tragen
Um-Tragen
Trāgen, trug, trüge; getragen; trägst, trägt; Trag(e)-, tr. (1—2), ferner (3) intr. (haben) und (4) refl.: Um-: Dreimal dann umtrug er mit Reinigungsfluth die Genossen. V., Umging sie die Fluth tragend. — II. Úm-:
1) Pers. oder Thiere t. Etwas:
a) eig. und zunächst, insofern es sich um Fortschaffung eines Obj. handelt, das auf — oder umschlossen von — einem Theil des Körpers ruht und dort seinen Halt hat: Eine Last etc. t., auf dem Rücken, huckeback, auf der Schulter, auf dem Kopf, in der Hand t. etc.; Etwas wohin t., aus der Stube in die Kammer, nach Hause, heim t. etc.; Jemand trägt einen Andern, das Pferd den Reiter auf dem Rücken über die Brücke, durchs Wasser etc.; Einen in einer Sänfte t.; Etwas in einem Ränzel, in einem Sack, in der Tasche t. etc.; Trage es in deinen Armen, wie eine Amme ein Kind trägt, in das Land etc. 4. 11, 12; Da trug er in die Kammer das Licht in seiner Hand. N. 947 etc.; Stecke die Stangen in die Rinken an der Lade Seiten, daß man sie dabei trage. 2. 25, 14 = die Lade damit zu t. gw.: daran; Bei den Haaren sie es [das abgeschlagne Haupt] trug | vor den Held. N. 2306 etc.; Den Boten reiche Gabe man da zur Stelle trug. 165; Daß er die Tarnkappe zum Schiffe wieder trug. 442; 252; Was man schwarz auf weiß besitzt, | kann man getrost nach Hause t. 11, 79 etc.; Die Bienen t. Honig, die Höschen 1, 258) in die Zellen; Holz (s. d. 1) zum Feuer t. (oder zu-t. 8, 4), eig. und übertr. etc.; sprchw.: Alles Andre thäten sie hudeln und schänden, | den Soldaten trugen sie auf den Händen (s. d. 6c). 328b; 204b etc.; Liefre ich euch Bertha nicht, so lasst mich Hunde (s. d. 1c) t. bis nach Enkenbach. Hohn. 100 etc.; auch bildl. und verallgemeint: a) Daß man Eins auf der Zungen trag | weiter etc. N. 7, 17, afterredend (vgl. an-t. 5; aus-t. 2; ein-t. 1f; hin- und wieder-t.; nach-t. 2; herumt.). — 8) Mein Leid in seine warme Brust zu t. Gd. 1, 23 (vgl. ausschütten etc.). — γ) Etwas in ein Buch, einen Posten in die Rechnung, Jemandes Namen in oder auf die Liste t., ein-t. (s. d.), das Obj. dem Genannten einverleibend. — c) Etwas davon-t. (s. Zsstzg.) etc. Ferner, indem der Begriff des Von-der- Stelle-Schaffens zurücktritt, z. B.:
b) (vgl. 2b) Jch unglücksel’ger Atlas! eine Welt, | die ganze Welt der Schmerzen muß ich t. Lied. 202 etc., ferner z. B.: [Die Schauspieler] waren einander nicht gleich, aber sie hielten und trugen sich wechselsweise [= einander]. 16, 301; Doch blieben wir immer gute Gesellen, wir trugen einander vor wie nach. 21, 247, dienten einander als Stütze und Halt, halfen einander etc. —
c) von der Frucht im Mutterleib, z. B.: 1. 31, 8; 144, 13; So ein Thier ein Hirschkalb trägt. 1, 17a; Weil die Frau, die den Menschen trug, sich an einem großen Orden .. versah. M. 1, 351; 8, 52b; Der ich stets das Jdeal der Treue, | wie Frauen Kinder unterm Herzen (s. d. 9k) trug. 3, 205 (s. g); Verflucht der Schoß, der mich | getragen! 512a; Im Schoße das Knäblein, | welches die Schwangere trägt. Il. 6, 58 etc., auch: Die Kinder . ., die ihr dem König .. getragen [geboren]. Gudr. 1253; 22 etc.; ohne Obj.: Das Weiblein des Bären trägt nicht länger denn 30 Tag. 607b; im Partic.: Das Thier geht 40 Wochen hochbeschlagen, t–d oder tragbar (s. d. 2). 1, 4b; 16b; Einer t–den fruchtbaren Sau. B. 45a etc. —
