Zain
Zaine
zainen
Zāīn, m., –(e)s; –e:
nur mundartl. und in techn. Anwend. (s. 4, 264):
1) Ruthe, Gerte, bes. zum Korbflechten (s. Zaine und Aberzahn), auch: Da die Weiden denn auch zu „Korbmacher-Zeehen“ alljährlich zu nutzen sind. 3, 29b und bei als lausitzisch: Zenne = Korbweide. — 2) (s. 1) Rohr. — 3) (s. 2) Pfeil-Schaft (aus Rohr); Pfeil. — 4) (s. 1) die männl. Ruthe: Hirsch-Z. etc. — 5) (vgl.
1) weidm.: Schwanz des Dachses. Br. 303. — 6) zu weiterer Verarbeitung in Form von Stäben etc. gegoßnes Metall, z. B.: von Gold und Silber. 2, 187; 718; M. 1, 556 ff.; 163; 548; 10, 229; Metall-Z. 238; Gold- und Silber-Z–e. 266 etc.; ferner von Messing. ebd.; von Kupfer. 2, 509; von Stahl 3, 346; von Eisen (s. Z.-Eisen) etc., auch: Der Blechstreifen (Z.), aus welchem Platten geschnitten werden sollen etc. 4, 487. — 7) Draht, aus Z–en (6) gezogen; dann auch z. B.: In Ungarn .. wächset es [das Gold] wunderbarlich zu Tage aus, windet sich in feinen Z–en oder Faden um die Stauden etc. 403a. — 8) Die Holzscheite oder Prügel (Dreilinge) werden sodann in regelmäßige Reihen (Z–e, Holz-Z–e) übereinandergelegt (aufgestockt, aufgezaint) etc. 245; 157 etc.; Scheiter-Z. etc. —
~e, f.; –n; -lein: 1) (s. Zain 1) Flechtwerk; Korb: Dieses Thal.. hat ein gar arm Volk, mehrtheils „Zeynenmacher“ und Harzwalen. .. Viel Harz machen sie in den Wäldern, auch „Zeynen“ und Körb. 602b. —
2) (s. 1) Pers., die Einem immer zur Hand und zu Dienst ist. auch: langsame, dumme Weibspers. —
~en: 1) a.: aus Draht (s. Zain 7). — 2) tr.:
a) Metall zu Zainen schmieden. Dazu: Zainer, Zainschmied, auf Kupfer- und Eisenhammer; Das löbl. Handwerk der „Zeiner“. EfA. 2, 766, vgl.: Zein-Hammer. 764. —
b) Auf-z., s. Zain 8, vgl.: In Scheite gehauen und aufgeklaftert, was man hier „aufzäunen“ nennt. 3, 340. —
c) s. zahnen 2c8.
Anm.
1) Goth. tains, ahd., mhd. zein, Stab etc. (s. Zain 1—8); goth. tainjô, ahd. zeina, mhd. zeine, Zaine 1; ahd. zainjan, zainen 2a und zeinjan, zeinen, zeinôn; (mit einem Stab) worauf hinweisen, zeigen etc., s. 5, 673; 3, 687b; Gl. 617 etc. —
2) An Zain 4 schließen sich als gleichbedeutend (s. 4, 264; 267; 259; 2, 463 etc.): Zen, Zän (Ochsenzen, Rinderzän, Ochsenzendel) Zänner; Zem (vgl. auch: Von Hitze der Brunst bekommt der Hirsch unter dem Zaum einen schwarzen Fleck [s. Brand 20c] J. 93a), Zämmer, Zemmel (vgl.: Das männl. Glied des Hirsches heißt die Ruthe, der Zimmel. 1, 18b; 17b etc.; J. 95a), Zeimer und Ziemer (s. d. 2, vgl.: Karbatschstreiche mit der Senne, Ochsensenne. 3, 252), vgl. von Menschen: Zumpf 4, 263; 3, 949a; 110b; Das Zümplein. Garg. 130b (Dies lustige Herzenzümpelin. 135a = Person) und in scherzh. Anlehnung an einen bibl. Namen: Zebedäus. 359 etc.
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