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Gewölb Wölben wölbig
Gewölb, n., –(e)s; –e, (–er); –s-, –e-:
(s. walgen, Anm. 5):
1) gewölbte (s. d.) Decke eines Baus: Bis ans hohe G. hinauf. G. 11, 20; Wenn das G–e widerschallt. 85; Ihre breiten G–e in breiten Bogen. Heinse A. 2, 97; 1, 43; Der mit einem flachen G–e überspannte Heizraum. Karmarsch 2, 213; 3, 215; Ofen und „gewelb“ der Kanzlei. Luther 1, 362a; V. 4, 165 etc.; Die G–er entweihter Tempel. Geßner 1, 172; Musäus M. 3, 132; Sul- zer 2, 415 etc.
2) ein Raum mit einem G–e (1), z. B.: Warf ihn ins „Gewelbe“ [Gefängnis] etc. Jer. 20, 2; 3; In den schwärzlichen, ehrwürdigen G–en. Alxinger D. 143; Die finstern modernden G–e der Gefängnisse. Forster A. 1, 24; In den G–en der Staatsurkunden. G. 27, 457 etc.; Woselbst er .. | den Scheidemünzenwust in die G–er trug. Lichtwer 130 (Ramler Lichtw. 112) etc., s. d. Folg.
3) (s. 2) nam.: ein G. als Waarenlager, Kaufladen etc. und zuw. auch: dazu dienende Räume ohne gewölbte Decke.
4) (s. 1; 2) bildl.: Die unten durchströmenden Wasser hatten die Bergschlucht nach und nach ausgehöhlt; durch die milde Sommerluft war das G. immer mehr abgeschmolzen. G. 22, 361; 23, 267; Der Sterne himmlische G–e. 6, 174; Daneben ist das Abendmal des Leonard da Vinci noch ein rechter Schlußstein (s. d.) in das G–e der Kunstbegriffe. Aug. 1, 127; Es bildeten sich [in den Wellen] unermeßliche nach unten gerundete G–e. Steffens (Wackern. 4, 1304³⁵); V. 2, 68; Im G–e der spreizenden Buche gelehnet. Ländl. 1, 3 etc.; Des weiten Himmelraums saphirene G–er. Haller 3; 61; Burmann F. 101; Weichmann 1, 9; Wenn die G–er der Erde im Innern erbeben. Zachariä Tag. 123.
5) (s. 4) Anat. z. B.: Das G–e des Schädels, fornix cranii. Bock An. 90; Das G–e [im großen Gehirn]. 520 (Hirn-G.) etc.
6) (s. 4) Bot.: Fornices, G–e, Honigkölbchen u. ä. m. Zsstzg. z. B.: Arbeits- G–e [2], nam. auch: der offne Raum am Fuß des Eisenschmelzofens, wo das flüssige Eisen abgestochen wird. Scheuchenstuel 12; Den Leichnam .. in einem |.. Begräbnis-G–e [2] beizusetzen. W. 18, 292; Blase- oder Form-G–e [2]: der überwölbte Eingang eines Schmelzofens, worin der Wind aus dem Gebläse durch die Formen in den Schmelzraum geleitet wird, s. Scheuchenstuel 37; 80 etc.; Durch die tief überhängenden Blätter-G–e [4] der Gesträuche. Scherzer 1, 510, vergl.: Des Birnbaums | Blüthen-G. V. 1, 80; Brücken-G–e [2]. Platen 2, 301; Die undurchdringlichen Eichen- und Buchen-G–e. Heinse A. 1, 94; In den Burg-G–en. G. 34, 342; Chor-G. [1; 2]; Dom- G–e [1; 2]. Börne 2, 284; Mohnike Fr. 40; In den ticf- stenErd-G–en. G. 8, 350; Ein Fächer-G. [1] breitet sich von einem Mittelpfeiler ringsumher fächerartig aus. Otte Kunstarch. 346; Felsen-G–e [1; 4]; Kl. M. 11, 1285; Form-, s. Blase-G.; Wendeltreppe, die durch ein kleines Garten-G–e in den Garten führte. G. 17, 60; Gebein-G–e. 25, 247 (vgl. Beinhaus, Gerner); Ge- hirn-G–e [5]; Sein geheimes Kunst- und Gerümpel- G. [2]. 24, 14; Grab- (Sch. 2a), Gruft- (408a) G–e [2]; Gurt-G–e [1]: ein Kreuz-G–e, dessen Gerippe aus Quer- und Kreuzgurten besteht, zwischen denen nur leichte Kappen eingespannt sind. Otte Kunstarch. 347; Hauben- G–e [1] über einem regelmäßigen vier- oder vieleckigen Raum (auch „Kloster-G.“); Haupt-G–e. Wackern. 