d) von Pers.: Etwas t., das an den Leib sich anschließt und (mehr oder minder) an, auf, zu demselben gehört, aber doch, als ein nicht wesentlicher Theil auch entfernt oder anders gestaltet werden kann: Röcke, Jacken, Kaftans etc., einen Panzer, Küraß, ein Koller etc., weiße Kleider, Spencer, Krinolinen etc.; feine, grobe Wäsche etc.; wollne, baumwollne Strümpfe etc.; Schuhe, Stiefel etc.; Hüte, Mützen, Helme, Hauben etc.; einen Kranz, eine Krone; Locken, einen Puffscheitel etc., eine Haartour, Perücke, sein eignes Haar, das Haar gescheitelt, gelockt, getollt etc.; einen Bart, Schnurrbart etc.; eine Brille; Ringe, Ohrringe, Armbänder, Spangen, Tuchnadeln, Juwelen oder Blumen im Haar, Federn auf dem Hut, einen Federbusch etc.; einen Orden; Epaulettes etc.; ein Zepter etc.; Waffen, den Degen an der Seite, die Flinte, Büchse auf der Schulter etc.; ein Bruchband t. etc.; sprchw.: Den Mantel (s. d. 1c) auf beiden Schultern t. etc.; Die Jäger t. gw. grüne Kleider oder Grün oder (s. 4d8) sich gw. grün; Sie trägt gw. Weiß, aber jetzt trägt sie Trauerkleider; Die Pfaffen t. lange weite Röcke an, runde Zirkelbarett auf, t. auch Kappenzipfel etc. 3, 321), ähnl. (s. haben I 4) als ver- altende Zsstzg.: Ohrringe ein-, ein Tuch über-, einen Mantel um-t., eine Nachtjacke unter-t. etc.; Ein Weib soll nicht Mannsgeräthe t. 5. 22, 5; Des Schlafrocks, den er so stattlich trug. 5, 37; S. Peter habe eine Platte getragen. 1, 376b; Er trug unterm Panzer ein Hemd. Gudr. 864; Doch sollt er Krone t. [herrschen] ob edeln Fürsten. 18; Hörner (s. d. 3b) t.; übrtr.: Etwas im Schilde (s. d. 3c) t.; Etwas zur Schau (s. d. 1) t., s. schau-t. etc. —
e) (s. d) zuw. mit Angabe des Erfolgs: So ein Rock, den Einem ein Anderer vorher lind getragen hat, sitzt so geschmeidig. Ab. 273 (s. ein-t. 5); Den Rock schäbig, die Wäsche schmutzig, die Stiefel schief t. etc.; Sich ein Kleidungsstück überdrüssig (oder z. B. in Meklbg. über-) t. —
f) (s. d) von Pers. und Thieren: Den Leib (s. 4d) oder Theile des Leibes so und so t., insofern die Haltung in Betracht kommt, z. B.: Der Verwundete trägt den Arm in einer Binde etc., vgl. bildl.: Das Herz (s. d. 8) auf der Zunge (s. d.), auf der richtigsten Stelle etc. t., und bes. mit Adv.: Den Kopf, Hals, Nacken grade, schief; die Brust recht heraus t.; Eigenthümlich abwärts trägt den Schwanz das Rind in der Löserdürre. Th. 2, 296; Da das gemeine Pferd .. den verkürzten Schweif nicht auch genüglich hoch trug. 1, 250; Der Hund trägt hoch, die Nase (s. d. 1k) hoch: wenn er beim Suchen den Kopf hoch hält. Br. 293; Hätt’ ich dort gewollt annehmen Kron’ und Reich, | so trügest du nicht jetzt den Nacken (s. d. 1a) hoch und steif. Rost. 53b; Wie trägt so übermüthig Frau Kriemhild den Leib! N. 667 etc., dazu im adjekt. Partic. Präs. ohne Obj. (s. o. Hoch-t–d, ähnlich wie hochtrabend (s. d., vgl. hochträchtig 2): Hochtragisch siehts aus, er wollte sagen: hoch-t–d oder hochstelzig. gH. 4, 178; Einen hoch-t–den, hochmüthigen Menschen. 1, 363a; Ein hoch-t–[de]s, stolz .. Volk. 3, 331¹ 336²¹; 808²³ etc. —
