Gewinsel
Winselei
~ler
~eler
gewinseleln
II. Gewinsel, n., –s; uv.:
das Winseln: Es kostet meinem Herzen Kraft, bei diesem G. standhaft zu bleiben. 3, 199; Wegen des unaufhörlichen G–s ihrer läppischen Alexandriner (s. d.). Hoh. VII; G. der Erschlagenen. Gris. 16; Zw. 84; A. 8, 131; 178a; 6, 157; Mit gelferndem | G. Ar. 1, 386; Od. 16, 162; 4, 1153⁶; Ihr Angstgeschrei und G. Luc. 6, 313 etc., vgl.: Ein Ge- winsele. M. 2, 250; Jenes romanhafte Bewinsle. 4, 121 etc. Zsstzg.: Mit piependem Jammer- G. H. 2, 84; [Des Schauspielers] Liebhaber-G. Hamb. 478; Banges Sterbe-G. 134b etc. —
Wins~elēī, f.; –en: Gewinsel. RFr. 8; Seine W., daß das echte Verdienst unbelohnt bleibe. 1, 137a etc. —
~(e)ler~(e)ler, m., –s; uv.: Einer, der winselt: Die Wimmerer und W. Bl. 2, 302; 3, 65 etc. —
~eln, intr. (haben); tr.: wimmern (s. d.), z. B. verbunden: Wimmern und w. Reis. 3, 408; Bl. 3, 75 etc.; Weinen und w. 1, 113 etc.; Greinen und w. 8, 280 etc.; W. und pinseln (s. d. 3); Ein ängstliches Stöhnen und W. 3, 2; Aufstöhnend vor Qual und w–d. Od. 9, 415; [Der Mops] winselt und heult. 3, 127 etc.; ferner z. B.: Ich winselt wie ein Kran[i]ch und Schwalbe. 38, 14; Daß er vor ihm w. soll, wie ein tödtlich Verwundter. 30, 24; 3, 193; 257; W–des Gestöhn. T. 2, 270; Die Robben w. 1, 4; Menschen, die im Unglück feige w. R. 4, 228; Winselte halblaut für sich [vor Zahnschmerz]. 3, 497; M. 2, 288; 4, 274; Wenn .. hagere Tiger für [vor] Hunger und Durst winselten. Jul. 37; Nath. 5, 6; Die Sennen winselten und ihre Boten [die Pfeile] schwirrten, | die laut im Fluge gleich blutgierigen Vögeln girrten. Rost. 89b; 1075b; Der kränkelnden und w–den Amtmannin. NK. 2, 6; 2, 154; Od. 4, 720; Winsle mir nicht noch länger um die Ohren. 15, 58; 12, 184 etc.; auch: Über Etwas w. und pinseln. 1, 1, 546 etc.; Jch winsle nicht um Trost, nicht weibisch um Erbarmen. 2, 119; 1, 312; 2, 90 etc.; Das Hündchen winselte nach Ihnen. R. 2, 365; 121a; 202a etc. und tr., z. B. = w–d rufen, ausstoßen etc.: Der Knabe kniet und winselt: „Vater!“ 4, 130; Es winselt ein Bettler dir | manches Ave. 2, 213; Um die Mädchen an der Seine Strande | winselt er sein falsches Ach. 5a; Alle Wehklagen, die jemals darüber gewinselt wurden. 31, 89 etc.; ferner z. B.: Girrt und winselt sie mir die Ohren (s. d. 8a) voll (s. d. 1i). Ph. 3, 59 etc. — Zsstzgn wie bei ähnl. Tonw. (vgl. bellen, wimmern etc.), z. B.: Einem Junker seine Pfarrstelle ab-zu-w. [sie von ihm zu er-w.]. 2, 362; Ächzen und den Schöpfer an-w.: „Glück!“ 11, 359; Otfr. 89; Wenn ihn ein krankes Kind mit kläglicher Stimme anwinselt. 3, 523¹³ etc.; Laut auf-w–d vor Schmerz etc.; Bewinselten das Elend. Kanzl. 859 etc.; Ihre Äste | durchwin- selten scheidende Weste. Empor-w. 3, 429; In Martern sollst du als eine Gabe | den Tod von mir erw. | und nicht empfangen. 11, 43 etc.; Hin-w–d wie ein Hund. 2, 30; Ritter, die sie umschmachten und um-w. Rom. 3, 6, 92; Ver-w. Sie Ihre Jahre nicht. 1, 337; N. 3, 6 etc.; Was die Leute dir von der lieben Ruhe vor-w. Br. 2, 412; R. 4, 218; Dann winselte er [der Pastor] am Sonntag der schlafenden Gemeinde unleidliche Reden vor. 7, 135; Dem Himmel Klagen vor-zu-w. 11, 35; 28, 316 etc.; Drei Monde schon hab ich’s tauben Felsenwänden zugewinselt. 135b; Gelübde, die sie dem Erderschütterer .. zuwinselten. 23, 119 etc.
Anm. Ahd. winisón, mhd. winsen, wohl Tonw. wie niederd. günsen. 1, 123; 2, 239 etc.; günseln. Holst. 2, 79, vgl. pinseln 3; wimmern, weinen etc. Nbnf.: Die Hunde „wimpselten“. 68a [16, 162] etc.; Einen winzelnden Ton. 7, 839; Th. 15 etc.; auch: Bald darf er [der Hengst] aus der Nasen | mit wintzlen überlaut ein dicken Dampf ausblasen. 2, 265³³, vgl. weisen 1); bair. weuseln. 4, 182.
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