos. .. So wechselt die Z. und der Welt Umschwung und der Menschheit ewige Wandlung. Platen 4, 247 ff.; Die Gesetze müssen sich den Sitten und die Maximen den Z–en anschmiegen. Sch. 822a; Ist er nicht über seiner Z., mißversteht er sie wohl gar. Tieck DBl. 2, 226 etc.
32) Im Frühling meiner Z. [meines Lebens]. Uz 2, 170 etc.
33) = Termin, festgesetzte Frist (vgl. Ziel 2), z. B.: Drei Monden von nun an bestimm’ ich zur Z. B. 66a; Ich flehe dich um 3 Tage Z. .. Wenn sie verstrichen, die Frist. Sch. 62a etc.; Über rechtsverwährte (s. d.) Z. Rabner 4, 23 etc.; und bibl. (s. Gesenius s. v. 5 = Jahr): Eine Z–en und etliche Z–en und eine halbe Z. Dan. 7, 25 etc.; Of. 12, 14; H. R. 7, 295 etc.
34) (s. 33) Z. = Zeitpunkt der Entbindung (vgl. Ziel 2a): Die Hündin ist trächtig .. und ihre Zeit ist ganz nahe. W. Luc. 5, 154 etc., bes. von Frauen.
35) wie Periode (s. d. 1b) = Menstruation, monatl. Reinigung, z. B. Eppendorff 14; Ein Mädchen, welches im 5ten Jahre schon ihre Z. soll gehabt haben. L. 11, 401 etc.; Monat- (Olearius B. 99b); Monats- (W. 35, 333) Z.
36) kirchl., nam. in den ältern Spr.: Die 7 Z–en, Ge-Z–en (s. d. 2), Tages-Z–en (s. Zarncke Br. 414a zu Brant N. 72⁴³ ff.: Die Metten-, Prim-, Terz-, Sext-, Non-, Vesper-, Komplett-Z.), die Stundengebete (s. Hora 1) und die Z. derselben.
37) = Zeitmaß (s. d.), z. B.:
a) Mus. = Takt, Takttheil, z. B. Ha, haltet Zeitmaß! wie so sauer wird | Musik, so süß sonst, wenn die Z. verletzt | und das Verhältnis nicht geachtet wird. Schlegel Rich. II 5, 4; Z–en, Takt-Z–en sind die Theile, in welche der Takt eines Tonstücks eingetheilt wird. .. In zusammengesetzten Takt-Arten muß man außer diesen Hauptschlägen oder Haupt-Z–en noch die kleinern Z–en unterscheiden, deren 3 oder 4 eine Haupt-Z. ausmachen. Sulzer 4, 757a.
b) im Versb., nam. in Zsstzg.: Silben-, Wort-, Mittel-Z. (s. d.).
38) Sprachl. = Tempus (s. d.): Die gegenwärtige Z., Präsens; vergangne Z., Präteritum; zukünftige Z., Futurum.
39) Schiff.: Die Z., Ge-Z., Tide (s. d.), Ebbe oder Fluth oder die Zeitdauer derselben. Bobrik 747; Die Z. (Ge-Z.) bricht den Hals (s. d. 4); Ein Schiff stoppt (s. stopfen 3b) die Z.; Mit der Z. aufsegeln etc.
40) (veralt.) st. Hoch-Z. (s. d.). Uhland V. 473 etc.
41) (mundartl.) = Wetter. Schm. (s. unzeitig 3; Zeitung 1).
Anm. Ahd., mhd. zit, f. und n., vgl.: In diesem Zyt. Zwingli 2, 10; Wackern. 2, 11²⁰; 3, 239⁸ etc.; Als er aus diesem Z. scheiden wollte. 458¹³ (Wickram) und Messenzeits (s. 25c), s. Hochzeit 2a. Der Ausl. gehört wohl nicht zum Stamm, s. nam. engl. time und tide, heute nur in Bed. 39, doch ags. etc. tîd; mit der Fortbild. tidings, Zeitung; vgl. auch Ziel (s. Zahl, Anm). Über das goth. theihs, s. Schm. 4, 294 (?).
Zsstzg. leicht zu mehren und zu verstehn nach folg. Bsp. (vgl. Spate 2620): Ābend- [4b]: Zur A. Musäus M. 5, 155; In (Rückert 1, 404), zu (HSmidt Meeresst.) später A. etc.
Ābendbrot-: s. Eß-Z.
Ábkühlungs-: die Zeit, in der Etwas sich abkühlt. Burmeister Gsch. 153.
Áblieferungs-: Die Termine, welche er . . als die früheste A. bezeichnet hatte. Lewald Gschl. 2, 99.
Advént(s)-: (s. Advent). Zschokke N. 3, 219. Áfter- [31]: (veralt.) After-, Nachwelt: Zeit und A. L. 1, 40.
Ahndungs-: Wie schwer empfindet oft die Ungerechtigkeit | die eiserne Gewalt zu strenger A. Hagedorn 1, 72, Straf-Z.
Alp-: die Zeit, in der das Vieh auf der Alp ist. Moll Nat. Br. 2, 79, auch: Alpen-Z. 30.
Amts-: z. B.: Jetzt ist keine A. Gartenl. 13, 299b, zu Amts-Handlungen, -Geschäften etc.
Ánstands-: z. B. Zeit, wo der Jäger auf dem Anstand steht. Houwald 3, 292.
Apríllen-: Junges Blut hegt Wankelmuth, | wie die A. B. 47a, vgl. Aprillenwetter.
Arbeits-: zur Arbeit bestimmte, dienende etc. Āūster(n)- [4d].
Aūßen-: (vgl. Außenwelt). IP. 43, 72.
Báck-: in der gebacken wird.
Bāde-: Meine B. ist Morgens etc.; auch [4d].
Bálz-: Das Gesieder geht während der B. größtentheils verloren, ersetzt sich aber in der folgenden „Rauzeit“. Winkell 1, 342.
Bǟr-: (s. I bären): Ihre [der Bären] Brunft- oder die B. Döbel 1, 32b. Bedénk- [33]: H. Dünz. 2, 72; Zwei Tage B., um zu überlegen. Tieck DQ. 2, 273; W. 28, 368. Bêêren- [4d]: Die Beeren- und Kirschen-Z. ging zu Ende. G. 15, 136. Begáttungs- [4c]: vgl. Laich-, Rammel-, Ranz-, Spring-, Streich-, Strich-Z. etc.
Behāār-: s. Jahr-Z. 2. Behänge- (s. behängen 2g): Die B. .., die Zeit, da die Leithunde gearbeitet werden. Döbel 1, 85a.
Belíchtungs-: die Zeit, wie lange der Photograph bei der Fixierung des Bildes die Platte „belichtet“, dem Sonnen- oder Tageslicht aussetzt. Liesegang 63 ff.; Nat.–B. 18, 259, vgl. Karmarsch 2, 592.
Besinn-: Bedenk-Z. IP. Lev. 615; Sch. 130a etc.
Bestéll-: z. B.: Die Landzufuhren sind jetzt in der B. sehr klein. Nat.-Z. 18, 191, Zeit, in der der Acker bestellt wird.
Besūch-: die Zeit, wo man Besuche macht (Visiten-Z.).
Bêt-: zum Beten festgesetzte. Beck Arm. 313; Hebel 3, 277 etc., versch.: Betens-Z. [4a]. Platen 4, 207.
Bírsch-: s. Jagd-Z.