g) Jemand trägt Etwas im Innern, im Herzen, Busen, in der Seele, in sich, dort hegen, z. B.: Was in der Brust wir t. und im Schilde. 4, 19; Er trug in seinem Sinne eine minnigliche Maid. N. 132; Er trug ein wagendes Herz in dem Busen. Il. 10, 232; Daß er eine geheime Neigung zu Verändrungen in sich trüge. 32, 204; Ein Geheimnis; das Gefühl des Danks, der Ver- ehrung etc.; tiefen Gram etc. im Herzen t. Daran schließen sich — ohne Beifügung mit in — (alphab. nach dem Obj.) Verbind., wie: Der für meine Geheimnisse große Achtung zu t. schien. 726b; Bedenken t. Luc. 5, 198 u. o.; Ekel vor Etwas t. (ugw.); Feindschaft t. wider Jemand. 35, 5; Freundschaft für Jemand t. An solchen Dingen trage ich keinen Gefallen. Daß ich eben den Gehorsam gegen sie trage, den etc. Der trug zu dem hohen Odysseus | unablässigen Groll. Od. 1, 21 = Trug alten Haß zu ihm. 1b, gw.: gegen ihn oder mit Dat.: Den Haß, den man ihm trug. T. 1, 63; Sh. 1, 43; N. 138; 143; 866 (s. u.: Neid); Leid 169 (s. d. IIIb) t. — was vielleicht indeß zunächst auf die Trauerkleidung geht (s. d) —, auch: Herzenleids . ., welches ich trag nach meinem .. Herrn. 78a etc.; Liebe zu Einem t. Gs. 1, 276; Wie holde Liebe sie ihm trug. N. 1001; Hohen Muth t. 173; Einem Haß oder Neid t. 866; Große Neigung zu Etwas t.; Obsorge (s. d.) t.; Den Zeitverhältnissen die nöthige Rechnung (s. d. 5e) t. Hoh. 1, 66 etc.; Respekt vor Etwas t. HB. 1, 256; Scheu t., Etwas zu thun; Sehnsucht nach Etwas t.; Sorge (s. d. 1f und 2a) t.; Ich trage weit beßrer Verlangen. Lied. 59; Einem geneigten Willen t. N. 1674; (Einem) Zorn t. Gs. 1, 276; Dr. 30; Keinen Zweifel t. Poet. 95 etc. —
h) Jemand trägt — oder in der heutigen Prosa gw. (vgl. i): erträgt — Etwas (vgl. ver-t. 3), nimmt die Einwirkungen des Obj. hin, ohne sich (sei es, daß er es nicht will oder nicht kann) ihnen zu entziehn und ohne sich davon überwältigen zu lassen oder außer sich zu gerathen: Die wir des Tages Last und Hitze getragen. 20, 12; Wir sollen .. der Schwachen Gebrechlichkeit t. 15, 1; Ich will des Herrn Zorn t. 7, 9 etc.; Flügelschläge von dem Weibchen | trägt des Täubers frommer Sinn; | auch von dir, geliebtes Täubchen,| nähm’ ich Alles willig hin. 6a; Er träget [s. Anm.] in Freuden sein Leiden. 1, 141; 5, 9; Nun müsse man ihn nehmen, wie er sei, | ihn dulden, t. 13, 200; Die.. meinen Körper, meinen Geist zugleich, | ein solches Wohl zu t., bildete. 311; Zu t. glaub’ ich Alles, nur das Eine | . erscheint mir unerträglich. 351; So trag’ ich Das lieber, ja ich überwinde die unangenehme Empfindung. 15, 15; Trugst du doch des ganzen Zugs . . | größere Mühe. 4, 283; Die Ungewißheit, | länger trägt sie nicht Mohaddi’s Enkel. 287; Ein Jahr hat er’s getragen, | trägt’s nicht länger mehr. 64b; Was hab ich nicht getragen und gelitten? 375a; 239a; 508a; N. 999 etc. —
