Faksimile 0538 | Seite 1360
Faksimile 0538 | Seite 1360
Faksimile 0538 | Seite 1360
Faksimile 0538 | Seite 1360
Faksimile 0538 | Seite 1360
Faksimile 0538 | Seite 1360
Faksimile 0538 | Seite 1360
Faksimile 0538 | Seite 1360
Treff 2) treffbar treffen Treffen Treffer trefflich
Tréff, m., –s; –s, –e:
1) derber Schlag: Einem einen T. geben. Auerbach Gv. 33; Berlichingen 66; Hebel 3, 186; Ihm mit einer Axt einen T. vor den Blässen [Stirn] zu geben. JGMüller Lind. 2, 411; HSachs H. 296 etc.
a) treffende, schlagende Bemerkung: Die WKF’s [Weimarer Kunst-Freunde] | mit ihren T–s. G. 3, 103.
b) (s. Hieb 1g; Streich 2d) Einen T. hat das Kind leider schon bei der Geburt gehabt. Hackländer Sklav. 1, 214 etc., es ist mit ihm nicht ganz richtig im Kopf.
*2) s. Klee 2. Zsstzg.:
Be-: Anbetracht: Der B., Herr? Schlegel Sh. 3, 346, gw. adverb.: In (An-)B., oder: (An-)B–s, seltner: B. einer Pers., Sache, was sie (an)betrifft, in Bezug darauf: Dies war in Wintzingerode’s B. ganz unmöglich. Ense D. 6, 86; In B. der Mutter. Heine 6, 57; 111; B–s der Reformation. 5, 69; Die Behauptungen b–s etc. Spielhagen Pr. 4, 145; Ihre Anerbietungen b. Helenens. 39 etc.
~bar, a.:
was getroffen werden kann, nam.: Das ist kaum über-t., ist un-über-t.; Deren Qualität und Dauer un-über-t. ist. Pückler Verst. 1, 8 etc., vgl.: Die selbst in ihrer Verrückung unübertreffliche Frau. Thümmel 6, 3 („un-über-t–e“. Campe), s. die Verbind.: übertrefflich! únübertrefflich! Rückert Mak. 2, 186 = mehr als trefflich (s. d.) und nicht zu übertreffen. I.
~en, traf, träfe; getroffen; triffst, trifft, triff! tr., intr. (zumeist mit haben, doch s. 2b), refl. (s. 10):
auf Etwas stoßen, es berühren, zumeist in Bezug auf ein dabei ins Auge gefaßtes Ziel, doch auch (s. 2b) ohne solches, durch Zufall, von Ungefähr etc., eig. und übertr. und in versch. Fügungen und Bedeutungsnüancen in einander greifend: 1) Jemand trifft, ohne abhäng. Vhe, gw. (s. a—c) = (s. 4a—d) er trifft das Ziel, verfehlt es nicht:
a) eig.: Werfend, schleudernd, schießend, schlagend, hauend, stoßend, stechend etc. t.; Er wirft, er trifft. Hagedorn 2, 247; Ich treffe wie der Tell. Müllner 5, 336; V. Il. 16, 616 etc.
b) Ein Porträtmaler trifft (die zu malende Pers.), die Ähnlichkeit nicht verfehlend. L. 7, 97 etc.
c) Ein Sänger trifft (die zu singenden Töne), die richtige Tonhöhe nicht verfehlend u. ä. m.
d) selten (s. 2b; 4e): Schlimm t. wir bei Mondenlicht. Schlegel Somm. 2, 1 [auf einander etc.].
2) Wohin t., z. B.:
a) (s. 1a) Wer sich des Kindes Haupt zum Ziele setzte, | Der kann auch t. in das Herz des Feindes. Sch. 544a (= dem oder den Feind ins Herz t., s. 6); Daß große Herren die Zielstatt oder Scheibe sein, dahin jede böse Zunge zielen oder t. will. Zinkgräf 1, 51; Der Vf., welcher .. in manche Blößen unserer Systematiker glücklich trifft. L. 5, 60; Wenn diese Willkür aus Einsicht und vernünftigen Gründen auf das Beste trifft, so wird sie eine freie Wahl genannt. Mendelssohn Morg. 197 etc.; Ins Schwarze (s. d. 4), zum Ziele (L. 4, 260), nah zum Ziele (Nath. 5, 6) t.; Ließen sie doch als redliche Leute die Lügen anstehen und „traffen“ zur Sache. Luther 1, 377a etc.; Daß er mit der Spitze einer Nadel (s. d. 1a) darauf getroffen, wenn er vermuthet. W. HB. 1, 189 = daß er genau das Richtige (s. 5) oder: den Nagel auf den Kopf (s. 7) getroffen etc.
b) ohne daß das Ergebnis von dem Willen des Subj. abhängt oder herbeigeführt wird: auf Etwas gerathen, stoßen (in der Regel mit sein): Da war er auf den Büreaudiener getroffen. Gartenl. 10, 372a; Auf Solamir zu t. ist mein Wunsch. G. 35, 303; Zwei Lachter Teufe vom Tage herab traf man auf den feinsten weißen Glimmersand. 40, 234; Die Feldherren waren getroffen auf einen an Talent weit überlegnen Gegner, auf einen .. zähen Widerstand. Mommsen 3, 28; Thümmel 4, 105; W. 11, 209 etc., auch zuw. mit sachl. Subj., z. B.: Wenn man in einem Kreis Sehnen von der Größe des Halbmessers zieht, so trifft man mit der sechsten Sehne oder: so trifft die sechste Sehne in den Ausgangspunkt; Mein Geburtstag trifft [fällt] diesmal in die Ferien, auf einen Sonntag; Wenn das jüdische Osterfest auf das christliche trifft, so t. auch die Pfingstfeste zusammen etc. (s. 8); Das ist Gottes wahre Gift, | wenn die Blüth zur Blüthe trifft. G. 2, 243.
