Trost
I. Trōst, m., –(e)s; 0; -:
1) veraltend (s. 2):
a) vertrauensvolle, frohe Zuversicht, z. B.: Wo wenig T. im Herzen ist, da macht dasselbige Verzagen bänger denn die Plage selbst. 17, 13; Ist Das deine Gottesfurcht, dein T.? [„Vertrauen“. 4, 6; Die Leute, auf die du deinen T. setzest. 7 etc.; Daß er seine Zuversicht, T. und Trotz nicht setze auf zeitliche Güter. 5, 349a; Er steht nicht [bald] in Furcht und [bald in] T. 1, 124 etc. —
b) Das, was Einem T. (a) gewährt oder gewähren kann (s. 2, Schluß): Habe ich das Gold zu meiner Zuversicht genommen und zu dem Goldklumpen gesagt: Mein T.? 31, 24; Der Gott nicht für seinen T. hielt, sondern verließ sich auf seinen großen Reichthum. 52, 9 etc.; auch in (ugw.) Mz.: Der Abgötter, d. i. Deren die wir für unsere Tröst haben, .. Bildnis. 2, 26 etc., s. —
2) (s. 1) nach heutigem allgm. Gebrauch in engrem Sinn: was in Kummer und Trübsal Einen aufzurichten und froher zu stimmen, zu erfreuen im Stande ist (vgl. 1b), wie auch (vgl. 1a): die dadurch gewirkte Stimmung: Etwas erfüllt einen Betrübten, sein Herz mit T.; T. in Etwas finden, aus Etwas schöpfen etc.; Einem T. ein-, zusprechen, spenden etc.; Etwas gereicht Einem zum T–e; gewährt ihm T.; ist ihm ein T., ein großer T. etc., auch: Ein schlechter (s. d. 3a), schlimmer, leidiger (s. d. 1) und iron.: schöner (s. d. Gi) T. etc.; Gott alles T–es, der uns tröstet in aller unsrer Trübsal etc. 2. 1, 3 ff.; Trostlos zu sein ist Liebenden der schönste T. 10, 303; Seine Zeichnung füllte ihn mit lindem T. R. 3, 330; Es war dem T., daß man für eine gute Sache aufopfere, was man kann, nicht übel zu nehmen, wenn er zuletzt nimmer recht an den geschlagnen Gemüthern anfassen wollte. 3, 379; Nicht Feinde sind es .., | ’s ist guter Unterthanen T. [sind T. bietende Unt.]. 328; Wusst’ ihr doch Niemand . . T–es zu geben. N. 990; Es konnte nicht verfangen der T., den man ihr bot. 1044; 1957; Lächle mir T.! 29; Den Orthodoxen .. zu großem T. 11, 155 etc.; auch oft: Eine Person ist Jemandes T., sein ganzer T. (vgl. 1b) etc.; Der Gesalbte des Herrn, der unser T. war. 4, 20; Ein treuer Freund ist ein T. des Lebens. 6, 16; 26, 4; Das unglückliche Mädchen ihres letzten T–es, ihres einzigen Beistandes zu berauben, ihres Bruders. 9, 265; M. 1, 17; 4, 279; N. 1664; 2202 etc., auch z. B.: Komm, T. der [gleichsam personif.] Nacht, o Nachtigall! etc. —
3) Nicht 3, 23; D. 2, 56 etc.); nicht recht 2, 356; Lind. 4, 198; Att. 2, 2, 130 etc.); nicht wohl 15, 28) bei T(–e) sein und fragend: Bist du bei T.? 5, 225; 324b etc. = bei Sinnen etc.; bei als Ew.: betrost, bei getrost (mundartl.: Er ist wohl nicht bei Groschen? Stadtsch. 1, 113; V. 3, 321 etc.).
Anm. Ahd., mhd. trôst; dazu trösten, ahd. tröstjan, mhd. troesten, trósten (s. noch gw. zu Bed. 1: getrost, ahd. gatrōsti, mhd. getróst); ferner trostbar, tröstlich, tröstsam (ahd. tröstbari, trōstlih, trôstsam) etc., wohl eines Stamms mit trauen (s. d.), vgl. goth. trausti, Bund, Vertrag und engl. trust, vertrauen etc., s. auch dreist, doch vgl. auch goth. thrafstjan, trösten.
Zsstzg. s. Spate 2343, z. B.: Allgemēīn-: der fürs Allgemeine gilt. Auerbach Tag. 145 (s. Gemeinplatz etc.). —
Aūgen-: etwas die Augen Erfreuendes, Erquickendes (s. tröstlich 2, Anm.), z. B.:
1) von lieben Pers. (vgl. Augenweide etc.). 15, 54; 129; 2, 30; Rost. 15b; Mein A., mein Ehrenpreis! (s. d. 3, vgl.
2) 821 etc. — 2) als Pflanzenn., bes.: Die A–e, Euphrasia. . . Der gemeine, E. officinalis .. wurde früher als Augenmittel gerühmt. 3, 998 ff. (vgl.: E. odontides, Zahn-T. außerdem Myosotis; Scutellaria; Stellaria holostea (A.-Gras) etc. — Hímmels-: himmlischer: Mit H. erquickt. 11, 260 etc., ähnl.: Paradieses- T. — Míß-: veralt. Ggstz. zu Trost (s. un-T.): Das soll nimmer kein Priester thun, | den Menschen M. geben. 7, 239. — Sēēlen-: T. 1, 7, ähnl.: Her- zens-T. etc. — Un- (selten, s. mhd. untrôst): schlimmer Trost: Wenn er ihm diesen U. mittheilen mußte. NK. 3, 35 etc. — Zāhn-: s. Augen-T. 2 etc.
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