i) (s. h, oft nahe daran grenzend) etwas Lastendes, Drückendes, Beschwerendes auf sich haben, unter den Einwirkungen desselben stehen, davon betroffen werden, ohne Bezug darauf, wie das Subj. sich dagegen verhält (dadurch versch. von er-t.): Eure Kinder sollen .. eure Hurerei [„die Strafe eurer Treulosigkeit“. sohn] t. .. Daß sie 40 Jahre eure Missethat t. [,,für eure Missethat büßen“. 4. 14, 33 ff.; Der wird sein Urtheil t. [dafür büßen müssen. 5, 10; 16, 52; 54; 58; 23, 35 etc.; Wir würden seinen Scherz zu t. haben, | wie unsre Kleidung seinen Spott erfuhr. 13, 102; [Er] trägt den Verdacht, daß etc. 29, 141, dieser lastet auf ihm; Weil ich dich liebte .., | trag ich den schweren Fluch des Brudermords. 513a; Der Sassen viel, die fremde Pflichten t. 529a; Er trug die Strafe des Unsinns. Od. 21, 302; Die Proceßkosten etc.; Die Schuld (s. d. 2b), die Verantwortung t. etc. — k) (vgl. i) in einigen Verbind.: etwas auf Einen Gelegtes, ihm Beigelegtes haben: Ein Amt (vgl. Ga), eine Würde (vgl. Würdenträger), einen Namen t.; Ein Land, Güter von Jemand zu Lehen (s. d.) t. 1035b etc. —
1) Mus.: Die Stimme t., s. Portament; Getragne Töne, die in einander verschweben etc., vgl. 7. —
2) mit sachl. Subj.:
a) (s. 1a) in Bezug auf ein, fortzubewegendes Obj.: Meine Füße wollen mich nicht weiter t.; Meine Kniee t. mich nicht. 10, 40 etc.; Durch den Riß geborstner Klippen | trägt sie der gewagte Sprung. 50b etc.; Mir träumte. . . Es (s. d. 4, etwa = der Traum etc.) trug mich zur Stadt etc. Lied. 203 etc.; Die Flotten, | die in der Fremdlinge Land t. den heimischen Fleiß. 76a (vgl. c); Die Luft ist rein und trägt den Schall so weit. 526b; Des Meisters Pfeife war’s, vom Wind getragen, | die wohl ich gier’gen Durstes eingesogen. 4, 159; Freudenruf . ., | der himmelan-getragen widerhallt. 9 etc.; Das Sprachrohr trägt die Stimme sehr weit etc.; Das Geschütz trägt die Kugel so und so viel Schritt weit, oft ohne Obj.: Diese Büchse trägt sehr weit etc., ähnl.: Das Fernglas, mein Auge trägt nicht weit [sc.: den Blick] etc.; Die Segel t. [sc.: das Schiff], Ggstz.: sie liegen back (s. d. I). — Ferner ohne Bezug auf Fortbewegung, so:
b) Ein Körper trägt Etwas, dient dem darauf Befindlichen, Ruhnden als Halt und Stütze etc., z. B.: Weil er der bravste Junge sei, den Gottes Erdboden trüge. 16, 262; Eins der besten Geschöpfe, die die Erde trägt. W. 2, 341 etc. (vgl. d); Das Wasser trägt alle Körper, die specifisch leichter sind etc.; Die Füße t. die Tischplatte; Die Säulen t. das Dach; Dieser Säulen Pracht, | .. wo Alles trägt und Alles wird getragen. 10, 221 etc. s. c. —