3) (s. 1a) Jemand trifft mit Etwas oder: Dies trifft, z. B.: Die Schützen „troffen“ auf ihn mit Bogen. 1. Sam. 31, 3 etc.; Sobald mit dem Speer ein muthiger Jüngling | traf. V. Jl. 20, 168; Mit dem Speer versuch’ ich es, ob er mir [ethischer Dat.] treffe. 5, 278; Mit der Büchse trifft er erst wie Keiner. G. 9, 140; Die Büchse trifft; Daß eine gleiche Anzahl Schüsse .. trifft. Karmarsch 2, 86 etc.; Zeus trifft mit dem Blitz; Der Blitz trifft; Das ist der Liebe heil’ger Götterstrahl, | der in die Seele schlägt und trifft und zündet. Sch. 502b etc.; Es wird die Ruthe .. wohl t., wenn sie der Herr über ihn führen wird. Jes. 30, 32 etc.; Dir drohet es [das Gesetz] und trifft vielleicht etc. G. 35, 270; Ein unverdienter Fluch trifft nicht. Spr. 26, 2; Der Segen trifft, wenn Fluch uns nie erreicht. G. 10, 220; Ein Spott, Witz, Scherz trifft etc., s. 10a; 4a; 5.
4) Jemand trifft Etwas, z. B.:
a) (s. 1a; 3) Werfend, schießend, schlagend etc. ein Zielt., aber auch zuw.: fehlend etwas Andres als das eig. Ziel, z. B.: Er hatte statt seiner nur den Thürpfosten getroffen. Der Fehlwurf etc. Spielhagen Hoh. 1, 2 etc.; Ein anderes Ziel, das noch kein Schütze getroffen. V. Od. 22, 6; Die Scheibe, das Centrum, Pflöckchen (s. d.) t.; Der trifft allemal, aber mit dem Suppenlöffel sein Maul. Döbel 1, 108b etc.; Benetzet den rauhen | Wedel .. und sucht den Gegner zu t. G. 5, 283; Doch will ich .. auf den Sack schlagen; treffe ich damit den Esel etc. Luther 5, 303a; Jemand mit dem Stock; mit der Schleuder, dem Stein; mit der Büchse, Kugel; mit seinem Fluch; mit den Pfeilen des Witzes, mit einem Witzwort, mit Witz, Spott, Hohn, Satire etc. t.; Durch eine Bemerkung getroffen sein, sich fühlen etc.; auch: Der Leib, den 15 Wunden „troffen“. Lohenstein Soph. 6 etc.; Das Ziel . ., zu dem Alles muß schießen, doch wird der Zweck von ihnen Allen ungetroffen bleiben. Luther 6, 315b; Des blei- [von dem Blei, der Kugel] getroffnen Wilds. Meißner Gd. 38; Blitzgetroffen. Cham. 4, 17; Kinkel 262 etc.
b) (s. 1b) Der Maler hat dich meton.: dein Bild, Porträt getroffen; Ein gut-, wohl-, schlecht- getroffnes Bild etc.
c) (s. 1c) Den Ton (s. d.) t., eig. und übertr.: Er traf gleich den richtigen Ton, aus dem er mit ihm zu sprechen habe (s. d) etc.
d) überh. (vgl. c und e): Etwas Gesuchtes t., richtig finden, z. B. (veralt.): Die Thür t. Zarncke Br. 494b etc.; ferner: Die rechte Stelle t., z. B. beim Tranchieren das Gelenk etc.; Sich bestreben, seine Idee immer besser zu t. Fichte 8, 18; Stärkst mit Lob, traf ich, Blöder, einmal reinere Harmonie (s. c). V. 3, 4 etc.; Die richtige Rede t. Hiob 32, 11; Habe ich’s nicht [ge]troffen, so lehre du mich’s besser. 34, 32 etc.; Das Wort, die Lösung eines Räthsels, das Räthsel (Richt. 14, 18), die Deutung (des Traums. Dan. 2, 9); die Lösung einer Aufgabe t. etc.; „Getroffen!“ Auf ein Haar! Sch. 591a; W. 13, 157 etc. und (s. Es 8): Rathen immer und t.’s nicht. 11, 54; Durch größere Scharfsinnigkeit es besser als Andere t. Kant SW. 1, 171 (vrsch. e); Er meint, er hab’s fast wohl [ge]troffen. Luther 1, 377a etc.; Sie können’s nicht allezeit also schnurgleich t. und fadenrecht machen. SW. 61, 311; Es so schnurrecht t. Zinkgräf 1, 172 etc.; Es Allen (Gotthelf U. 2, 120), Niemanden (367) t. [recht machen] etc.
e) (s. 2b) auf seinem Wege oder kommend Etwas finden, wofür es, wenn Dies selbst etwas sich Bewegendes, Entgegenkommendes ist, auch begegnen (s. d. 1a) heißen kann, während an-t. das Verweilen des Obj. an einem Ort hervorhebt: Jemand trifft unterwegs einen Wandrer oder begegnet ihm, aber nur: er trifft ein Wirthshaus (an); Man trifft oder begegnet Jemand im Wirthshaus, aber Sanders, deutsches Wörterb. II. nur: Einen zu Hause t. (an-t.) etc.; Jemand auf einem Irrthum t. oder be-t. (vrsch.: ihm im Irrthum begegnen, diesen mit ihm theilen); Einen in Noth, in großer Verlegenheit t. etc.; Der Weltumsegler freudig trifft den Hafen, wo er ausgeschifft. G. 3, 145; Man traf ihn nur zuw. Morgens im Wirthshaus einen halben Schoppen zu t. [oder: trinkend]. Höfer Leb. 236; Platen 4, 280; Da t. wir lustige Kompanie. Sch. 321a; Und treffen uns hier in böhmischen Landen. ebd.; Treff ich dich draußen im Freien, | da mag der blutige Kampf sich erneuen. 491a; Sie t. sich [einander] nie oder es setzt ein Witzgeplänkel. V. Sh. 1, 360 etc., auch (vrsch. d): Jemand trifft es (s. d. 8) gut oder schlecht etc. (vrsch. d), das durch den Zufall oder die Fügung der Dinge ihm zu Theil Werdende, gleichsam als Los auf ihn Fallende ist ein angenehmes oder unangenehmes.