4, 1348⁴⁰; Des bläulichen Himmels-G–es [4]. Pyrker 34; Hirn-G–e [5]; Im . . Sprunge | rühr er an das Hoch-G. [1]. G. 12, 208; Des Tempels Hoch- G. Mohnike Fr. 4; Horn-G–e [1]: Tonnen- G–e mit ungleich langen Widerlagern; Die Jammer-G–e [2] der Gefängnisse. G. 33, 130; Kappen-G–e [1]: aus Kappen (s. d. 2a) bestehndes Kreuz-G–e; Keller- G–e [2]; Kessel- oder Kugel-G–e (s. d.); Kloster- G–e [1; 2], s. Hauben-G.; Einen Holzstall oder Kohlen-G. [2]. G. 23, 116; Kreuz-G–e [1]: auf zwei sich durchkreuzenden Bogen ruhnd: Mit einem Kreuz-G–e überspannt. Höfer Vrg. 20; Sulzer 2, 415b; Kufen- oder Tonnen-G–e; Kugel- (ebd.), Kuppel- (Paalzow Th. 1, 100) oder Kessel-G–e, s. Kuppel 2; Königsburg, | die über Kunst-G–en [1] sich erhob. B. 172a, künstlich gebauten; aber auch [2]: s. Gerümpel-G.; Ein Vordächlein, wie es Krämer über ihre Laden- G–e [3] .. zu haben pflegen. Zschokke 8, 252; In den Laub-G–en [4] des Gartens. Sch. 745b; W. 20, 229 etc.; In dem Lauben-G. Pyrker 40 etc.; Wenn das Tonnen-G. auch von den schmalen Seiten gewölbt ist, so bekömmt es den Namen des Mulden-G–es. Sulzer 2, 415b, s. Spiegel-G.; In Nacht-G–en [dunkeln]. Kl. Od. 1, 193; Nischen- G–e [1], einen halbkreisförmigen Raum bedeckend; Pracht-G–e. Tiedge Ur. 1, 198; Daß das stille .. in unsern Schulsälen gesprochene Wort wie in Schall-G–en an dem fernen Ende laut .. gehört . . wird. Kapp Aufr. 14, s. Pouillet 2, 73; Unter das Schatten- G–e [4] sich lagernd; Schatz-G–e [2], Platen 3, 173, s. Schatzkammer; Schnecken-G–e [1], auf schneckenförmig gewundnen Widerlagern ruhnd, bei Wendeltreppen etc.; Speise-G–e [2] zur Aufbewahrung von Speisevorräthen; Spiegel-G. [1], Mulden-G. mit einem Spiegel (s. d. 6) in der Mitte; Das Stern- (G. 4, 22; Schlegel Gd. 1, 93; W. 15, 123), Sterne n- (Sch. 89b) G. [4]; Die Stern-G–er. Arndt 12, s. Himmels-G.; Tempel-G. [1; 2]. Platen 2, 205; Thor- G. Freytag Hdschr. 1, 58; Todten-G. Kl. M. 11, 410; Nach der Fläche eines halben Cylinders .. ein Tonnen- G. Sulzer 2, 415b; G. 26, 25 etc.; Eine Art von Vor- G–e. Gartenl. 13, 261b; Waaren-G–e [3]; Ströme . ., großen Wasser-G–en [4] durch Felsenspalten entstürzend. B. 218b; Der kunstreiche Bau des Welt-G–es. Sch. 664a; Das Zerwirk-G–e [3, Kürschner-, Pelzlager]. Oken 7, 741; G–e, durch die das Regenwasser .. geregelt hineinstürzt .. Diese Zuleitungs-G–e. G. 18, 49 etc.
Wölben: (s. walgen, Anm. 5):
1) tr.:
a) Bauk.: die oben schließende Decke eines Raums bogenförmig aufführen und: einen Raum mit solcher Decke schließen, auch bildl. (s. d. folg. Nummern): Du breitest aus den Himmel wie einen Teppich; du „welbest“ es oben mit Wasser. Ps. 104, 2 = Der seine Söller wölbt mit Wasser. Mendelssohn; Ein Hügel von Schnee, ganz w–d die Schroffen. Baggesen 1, 219; Seh ich heitres Blau deinen Himmel w–d kleiden. Cronegk 2, 173; Eine weite Kuppel wölbt majestätisch seinen [des Pantheons] Bezirk. Forster It. 1, 175; Fuß des Felsens, welchen die Grotte wölbte. Freytag Hdschr. 3, 299; Aus überhangendem Gesträuch eine Laube zu w. Geßner 1, 147; Wie jede rinnende Sekunde näher dem Abgrund uns bringt, für das w–de [den Abgrund w–d überbrückende] Wörtlein keine Hoffnung ist. Gotthelf G. 217; Ihr [der Liebe] wölbt der Himmel voller die Azuren. Schlegel Gd. 1, 313; Hasel, die .. | um uns wölbt ihr Gezweig. V. 1, 14; Wie ein Sänger des Hains im schöngegitterten Käfig, | wölbt ihm die Tochter des Herrn früheres Maiengebüsch. 3, 25, wenn sie ihm daraus eine Art Laube baut etc.