Blūh-: die Zeit des Blühens: Schon in ihrer B. Nachmittag. Schlegel Rich. III. 3, 7.
Blūmen-: (s. Blüh-, Rosen-Z.) Sie welkt dahin, des Lebens B. W. 10, 131; 22, 114 etc.
Blǖthe-: (s. Blüh- Z.) Der einzige Dichter aus der B. der griechischen Komödie. Kriegk 2, 193; 177; 191; Oppenheim 12, 224; Die stäubende B. der Ehe. IP. Fat. 1, X; Warme B–en der Seele. 2, 204; SVerena Herr 1, 75; In der Blüthen-Z. der Romantik. Eichendorff GschDr. 174 etc.
Bȫrsen-: Die Stunde der größten Geschäfte oder der „,high change (Hoch-B.). Kohl E. 2, 298.
Brāūt-: Auerbach Leb. 3, 52.
Brónze-: das Zeitalter der Bronzegeräthe. Ausland 37, 994a, vgl. Eisen-, Stein-Z. etc.
Brúnft-: Döbel 1, 23b; Gartenl. 13, 107b; Laube Br. 262b etc.; unweidm.: Brunst-Z.
Brúnnen-:
1) die gw. Zeit des Wasserholens am Brunnen und der Zusammenkunft dort. Jäger Ulm 538.
2) die Zeit oder Saison der Brunnenkur. V. 3, 92. Brúnst-: s. Brunft- Z. Brūt-: Während ihrer [der Eisvögel] B. V. Ländl. 3, 174; Brüt-Z. W. 21, 338, vgl. Hecke-Z. Luc. 5, 266. Bürger-:
1) s. Bürgerglocke.
2) [4c] Nicht in den alten Helm- und Harnisch-Z–en des Ritterthums, sondern in der friedlichen B. Heine 8, 182. Būß-: Nach Verlauf seiner B. in den Himmel erhoben. Nat.–Z. 18, 223. Chōlera- [4c]: Zur Ch. Platen 7, 410 etc., vgl. Pest-Z. Dā- [31]: (ugw.) die damalige Zeit: Den Sitten der D. Baggesen 2, 313; 5, 82. Dämmer-: Münchn. Dicht. 259; Uhland 99, häufiger: Dämmerungs-Z. W. 20, 285 etc. Dénk-:
1) Epoche (s. d.). Schottel 48 ff.; Humboldt K. 2, 171; Kl. Od. 2, 161.
2) Zeit seit Menschengedenken. Spate. Dīēnst-: D. eines Dienstboten, Soldaten etc. (s. Dienst 2); Die Einführung der zweijährigen D. im preußischen Heer etc., auch (s. Dienst 8): Trotz ihrer [der Brille] langen D. Freytag Soll 1, 147. Dráng-: s. Genie-Z. Drángsals-. Drésch(e)-: 3. Mos. 26, 5 etc. Dúrchgangs-: (vgl. Übergangs-Z.) Gödeke Gr. 711.— Ebbe-: Die Untiefen kommen zur E. über das Wasser hervor. Natur 13, 7b; Ggstz.: Fluth-Z. Ehren- [4c]: Die deutsche Schmach-Z. ward eine E. für den großen Humoristen. Scherr Bl. 2, 338. Eīsen-: Es giebt im europäischen Norden nur eine „Stein-Z.“, die .. bis in die historische „E.“ unserer germanischen Vorfahren hineinragt. Ausland 37, 913b, vgl. Bronze-Z. Empfángs-: die Zeit, wo man Besuch zu empfangen pflegt etc. HNau Web. 2, 17. Entstêhungs-: Die E. des Werks. Notter Uhl. 71. Entwíckelungs-: Alle E–en in der Weltgeschichte. Volksz. 13, 111. Ernte-: (vgl. Saat-, Dresch-Z. etc.). B. 12a; Haller 126; V. Od. 9, 135 etc. Erz-: s. Bronze-Z. und [30a]. Eß-, Essens-: vgl. Bet-Z. und Mahl-Z.; im Einzelnen z. B.: Frühstücks-, Mittag(brot)s-, Vesper-, Abendbrots-, Thee-Z. etc. Fābel-: fabelhafte (oder Mythen-) Z. Klinger 8, 344 etc. Fǟhndrichs-: Meine F. Rellstab Leb. 1, 279. Fāhr-: z. B. die für eine Fahrt festgesetzte Zeit: 121; Die F–en [der Eisenbahnen] werden unaufhörlich geändert. DMus. 15, 1, 206. Fáll-: die Zeit, in der ein Körper einen gewissen Raum durchfällt: Die Fallräume verhalten sich wie die Quadraten der F–en. Pouillet 1, 42 etc. Fä́ll-: F. des Holzes, Holz-Z. Fáng-. Fä́rbe-: nam. weidm.: die Zeit des Verfärbens (s. d. 3) des Wilds. Fásten-: Nach der langen F. sich über die guten Speisen herstürzen. Heine Lut. 2, 133 etc., vgl. auch Fastnachts-Z. Günther 613 etc. —– Fêge-: Die F–en für die Schornsteine etc.; Das Honig . . in der Fege- oder Räume-Z. geschnitten. Coler Hausb. 417. Fēīer-: die Zeit des Feierns, z. B.: Mendelssohn (3. Mos. 26, 34 ff.). Fēīgen- [4d]: (Mark. 11, 13). Fērien-: Ferien (s. d. und Ggstz.: Schul-Z.). Fést-. Feudāl-: Überbleibsel aus der F. Gar- tenl. 13, 417a, Zeit des Feudalwesens. Fēūer-: Schmelzarbeit, die ihre gewissen F–en hat. Fīēber-: in der das Fieber grassiert. Flêgel-: Zeit der Flegelei (s. Flegeljahre). IP. Lev. 683. Flōß-: Zeit des Holzflößens. Flūth-: s. Ebbe-Z. Flüchtlings-: Die Sorgen der F. Gartenl. 13, 235b. Fólge-: die folgende, spätre Zeit, Zukunft und die Generation derselben (s. Folgewelt): Um als mißrathene Muster der F. zu dienen. Burmeister Gsch. 245; In der F. Ense T. 1, 253; D. 5, 314; Fichte 6, 57; Für jetzt und alle F. G. 6, 250; 21, 243; 26, 30; 30, 6; 35; 32, 278; Nur die F. klärt uns über die vergangene Gegenwart auf. 32, 335 etc.; Er hinterließ der F. | zwar Muster, aber nicht Gesetze. Hagedorn 1, 209; Wir kennen [in der Jugend] nicht den Zwang der strengen F–en. 2, 199; GNeumark (Wackern. 2, 488³); Wie die F. | mich richten wird. Sch. 280a; 680b; An Tugenden der Vorgeschlechter | entzündet er die F. Ders. (Herrig 32, 254); Schlegel Sh. 8, 182; Zum schrecklichen Beispiel aller F–en. W. 14, 97; 28, 349 etc. Franzōsen- [4c]: als die Franzosen schalteten. Lewald Seeh. 1, 37, vgl. Normannen-Z. Frāūen- [35]. Frēī-: freie (oder Muße-) Z. Wich. Lange 133. Frēūden-: In F–en. Olearius B. 13b. Frīēdens-: Die überlange F. Freiligrath SW. 1, 451; In jenen herrlichen F–en. G. 22, 167; In F–en. Hebel 3, 418; Durch die F. begünstigt. Ich habe in Kriegs-Z–en reisend etc. Humboldt Phys. Erinn. 26. Frúcht-: (vgl. Blüthen-Z. etc.) Wo die jugendlichen Blüthen des Geistes in der F. nicht absterben. B. 338a; Nachdem der Sommer erschien und die reifende F. V. Od. 11, 192. Frūh-: die frühe Zeit, z. B. des Lebens: Die Fäden akademischer F. .. in seinen übrigen Lebensgang zu verweben. G. 32, 122. Frǖhlings-: Die F., | die kurze Jugend-Z. H. Dünz. 3, 312; Olearius Ros. 99a; Weckherlin 581 etc. Frühstücks-: (s. Eß-Z.). Lewald Gschl. 2, 237; Spielhagen Rösch. 71. Gánt-: Zeit der Versteigerung. Ge-: Zeit:
1) (veralt.) Drei G–en und große Bildungsgänge. Görres H. 1, III; Der Irrthum .. der G–en und Namen. Luther SW. 63, 91 (Randgl.: der Zeit). 92; Vor alten G–en. Schaidenreißer VII; In allen Historien aller Nation und G–e. Waldis Ps. III etc.