f) in einigen stehnden Verbind.: in dem Glauben, in der Hoffnung, daß man damit das Richtige, Angemeßne trifft, Etwas wirklich werden lassen, ins Werk setzen, veranstalten etc.: Anstalten (s. d. 2), Gegen-, Voranstalten etc.; Vorkehr (s. d.) oder Vorkehrungen; Maßregeln (s. d. 3), Einrichtungen (z. B. Sch. 835b), Bestimmungen, Anordnungen, Einleitungen zu Etwas, eine Auskunft (Sch. 789a) t. etc.; Eine (gute, schlechte) Wahl t.; Reue nach einer getroffenen Wahl. Kant SchE. 72; Eine Auswahl, Auslese (s. d.) t. etc.; Einen Tausch (mit Jemand) t.; Gönne mir .. den Wechsel, den ich [ge]troffen, | daß ich aus meinem Bett in Himmel steigen kann. Mühlpforth Leich. 199 etc.; Ein Übereinkommen, eine Übereinkunft, ein Abkommen (Mommsen 2, 298) t.; Eine gute Heirath, Partie t. Adelung; Jmmer .. hoffte des Mädchens Vater .. den sehnlichen Bund getroffen [seine Tochter in ersehnter Weise verheirathet]. JBMichaelis 32; Einen Vergleich (s. d. 1) t.; auch (nicht eben gw.): „Eine Allianz, ein Bündnis, einen Waffenstillstand und seltner: einen Frieden t.“ Ade- lung.
5) Etwas trifft Einen etc., z. B. (s. 3): Kugeln, Pfeile, Schüsse etc. t. das Ziel, Einen, aber auch hier (vgl. 4a): fehlend etwas Andres als das Ziel, z. B.: Das Eisen führe vom Stiel und träfe („treffe“) seinen Nächsten. 5. Mos. 19, 5 etc.; Der Blitz trifft einen Baum, eine Pers. etc.; Einen trifft Etwas blitzgleich etc.; Einen trifft ein Spott, ein Fluch, ein Übel, auch: eine Schuld, ein Vorwurf etc., das Loos, die Reihe, fällt auf ihn; ferner (s. 4e): Ein Brief, eine Nachricht trifft Einen an einem Ort; Die Trauerbotschaft traf ihn gefasst etc.; Unterwegs traf uns ein Regen; selten (meton.): Ein unterwegs getroffner .. Schauerregen. Knebel 3, 113. Wenige leicht zu mehrende Bsp. genügen: Werden über dich kommen alle diese Segen (Flüche. 15) und dich t. 5. Mos. 28, 2; Wenn sie dann viel Unglück und Angst t. wird. 31, 17; Das ich gefürchtet habe, ist über mich [ge]kommen und, das ich sorgte, hat mich [ge]troffen. Hiob 3, 25; Nun es (s. d. 7, etwa: das Unglück) dich trifft, erschrickst du. 4, 5; Ps. 91, 7; In den großen Nöthen, die uns [ge]troffen haben. 46, 2; Trifft ihn Plage und Schande. Spr. 6, 33 etc.; Da sie loseten, traf es [s. d. 7, das Los] Jonam. Jon. 1, 7 etc.; Dreimal traf erneut der Ruf mein Ohr. Cham. 4, 24; In Vergleich mit allen den schrecklichen Schlägen, welche das Eigenthum .. getroffen haben, ein sehr leidliches Übel. Gentz Rev. 117; [Die Lüge] kehrt, ein losgedrückter Pfeil .. zurück | und trifft den Schützen. G. 13, 57; Deinen Scherz ... Er trifft mich zwar, doch trifft er mich nicht tief. 99; Des Vaters Spott hat tief mich getroffen. 5, 86; Keine Strafe trifft ein hohes Haupt. 35, 271; 270; Die herrliche Wirkung der Säulen traf dich [blitzartig; du fühltest sie]. 31, 5; Dies Alles traf, wie eines Gottes Macht, mein Wesen. Hölderlin H. 2, 86; Wenn .. mich ein solcher Schlag aus blauer Luft getroffen. Platen 2, 116; Drauf starrt’ er .., | daß wir dachten, es hab ihn ’was getroffen [der Schlag gerührt]. Rückert Mak. 1, 95; Glühend trifft mich der Sonne Pfeil. Sch. 75a; Welch eine Rede traf mein Ohr! .. O Schlag | des Donners, der mich trifft! 621a; 300a; Dies Alles traf jetzt blitzschnell meinen Geist. 663a; Es trifft sie wie des Blitzes Schein. Schlegel Gd. 1, 179; Traf dich nie ein Verlangen nach Jemand, welcher entfernt war? V. Th. 10, 8; Meine Strafgewalt trifft nur befleckte Seelen. W. 20, 47 etc., (niedrd. mit Dat. st. Acc.: Trifft solches Übel den Engländern mehr als den Holländern. Mandelslo 19b; Als ihm das Los traf. Olearius 159a etc.).
6) (. 2a) in schwankender Fügung (s. Herrig 15, 60 ff., vgl. beißen, Anm. 1): Eine m oder in häufiger Anakouthie: Einen wohin t., vgl. nam.: [Als er] ihre rechte Brust mit dreigezacktem Geschoß traf. B. 225b = [Als er] ihr | mit dreischneidigem Pfeil an der rechten Seit’ in den Busen | traf. V. Il. 5, 394; Traf hinten rechts ihm ins Gesäß. B. 195b = Traf ihn | in die rechte Backe des Hintern. 221a = Diesen traf .. | rechts hindurch ins Gesäß Meriones. V. Jl. 5, 65; Traf ihm die Brust an der Warze. Od. 22, 82 = Traf ihn .. in die Brust an der Warze. Wiedasch = Traf ihn neben dem Tütle[i]n. Schaidenreißer 92a; Traf ihn gestracks durch die Kehl. 91a = Ihn traf hinzielend Odysseus grad’ in den Kehlschlund. Wiedasch Od. 22, 15 etc., ferner z. B.: Er „traff“ den Philister an seine Stirn. 1. Sam. 17, 49; Jch traf ihn mitten ins Herz. Cham. 3, 186; Er war ins Herz getroffen. Ense Gal. 1, 88; Er schlägt .. und trifft den Kurfürsten auf die Backe. 2, 343 etc.; sprchw.: Jemand mit der Faust ins Auge t., dazu übertr.: Jst auch ein Lied .., dem ihr nicht trefft [mit der Faust das oder ins Auge]? Kl. Od. 2, 74 (s. 73); ferner: Den Nagel (s. d. 6c) auf den Kopf t., vgl. Du hast’s auf den Zweck (s. d., vgl. Pflock) getroffen. Spindler V. 290 etc.
7) mit Angabe der Wirkung, gw. nur: Einen tödtlich oder: zu Tode (Grün Gd. 307; Kapper Vorl. 2, 197) t. etc., sonst nur mundartl., s. dumm 1c.
8) (selten, vgl. 2b) Etwas trifft (vgl. trifft zu, ein, überein), es passt, stimmt mit Dem, wozu man es hält, z. B.: „Bis jetzt redt sie wahr“. Das trifft vollkommen. G. 6, 329, ihre Schildrung stimmt mit der Wirklichkeit überein; Eine Beschreibung, die mit der Geschichte genau trifft. H. R. 7, 341 etc., s. 10a.
9) refl. Etwas trifft sich, macht sich oder tritt ein durch die Fügung der Dinge; der Zufall fügt (s. d. 1c; 2c) es etc. (vgl. 4e Schluß): Das trifft sich gut, günstig; Wie sich’s grade trifft; Es traf sich, daß sie um eben diese Zeit einen Gesandten . . schicken muste. Sch. 804b etc., vgl. (selten): Wenn es sich grade zutrifft, daß er verliebt ist. W.
10) adjekt. Part. Präs.:
a) (s. 1a; 3) = das Ziel t–d, eig. und übertr. (vgl. 8 und schlagen 21a), z. B.: Zeus’ fern-t–dem Sohn. V. Il. 1, 21 = Den fernhin t–den Apoll. B. 142a (= Den Fernhintreffer. 185b); Fern-t–de Pfeile. V. Il. 5, 54 etc.; T–de Pfeile [des Spotts etc.] auf Jugend und Unerfahrenheit loszudrücken. G. 19, 219; Seine Urtheile waren richtig, ohne absprechend; t–d, ohne lieblos zu sein. G. 16, 317; Es fühlte die t–de [die Wahrheit der] Rede das Mädchen. 5, 85; So scharf-t–d zuschlagen. Heine 6, 42 etc.; Daß er die Stimme des tiefern Kenners so t–d auskennt. Engel 4, 79; Seine Zeichnung wurde so t–d (vgl. 4b), daß der Residentin ein paar Unähnlichkeiten lieber gewesen wären. IP. 2, 206; Ein t–des .. Konterfei. Sch. 102a; Diese [zu-]t–de Ähnlichkeit der Gestalt mit Ihrem verstorbnen Freunde. 731a; Mit der t–dsten Wahrheit. W. HB. 2, 42; T–de Gleichnisse, Bemerkungen, Witze etc.
b) zuw., wie gw. be-t–d = worum es sich handelt; in Rede stehnd, z. B.: Die t–de Stelle lautet. JMeyer NBtr. 95; Das Nähere unter dem t–den Suffix im Wörterbuch. Wurm XVII. 11) adjekt. Partic. pass., auch in Zsstzg., s. 4a; b. 12) subst. Infin. nach dem Obigen, z. B.: Jetzt half ihm Nichts .. die Kunst des Fernhin-T–s. B. 220b; Daß kein Fehlen noch Irren ist, sondern eitel T. Luther 5, 227b etc., außerdem als konkretes Hw. mit Mz.:
a) ein Kampf auf einander t–der Heere oder Heeresabtheilungen, Schlacht (s. d. 4 und zusammen-t. 1), eig. und übertr., z. B. gegenübergestellt dem bloßen Scharmützel (s. d.). L. 11, 584; Ein T. liefern, dem Feind anbieten; Als stünde dir ein T. vor. L. Nath. 3, 4; Die ohne T. uns durch ihr Geheul verjagen. Nicolai 1, 169 etc.; auch verallgemeint: Zum T. blasen. W. 7, 171 etc.; Wenn’s zum T. (und zur Noth) kommt. Luther 6, 141a; L. 13, 54 etc., s. klappen 1c. Zsstzg. z. B.: Haupt-T.; Land- und See-T. etc.
b) Linie (s. d. 8b) der Schlachtordnung: Standen schlagfertig in 3 T. Ense B. 3, 174; Wenn die vordern T. geschmissen waren. L. 8, 121; Mommsen 2, 183; 185 etc.; Zsstzg. eig. und übertr.: Das Hinter-T., das Nichts erkennen konnte, feuerte auf das Vorder-T. Archenholz (Mager 2, 291¹¹); B. 223b; Im Vor- und Hinter-T. W. 14, 116; Die Vernunft beim Angriff ins Vorder-T. stellen. 27, 349; Mittel-T. 13) Treffer, s. u. Zsstzg. z. B. Án-:
1) zuw. intr.: an 171 Etwas (berührend) treffen (ähnlich: auf-t.): Als wär’s [das Seil] an was Hartes angetroffen. OLudwig Himm. 193; Lohenstein A. 1, 97 etc.; veralt. bildl.: Das Urtheil hat wohl angetroffen [ans Ziel]. Opitz Arg. 2, 423.
2) tr.:
a) [2e] Jemand (wo) a. 1. Sam. 9, 13; 10, 3; 1. Kön. 11, 29; 2, 9, 21 etc.; Einen bei einer Arbeit (W. 17, 119), schlafend (4, 195) a. etc.; Einen Baum a. Campe Rob. 1, 44; „Traff“ er [der Fischer] im Sack des Garns itzt einen Todten an. Hagedorn 2, 246; Als sie an einen Berg kamen und eine tiefe Höhle „antraffen“. Olearius Ros. 6b; Ein Buch, so ich in Seiner . . Bibliothek angetroffen. 84a etc., auch: So ganz | unheldenmüthig träfe mich der Tod .. nicht an. HKleist Hint. 71 etc.; selten refl.: Ich schwatzte nun ins Gelag hinein und traf mich unvermuthet an, daß ich ihr von dem Löwen .. erzählte. Thümmel 2, 170, s. be-t. 1.
b) veralt. st. des Grundw.: schlagend, werfend treffen. Logau 1, 8, 60; Teuerdank 34b; 172b etc.; ugw.: Seinen Beruf nicht a. [verfehlen]. Tieck Sternb. 2, 117.
c) Etwas trifft ein Obj. an = betrifft (s. d.) es, s. Zarncke Br. 296b; Luther 4, 60a; 283a; 409a etc.; Fleming (Wackern. 2, 361²¹) etc., auch: Etwas trifft viel, wenig, so und so viel an etc.
Āūf-:
1) intr.: s. an-t. 1.
2) tr.: [2e] Einen a., außerm Bett treffen etc., s. aufsein. Be-:
1) Jemand betrifft Einen, trifft ihn so, daß er ihn greifen, packen kann (s. betreten 5c): Betraf die Policeiwache eine Gruppe junger Russen, welche etc. Ense D. 6, 174; Ich hab ihn selber betroffen | über der That. G. 5, 269; 11, 153; Hagedorn 2, 106; Herrig 17, 100; Platen 4, 294 etc.; Sich b. lassen. Tieck GsN. 2, 203 etc.; Sich selbst b. [ertappen über Etwas]. Göckingk Nic. 101, vgl. an-t. 2a.
2) (s. 1) Etwas Übles (vgl. 3d) betrifft Einen (versch. 4), trifft ihn ergreifend, packend; befällt ihn: Daß ihn das ähnl. Schicksal | . . b. kann. G. 5, 6; Nicht einen Jeden betrifft es [das schlimme Schicksal etc.], anzufangen von vorn. 20; Betraf ihn [wohl nur Druckf.: ih m] das Elend. Olearius Ros. 81b; Platen 4, 248; Nie müsse dich b. Wittwenschaft. Rückert BE. 193; Unglücklicherweise betraf ihn diese Verlegenheit. Sch. 894a; Von keiner Furcht, von keinem Schmerz betroffen. W. 20, 217 etc. (s. 3); tadelhaft: Das mich betroffene Unglück. Klencke Parn. 1, 305 etc.; Von dem Unglück mitbetroffen werden etc.
3) (vgl. 1; 2) adjekt. Partic. pass.: durch einen plötzl. Eindruck verwirrt und augenblicklich außer Fassung gebracht (vgl. bestürzen 4; betreten; konsterniert etc.):
a) Abdallah lauscht betroffen, ihn blendet des Goldes Glanz. Cham. 3, 312; G. 5, 69; 15, 28; 22, 156; Sah ich betroffen, mein Hoffen | .. übertroffen. Rückert Mak. 1, 121; V. 3, 155; Darüber betroffen. W. 5, 126; Vor Freude ganz betroffen. 20, 335; 313 etc.; Der hochbetroffen steht, bewegungslos, | mit weit geöffnet starrem Blick das Wunder | anstaunend. Sch. 417b.
b) (s. a) zuw.: der Gemüthsstimmung eines Betroffenen entsprechend: Ein betroffnes Aussehn; Eine betroffne Miene; Mit einer betroffnen Röthe sahn sie etc. JB Michaelis 104 etc. Dazu:
c) Die Betroffenheit über dieses Ereignis machte sie erstarrn. HHerz 74; DMus. 1, 2, 657; Rückert Mak. 2, 11; W. 6, 228; Ohne die geringste Betroffenheit in seinem Gesicht zu zeigen. 16, 162 etc.
d) selten (vgl. bestürzen 4b) B. = betroffen machen: Meyern Dyanas. 2, 157.
4) Etwas betrifft ein Obj. (an), geht dies an, steht in Beziehung dazu, z. B.:
a) Was Das und Das oder: Den und Den betrifft etc. [soweit es sich um das Genannte handelt, in Betreff desselben]. Cham. 3, 238; G. 11, 179; 15, 9; 29, 276; Sch. 109a; 720b etc., vgl.: Was das Regiment der Frauen | anbetrifft. H. Cid. 13; Sch. 834b etc.; Soviel es dem (ugw. st. den) Text betrifft. Luther 5, 141a etc.; In Sachen, welche die Religion b. und den Frieden belangen. SW. 64, 272; 1. Mos. 41; Hes. 12, 10; Den Anfang des mich b–den Artikels. G. 32, 375; Händel . ., daran Kaiserl. Maj. .. viel gelegen ist, daß es Königreich, Fürstenthum etc. .. betrifft [sich darum handelt]. 9, 66 etc.; Was leset ihr? .. „Worte“. Doch an-b–d? [sc. was]. Schlegel Haml. 2, 2 etc.; Ist’s was, ihr Herrn, das uns mitbetrifft? Sch. 326b etc.
b) absolutes Partic.: B–d nun .. den Orden Aaron’s, der ist etc. Fischart B. 80 u. v., so auch: An-b–d.
c) B–d als attrib. Ew.: Das, worum es sich handelt; in Rede stehnd etc. Höfer Hon. 327; Raumer Päd. 3, 1, 48; Spielhagen Pr. 8, 33; Hoh. 3, 196 etc.
Eīn-:
1) intr. (sein): der Absicht gemäß, an dem best. Ort zur best. Zeit anlangen: B. 142¹*; Durch das [dem Feind] unerwartete E. des Erzherzogs Johann in der rechten Flanke. Ense D. 2, 210; Zufälligerweise an demselben Tage .. traf ein Brief .. ein ... Ein solches Zusammen-T. G. 22, 173; 21, 138; Sie schrieb mir, der [erwartete] Verlobte sei eingetroffen. Höfer Hon. 131 etc.
2) (s. 1; 3) Etwas trifft ein, kommt wirklich so, wie man es vorher gedacht, gesagt, gewünscht, gefürchtet etc., geht in Erfüllung: Bei dir .. trifft recht das Sprichwort ein (s. 3) etc. Günther 459; Alles trifft mir ein [so wie ich es wünsche]. Cham. 3, 200 etc.; gw. (s. 1) nach Campe allein mit sein, z. B.: Auch der Wunsch ist eingetroffen. Cham. 3, 207; Sah ich .. mein Hoffen | nicht eingetroffen, sondern übertroffen. Rückert Mak. 1, 121; Meine Ahnung ist nur zu sehr eingetroffen. W. 21, 177 u. v., doch auch nicht selten (s. 3) mit haben, wie bei Adelung, z. B.: Diese Scherzprophezeiung hat so wenig eingetroffen. Canitz 357; Wie hat der Ausgang eingetroffen! (s. 3). Gryphius Fr. 400; Es hat Alles eingetroffen. Iffland 9, 2, 92; Hat meine traurige Ahnung eingetroffen? Mendelssohn Ph. 1, 7; Sch. G. 4, 3; Seume Sp. 164 etc.
3) [8]veraltend: Mit Etwas e., überein-, zusammen-t.; Diesem gemäß, damit in Übereinstimmung sein, auch bloß: E. (s. zu-t. 1), wo dann 2 ganz nahe daran grenzt (s. 2: Günther; Gryphius), in der Regel mit haben, z. B.: Die Rechnung trifft genau ein [zu], mit der Wahrheit. Adelung; So trifft das Vermögen nicht mit meinem Willen ein. ChrGryphius PoetWäld. 1, 372; Wie oft hat es [= wie selten hat das Glück] mit deinem Hoffen,| wie oft mit meinem eingetroffen? L. 1, 82 etc.; auch: Genaue Eintreffung der wichtigsten Sätze mit andern. Kant 4, 224. Entgêgen-: intr. (sein): entgegenkommend Einen treffen (selten): Welche Botschaft eben mir entgegentraf. Solger Soph. 1, 136. Fêhl- intr. (haben): statt zu treffen, fehlen; nicht treffen: Wenn er [der Wählende] fehltrifft. Schlegel Kaufm. 3, 2; Traf man fehl und berührte den Schild. V. Sh. 3, 601 etc. Fǖr-: s. vor-t. Hêr-: eig.; seltner: Hier trifft nun Ihre Bemerkung hin [= zu]. H. (Dünzer H. 1, 333). Mít-: z. B.: Indem man auf diese Halbschelme schlägt, hat man den Vortheil, die hinter ihnen stehenden Ganzschelme (die wortbrüchigen Regierungen) mit-zu-t. Ense T. 6, 421. Über-, tr.:
1) das Obj. nicht bloß erreichen, sondern darüber hinausragen (vgl. vor-t.): Eine Pers. übertrifft eine andre in einer Leistung, einem Fach etc.; Eine Pers. oder Sache übertrifft eine andre an einer sie auszeichnenden Eigenschaft vgl. ugw.: mit (3. Macc. 5, 16; Stumpf311b), nach (1. Kor. 15, 41) Etwas —; Erübertrifft mich im mündlichen Vortrag an Geläufigkeit, aber ich ihn im schriftl. an Eleganz etc.; Du übertriffst sie Alle. Spr. 31, 29; Pred. 2, 13 etc.; Hat fast gleiche Länge oder übertrifft ihn noch um ein Geringes. Burmeister Fr. 2, 117; G. 22, 186; Ein Irrgarten von Felsblöcken . ., der an Größe und Rauheit noch die berühmten von Goldau bei Weitem übertrifft. Kohl A. 2, 215; Daß er .. den erworbnen Ruhm weit übertroffen. Körner 131b; Sah ich .. mein Hoffen | nicht eingetroffen, sondern übertroffen. Rückert Mak. 1, 121; Um das Muster zu erreichen, wo nicht gar zu übertreffen. Sch. 991a; Eine malerische Landschaft, die sich mit jeder Krümmung des Flusses an Reichthum und Schönheit zu ü. schien. 718b etc.; Unübertroffen. Guhrauer Less. 2, 58; Mommsen 1, 327; Unübertroffen an vornehmer Eleganz etc. . ., aber auch un- übertroffen in wüster Wirthschaft etc. 3, 334; Schmarda 1, 169 etc.; Nicht den ersten römischen Georgiker allein, auch den Übertreffer der griechischen in sich zu verheißen. V. Ländl. 4, 521.
2) (schwzr.) bevortheilen. Stalder, vgl. (ugw.): Jmmer wurde sein Hoffen | vom ungefälligen Erfolg so widrig übertroffen. W. 15, 36, nicht (dem Sprachgebrauch gemäß): der Erfolg ging weit über sein Hoffen hinaus, ließ dies weit hinter sich sondern: er war ein ganz entgegengesetzter. Überēīn-: zusammen-t–d übereinstimmen: Wenn man in den Hauptsachen mit einander übereintrifft. G. 30, 321; 3, 293; Eduard stimmte gern bei, weil es mit seinen Ansichten über- eintraf. 15, 110; W. 3, 176 etc. Vōr-:
1) (veralt.) über-t., z. B. Wann oft ein ungestalte Pers. | fürtrifft die schönen mit Weisheit. HSachs G. 1, 233 etc. oder mit Dat.: Dieweil durch solche Weis | .. die Züricher haben vorgetroffen | Vielen. Fischart GlSchiff 60; Des Mannes Rath als kräftiger .. trifft dem weiblichen vor. Ehz. 13 etc., auch absolut: sich auszeichnen etc.: Die in mancherlei Künsten „fürtroffen“ haben. Eppendorf 24; Nachdem ein jeder Edle in ritterl. Thaten „fürtraff“, hat er bei dem König den nähern Sitz. Stumpf 59b etc., s. vortrefflich. 2) Das V., s. [12b]. Zū-:
1) [8] Etwas trifft zu, stimmt übereintreffend mit Dem, womit es stimmen soll: Was in den meisten Fällen zutrifft, kann als Regel gelten; ein Gesetz muß für alle Fälle z.; Etwas trifft genau, ziemlich genau, nicht recht zu; Mit eurem Almanach, der bei einem Bauernschuh [s. d.] zutrifft. Garzoni 134b; Wohl trifft es zu [stimmt zu der geschilderten Lage], daß diese Schreckgestalt | in Waffen unsre Macht besucht. Schlegel Haml. 1, 1; Einige individuelle Umstände ausgenommen, traf Alles so schön zu. W. 33, 64 etc., auch [10]: Sehr z–de Bemerkungen etc., auf das Vorliegende genau passend etc.
2) [9]. Zurück-: (selten) zurückprallend treffen etc.: Suchte nur, seiner Gegnerin mit einem z–den Vorwurf beizukommen. König Kl. 1, 32. Zusámmen-: auf einander treffend zusammenkommen, z. B.:
1) von feindl. Zusammenstoß kämpfender Heere (Sch. 557a), Pers. beim Turnier (W. 11, 113; 20, 23) etc., s. [12a].
2) von Vereinigung, z. B.:
a) örtlich: Z. Personen an einem Ort; Eisenbahnen in einem Knotenpunkt etc.; Wenn er sich von dem Wege entfernt ..; wenn wir wieder z. G. 29, 386; Sobald ich .. mit mir selbst wieder in meinem Wagen zusammentraf [vgl.: wieder zu mir kam]. Thümmel 2, 186; Sobald sein Auge mit dem ihrigen | zusammentrifft. W. 11, 127; auch refl.: Freunde, mit denen man sich in der Jugend zusammentrifft. HB. 1, 178 etc., subst. Infin.: Ense D. 5, 374; Ein ungefähres Z. einzuleiten. G. 21, 206 etc. (s. d).
b) in dieselbe Zeit fallen, s. [2b] Schluß; Daß, wenn 2 Dinge zusammenträfen, man deswegen noch nicht auf ihren Zusammenhang schließen könne. G. 19, 310; Sch. 991b etc.; subst. Infin. G. 22, 173 (s. ein-t. 1) etc., s. d.
c) = übereinstimmen, passen: Daß die Berufung des Hauptmanns nicht so ganz mit unsern Vorsätzen zusammentrifft. 15, 8; 22, 49; 39, 234; 16, 59; Sch. 1111b etc., auch (vgl. a): Der große Punkt, worin wir .. Alle z. W. 10, 92.
d) (s. a; b) in Bezug auf ein aus dem Zusammenwirken des Vereinigten hervorgehndes Ergebnis: Vieles traf zusammen, | das ich zu unserm Vortheil nutzen konnte. G. 13, 116; Das Resultat vieler glücklich z–der Umstände. 32, 83; 26, 254 etc., auch subst. Inf.: Verstandesblitze, die aus einem solchen Z. hervorstrahlen. 22, 81; Weil die Gestirne durch ihr Z. solche Übel bewirken. 28, 266 (s. Konstellation); Es ist ein seltsames Z., daß etc. Mommsen 3, 280. II.
Tréff~en, n., –s; uv.:
s. I 12.
~er, m., –s; uv.:
1) Jemand, der und insofern er gut trifft, z. B.:
a) von Schützen: Ich ein großer T., schoß | auf ihn die Müllerbüchse los. Gleim 3, 395; Der T. (V. Od. 8, 323, Fern-T. (Jl. 7, 34), Fernhin-T. (B. 185b), Apoll.
b) von Porträtisten. Matthisson E. 1, 92; 162; Sturz 2, 12 etc.
2) im Ggstz zu Fehler (s. d. 1 und Niete 2; Null 2g, auch für die Belege), zunächst ein treffender Schuß in die Scheibe, ins Schwarze (womit man sich einen Gewinnst erschießt etc., und danach verallgemeint):
a) Ging auf eine Schießstätte, um .. die zur Anmeldung erforderlichen T. [Treffschüsse] aufweisen zu können. Auerbach V. (61) 35; Jeder neue Schuß ein T. Gartenl. 12, 295b.
b) Der einfache T. [das Treffende] dieser Erwidrung. Ab. 8; D. 4, 244; Die verworfene Les- art behielt, T. gegen T. und Fehler gegen Fehler erwogen, den Vorzug. B. 361a; Rahel 2, 413 etc.
c) Gewinnstlos, eig. und übertr., sehr häufig: Ob Ihr Los unter den T–n oder Fehlern stehen würde. Gellert 3, 289; Wer aus Fortuna’s Lottorädchen | den T. seines Werthes zog. Langbein L. 157; Die wenigen armseligen T. verschwinden unter den zahllosen Nieten. Sch. 701b; 91a; 125a etc.; Das ist ja ein Haupt-T. [großes Glück], daß etc. Laube DW. 5, 154.
3) Einen T. haben:
a) (s. 1c) Glück, z. B.: Der Doktor hat doch einen erschrecklichen T. Wer hätte sich’s träumen lassen, daß es ihm glücken werde. Bahrdt 3, 375; Gartenl. 10, 431a; Spielhagen Hoh. 1, 40 etc.
b) (s. 1a, b) z. B.: rathend, porträtierend etc. das Richtige treffen.
~lich, a.:
1) durch seine Beschaffenheit lobende Anerkennung verdienend, ausgezeichnet, vorzüglich etc. 2. Sam. 19, 32 etc.; T. hast du gehandelt. G. 5, 3; Alsdann forderst du .. die Erklärung zurück. .. „Jch habe sie schon“ . . T.! t.! 9, 291; Daß Alles auf das T–ste gerieth. 15, 87; Eine t–e Hausmutter. 19, 209; Gewaltig, t–e (s. 2) Mirakel. Luther 8, 261a; Der Witz kommt mir t. treffend vor. Platen 6, 263 etc., auch iron.: Zach. 11, 13; O t.! deine Kinder also sind | der Preis für eine Buhlerin! Sch. 229a etc. 2) überh. zur Bez. eines hohen Grads, bei Alteren, selbst noch bei L., z. B.: Sie prügeln ihre Männer wacker durch und lassen sie t. zerzauset stehen. 4, 396; Würden den Kopf t. geschüttelt haben. 7, 448; Einen t–en Wirrwarr. 8, 94 etc.; Ein t. böser Brief. Luther 6, 6a; 254b etc.; Moscherosch Gs. 2, 661; Ryff Sp. 7b; 282b; Th. 324 etc. (s. Anm.). 3) zu 1: T–keit:
a) (ohne Mz.) das T.-Sein: Jhre [der Bildwerke] T. G. 27, 170 etc.
b) etwas T–es, z. B.: Das nachfolgende Geschlecht hat sich seine Schwächen zu Nutzen gemacht, nicht seine T–keiten. Devrient 3, 309; G. 29, 372; Rückert Mak. 1, 152 etc.; zuw. auch: T–keiten = t–e Männer, z. B. Ense D. 6, 409; Vischer Ásth. 2, 245 etc. Zsstzg., z.B.: Für-: veraltend st. vor-t. (s. d.), doch z. B. noch: G. 4, 56; Der sich hoch f. preist. 6, 246; Das Schöne, das F–e. 13, 165; F–e Gaben. 16, 301; 18, 139; 21, 228; 24, 203; Sch. 363a etc.
Über-:
1) mehr als in hohem Grade trefflich, Andres übertreffend (s. d.), z. B.:
a) [1] U.! un-ü.! (s. 2). Rückert Mak. 2, 186; In Wahrheit ü. Schaidenreißer 33b; Dem ruhwürdigen, „übertreffenlichem“ Kriegsfürsten. 9b; Jst doch diese Gnade so ü. (s. b). Luther 1, 488a.
b) [2] Wie einem leidenden Menschen Zeit lang ist, vielmehr ü. ist sie lang, da die Gebeine leiden. 23b; Haltaus 1825 etc.
2) s. übertreffbar. Vor-: vor Andrem oder in hohem Grad trefslich, ihm vortreffend (s. d. und für-t.): Ein edles, v–es [,für-t–es“. 35, 14] Weib. G. 9, 14; Sein V–stes ist wahrlich nicht das Wenige, worin er sie [die Antiken] nachgeahmt. Heinse A. 2, 22; Darin halten der Herr Baron und die Bauern ganz vor-t. zusammen. Lewald W. 2, 391 [s. 2] etc.; Edel und hoch-v. V. Th. 7, 100 etc.; Die höchste Staffel der V–keit [3a]. Kosegarten Rh. 1, 106; Sch. 1003a etc.; V–keiten [3b]. Heine 6, 269; Kriegk 2, 290; Mendelssohn Ph. 1, 30; W. 27, 51 etc. Wúnder-: wunderbar trefflich. Prutz W. 75 etc.
Anm. Treffen, ahd. trëfan, mhd. trëfken; zuw. Imper.: treffe! Heine Lied. 32; Rom. 280 etc.; dagegen veralt. Präs.: Ich triff. Brant N. Prot. v. 12 etc.; Impf.: tro ffen (s. o.), auch: Als ihn etliche .. auf der Gassen antro ffen. Zinkgräf 1, 216 etc.; Partic. (ohne ge): troffen (s. o.). Zum Part. Präs. trefflich, noch im ältern Nhd.: Treffentliche Anschläge. Berlichingen 181; Luther 8, 250b; Stumpf 391a etc.; In ihren träffenlichen [großen] Nöthen. 548b; Treffenlich [sehr] feist. 607b etc.; Des treffenlichen Martin Luthers. Zwingli 3, 2; 2, 1 etc.