Faksimile 0532 | Seite 1354
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trapp Trappe Trappel trappeln trappen Trapper Trapperich Trappi Trappist trappsen
Trápp: 1) interj., zur Bez. schallender, trampender (s. d.) Tritte:
Außen, horch! ging’s „trap, trap, trap!“ | als wie von Rosses Hufen. B. 14a; Gutzkow Königsl. 41; Weiße Kom. Op. 3, 39 etc., s. 2a; trappe(l)n etc.; ferner: Tripp, T., Trull, Ausruf, womit in einem der Mühle (s. d. 2) ähnl. Kinderspiel, wer drei Striche oder drei Nullen in einer Reihe hat, diesen seinen Sieg verkündet, und daher: Name des Spiels selbst. 2) m., –(e)s; –e:
a) (s. 1) ein der Interj. entsprechend schallender Tritt, Schritt (vgl. Trab): Nun halt’ an mit Tritt und Trott, | Tripp und T.! B. 303b (vgl.: Trippelt, trappelt Tritt und Trott. a); Während man Alles in gleichem T–e [Schritt, Schlendrian] gehen ließ. Gotthelf G. 36; Hunde-T. oder Trab (s. d.) etc.
b) Miner.: Grünstein .. Seit langer Zeit nennt es der Schwede T., was soviel heißt als Treppe (s. d.) und sich auf das treppenförmige abgestufte Ansehen seiner Felsen bezieht. Oken 1, 833; G. 40, 226 etc.
c) Traubenkamm (s. d. und I Droll, Anm.) Adelung; Schm., ahd. drappo, Oraff 5, 251, auch: Trappe Mz.: T–en (s. I Rappen). 3) n., –(e)s; 0: in Zsstzg.: Ge-: wiederholtes oder daurendes Trappen, vgl. Getrappel.
~e: 1) m., –n; –n:
(s. I Droll, Anm. und Benecke 3, 84a):
a) s. Trapp 2c.
b) derbplumpe, bäurische Pers. (vgl. vrkl.: Das Träppelein, Blödsinniger. Schm.), nam. oft: Acker-T. Keller Fastn. 91, 20; 192, 19; 344, 16 etc.; Uhland V. 429 etc., s. c., vgl. Trapp 1.
c) (s. b) Name großer, plumper Vögel, bes. Otis torda, T., Acker-T., z. B.: Der T. gehört zur hohen Jagd. Döbel 1, 46; Der dämische T. Musäus M. 3, 49; Der gemeine T. Oken 7, 638; Der Kragen-T., O. houbara. 640; Der Zwerg-T., O. tetrax. ebd. = Triel-T., Griel-T. Nemnich etc.; häufig fem., z. B.: Die große T. Tschudi Th. 75 etc. 2) f.; –n:
a) s. 1c.
b) der Tritt, die Fußspur. Adelung.
c) (vralt.) Falle, s. Frisch, vgl. ertrappen; Trapper 2; Graff 5, 480; Diez 852.
d) s. Treppe.
~el: 1) f.; –n:
Papierm.: Bretter, worin die Schnüre etc. des Trockenbodens befestigt sind. 2) n., –s; 0: in Zsstzg.: Ge-: andauerndes, wiederholtes Trappeln: Ein G. von Pferden. Arnim 15; Ein tolles Gezapvel und G. und Gehops. Auerbach Gv. 420; Was kommt ein G. die Trepp’ herauf? G. 7, 207; Im Getümmel, im G. | flohn die Mauren. H. Cid 189 (s. Getrampel) etc.; Pferde- G. Frese Bd. 195; Gutzkow R. 1, 269; 2, 271; Lewald Ferd. 1, 344 etc.
~eln, intr. (s. Anm. zu flattern etc.):
mit kleinern, leichtern Schritten trappen (s. d. und Trapp 2a): Die vier Beine trappelten immer vorwärts. Brentano Fr. 1, 125; Horch, was trappelt? Göckingk Lied. 37; Wie sie hüpfen, laufen, t.! G. 2, 70; 34, 215; Das Trippeln und T. Gotthelf U. 2, 113; 152; Grabbe Hann. 71; Dies Trampen und T. Kohl A. 1, 154; Musäus M. 1, 4; 2, 115; Wackern. 4, 1137²² etc.; auch mit Uml. (vgl. trippeln): Daß er nun auf die eine Seite, bald auf eine andre Seite des Altars träppelt. Fischart B. 173a; Gotthelf U. 2, 151 etc. Zsstzg. z. B.: So trappelte ich schnell ab. Klinger Gris. 88 etc.; Wie sie die Rosse an-t. hörte. Musäus M. 1, 79; Wie mein Barönchen angetrappelt kam. PAWolff 1, 213; Das Pfuhlen und Antreppeln [der Reben]. Maje 1, 439 etc.; Einen be-t., attrappieren (s. d. und ertrappen), z. B. Gisander Fels. 3, 395; 400 etc.; Er trappelte so vor sich hin. Spindler V. 1, 83; Er träppelte hin und her. Auerbach D. 4, 49; Eine Kolonne Marseiller .. trappelten heran. G. 25, 252; Jch trappelte stampfend herum. 5, 81; Willkomm Bank. 1, 112; Herumträppeln. Auerbach Ed. 205; Barf. 242 etc.; Wie das wüthende Heer kam mir nun der dicke Haufe nach- getrappelt. ETAHoffmann Ausgw. 7, 160; Nachträppeln. Gotthelf G. 105 etc.; Trappelte .. vorüber. Kohl A. 1, 153; Wie sie über die Brücke wegtrappelten. Heine 6, 213; Preußische Schaaren allzumal | zertrappelten uns Berg und Thal. G. 6, 46 etc.