2) [36] Die 7 G. oder Horas canonicas. Fischart B. 29; Jhre G–en, 7 Psalmen und Paternoster. 52; 13b; Meßhalten und andere G–en beten. Luther 1, 228b etc. (s. G–en-Buch etc.).
3) [39] Die Schwankungen der G–en von der Höhe der Fluth bis zur Tiefe der Ebbe. Volger EE. 304 etc.
4) Doppelzsstzg., z. B.: (s. 1) Zur Hoch-G. [Hochzeit]. Görre- H. 1, 60 (veralt.) etc.; Sieben-G., s. 2, auch als Pflanzenn. (z. B. Fischart B. III) Trifolium melilotus; Trigonella foenum graecum etc. Gebǟr-: Weißt du die G. der Felsgems? Zunz (Hiob 39, 1). Gēīster-: (s. Geisterstunde). Uhland 368. Gemǖse- [4d]. Genīē- [4c; 31]: die Zeit der s. g. Kraftgenies in der deutschen Literatur. Gervinus Lit. 5, 655, auch (s. Drang, Anm.) „Sturm- und Drang-Z.“ Geschä́fts-: vgl. Börsen-Z.; ferner: Die Gesellen können in den Haupt-G–en eine Erhöhung des Arbeitslohnes erzielen. Volksz. 13, 111. Glánz- [4c]: Die Dubary zu ihrer G. Scherr Bl. 1, 241; Prutz Ob. 1, 124, (vgl. Blüthe-Z.; Flor). Glück(s)- [4c]: Wackern. 3, 618 etc.; Ggstz.: Unglücks-Z. Gnāden-: Jch bete, Herr, zu dir zur G. Mendelssohn Ps. 69, 14 und kirchlich: die zur Erlangung der göttlichen Gnade best. Zeit. Götter-: die Zeit, da Götter herrschten und —: eine göttlich schöne Zeit: O Nymphen, die ihr euch zurückträumtet in jene besseren G–en. Heine Reis. 2, 285. Grǟūel- [4c]. Grēīsen-: Greisenalter. Grūß-: s. Gruse, Anm. und Hege-Z. Gúrken-: [4d] und (s. Gurke und Kümmerling, Anm.) zunächst im Geschäftsleben: die stille, geschäftslose Zeit, z. B.: Es war die G., nirgends war Arbeit zu bekommen. Ruppius V. 2, 35 etc.; Die stille ereignislose Saure-G. [der Politik]. Volksz. 12, 228; Unser Theater ist jetzt wieder lavierend, wie immer, in der Sauer-G. Zelter 5, 73; 3, 182 etc. Gutenácht-: die Zeit des Zubettegehens. Freytag Hdschr. 1, 299. Hāfen- [39]: Die Stunde der höchsten Fluth zur Zeit des Neu- und Vollmondes an einem best. Orte heißt die H. Bobrik 249a; Die Stunden der H. für verhältnismäßig so nahe Küstenpunkte sind so sehr versch. Scherzer 1, 407. Hárnisch-: s. Bürger-Z. 2. Hāūpt-: hauptsächliche, z. B.:
1) [4d].
2) [37a].
3) [38] etc. Héck(e)-: s. Brut-Z. Hêge-: die Zeit, in der das Wild (und Fische) gehegt, geschont wird: Eine Hege- und Schon-Z. ange- ordnet. Döbel 3, 121a, vgl. Gruß-, Satz-, Setz-, Laich-Z. Hēīden-: Zeit des Heidenthums, vgl. nam. V. 2, 211. Hélden-: in der Helden (oder Heroen) lebten: Officiere aus Friedrich’s H. Woltmann Mem. 1, 180 etc.; bes.: das heroische (s. d.) Zeitalter: In der fabelhaften H. W. 13, 5; Im Kostüm der H. [nackt]. 20, 65; DMus. 15, 1, 149 etc., s. Heroen-Z. 150; Kriegk 1, 169. Hélm-: s. Bürger-Z. Hérbst-: Die rauhe H. Sch. 973a. Herōen-: s. Helden-Z. Hēūt- [31]: die heutige oder Jetzt-Z.: Unsre H. Herrig 30, 365; 37, 14; 21. Hímmels-: s. Paradieses-Z. I. Hōch-: eine hohe, hervorragende Zeit (vgl. II): Daß hier nur die Hochpunkte, ich möchte sagen, die H–en des Lebens hervorgehoben sind. Auerbach Ab. 176. II. Hóch- (vgl. I): 1) [30b] veralt., mundartl.: Fest, und zwar kirchliches und weltliches, s. Frisch 1, 459a; Schm. 2, 145 und nach dem Mhd. (s. Benecke 3, 913b): Diese H. währte bis an den 9ten Tag. Simrock Gudr. 48 (vgl. 37; 50); ferner z. B.: „Tannentanzen“. .. Es sindet zur Zeit der reifen Kirschen Statt und heißt auch Kirsch-H. Grube 3, 103 etc.; Der Kapaun sei eine Ehrung für die 4 H–en des Jahrs. Schücking (Gartenl. 9, 627b), wie denn auch (s. Schm.) in der ältern Feudalspr. H. eine zu gewissen Festzeiten dem Lehnsherrn zu entrichtende Abgabe bez. 2) (s. 1) Vermählungs-Feier, -Festlichkeiten; Vermählung: H. mit Jemand machen, halten, haben, vollziehen etc.; Einem Paar die H. machen, geben; Die H. ausrichten; Gäste zur H. bitten, laden, einladen etc.; Auf der H. sein, sich lustig halten, tanzen etc.; Einem Könige, der seinem Sohne H. machte. .. Daß sie die Gäste zur H. riefen etc. Matth. 22, 2 ff.; 25, 10 etc.; Ihr werdet eine stille kleine H. machen. G. 9, 281; Ausgelöscht der H. Kerzen. 35, 404 etc.; sprchw.: H. macht Alle satt. Immermann M. 3, 17; Frühe H–en, lange Liebe. Novalis 1, 117; Eine H. ohne Tanz | ist wie eine Katze ohne Schwanz etc.
a) veralt. neutr.: Es waren Viele in das H. gegangen ohne Brautkleid etc. Keisersberg Post. 153; Er gab alles Geld, das er in Kosten des H–s verbraucht .. mocht haben, den Armen. Stumpf 78a etc. und so noch als Bstw. oft: Hochzeit s-Fest, -Gast, -Kleid, -Mahl etc. Mundartl. Formen s. Schm. und z. B.: Eine „,Hoxt“ ohne „Jur“ war ein Unding. Waldau N. 3, 228 etc.