c) prägn.: T. = zu t. im Stande sein: Die Balken sind zu schwach, sie t. die Last nicht; Das Fundament trägt kein massives Gebäude; Dieser Magnet trägt 8 Pfund etc.; Das Eis trägt jetzt schon Menschen, Pferd’ und Wagen etc., auch ohne Obj.: Das Eis trägt noch nicht; Mit einer Rinde von t–dem Eis überlegt. Ländl. 4, 619 etc.; bildl.: Diese Waare trägt die Transportkosten nicht, ist zu gering im Preis, als daß die Kosten darauf geschlagen werden könnten (s. aus-t. 5) etc. —
d) (vgl. 1b) Das Subj. trägt Etwas als sein Erzeugnis, als das aus ihm Hervorgegangne, Entsproßne, Entstandne, z. B.: Die Erde trägt Pflanzen, Gras, Kräuter etc.; das Feld Korn; der Garten Blumen; der Acker Unkraut, Dorn und Distel etc.; ein Baum Früchte etc.; der Weizen das zehnte Korn etc.; ein Kapital Zinsen; die gute Handlung den Lohn in sich (s. e) etc.; Eine Wurzel, die da Galle und Wermuth trage. 5. 29, 18; Dein Pfund hat 5 Pfund getragen. 19, 18; Der Pfennig, den du giebst, | trägt seinen Thaler. 7, 90; Böse Früchte trägt die böse Saat. 497b; 507b etc., auch ohne Obj.: Der Baum trägt dies Jahr zum ersten Mal; Deß Feld hatte wohl getragen. 12, 16; 13, 23; Alle Landesflächen sind bebaut und t. besser oder schlechter. 23, 337 etc., s. auch 4c. —
e) Etwas an sich, in sich t., z. B.: Den Stempel des Genies, das Siegel der Wahrheit, die Spuren der Flüchtigkeit (an sich) t. etc.; Den Keim des Verfalls (in sich) t. etc. —
f) vereinzelt st. der Zsstzg. (s. d.), z. B.: Übers Meer kann das Porto nicht viel t. 27, 475 = aus-, be-t. etc.; Trägt’s mit den Scheren Nichts [ein], so werd’ ich Menschen schleifen. B. 4, 335 So trägt es dir ein neues Kleid [ein]. G. 1, 249 etc. (s. d). —
3) intr.:
a) ohne Obj., s. 1c; 1f; 2a; 2c; ferner z. B.: Zu Neste (s. d. 3) t.; Auf beiden Achseln (s. d., z. B. SW. 60, 204 etc.) oder Schultern (s. d.) t. etc. —
b) mit an (s. d. †, vgl. 1a): Wer schwer am Reisebündel durch den grünen Wald | im Schweiße trägt. 109 etc.; Am guten [Augenblick] hat man zu t. und am bösen zu schleppen (s. d. 1c). 3, 175 etc. —
4) refl., z. B.
a) (s. 1a) Kaum hatte Sinibald, berauscht von seinem Glück, | sich selbst und sein Entzücken heim getragen. 11, 199; Trag dich nach Hause! pack dich, troll dich heim. —
b) (s. 1a, vgl. schleppen 2c) Sich mit Etwas t. (oder herum-t., s. d.) = es t., doch mit der Hervorhebung, daß man es längre Zeit nicht los wird: Er trägt sich huckepack mit den Jungen. Sh. 6, 262; Wollen Sie sich mit dem Packet t.? etc. (s. auch 571); Sich mit trüben Gedanken t.; Die da fühlen, daß groß Unglück vorhanden sei, und sich damit t. und fressen. 5, 531a etc.; Sich mit einer Absicht, einem Plan t., damit umgehn etc.; Privatgeschichten, mit denen man sich im Publikum trägt. 19, 231; Man trug sich mit einem Worte von Kleist. 21, 76; Man trug sich mit allerlei Gerüchten. M. 3, 116 etc. —
c) zuw. mit Angabe der Wirkung: Sich müde (oder ab-) t. (s. 1a), auch (s. 2d) z. B. von Bäumen: Sich satt (s. d. 2a, Schluß) an Früchten t. (oder ab-t., vgl. aus-t. 6; über-t.). —
d) Sich so und so t.: c) von Pers. und Thieren in Bezug auf die Körperhaltung (s. 1f): Wie stolz sich das edle Roß trägt!; Ein Soldat darf sich nicht so schlottrig t. etc. (s. 8); mit substant. Jnfin., mit Fortfall des Sich (s. d. †): [Der Tanzmeister,] der .. an meinem T. und Behaben noch Manches ausbesserte. 21, 220. — 8) (s. 1d) in Bezug auf Kleidung und Tracht, z. B.: Sehen Sie nur, wie nett er angezogen ist! Ob er sich nicht besser trägt und hält (s. α) als sein lieber Sohn? 18, 224; Sich sauber t. B. 5, 43; 320a etc.; Wer .. aus eitler Hoffahrt | sich über sein Vermögen trägt. HB. 1, 258; Sich in Schwarz oder: sich schwarz t. —
e) (s. 1d) Ein Kleidungsstück, ein Kleiderstoff, Zeug trägt sich so und so, in Bezug auf die Haltbarkeit und das Aussehn, das das Getragne annimmt: Das Tuch trägt sich weiß M. 2, 710), rauh (729), schlecht, leicht fadenscheinig, bald schäbig (oder ab) etc. —
f) (s. 1a) Eine Last etc. trägt sich so und so, ist so und so zu tragen; Ohne eine Handhabe trägt fich Das unbequem und schwer; Es trägt sich besser die gleichere Last so. 5, 71 etc. —
5) substant. Infin., z. B.: Das T. der Last (1a); Denen das Geschick das Last-T. der Haushaltung erspart. Lev. 342 etc.; Solch zweideutig Achsel-T. [T. auf beiden Achseln, s. Achselträger]. 3, 102 etc.; Kleider, die uns nicht recht passen, | bis wir durch öftres T. sie gewohnen (s. 1d). 559a, vralt. auch: Sein Balg .. ist köstlich und ein fürstlich T. [Tracht]. 608a etc., s. ferner 4dα. —
6) Partic. Präs.:
a) in medialem Sinn (s. haben I19), z. B.: Kraft meines t–den Amts (s. 1k); Seit der Zeit seines t–den Amtes. Br. 109 etc.; Wegen der Schwere des bei sich t–den Getränks (s. 1a). 36, 309 etc.; Mit den am Leibe t–den Kleidungsstücken (s. 1d). Sch. 1, 244; und sogar: Kein Fleck an den sie t–den Gewändern. Sh. 3, 24 etc. —
b) in Zsstzg., z. B.: Hoch-t–d, s. 1f; ferner nam. verschmelzend mit Obj., z. B.: Allmacht-t–de Donner. M. 1, 334; Bogen-t–de Amazonen. Die fähnlein-t–den Lanzen. 296; Syrien, | das fessel-t–de. 35, 316; Fisch-t–de Wasser. Weltb. 49; Fleisch fließ-t–der Lämmer. 218; Voll frucht-t–der Bäume. 7, 68; Frucht-t–de Äcker. Il. 23, 832; An des Atlas himmel-t–de Säulen. 498b; Wir kranz-t–des Paar. 2, 43; Des lanzen-t–den Fußvolks. 273; Last-t–de Thiere. 19, 38; Mit last-t–dem Fleiße und nie ermüdender Geduld. 798a; Nutz-t–de Grundstücke. 2, 3a; Sein schrecken-t–des [-erregendes] Auge. M. 18, 187; Sein stab-t–der Sohn Merkurius. Ov. 2, 99 (s. Merkurs-, Botenstab); Waffen-t–d. 489b; Mit wein-t–den Ulmenpflanzungen. Ländl. 1, 263 s. 2a, vgl.: Wein-t–de Reben (2d); Weizen-t–des Blachfeld. Il. 21, 600; Aus Karol’s Stamme .. ein wohlfahrt- t–d Reis (2d). 1, 8; Zepter-t–de Monarchen. 469b etc. —
7) pass. Partic., nach dem Obigen, z. B. auch: In einer getragnen [gehobnen] Stimmung etc. und dazu als Fortbild.: Seine rhetorische Getragenheit. 15, 498); Man fühlt sich .. in einer gewissen harmonischen Getragenheit. (187); Es ist ein gewisser Kothurn, eine edle Getragenheit in der Schreibart. Bereds. 155 etc.; ferner mit Bstw. z. B. (s. 1f; 4d): