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Widder
Widder, m., –s; uv.; –chen, lein; -:
1) das männl. Schaf:
a) gw.: das zeugungsfähige. Falke Th. 2, 436: So folgen die blökenden Schafe dem W. V. Il. 13, 492 u. o.; Zucht-W. Karmarsch 3, 629; Zwitter-W. KAugust 2, 243 etc.
b) (s. Anm.) Der Stier ist voller Brunst, der „Wider“ ist verschnitten. Opitz 2, 248 etc.
c) Söhn-W., als Sühnopfer; bildl. von Christus. Zinzendorf (Wackern. 3, 1066⁸) etc. 2) (s. 1) Sternbild und Frühlingszeichen des Thierkreises (Littrow 80; 232): Der Frühling kommt .., | der W. herrscht. Creuz 1, 60; Endlich stößt doch der W. das Thor des Himmels auf. Dünzer H. 3, 229; V. Ländl. 4, 685; Ov. 2, 175 etc. 3) (s. 1 und Bock 7) ein Belagrungswerkzeug der Alten. G. 31, 96; EKleist 2, 59; Nicolai 6, 147; 8, 218; Sch. 34a; Schwab 544a; V. Ov. 2, 225 etc.; Belagerungs-W. Man stellte seinem Stoße den Stoß eines kräftigen Gegen-W–s cτίρρoς entgegen. Rüstow gK. 209 etc. 4) (s. 1) W–lein, mottenartige Schwärmer, Āygaena. Oken 5, 1082; 1369 etc.
Anm. Goth. vithrus, Lamm; ahd. widar, mhd. wider, männl. Schaf, vgl. (s. Stalder 2, 49) noch schwzr.: W. (wie engl. wether), das verschnittne, Hoden- W. das unverschnittne männl. Schaf. Ältre Schreibw.: Wider, z. B. 1. Mos. 22, 13 u. o.; Opitz 2, 149 (Reim: nieder) etc.; „Wieder“. 45 etc.