b) (s. a) verallgemeint: Wer gab dem Neger das geflacht eHaupt | und wölbte Platon’s hohe Stirne? Platen 2, 9 etc., s. 2b.
c) (s. b) selten: sich so gebaren, daß die als Obj. genannten Theile erhaben-gekrümmt hervortreten: Er bückte den Kopf, wölbte die Schultern und zog weiter. Cham. 4, 285; [Taube,] wölbe schön die Flügel! FMüller (Matthisson A. 11, 258; Wenn er die Miene seiner Allgenügsamkeit nimmt, seine beiden Schultern aufhebt .., seine Brust wölbt [sich in die Brust wirft]. Zimmermann Nat. 37 etc. (vgl. 4a).
2) bes. oft pass. Partic., z. B.:
a) (s. 1a) Eine Grotte, | gewölbt mit Bergkrystalle. Uhland 452; Haller 47 etc.; Halle, | die weit geräumig ist und hoch im Bogen | gewölbt aus einem einzigen Krystalle. Platen 4, 258 etc. und adjektiv. (s. b): Gewölbte Decken, Dächer etc.; Hallen, Tempel, Grüfte, Grotten etc.; Jene gewölbte Höh | der Heitre [vgl. Himmelsgewölbe]. Kl. Od. 2, 29; In den gewölbten Gängen. Sch. 303a; Im gewölbten Fels. V. Od. 1, 73; In gewölbeter Grotte. 9, 30 etc., auch: Die Weiberhüte haben .. soviel .. Domgewölbtes, kurz Gothisches. Börne 2, 284 etc., s. c.
b) (s. a und 1b): Den gewölbeten Schild. B. 235b [= Den Schild von geründeter Wölbung. V. Il. 22, 111, s. 5b]; Den gewölbeten Busen. G. 5, 47; Und krümmt den gewölbeten Rückgrat. V. Ov. 1, 196; Die gewölbete Harf’. 23, 144; Seine [des Kinns] gewölbte Formen. Winckelmann M. 1, 197aetc., s. c.—
c) zu a und b mit Angabe des Wie, z. B.: Eine Stirn, so oder so gewölbt. L. Nath. 1, 2 etc.; Die Bein’ allmählich gewölbt. V. Ov. 1, 151; Das fein- gewölbte Schulterpaar. Uhland 363; Die fest gewölbten Decken. G. 6, 282; Wie ein mehr flach gewölbter, mehr kuglich gewölbter .. Umriß sich .. unterscheiden lassen. Burmeister gB. 2, 201; Dem hoch- und rund- und frei- gewölbten menschl. Gehirn. H. Ph. 3, 177; Unter grün- gewölbter Nacht [Gebüschen]. V. 4, 163 etc.; Mit hoch- gewölbten Augenbrauen. Eichendorf 3, 80; Dieser Bäume hochgewölbtes Dach. G. 13, 230; Reithard 290; Tieck Cymb. 3, 3; V. Od. 1, 126 etc.; Leier, schön und künstlich gewölbt; V. Il. 9, 187; Ein rundgewölbtes [Bäuchlein]. Grün Sch. 65; Sanftgewölbt. Burmeister gB. 1, 100; Eine hohe, starkgewölbte Stirn. G. 22, 343; Der Schild mit tief gewölbter Bucht. Wackern. 2, 894²²; Der Buchbaum, | weit gewölbt. V. 3, 14; Der wohlgewölbte Kohlenmeiler. G. 18, 39 etc.
d) Die Gewölbtheit des Schädels, der Stirn etc., s. 5b.
