wachen
Wáchen: 1) intr. (haben) wach (s. d.) sein, — eig. (= nicht schlafen) und übertr. (s. Wache 2), nam. mit abhäng. Verhältnissen und danach verschieden nüanciert:
ein aufmerksames, achtsames Auge auf —; Fürsorge für Etwas haben etc., — ohne abhäng. Verhältnisse (a—d) und mit solchen (e—g):
a) mit belebtem oder belebt gedachtem Subj.: Ich schlafe, aber mein Herz wacht. 5, 2; Könnet ihr denn nicht eine Stunde mit mir w.? Wachet und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet (s. g). 26, 40 ff.; Wo der Herr nicht die Stadt behütet, da wachet der Wächter umsonst. 127, 1; 77, 5; 127, 1 etc.; „Schläfst, Liebchen, oder wachst du?“ etc. 14a; Ich träumte. . . Fast schwür’ ich, daß ich hell gewacht. 16a; Hast thöricht die Rache schlafend geglaubt. | . . Die Rache wacht. 6, 235; 5, 197; Das Herz, es ist munter, es regt sich, es wacht; | es lebt den lebendigsten Tag in der Nacht. 10, 270; Im Schlafe wacht, | im W. (s. c) schläft ihr Geist. Nath. 1, 1; Schade wacht. 6, 332b (sprchw.) etc. Mundartl. Nbnf.: wachten 5, 159 etc.), bes. (s. Wache 2 = Wacht, vgl. Wächter): auf dem Wachposten sein, z. B.: Mit einem Scharwächter, welcher die ganze Nacht im Flecken hin und her gewachtet [patrouilliert]. f. d. 13, 436 (v. J. 1548); Plätze, da sie ihr Hüten und Wachten (s. c) gehabt. 643a etc. —
b) Schiff.: Eine Bank (s. d. 1a) wacht, liegt trocken oder überm Wasser hervorragend (s. als Ggstz.: Blinde — s. d. 3 — Klippen); Eine Ankerboye wacht, schwimmt sichtbar auf dem Wasser, Ggstz.: Blind stehende [vom Strom unters Wasser hinabgezogne] Boyen, s. 3d. —
c) subst. Infin.: Im W. (mit vollem Bewusstsein). D. 319; Es hat mir nicht geträumt, sondern ich habe es im hohen W. eingesehen. 8, XV; Ein Traum . ., | dem W. gleich. 6, o7; Mir hat sich Traum und W. so verworren. 2, 127 ⁰⁴ Mit W. und mit Wagen | muß man die Ruh erjagen. 5182⁰ vgl. e (nach). —
d) adjekt. Partic. Präs. = wach (s. d., auch 2), auch meton., z. B.: W–de Träume 16, 85 etc.), Träumerei (2, 45 etc.) = eines W–den. —
e) mit abhäng. Präpos. (alphab.), z. B.: Daß er wache an meiner Thür täglich. 8, 34; Am Bett (Lager) eines Kranken w. (s. u.: bei). — Laß w. auf der Warte. 21, 5 etc. (örtlich), dagegen mit Acc.: Weil Jener [der Vormund] nicht sorgfältig genug auf seine [des Mündels] Aufführung wachet [achtet]. Tr. 115; Einen zwingen, auf sich selber zu w. 5, 194 etc.; Bei einem Kranken [s. o.: an], Gefangnen etc. w.; Wenn Florens Hauch durch ihre Harfe wacht. Gd. 106, ugw.: sich rege bewegt etc.; Mächtige Beschützer, welche für ihre Ehre und für die Tugend der Zuschauer w. [sorgen]. Br. 159; Eine für Scheschian w–de Gottheit. 8, 130 etc.; Haltet an am Gebet und wachet in demselben mit Danksagung. 4, 2 (ugw., vgl.: Beharret im Gebet, verbindet damit Wachsamkeit und Dank. aber auch (veralt.) mit in und Acc., s.: Daß es recht und seliglich gewachet heiße, d. i. nach [s. u.] Gottes Wort. . . Das ist die rechte Wache: in Gottes Wort w. etc. 6, 253a etc.; (veralt.) W. (s. c) nach Reichthum verzehret den Leib und darum sorgen lässet nicht schlafen. 31, 1; Nimm mein Beschweren hin, nach dem mein Geist so wacht [worum er sich so müht]. 2, 361 ¹⁰); Gewacht [gestrebt] nach meinem Tod. Fr. 21 ¹⁶³ ꝛe.; W. über (s. d. †), überwiegend mit Acc., so bei Wie ich über sie gewacht habe, auszureuten (s. g) etc. . ., also will ich über sie w., zu bauen etc. 31, 28 [bei beidemal: über ihnen]: Ich will über sie wachen zum (s. u.) Unglück und zu keinem Guten. 31, 27 [auch: Ich wache über sie zum Bösen etc. Sie w. über eure Seelen. 13, 17 (auch etc.; Sechs .. Hunde, .. wachten über ihr Leben. 5, 131; (s. 3 Belege. 30, 81), doch auch mit Dat., s. o., vgl. nam. — wo die örtl. Auffassung bes. hervortritt (vgl. brüten 1b; c): Ich will über dir w., wie der Zauberdrach über unterirdischem Golde. 184b; aber auch: Über ihm wacht eine Götterhand. 600b; Seine über mir w–de Vorsehung. Ph. 10, 226; Über der Freundin w. SeltGsch. 345 etc.; (veralt.) Die Welt soll w. wider Armuth, Unfriede oder Feinde. 6, 253a etc., sich ihrer zu erwehren trachten; (veralt.) Früh wache ich zu dir. 63, 2 [vgl.: Dich such ich Morgens früh]; 26, 9; 6, 18 ꝛc, (s. o.: über). —
f) vereinzelt im gehobnen Stil mit bloßem Dat.: Gieb daß, wenn der Körper ruht, .. | meine Seele dir noch wacht. 2, 174 (vgl. e: zu); Dem Kranken w. Siegw. 43 (vgl. e: bei); Die . . ihm öfters ganze Nächte wachte, | ihm oft die Füße rieb etc. 10, 54. —
g) mit abhäng. Satz, z. B. mit daß: 26, 41 (s. a); Darum musst du .. w., daß du dawider gerüstet seiest. 6, 252b; Wie ein Herr .. wachet, daß das Gesinde .. früh aufsei. 253a etc.; mit Infin. und zu: Die, so w., Mühe anzurichten. 29, 20; Wie sie nur w. und aufpassen, einander ein Schrittchen abzugewinnen. 14, 75 etc. — 2) zuw. tr., z. B.
a) = w–d erleben: Wann sollen wir die Wahrsagung gewahren | und w., was wir schlummern in Gedichten? 2, 23, unsre dichtrischen Träume und Ahnungen verwirklicht sehn. —
b) mit Angabe der Wirkung: Die Wangen wacht’ ich bleich in eurem Dienste. Sh. 8, 148 etc., auch refl.: Wacht ihrer [der Sterne] keiner je sich müde. 1, 529 etc. — Dazu: 3) zuw.:
a) Ich hoffe, noch einen Wacher zu entdecken. 1, 351, Einen, der zur Zeit wacht, augenblicklich wach ist, nicht schläft, — versch.: Wächter (s. d.): dessen Amt das W. ist, doch z. B. veralt.: Thorwacher. 241 statt Thorwächter; ferner sachl. (Schiff.):
b) eine brennend in Bereitschaft gehaltne Lunte. —
c) s. Kattensteert. —
d) Anker-Wacher oder -Wächter (s. 1b) eine an eine „blindstehnde“ angestochne,, wachende“ Boye. — 4) Wachung, gw. nur v. transit. Zsstzg. — Zsstzg. z.B.: Áb-:
1) [2b]durch Wachen abmatten: Sich a. (vgl. ver-w. 3 etc.); Wann das A. [des Falken] glücklich zu Ende. J. 321b. —
2) (veralt., mundartl.): Seinen Büchern abwach t en. 227, ihrer warten, ihnen obliegen, s. 5, 160. — Āūf-:
1) intr. (sein):
a) wach werden (s. er-w. 1, z. B. auch 1e), eig. und übertr.: A. — vom Schlaf, Schlummer, Traum etc.; aus einem tiefen, aus dem Todesschlaf etc.; von einem oder durch, über ein Geräusch etc.; mehr mundartl.: K. hörte ihre Stimme .. und wachte dran auf. Siegw. 246 etc.; Zu einer frischen Thätigkeit, zu einem neuen Leben, zur Unsterblichkeit a.; dichter.: Bei unserem Staube, der einst der Unsterblichkeit aufwacht. M. 11, 1240 etc.; Alle Empfindungen, die ihn diese Tage gepeinigt hatten, wachten wieder auf. 15, 12; Der alte Schaden auf meiner Brust schien aufzuwachen. 17, 161; 21, 56; Wo der Mond aufwachte [selten statt aufging]. 22, 244; Gefühle wachen auf in allen Herzen, | sie werden auch in deiner Brust er-w. 470b etc., auch [1c]: Sie schlummerten zu einem fürchterlichen A. 1, 78 etc.; ferner (s. 2): Die aufgewachtesten Seelen einzuschläfern. 10, 173 etc. und (s. Es 7): Wie es sich in Holland träumet .. und wie es sich aufwacht. 251. —
b) veralt., s. a und [1e]: einen wachsamen, sorgsamen Blick auf Etwas richten; es behüten etc.: So du rein und fromm bist, so wird er a. zu dir. 8, 6 (= dann wird er wachen über dich. Erwecke dich und wache auf zu meinem Recht! 35, 23 (= Ermuntre dich und wache für mein Recht. etc. —
2) tr.: veralt. statt aufwecken: Wird einmal dann das Herz umringet von der Nacht, | gewiß, es wird so leicht nicht wieder aufgewacht. etc. — Āūs-:
1) zu Ende wachen. —
2) [2b] Sich fast die Augen a. Ich bin .. verdorrt und ausgewacht. W. 2, 299, vgl. ab-w. 1. — Be-, tr.: Wache halten übers Obj., es hüten etc.:
1) Gefangne b.; Ein Haus, Schätze vor Dieben b.; Wie scharf ich da mich selbst bewachte. 1, 79; Von armen Knechten sorglich treu bewacht, | doch gegen wen? [= vor wem?]. 34, 346; 2, 121; In der Schlacht bewachten sie sich wechselseitig. 14, 176; Wir wollen sie wie unsre Augäpfel b. und bewahren. Leg. 3, 220; Die b–den Augen. Ov. 1, 56 etc. —
2) Unbewacht. 3, 44 etc.; Das unbewachte Herz. 254a; 6, 321 etc.; In unbewachten Stunden. 4, 179 etc. —
3) Der getreue Bewacher des Lands. Kutr. 63. —
4) Die Bewachung der Gefangnen, der Schätze, der Grenze etc.; Die Mark- Rel. Syst. 10), Strand- 12, 148) Bewachung etc. — Bēī-, Bī-: s. Beiwache. — I. Dúrch-, II. Durch-, tr.: Eine Nacht d. (s. durch 4b), z. B. als echte Zsstzg.: Ich durchwachte eine sehr unruhige Nacht. 20, 214; Nach einer meist durchwachten und unruhig durchträumten Nacht. 19, 58; 271b; 439b; Od. 19, 342; 12, 164; 20, 285 etc.; trennbar: Wenn ihr für Zürichs Ruh die Nächte durchgewacht. Gd. 3; 1, 409; 1, 119; Pr. 2, 50; Ich hab’ um Kleiners wohl | die Nächte durchgewacht. Sh. 1, 137 etc. — Einhêr-: s. dahinschlafen. — Ent-, intr. (sein): aufhören zu deutsches Wörterb. II. schlafen (s. auf-, er-w.), z. B. ohne abhäng. Vh.: V. 776; Es. 4, 80 etc.; ferner: Entwach aus diesem Traum. Fr. 551 etc. und besonders mit Dat.: Dem Traum e. 4, 40; 20, 237; Entwache | dem Zauberschlummer, | dem bangen Traum. 28, 286 etc. — Entgêgen-: Der Erquickung, dem himmlischen Labsal | Gottes wird (sie denket, dem Tod’) entgegen sie wachen. M. 12, 846, wachend entgegengehn, nicht träumend (vgl. entgegenträumen und er-w. 1o). — Er-:
1) intr. (sein): s. auf-w. 1a; ent-w., ohne abhängige Verhältnisse: (a—d) z
a) 1. 41, 4; Wie plötzlich werden auf-w., die dich beißen, und e., die dich wegstoßen! 2, 7 etc.; Ich will satt werden, wenn ich erwache nach deinem Bilde. 17, 15 (wohl: wenn ich gottähnlich zu unsterblichem Leben erwache, s. Randgl.: Erwache: wacker sein, im Wort und Glauben nicht schnarchen; vgl.:Ich werde .. dein Antlitz schaun, | e–d mich ergötzen | an deiner Gottesgestalt. etc.); Wenn die Trompet’ erwacht. Fr. 10; Der Tag erwachte. 3, 306; Seine Neigung war in voller Wärme erwacht. W. 2, 26; Wenn e. die Lieder. 516b; Neu erwacht in der erstorbnen Brust | die Hoffnung wieder. 515a; Sobald der Abendwind erwacht. 20, 285 etc. Mundartl.: Bin ich erwachen. 2, 110. —
b) subst. Infin.: Mit dem E. erwachte auch meine Bosheit. 20, 70; Es war ein glückliches E. H. 2, 61; Ein trauriges E. 27b etc.; Jch träumte, daß ich erwache. Im Schein- E. Herbstbl. 1, 185 etc.; s. auch h. —
c) adjekt. Partic. Präs.: Der wieder-e–de Christus. 2, 281; Ihr halb-e–des Gewissen | will eingeschläfert sein. 12, 50 etc. —
d) adj. Partic. Präter.: Die erwachte Schläferin; Natur; Liebe etc.; Jch will .. in .. Sehnsucht un- erwacht vergehen. Dr. 1, 27 etc. — Ferner (e—m) mit abhäng. Präpos. (alphab.):
e) An diesem Geräusch erwachte der Professor. Hdl. 2, 15 = auf das, von dem —, durch das — über das (oder dem) Geräusch; Eines Morgens erwachte er aus einem unruhigen Halbschlafe (s. f) an einem weiblichen Gesang. N. 265; 10, 18; 12, 9; 20, 99 etc. —
f) Aus (oder von, s. k) einem Traum 13, 178; 1, 599 etc.); aus der wachenden Träumerei 2, 45); aus tiefem Schlaf; aus dem Felsen des Schlummers M. 13,64); aus seinem stillen Brüten Ab. 184); aus seiner langen Verblendung 870a); aus seinem Weinrausch 1. 9, 24) e. etc., auch: Aus dem Taumel zur Nüchternheit (s. l) e. 33, 165 etc. —
g) (vgl. e) Meine schweren Sünden sind durch seine Strafe erwachet. 1, 14 etc. —
h) Gustav erwachte in eine nähere Welt. 3, 90; Von seiner Geburt an bis zum E. in eine andre Welt. etc. (s. l), vgl. dagegen: Wie fürchte ich mich, diesen angenehmen Traum zu verlieren und wieder in meine m alten Jammer zu e. etc. —
i) (s. e) Über diese Stille erwacht der Träumer. 6, 107; Der über die Musik erwacht ist. Osts. 1, 229 etc.; seltner: Es kommt das Ende, es ist erwacht über dich, siehe es kommt. 7, 6, ellipt. = es ist erwacht, um über dich zu kommen (vgl.: Es kommt das Ende, es wacht auf gegen dich. und zunächst örtl.: Über dem Stummen erwacht | lauter, unermeßlicher Jammer. 507a. — k) (s. f) Vom Schlaf 1, 24; 16, 20; 15, 10), Traum N. 6, 98; 3, 18 etc.), Rausch; von seinem Wein (1. 9, 24); von der Täuschung e.; Die zu spät von ihrem Betruge erwachten Seelen. 3, 11 etc.; seltner: Dadurch von Grobheit er erwacht, | wird dann auch artig. 3, 2, 233d etc.; aber auch (s. e): Von dem Lärm e. etc. —
1) (s. h) Zum Lichte 7, 309); zur Freiheit 75b), zum Leben; zur Nüchternheit (s. f, Schluß) e. etc. — m) dichter. mit bloßem Dat.: Bald werdet ihr, selige Völker, | unentweihteren Festen e. M. 6, 379 = zu etc. (s. l); Als ich seinem Ruf erwacht. N. 176 = auf, durch seinen Ruf (s. e; g), auch: Das taube Herz in mir | hat dem Gott e. müssen. 2, 1330 ¹²) = durch ihn geweckt oder: seinem Ruf etc. — Ferner (n—q) Doppelzsstzg.: n) Jch bin zu Mitternacht auf- erwacht. 6, 82b; Da auferwachet’ ich. 3, 1, 264c etc. (s. erkennen, Anm.), auch (s. f): Aus des Sarkophages Nacht | der Staufen Stammherr auferwacht. 2, 60; Bis Guiskard aus dem Schlafe auferwacht. Hint. 248; Des Auf-E–s aus dem Todesschlaf. 9, 32 etc.; ferner (s. h): Ich war ertrunken in des Todes Wogen | und wieder auferwacht im ew’gen Lichte. Gd. 100 etc. und (s. l); Durch jene glücklichen Segnungen zu theilnehmender Liebe wieder auferwacht. 19, 163; Das erste Auf-E. zur Natur | der Seligen. 16, 110 etc. — o) Nicht wie bisher erwachet sie dem Kummer | ent- gegen. 8, 233. — p) Mit-e. 30, 457. — q) Bin ich einst zurückerwacht, | sei des Waldes oft gedacht. 39, e–d zurückversetzt ins frühre Sein etc. —
2) tr.: durch Wachen erreichen etc.: Oft dann hab ich mit Schlummer die längernden Tage gekürzet, | dich zu e., o Nacht. 1, 91 (2, 287); Mit dir hab’ ich den kleinen [Lorbeer-] Kranz erwacht. Ep. 1, 304. — Fórt-: fortfahren zu wachen: Daß ich acht Nächte nach einander weg gewacht. . . Da könnte ich Methusalem’s Jahre erreichen und immer f. 10, 169; 11, 27 etc. — Herán- etc.: Die Mitternacht etc. 4, 21; 169; M. 3, 147), den Mondenschein 11, 19) h., so lange wachen, bis das Obj. erscheint (vergl. nieder-w.); Weit in die Nacht hinein-w. Somm. 5, 1 etc. — Nácht-: bei nachtschlafender Zeit wachen, — gw. nur im subst. Infin. (vgl. Nachtwache): Mit saurem Schweiß und N. 633a; 14, 153 etc. und adjekt. Partic. Präs.: N–d seiner Völker Glück | und Wohlfahrt überlegt. 4, 43. — Nīēder-, tr.: Alle Sterne n. Mak. 2, 9, s. nieder 1d, vergl. heran-w. — Schíld-: Sch.; ver-sch., s. Schildwache 3. — Schlāf-: gw. nur im subst. Infin.: Das Sch. (s. Somnambulismus). 1, 1, 297, vgl.: In jenem Schlummer-W. N. 1, 40. — Über-:
1) tr.: wachend beaufsichtigen: Die zarten Pflänzlinge [Mädchen] zu ü. gH. 1, 316; Sie policeilich ü. 11, 299 etc.; Policeiliche Überwachung. 301; 297 etc. (versch. 2). —
2) rel.: Sich ü., sich durch Wachen übermäßig anstrengen (s. ver-w. 3): Er malte und überwachte sich die ganze Nacht bei dem Werke. N. 1, 129; Wie? schläfrig? . . Du hast dich überwacht. Cäs. 4, 3 etc.; bes. im Partic.: Ihre Augen glänzten überwacht [vgl. über-nächtig, -wach]. 362; Z. 2, 346; Müd’ und überwacht. mann Sh. 1, 67; Den überwachten Körper. Rh. 3, 258; Das kann einen überwachten Magen wieder in Ordnung bringen. 1, 511; Th. 1, 150; 6, 71; V. 2, 52 etc.; Überwachtheit und Verschlafenheit. Bl. 1, 29, auch: Ein heißer Kaffe nahm uns die Schauer der Überwachung leicht hinweg. D. 2, 138 (versch. 1). — Um-, tr.: wachend oder als Wache umgeben: Umwacht von schlummerlosen Sorgen. 1, 92; Das Gewässer, das diese Mauern umwacht. Ritt. 95; 1, 46; Wie sie den Vater mit sorgenden Blicken um-w. 2, 296; Sein Thron ist Tag und Nacht von seinen treuen Leuen | umhütet und umwacht. Rost. 75a; W. 2, 122; 3, 172; Die Gluth, vom Hirtenkreis umwacht. 41 etc. — Ver-:
1) tr.: Eine Nacht etc. v., wachend verbringen: Die schrecklichste Nacht hab’ ich in Qualen verwachet. 244a; Verwachten wir halbe und ganze Nächte in Gesprächen. D. 2, 57; Fat. 2, 35; Eine Nacht, worin wir Nichts versäumen, | wird billiger verschlagen als verwacht. 11, 173 etc. —
2) tr. (veraltend) be-w.; wachend verwahren, hüten: Den Paradiesgarten ver-w. EfA. 1, 23; B. 164a; 212a; Sch. 333; Dein Kind . ., das dein Feind verwacht [gefangen hält]. Fr. 528; Tapfrer Griechen Reih’n, | stark mit Thürmen verwacht. 14, 5; Tr. 135; Ros. 92b; 2, 13; 36; 3, 130 etc. —
3) refl.: sich durch übermäßiges Wachen schaden etc. (vgl. ab-w. 1; über-w. 2; zer-w.): Die Augen sich gar verwachten. Fr. 350 etc. und bes. Partic.: Ein später Schlaf legt kümmerlich | auf ihr verwachtes Auge sich. 116; Pr. 1, 208 etc. — Vōr-: wachend vorsorgen (s. d.). 6, 155. — Zer-: refl.: sich aufs äußerste ver-w. (s. d. 3): Er hatte sich also „zufastet, zuwachet, zucasteiet“ etc. 6, 10a.
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