b) Silberne (s. d. 1e), goldne, diamantne H., Jubelfeier der eig. H. nach 1-, 2-, 3-mal 25 Jahren: Sollst auch selber noch Braut und Bräutigam werden der Vater, |o du goldene Mutter, auf euerer goldenen H. V. 1, 93 etc., s. k, n, t.
c) (mundartl.) ein H. feierndes Paar: Die Leute werden glauben, ihr seid eine H. .. Vreneli sieht grade aus wie eine Hochzeiterin (s. d.). Gotthelf U. 1, 304.
d) bildl. (vgl. Braut 1b): Die H. des Lammes (s. d. 2) ist kommen. Off. 19, 7 etc.; Die Seele .. feiert auf dieser Stufe die wahre, die himmlische H., von welcher die andere nur das vergröberte irdische Abbild ist. Immermann M. 4, 182.
e) verhüllend oder scherzh. = Begattung etc., z. B.: H. ohne Pfaffen mit einander halten etc.; In dem unnatürlichen Laster schweben . ., das man heißet: wälsche H. und stumme Sünde. Luther SW. 64, 155 etc. (s. m); auch: Wenn solche unschuldige Seelen .. botanische Lehrbücher in die Hand nahmen, so konnten sie nicht verbergen, daß ihr sittliches Gefühl beleidigt sei; die ewigen H–en, die man nicht los wird etc. G. 36, 141, ähnlich bei Alchym., vgl. 11, 44.
f) (Buchdr.) s. Leiche 2. Doppelzsstzg., z. B.: g) Bauer- (Tiec DQ. 2, 342), Bauern- (G. 9, 62) H., vgl. p und Wirthschaft 3). h) Blei-H., s. t. i) Die Pariser Blut-H., s. Mordmette. Sch. 1075b etc., vgl.: Tullia’s Frevel-H. Wackern. 4, 1333¹⁰ etc. k) Vor 4 Jahren hatte das Paar die Diamant-H. gefeiert (s. b). Nat.-Zeit. 18, 51, vgl. Gold-H. und n. l) Die Gunkel- oder Nacht- oder Vor-H.: Festlichkeit am Vorabend der Vermählung im Hause des Bräutigams, den die Nachbaren mit kleinen Geschenken besuchen. Schm. 2, 146; 56 (vgl. Polterabend). m) Es würde eitel Hunde-H. und viehisch Wesen daraus. Luther 6, 316a, s. e. n) JubelH., s. b und Jubeljahr. o) Ceremonien einer Juden-H. p) Zu einer Land-H. gebeten. ALewald 1, 144, s. g. q) Ist also aus der großen Pracht eine rechte Matthes-H. geworden. Schweinichen 3, 24, ärmliche etc. (vgl. Sanders Kutr. 168). r) Dort werden die Mütter euch Nach-H. halten. Freytag Hdschr. 3, 345, Nachfeier der eig. H.; Eine Nach-H. beim Brautvater gehalten. PHeyse NN. 81; Waldau N. 3, 231. s) Nacht-, s. Gunkel-H. t) Da sie nach 25 Jahren mit ihm die Silber-H. feierte. Musäus M. 3, 131 (s. b); Jeder Gebrauch soll seine Silber-H. feiern, wenn auch Blei-H–en daraus werden [er schlechter geworden etc.]. IP. 34, 138; Bei der 5 0-jährigen Silber- H. Schubart Nachts. 221 (st. Gold-H.). u) Stroh-H. (veralt.), H. einer Geschwächten, die statt des „,Jungfernkranzes“ einen Strohkranz (s. d.) tragen mußte. v) Vogel-H. Sanders Gspr. 98; Uhland V. 34, wo in Thierfabeln etc. Vögel als Brautpaar und H–s-Gäste auftreten. w) Vor-, s. Gunkel-H. s. Fäll-Z. in der die Jagd offen ist (Birsch-, Ggstz.: Hege-Z. etc.). Geißler Tag. 17 etc. in der das Vieh gehütet wird. Gärberz. 8, 58a.
Hólz-: Jāgd-: Hǖte-: Jāhr-:
1) Jahrstag (s. d.):
a) bair.: Zeit, Tag, an dem sich Etwas jährt (s. d.). Schm. 2, 271.
2) bibl.: jährlich wiederkehrender Fest-, Feiertag: Ihr haltet „Jarzeite“ und feiret Feste. Jes. 29, 1; 1, 14; In Hütten wohnen . ., wie man „zur Jarzeit“ pfleget (vgl. 3. Mos. 23, 42). Hos. 12, 10; 9, 5; Die „Jarzeit“ und Feiertage. Sir. 33, 8 etc. c) schwzr. (s. Stalder 2, 73 neutr.) und allgem. bei Juden (s. Philippson Jüd. Volksblatt 7, 80; Kompert Gass. 1, 7; 71) jährliche Todtenfeier für einen Verstorbenen und der Tag dieser Feier: So kommt der Brief wohl an unserer Mutter heiliger J. zu dir; dann umschwebe ihr Engel den Leser etc. JvMüller 6, 390; Für die Ruhe der Seelen . . wurde eine ewige J. verordnet. Ders. (Wackern. 4, 830²). b) zuw. st. Jahres-Z. (s. d.), z. B.: Es war eben die schöne J., | der Vögel Sing- und Paar-Z., | des kahlgeschornen Haines Wiederbehaar-Z. Rückert Mak. 1, 54. Jāhr(e)s:
1) die 4 Theile, in welche man das Jahr einzutheilen pflegt in Bezug auf den durch den Stand der Erde zur Sonne bedingten Temperaturwechsel s. [41] in den gemäßigten Zonen, astronomisch abgegrenzt durch die Aquinoktien und Solstitien, wovon aber die mehr den meteorologischen Gesichtspunkt festhaltende Bestimmung des gw. Lebens etwas abweicht, s. Pouillet 2, 449, vgl. Gehler 2, 686 ff. (Jahrs-Z.); Littrow 120 ff. etc.: Die 4 J–en: Frühling (s. d.), Sommer (s. d.), Herbst (s. d.) und Winter (s. d., vgl. Regen-Z.); Ein heiterer Himmel der schönsten J. überwölbte das Ganze. G. 22, 303; Wäre die J. nicht so weit [vorgerückt etc.]. 26, 181 etc. (ugw. st.: Zeit des Jahrs, von einem kürzern Zeitraum: Da ohnehin diese J. in Jagdlust unter freiem Himmel zugebracht werden sollte. 25, 174 etc.); Je näher nach den Polen, desto mehr schwinden die Übergangs-J–en: Frühling und Herbst. Daniel Geogr. 13 etc.