3) refl.: gewölbt sich aufbauen, erheben, zeigen etc.: Es wölbte höher sich der Gang. Cham. 4, 25; Sah ich das Rheinthal unter mir, | wie einen Römer, grün sich w. Freiligrath SW. 1, 373; Den Fels, der sich über ihr zum schützenden Obdach wölbte. Freytag Hdschr. 3, 315; G. 12, 7; Wenn .. hoch und höher | die Nacht sich über seinen Klagen wölbte. 8, 92; Hecken, die sich über die niedrige Kirchhofmauer wölbten. 14, 117; Reben, die sich sonst so schattig über mich wölbten. PHeyse Mer. 130; Der Thon .. wölbte sich mit innern Gefäßen und Kammern [zum menschl. Leibe]. H. 9, 17; Drüberhin wölbt sich der Waldesdom. Reithard IX; Wenn.. ein Stein sich wölbet über Beider Staube. Sch. 514a (s. Grabgewölb); Schlegel Gd. 1, 93 etc., s. 4 und wölken 2.
4) zu 3, mit Wegfall des sich (s. d. †) im adjekt. Part. Präs., sehr häufig sast = 2: Des w–den Himmels. Baggesen 1, 38; Diese w–den Bäume. Bronner 1, 210; Den w–den Eingang. 223; In einer hoch-w–den Laube. Geßner 1, 147; 3, 159; Pyrker 37; 295; 338; 382; V. Od. 1, 54; 5, 184; In w–der Grotte. Il. 24, 82; W–den Panzer. 13, 506 etc.
5) Dazu: Wölbung:
a) selten (s. 1c) Macht sich durch W. klein, zieht die Kapuze vor. Ramler F. 3, 92.
b) gw.: die gewölbte Form (vgl. 2d): Ein Plattfuß ohne alle Wölbung des Rückens. Burmeister gB. 2, 106; PHeyse Mer. 60; Im festen Rücken, wenig Krümmung, nur Wölbung. H. 11, 330; Der Erde Wölbung. Michaelis 48; V. Il. 22, 111 (s. 2b; B.) etc.
c) (vgl. b und Gewölbe 1; 2) etwas Gewölbtes: Saal, der aus 2 Reihen Wölbungen besteht. Bahrdt 1, 83; Schwindet, ihr dunkeln | Wölbungen droben! | reizend schaue | freundlich der blaue | Äther herein! G. 11, 60; 13, 275; In ihre [der Bäume] grüne Wölbung. 6, 374; Kosegarten Po. 1, 34; Platen 2, 300; Tieck 16, 176; Von der Wölbung des Hinterverdecks [vom gewölbten]. V. Ov. 1, 194; 18, 65; Vertiefte sich Wölbungen drunten. Wackern. 2, 1295³³; Rosen .., | die auf deines Busens Wölbung | mir entblühn. Werner Osts. 1, 239 etc.; Das tiefe Blau der Himmelswölbung. Cham. 4, 18; Durch die dunkle Thorwölbung. Freytag Hdschr. 1, 59; Daß die Trümmerwölbungen widerhallten. PHeyse Mer. 349 etc. Zsstzg. z. B.: Áb- [3]: Die Hüften wölbten sich im .. Atlaskleide, in der Sonne glänzend, von ihrer nicht sehr engen Taille ab. Gutzkow R. 9, 15, hoben sich gewölbt ab.
Āūf-:
1) [1] Die Decke, welche .. du hast aufgewölbt. Opitz W. 3, 173; Weil [solang] schattige Berghöhn | Lauben dem Wild a. V. Än. 1, 608; auch [2] Er maß ihn mit hoch aufgewölbten Augen. Kühne Fr. 66; Die kleinen Hügelchen zur Seite | aus Äther aufgewölbt. Thümmel 2, 206 etc.
2) [3] Die Höhle wölbt sich auf zur sichern Hut. G. 6, 205; Furchtbar wölbte die Felsenwand .. sich auf. Pyrker 10 und [4]: Des hoch-a–den Äthers. 165. Aūs-: Die helle mit Himmelblau Himmelroth ausgewölbte See seines Jnnern. IP. 7, 172; Das [Haus] wächst zum Schloß empor, | wölbt mit Lasur sich aus. Rückert BE. 146; Keller- artig ausgewölbt. Tschudi Th. 10; Den zur vollkommenen Kugelgestalt ausgewölbten Kopf. Vischer Ästh. 2, 160 etc. Be-: Bewölbt mit einem Ahornhaine. Michaelis 4, s. über-w. Eīn-: Die Kasetten, von denen 2 Reihen zwischen je 2 Trägern aus Topfziegeln eingewölbt sind. Nat.-Z. 16, 449; Nach Einwölbung des Hochschiffs. 467 (vgl. zu-w.). Empōr-: (s. auf-w.): Sanft wölben Myrthen sich mit dichtbelaubten Zweigen | zum grünen Dach empor. Alxinger D. 183; Von ihnen wölben sich die beiden Scheitelbeine empor. Oken 4, 29; Oppen– heim 12, 395; Waldau N. 2, 181 etc. Hín- etc.: Ein schmaler Bogen, welcher sich hoch am Himmel hinwölbte. G. 23, 353 etc.; Im ewigen Tempel, der sich bis an die Unendlichkeit hinaufwölbt. IP. 3, 5 etc.; Schaut .. in des Sees .. Spiegel, | tief hinuntergewölbt. Pyrker 6 etc.; Das sich regendste Leben wölbt sich sanft hervor in unendlichen Formen. Heinse A. 2, 213; In dieser hohen . ., über den .. Augenbrauen sich weit hervorw–den Stirn. W. 22, 37. I. Úber-: wölbend hinüberragen und —: ragen machen: Aus grünendem Hain | im schwarz übergewölbtem Epheu. Solger Soph. 1, 115; Die Pinie steigt hoch hinan und wölbt dann ihre herrliche Kuppel über. Vischer Ästh. 2, 96; V. 3, 86; Sobald .. der Meerschwall | übergewölbt anschäumt. Mosch. 5, 5 etc. II. Über-, tr.: wölbend überdecken etc. (vgl. be-w.): Am überwölbten Borne Wasser schöpfen. G. 31, 240; Den mit Linden überwölbten Hof. 22, 34; Ein heitrer Himmel .. überwölbte das Ganze. 303; Hackländer DSt. 5, 123; Eine .. Brücke überwölbte den Fluß. PHeyse NN. 3, 107; 63; Hölderlin H. 2, 30; IGJacobi Jr. 6, 288; Mit Mauersteinen überwölbte Kanäle. Karmarsch 1, 682; Spielhagen Pr. 1, 130; 4, 130; Hoh. 4, 132; V. 2, 35; W. 12, 221; 325 etc.; Ein himmelüber- wölbtes Lustgemach. Reithard X. Um-, tr.: wölbend umgeben, umschließen: Baggesen 4, 56; Umwölbt von ernster Eichen Dom. Dingelstedt (Mager 2, 307); Die Brauen um-w. | das .. Augenpaar, | wie eine .. Kuppel etc. Gottschall Gött. 58; H. 15, 355; Dies Erdenrund | rings mit Himmel umwölbt. R. 9, 258; Der Himmel, | welcher dein Aug’ umwölbt. Kl. Od. 1, 25; Kosegarten Rh. 3, 365; Wo mich mit einsamen Schatten | blühende Hecken um-w. W. 25, 247; 12, 145 etc.; Zur bad-u–den Halle. Pyrker 92; Die finster-u–de Halle. 259; Diesen Alles u–den Himmel. H. Ph. 3, 21; Der u–de Himmel. Wackern. 2, 1307³9; W. 9, 21; Dies u–de Firmament. Schlegel Haml. 2, 2 etc.; In deines Vaters | wogenumwölbeter Schimmerhalle. Stolberg Sch. 1, 432; In deinem zweigumwölbten luft’gen Saale. G. 6, 274 etc. Unter-, tr.: unten mit Wölbungen oder Gewölben versehn. JvMüller 5, 103 etc.; Die Unterwölbungen der Treppe. Kohl Südr. 1, 79. Ver-, tr.: z. B.: wölbend verdecken, verschließen: Die schwarze Höhle des Tartarus | verwölbt die lieben Gegenden des Himmels. G. 7, 306 etc. Vōr-: hervor-w.: Stark vorgewölbte Stirn. Auerbach Ed. 49; Das Hinterhaupt stark vorgewölbt. . . Diese starke Vorwölbung. Lavater 1, 103; IP. (Wackern. 4, 931¹³); Wo ein günstiger Fahrwind | .. vorwölbt [bauschend schwellt] die .. Segel. Pyrker 34; Vischer Ästh. 2, 134; 242; Vorwölbung der Stirne. 163 etc. Zū-: z. B.:
1) Die Moschee wölbt schon ihre Kuppel | . . der Vollendung zu. Körner 123a, nähert wölbend.
2) wölbend schließen. G. 23, 232 etc.; Nach Zuwölbung aller Räume. Kallenbach 40 etc. Zusámmen-: Er wölbte als einen Pallast | oben den Himmel zusammen. Kretschmann 2, 60 etc.
Wölbig, a.:
gewölbt: Walhall’s | w–e Pforten. Mohnike Fr. 97 etc., vgl.: In wölbischen Kirchen. Scherr Bl. 3, 287.