~en, intr. (s. flattern, Anm.) und zuw. tr.:
in einer der Interj. trapp (s. d.) entsprechenden Weise treten, wobei (ineinandergreifend) bald der Schall, bald das Derbe, Plumpe, Ungeschickte, Langsame, Schwerfällige etc. des Tritts hervorgehoben wird, vgl. trampe(l)n, trappsen etc., z. B.: Hat mit den Füßen auf Kaiser Friedrichen Nacken getrappet und getreten. Fischart B. 172b; Trippeln und t. Gartenl. 10, 123a; Kömmt t–d .. herauf. Nicolai 6, 122; Dieses rasende Tippen und T. Simplicissimus 1, 108; Die halb schreitend, halb t–d ihrem Führer folgten. Sealsfield Leg. 1, 3; Höre, was trappt da? V. 164 etc. und bes. oft bei Gotthelf mit versch. Nüancen: Marschierten in halbmilitärischer Ordnung .. und hinterdrein trappten die Alten. U. 1, 51; 65; Daß man ganz anders auf die Erde trappe [auftrete], wenn man ein Besitzer ist, als wenn man ein Habenichts ist. 87; 299; Meinst, ich wisse nicht am T. deiner Füße, wie das Herz dir schlägt? 2, 27; 289; Das ist doch ein langsamer Trappi. . . Wenn Unsereins so t. [schlendern, trödeln] wollte, wo kämen wir hin? Sch. 53; 177; 287; Den muß man nicht t. [treten, ihm zu nah treten etc.]; man weiß nie, was es Einem giebt und Der könnte es Einem verflucht eintreiben. 221; Er trappte nicht in die gelegte Schlinge. G. 164, ging nicht ungeschickt und blind hinein, ließ sich nicht fangen etc.; Dem Teufel selbst bist du auf den Stiel getrappet. 307, du bist auf deinem Wege auf ihn gestoßen etc. Zsstzg. z. B.: Áb-:
1) intr. (sein): fort-, weg-t.: Ganz sachte a. AWall Bill. 245 etc.
2) tr.:
a) Den Schnee von den Füßen a. Auerbach J. 109; 148, durch Trappen entfernen, abtreten (s. d.).
b) (schwzr.) Eine Falle (s. d. 6) a. Gotthelf Sch. 7; 26; 275; U. 2, 134 etc., in die Falle hinein-t., -tappen etc. trappend an-, herbeikommen. 241 etc. trappend auftreten. (mundartl., vralt.): s. er-t.: 1) ertappen. Brem. W. 2) mit Uml.: mit Koth besudeln. Fischart Garg. 37b; 41a; 151a; 241b etc., vgl. Benecke 3, 85a. Er-, tr.: s. be-t.: 1) attrappieren. Stalder. 2) er-, zertreten (s. zer-t.), z. B. mit Uml.: Ertreppen. Franck Chr. 198a. Fórt-. Hêr- etc.: Wer, der so rasch hertrappt durch stille Nacht? V. Sh. 2, 114; Die Kuh, die unruhig hin- und hertrappete. Gotthelf U. 1, 20; Trappete ins Dorf herab, Salz zu holen. Sch. 214; Trappete auch die Krämerin herbei. G. 184; Blindlings will ich nicht hinein-t. [in die Falle etc.]. 190; Er trappete herum, als ob er ein Wurmpulver im Leibe hätte. U. 2, 100; 1, 89 etc. Einem n., trappend nachgehn. 298; G. 13; 15; Gutzkow R. 9, 397 etc. Zu weit ü. [vgl. übergreifen]. Gotthelf Sch. 381. Die Zeit v., mit Trappen (Hin- und Herlaufen etc.) verbringen. G. 32. Zer-, tr.: trappend zertreten, auch: Alles ward verheert, verwüstet, zertreppt. Franck Chr. 496a; 198a, s. er-t. Zū-: Dem Wirthshaus z. Gotthelf Sch. 3; Da trappet Einer auf ihn zu. 98 etc.
An-: Āūf-: Be-: Nāch-: Über-: Ver-:
~er, m., –s; uv.:
1) Jemand, der trappt. *2) (engl.), nordamerik. Pelzjäger (eig. Fallen-Steller, s. Trappe 2c). Sealsfield TrR. 1, 187 etc.; Mz. auch: T–s. Daniel Geogr. 144 etc.
~erich, m., –(e)s; –e:
Bergb.: Trag-, Tretwerk (s. d.).
~i, m., –s; –s:
(schwzr., s. trappen): Einer, der nur langsam aus der Stelle kommt. Gotthelf Sch. 53; U. 2, 269 etc., auch von solchem Pferd. 313 etc.
*~ist, m., –en; –en:
ein Mönch aus einem sehr strengen Orden, benannt nach der Abtei La Trappe (die Fallthür), s. Ein Münch in der Trappe. Haller (Wackern. 3, 29¹⁶) etc.: Ein Karthäuser und T–e. Möricke Moz. 80 etc.
~sen, intr.:
starkschallend trappen (s. d.): Der Leisetreter fängt an zu t. Ense T. 5, 126.