2) (s. 1) verallgemeint und übertr., z. B.:
a) für andre Planeten als die Erde: Tages- und J–en auf der Venus. Littrow 301; Die Kälte dieser J–en [auf dem Jupiter]. 360 etc.
b) entsprechende Zeitabschnitte des Lebens: Mit aller Anmaßung, wie sie nur einer solchen J. [der Jugend] eigen sein mag. G. 22, 87; Die Nonne war für ihn ein bloßes .. Sinnenspiel der warmen J. Heinse Hild. 1, 194 etc., vgl. Herbst 3 u. s. w.
c) Laß mich .. die J–en im Kleinen, J–en des Tags, nicht ganz unwürdig besingen. Zachariä Tag. 3 etc., vgl. Herbst 3 etc.
d) Über die J–en in der Literatur, die Wetterstände, Strömungen, die Wiederkehr der Perioden. Ense T. 1, 27.
e) Etwas ist außer der Jahrs-Z. G. 27, 71, frz. hors de saison, außer der Zeit, unpassend. Jámmer- [4c]. Jasmīn- [4d]: (vgl. Rosen- Z.): Jedesmal im August, der J. Ausland 37, 1026a. Jétzt- [31]: Wir Leute der J. Ausland 37, 973a etc. Dort wird angefangen | die wahre J. Titz (Gruppe 1, 610). Die lustigen Tanz- und J–en sind vorbei. Gutzkow R. 4, 314. Ach, schöne J.! Gartenl. 13, 258b; Salis 23; Wackern. 2, 1541¹² etc., s. Frühlings-Z., vgl. Jünglings-Z. Jūl- Beim festlichen Mahle zur J. Mohnike Fr. 13 (s. Fest-Z. u. Jul). Kāīser- [4c]: Guhl 2, 314; Heine 8, 321. die Zeit des Kalbens: Die K. zu verändern. Moll 2, 354, vgl. Lamm-Z. 120 etc. Der Diskonto wird nach K–en berechnet. Pröhls Wechs. 701. z. B. [31]: Des Dichters Wälder sind licht wie ein Forst unserer K–en. G. 32, 27, unsre Zeiten der Kameralwirthschaft etc. G. 24, 240 etc. Kindheit (vgl. Jugend-, Knaben-Z. etc.). Sch. 493a etc. Kíndheits- [31]: In jenen K–en | der Welt. W. s. Wipper-Z. Kírchmeß- (Lichtwer 87), Kírmes-. s. Beeren-Z. (s. Kinder-Z.). Gutzkow R. 6, 10. Geschichte der vereinigten Staaten von den K–en bis auf unsere Tage. Neumann Am. 1, VI. Komplét(t)- [36]. vgl. Theater-Z. 1; 2. z. B. König Kl. 2, 21. (s. Friedens-Z.) In K–en. DMus. 14, 2, 832. K. eines Gestirns. Die K. der Schäfer und Schäferknechte soll.. auf Weihnachten, die Umzugs-Z. . . Johannis sein. Strel. Gesetzs. 2, 1, 346. z. B. [4d] die Zeit der Bade-, Brunnenkur. König Kl. 2, 84 etc. Darf während der L. nicht gefischt werden. Preuß. Gesetzs. (59) 457; Der Strich- und L. aller .. Seefische kundig. Zink Ök. 1, 874. s. Kalbe-Z. Lánge- [30e]. Zu [in] diesen L–en. Grob (Gruppe 1, 587). namentl. = Brunft-Z. läufischer (s. d. und laufen 2) Thiere, z. B. Laube Br. 272; Die L. [der Steinböcke] fällt in den Jänner und die Setz- Z. .. in den Juni. Oken 7, 1347 etc.
Jūbel-: Juchhēī-: Jūgend-: Kálbe-: Kalénder-: Kamerāl-: Kárnevals-: Kínder-: Kípper-: Kírschen-: Knāben-: Koloniāl-: Koncért-: Konvénts-: Krīēgs-: Kulminatiōns-: Kündigungs-: Kūr-: Lāīch-: Lámm-: Láster-: Lāūf-: Lêb-:
1) die Zeit, wann Jemand lebt oder gelebt, z. B.:
a) Die Ungewißheit von der L. Homeri. Schottel etc.; dafür auch (vereinzelt): Einer seiner Nachfolger, dessen Lebens-Z. aber ebensowenig .. sicher zu bestimmen ist. Kriegk 1, 67 etc.
b) adverb.: Bei L. oder L–en ihres Vaters etc., während dessen Leben; Noch bei „Leb szeiten“ ihres Vaters. L. 6, 268; Bei meinen, seinen L–en etc.
2) s. Lebens-Z. 1, Schluß. Lêbens-:
1) das Leben oder: ein Lebensabschnitt nach seiner Zeitdauer, z. B.: Auf L. Auerbach Barf. 97; Echtermeyer XXXI etc., s. [24c]; Meine L. (hin)durch, über; Ich habe für meine L. Geld genug etc.; Ihm in seiner besten L. [Lebensalter]. G. 21, 243; Aus der Welt zu gehen. Als ich nun die Welt und meine L. gesegnet hatte. 28, 285; Die kurze Spanne seiner L. Schwegler (47) 205; Dann kannst du mit Behaglichkeit | die gute, liebe L. | nach deiner Laune lungern. Seume Gd. 131; Wie wir sie in den L–en unsres Geschlechts noch nicht gesehen. Volksz. 13, 86 etc. Daneben (vereinzelt): Wir sind unsre Lebzeit über einander wechselseitig uns soviel schuldig geworden. G. 15, 5; Das war ein saures Stück Lebzeit [saures Leben] für mich, diese kaiserliche Zeit. OMüller Stadtsch. 1, 229 etc.
2) s. Leb-Z. 1a. Lēēwärts- [39]: wenn Wind und Strom der Gezeit einerlei wie Windwärts-Z., wenn sie entgegengesetzte Richtung haben, s. Bobrik 463a; 742a. Lêhr-: Zeit der Lehrjahre (s. d.): Während seiner Lehr- und Wander-Z. Franke Kat. 50; Lewald Seeh. 1, 62. Lēīdens- [4c]. Lénz-: Frühlings-Z.: Zur L. Freiligrath SW. 2, 114; 4, 185 etc. Lérchen-: L., o kehre wieder. DMus. 15. 1, 531. Līēbes- [4c]: In glücklicher L. G. 22, 391. Līēfer-: Franke Kat. 47 = Lief(e)rungs-, Abliefrungs-Z. Lōs-: (veralt., s. I. Los, Anm.) eine für die Zukunft bedeutungsvolle, ominöse Zeit: Daß beide Burgmeister .. in bösen, unglücklichen L–en ausgezogen und erwählt und derhalb des römischen Volks Niederlage. Stumpf 164a etc. Mǟdchen-: vgl. Knaben-Z. Māhl-: ein für eine best. Tages-Z. zubereitetes Essen, dessen Gerichte man, am Tisch Platz nehmend, genießt (s. I. Mahl und Rückert Mak. 1, 193):
a) Täglich nur eine M.; 2, 3 M–en halten; Das Fleisch reicht zu 3 M–en; Eine starke, leichte M. thun; Bei oder über (Hebel 3, 227), während der M. etc.; Er machte eine „Malzeit“ [Gastmahl, Schmaus] allen seinen Knechten. 1. Mos. 40, 20; Tob. 7, 17; 12, 12 etc.; Weil ich nicht Lust hatte, noch eine M. zu fasten. Bahrdt 4, 236; Nach der M. bringt er ein Schlückchen. G. 5, 138; Mit einer duftenden vollauf gerüsteten M., an welche aber Niemand rührte. Keller gH. 4, 230; Ryff Sp. 99b; Schaidenreißer 13a; Schlegel Sh. 3, 94; W. 16, 91 etc.
b) „Gesegnete M.!“ wünschen; Nach den gesegneten M–en, die man weingeröthet, speisenduftend gegenseitig sich noch wünschte. Gutzkow R. 7, 229 etc.; Prosit (s. d.) die M.!; Prost M.! etc., auch iron.: O ja, prost die M.! KSeifart Altd. Gsch. 278, vergl. c.
c) (iron.) Da haben wir die M., die Proste-M. (s. b), vgl. Pastete c etc.
d) Doppelzsstzg. z. B.: In der Küche die Abend- M. zuschicken. Freytag B. 2, 122; Die Haupt-M. (coena) fiel in die neunte Stunde, also etwa um die Mitte zwischen Mittag und Sonnenuntergang. Guhl 2, 255; In Deutschland befördert die Gerechtigkeit Keinen in die andere Welt, dem sie nicht eine Henkers-M. mit auf den Weg giebt. Thümmel 3, 10; Zur Mittags- M. eingeladen. Hebel 3, 176; Mittags-M., bei der sie immer bis 9 oder 10 Uhr des Nachts sitzen blieben. Sch. 1086a etc.; Am Hochzeittage die Morgen-M. Schweinichen 3, 82; Opfer-M–en. (Ap. 15, 20); Prost-M., s. c; Man füttert die Seidenwürmer .. in regelmäßigen Mahlzeiten (vier des Tags), nach Erfordernis theilweis mit Zwischen-M–en. Karmarsch M. 2, 767 etc. s. Frühlings-Z., z. B. Münchn. Dicht. 284 etc.; bildl.: Meines Herzens M. DMus. 14, 2, 201 etc., auch: Mai-Z. IP. 36, 120.
Māīen-: Mánns-:
1) Mannesalter (s. Kindes-, Greisen- Z.).
2) Bei M–en. Luther 6, 488b etc. = bei Mannsgedenken. Márkt-: die Zeit, in der ein Markt statt hat, vgl. Meß-Z. Māūse(r)-: s. Mause und mausen 4. Maskerāden-: Zur M. L. 1, 179. Mélk-: Mol 2, 30; 31 etc., vgl.: Er führt seine Kühe grade zur Ausmelk-Z. auf die schlechten Weideplätze. 29 etc. Méß-: s. Markt-Z., vergl. [25c] Messenzeits. Métten- [36]. Mīēther-: (s. Mause, Anm.) st. Muter-Z. Militǟr-: Meine M. Relsab Leb. 1, 274, Dienst-Z. Mit- [31]: Generation der Mitlebenden (s. Mitwelt): Ihrer M. Preis und Tugendspiegel. Kosegarten Rh. 2, 231; Berühmte Männer der Vor-Z. oder M. Lavater (Wackern. 4, 526²⁰). Mítt-: ein die Mitte zwischen zwei Zeiten bildender Zeitpunkt: Die M–en zwischen Morgen und Mittag, Mittag und Abend wurden nach unmittelbarer Beobachtung abgerufen. Mommsen 1, 137 etc. Míttags-: die Zeit des Mittags —: 1) der Kulmination der Sonne oder: 2) des Mittagessens. Míttel-:
1) [30c; 31] Mittelalter (s. d.): Diese schätzbaren Überreste der M. G. 20, 37; In den Geschichten der M. 21, 96; 214; 22, 370; 25, 135; JP. Lev. 597 etc.
2) [37b] die Quantität einer zwischen Länge und Kürze in der Mitte schwebenden Silbe und solche Silbe: V. Georg. XVI etc. Mōnat(s)-:
1) [35].
2) s. Monds-Z. Mönchs- [4c; 31]: In der M. Freytag Hdschr. 3, 333, vgl. Pfaffen-Z. Mōnds-: Nur Süd durchwehte die M. Wiedasch Od. 12, 325 = den Monat (ugw.). Mórgen-: die Zeit des Morgens. W. 12, 241 etc.; bildl.: Des Daseins kurze M. Pfeffel Po. 3, 5. Mūter-: Zeit der Mause (s. d. Anm.) bei Krebsen. Mythen- [31]: Sagen-Z. Nāch- [31]: s. Nachwelt und Ggstz.: Mit-, Vor-Z., z. B.: Diese Ehre soll den Thaten großer Männer zum Beispiele der N. zu Theil geworden sein. Denis Vorb. 8; Weil auch seine N. noch nicht über ihn hinweg konnte. Kühne Char. 1, 223. Nácht-: nächtliche, nachtschlafende Zeit: Zur N. Gotter 1, 290; V. Ov. 2, 208 etc.; Bei N. G. 16, 221 etc. Nêben-:
1) s. Ggstz. Haupt-Z.
2) Zeit zu Nebenbeschäftigungen: Seine N. fruchtbar auszubeuten. Ense Gal. 2, 185; Zelter 1, 271 etc. Nēū- [30c; 31]: die neue, jetzige Zeit: In allen Sprachschätzen des Alterthums und der N. Heine 14, 184; Der Abstand der N. zu der Ur-Z. Natur 13, 351a etc. Nōn- [36]. Normánnen- [4c]: Später in der N. Mommsen 3, 36, ähnlich: Griechen-, Römer-, Schweden-, Franzosen-Z. (s. d.) etc. Nōth- [4c]: Während der N–en. Oppenheim 11, 267. Oster-: s. Fest-, Pfingst-Z. Pāār-: s. Jahr-Z. 2. Paradīē- ses-[4c]: paradiesische. Fouqué Dr. 1, 306, vgl. Himmels- Z. Partēī- [4c]: Zeit des Parteitreibens: In P–en. JvMüller 15, 62. Passiōns-: Während der P. die Leidensgeschichte Christi vorzulesen. Eichendorff GschDr. 15, s. Passion 1. Patriárchen- [40; 31]. Perǘcken-: s. Zopf-Z. etc.: Mit der höchsten Grazie der P. gemalt. Scherr Bl. 1, 429. Pést-: (vergl. Cholera-Z.) In P–en. Garzoni 740a; Heine 8, 200 etc.; Zur P. Möser Ph. 2, 43; DMus. 15, 1, 154. Pfáffen-: (vergl. Mönchs-Z.) In der dunkelsten Pfaffen- und Ritter-Z. G. 40, 119. Pfingst-: (s. Oster-Z.) Die blumenfrische Pf. Auerbach Leb. 1, 11. Pflūg-: zum Pflügen. V. Ländl. 4, 661. Präsénz-: Die P. bei den Fahnen. Volksz. 13, 87, wo der Soldat bei der Fahne gegenwärtig ist. Prīm- [36]. Prōbe-: in der man eine Probe besteht: Ich hab eine P. durchmachen müssen. PHeyse Mer. 261; Seine P. abzukürzen. W. 1, 62; 18, 265 etc., vgl.: Nach erstandener Vrüfungs-Z. 15, 62; 29, 3; Ausw. d. Lied. 90; Prutz Ob. 2, 239 etc. Quatémber-: An den Q–en. DMus. 14, 2, 837. Rámmel-: (s. Begattungs-, Brunft-Z. und rammeln
3) Laube Br. 280, ähnl. Ranz- (Döbel 1, 38a), Roll-Z. etc. Ráps-: Zeit der Rapsernte etc. Rāūh-: „Rau-“ oder Ruhr-Z.: wo Enten und Gänse sich mausern. Laube Br. 280 etc., s. Rauhe 2; rauhen 2. Rǟūme-: s. Fege-Z. Reformatiōns-: DMus. 15, 1, 149. Rêgen- [4c]: Wenn in der heißen Zone eig. Sommer sein sollte, so fällt die R. ein etc. Gehler 2, 688; Gartenl. 9, 537b; Eine traurige R. G. 26, 109; 33, 281; Platen 7, 423; 429 etc. Regīērungs-: Aus der R. des großen Königs. Rellstab Leb. 1, 65. Rēīse- [4c]: Annoch ist von ihrer R. [wann sie reist] | nicht die geringste Frage. Nicolai 1, 267. Renaissánce- [31]. Revolutiōns- [4c; 31]. Rítter- [31]: In den R–en. H. 11, 327; Sch. 1052b; Ein Edelmann aus der wirklichen R. W. 36, 154 etc., s. Pfaffen-Z. Rókoko- [31]. Róll-: s. Rammel-Z. und rollen 4. Rȫmer- [4c]. Rōsen-: (vgl. Blumen-Z.) Sch. 5a etc.; bildl.: Der Jugend R. W. 12, 36; Da sie schon ziemlich weit über ihre R. hinaus war. 16, 78; 21, 145; 10, 169 etc. Rūhe- [4c]: Die R. nach dem Bade. G. 18, 216 etc., vgl. Feier- und als Ggstz.: Arbeits-Z. Rūhr-: s. Rauh-Z. Sāāt- [4c]: Die herbstliche S. V. Ländl. 3, 169 etc. (vgl.: In der Säe-Z. Gotthelf Sch. 68); bildl.: Hat er die S. achtlos hingeträumt. CRudolphi NGd. 68 etc., s. Ernte-Z. Sāgen-: Mythen-Z. Sátz-: Wenn ihre S. herbeikommt . ., die Frischlinge zu setzen (s. d. 20m). Fleming J. 98a etc., oft: Setz-Z., s. Döbel Reg. Saur(e)gúrken-: s. Gurken-Z. Schǟfer- [31]: Die guten frommen Leute | der alten goldnen Sch. W. 10, 123, s. Schäfer 3. Schǟl-: z. B. für die Schälwaldungen (s. d.). Gärberz. 8, 57b etc. Schlácht-:
1) die Zeit einer Schlacht.
2) die gw. Zeit des Schlachtens, nam. Schweineschlachtens. Schlāf-: die Zeit, in der —, wie lange man schläft etc., vgl. s. [4a] —: Ich wollt’, eswäre Schlafens-Z. und Alles wär vorbeietc. Schlúß-: Aus der Sch. des vorigen Jahrhunderts. DMus. 15, 1, 552. Schmāch-: s. Ehren-Z. Schōn(ungs)-: Sch. des Forsts, des Wilds etc. (s. Hege-Z. und schonen 1a). Strel. Gesetzs. 2, 1, 523 etc. Schréckens- [4c]: Zeit, wo Schrecken waltet, nam. die des Terrorism. Schríft- [31]: Zeitalter, in dem die Schrift herrscht: Das Geschlecht unsrer Sch., geübt, die Laute im Bilde zu schauen .., denkt selten, wie mächtig klangvolles Wort der Menschenbrust in uns waltet. Freytag Hdschr. 3, 256. Schūl- [4c]:
1) Schuljahre. Jahn V. 233; Nachdem wir unsere Sch. gehörig abgesessen. Prutz GschTh. 232; Ich habe mit ihm die Schul- und Studenten- (Universitäts-) Z. durchgemacht etc.
2) Zeit, in der Schule gehalten wird, Ggstz.: Ferien-, Frei-, Spiel-Z. Schūr-: Sch. der Schafe, s. Moll 2, 120. Schwárm- (V. Ländl. 4, 748; 783 etc.), Schwärm- (Adelung): Sch. der Bienen, s. Schwarm 1a. Schwēden-: (vgl. Franzosen-, Normannen-Z.): Von der Sch. her. Freytag NB. 531 [im 30jähr. Krieg]; Gelent 1, 41. Sénk-: die für Fortpflanzung der Gewächse durch Senker passende Zeit. Sétz-: s. Satz-Z. und Lauf- Z. Séxt- [36]. Sīēben-: s. Sieben-Gezeit. Sílben- [37b]: Die deutsche Quantität oder S. V. Georg. XIII. Síng-: s. Jahr-Z. 2. Sklāven-: in der Sklaverei herrscht (Ausland 38, 9a) oder: in der man Sklave ist etc. Sómmer- [4c]: Uns hat die schöne S. | zum Pfingstbier eingeladen. V. 3, 142 etc., s. Frühlings-Z. und [25c]. Sónnen- [30f]: s. Stundenwinkel. Spīēl-: die dem Spiel best. Zeit (z. B. Ggstz. Arbeits-Z.). Kant Anthr. 5. Spréch-: Sp. (Sprechstunde) eines Arztes, Anwalts etc., die zu Besprechung für Klienten festgesetzte. Spríng-:
1) s. Begattungs-Z. und springen 1d.
2) [39] Zeit der Springfluth (s. d.). Stēīn- [4c; 31]: das Zeitalter der Steingeräthschaften (vgl. Eisen-, Bronze-Z.): Jnnerhalb der St., wie man diese lange Ur-Z. genannt. Gartenl. 12, 726a. Stēīnkohlen- [4c]: in der Geologie die Periode der Steinkohlenbildung, z. B. Natur 13, 255b. Stérbe-: s. Todes- Z. Stérn- [30t]: (s. Stundenwinkel und Sterntag) Littrow 195 etc. Strāf-: die Zeit, wie lange eine Strafe währt: Seine St. absitzen etc., vgl. Ahndungs-Z. Strēīch-, Strích-:
1) s. Begattungs- Z.; streichen 1e; Laich-Z. 2) (s. streichen 1d8) Die Zeir des Ziehens [bei den Vögeln] wird die Strich-Z. genannt. Döbel 1, 75b etc. Studénten- [4c]: s. Schul-Z. 1. Stúrm- [4c]: Zeit des Sturms, eig. und übertr.: Während der St–en. Oppenheim 11, 268 etc., s. auch Genie-Z. Tāfel-: die Zeit des Tafelns (s. Eß-, Tisch-Z.): Die T. überlang verschoben zu sehen. G. 18, 135; Noch vor T. W. 15, 247. Tāge- [33]: festgesetzter Zahlungstermin. Adelung, s. das Folg. Tāg(e)s-:
1) die Zeit, Zeitdauer, nach Tagen gemessen: Die liebe schöne T. | .. zu sparen. G. 11, 117; Zweidrittel ihrer T. . verknicksen. Heine Lut. 2, 47 etc.
2) [30f] s. Jahres- Z. 1; 2a; c: Wenn die Erde zwar eine jährliche Bewegung um die Sonne, aber keine tägliche um ihre eigene Achse hätte. .. Tag und Nacht würden auf ihr wechseln .., jede dieser Tagszeiten würde ein volles halbes Jahr währen. Littrow 121; Tages- und Jahres-Z–en (s. d. 2a) auf dem Uranus. 353; Die T–en, ein Gedicht von FWZachariä; Die Haupt-T–en sind Morgen, Mittag, Abend und Nacht etc.; Einem [grüßend] die T. wünschen (Grimm M. 66), bieten (Schlegel Sh. 8, 74) etc.; Ich komme noch bei guter T. durch den Wald. Hebel 3, 142 etc.
3) [36]. Tákt- [37a]. Tánz-: s. Juchhei-Z. etc. Térz- [36]. Theāter-:
1) [4d].
2) die Tages-Z., in welche die Theateraufführungen fallen. Thēē-: (s. Es- Z.) SVerena Herr. 2, 52. Thēūer-: veralt. für Zeit der Theurung; theure Zeit. Luther 5, 533a. Tísch-: s. Tafel-Z. Tōdes-: Sterbe-Z.:
1) die Zeit, wenn Jemand gestorben (vgl. Todes-Jahr, -Tag).
2) Zeit, in der der Tod herrscht, Menschen hinrafft. Opitz 2, 154. Tóll-: tolle Zeit; Zeit des tollen Treibens. Heine 10, 149. Trāūben- [4d]: Eine T. am Rhein. Hausbl. (64) 3, 262. Trāūer- [4c]:
1) Zeit der Traurigkeit. G. 13, 180 etc.
2) Zeit der Trauer um einen Verstorbnen. Kriegk 1, 82; Strel. Gesetzs. 1, 205; Die Schöne, deren T. noch dauert, | hat doch im Herzen mählich ausgetrauert. Uhland 511 etc. Trínk-: (vgl. Eß-Z.) Die Gewöhnung [der Säuglinge] an eine best. T. Gartenl. 13, 159b. Ūbergangs-: eine Zeit als Übergang aus einer Zeit in die andre (Übergangsperiode). G. 31, 330; PHeyse Mer. 57 etc. Ūhr- [30f]: die Zeit nach der Uhr gemessen (versch. Ur-Z.): Verwandlung der U. in wahre Sonnen-Z. Gehler 4, 853; Folgende U–en des wahren Mittags. Littrow 697 etc. Umlaufs-: die Zeit, die ein Körper (nam. Weltkörper) zu seinem Umlauf bedarf: U–en der Planeten um die Sonne. 158. Umschwungs- [4c]: In großen U–en. Volksz. 13, 94. Umtriebs-: s. Umtrieb 2c. Umzugs-: die gw. Zeit für den Umzug (s. d. 1a; b): U. der Dienstboten. . . Nachdem die Herbst-U. der Tagelöhner und sonstiger kleiner Leute .. festgesetzt worden etc. Strel. Gesetzs. 2, 1, 352; 345 ff. Un-:
1) (selten) eine für Etwas ungewöhnliche Zeit: Rosen, die bloß durch die U. und Seltenheit einen Werth in ihren Augen bekommen. W. Luc. 1, 46.
2) eine unpassende, ungehörige Zeit, bes. [23a]: Zur rechten Zeit oder zur U. 1. Tim. 4, 2 etc.; G. 3, 91; 10, 29; Tieck DQ. 2, 507; W. 12, 260; 19, 171 etc. Unglücks- [4c]: s. Glücks-Z., z. B. Rellsab Leb. 1, 186 etc., vgl.: Eine Unheils-Z. ist es. Zunz (Am. 5, 13). Universitǟts-: (s. Schul-Z. 1) Prutz Ob. 1, 67. Ūr-: uralte Zeit: Von den U–en her. G. 19, 395; In der U., da noch Ebbe und Fluth [dort]hin reichte. 26, 16; Kriegk 1, 5; Dieses aus der U. herrührende Regierungssystem. 16; 78; 163; Platen 6, 83; In ogygische U–en hinauf. V. Ant. 1, 79; Zunz (Jes. 44, 7) etc. Vǟter-: Zeit, in der die Väter lebten: Seit grauer V. Matthisson 94. Vēīlchen- [4d]. Verfáll-: Zeit des Verfalls:
1) für etwas zu Zahlendes, wo dies fällig ist: V. (eines Wechsels, Pfandes etc.). Rabner 4, 138; Strel. Gesetzs. 2, 1, 328 etc.; Tribut, dessen V. ganz nahe war. W. Luc. 4, 178.
2) Zeit, wo Etwas in Verfall gerathen ist: Aus der späten Verfallszeit, da Religion .. tief gesunken war. H. Versátz-: Vor Ablauf der V. sein Pfand wieder einzulösen. Strel. Gesetzs. 2, 1, 321. Verschóll- [33]: Frist, nach deren Ablauf Jemand für verschollen erklärt wird (s. verschallen 2b), im Kurialstil, z. B.: Da die V. verloffen. IP. 3, 52. Vésper-: s. [36] und Eß-Z. Visīten-: Besuch-Z.: Zur schicklichen V., wohlbefrackt. Prutz Mus. 3, 245. Vōr- [31]: (s. Vorwelt und als Ggstz.: Mit-, Nach-, Neu-Z.): Die naīve Unbefangenheit der V. Freytag NB. 196; Eine Zackenkrone im Kunstfinne der V. G. 22, 357; 27, 315; Träume, die .. Er- innerungen aus der V. mit Blicken in die dunkle Zukunft paarten. H. 11, 442; Ph. 13, 339; Der V. Tage. WHumboldt 4, 368; Kriegk 1, 169; Sagen der V. VWeber etc. Wā(h)n- [39]: der durch die Lage eines Landes ver- anlaßte und eine Neer (s. d.) verursachende Zusammenstoß von Ebbe und Fluth auf einer Stelle. Wánder-: Zeit des Wanderns (s. Lehr-Z.). Wárte-: Zeit, die hindurch man warten muß: Während dieser W. Godin Kat. 174; Die W. auf den Stationen. Volksz. 12, 306 etc.; Vier Jahre wurden als Wart-Z. festgesetzt. Spindler V. 3, 24. Wēīhnacht(s)-: (s. Fest-Z.) Freytag NB. 507; DMus. 14, 2, 874. Wélt-: Wackern. 2, 502² (vgl. als Ggstz. Ewigkeit). Wīēder- [39]: Wiederkehr der Gezeit: Ein Schiff, welches Zeit gestoppt hat, muß auf die W. warten, ehe es weiter gehen kann. Bobrik 738a. Wíndwärts-: s. Leewärts-Z. Wínter(s)- [4c]: Bei W. Immermann M. 1, 203; 270 etc., s. [25c]. Wípper- [4c]: In unserer Kipper- und W. Musäus Ph. 3, 164, s. Kipper 2. Wōhnungs-: z.B. Mendelssohn (2. Mos. 12, 40) = Wohn-Z. Zunz. Wónne- [4c]: (s. Freuden-Z.) In dieser zurückgezauberten W. V. Ländl. 1, 144. Wórt- [37b]: Von der W. oder der rechten Klangmaße der Wörter und Silben. Spate 2, 17. Zāhlungs-: Zahlungs-Termin, -Frist etc. Hippel 14, 307. Zīēh-: die Zeit, wann gezogen wird, z. B. = Umzug; ferner: Z. in der Lotterie etc., vgl. Zug-Z. Zīēl- [33]: Zu nächsten Michaelis, wenn’s die Z. ist. LSchücking Sph. 59. Zópf- [4c; 31]: die Periode des Zopfthums (s. d.): Vergleiche man seine Landschaften mit denen des Rokoko und der Z. Gartenl. 12, 395b; Nat.- Z. 18, 203. Zūg-: z. B. = Strich-Z. 2 (s. Zug 1b, vgl. Zieh-Z.). Zwángs-: Eine verfluchte Ungerechtigkeit noch aus der alten Z. her. Gotthelf Käthi 1, 155. Zwíschen-: zwischenliegende Zeit: Wie hat der König diese Z. .. versäumt! Ense T. 5, 8; In der Z. 1, 260; Gentz Rev. 110; 131; Görres V. 1; Das Theater auf einige Wochen zu schließen. Diese Z. G. 17, 80; 15, 207; 21, 186; 26, 7; 28, 123; In diesen Z–en. 16, 323; In einer so geraumen Z. Mendelssohn Ph. 1, X; Sch. 820a; Wegen der langen Z., die zwischen dem ersten Wurfe und der letzten Hand verstrichen sein muß. G. 1, 84; Die Z. verfloß mir unvermerkt. W. 17, 130 etc.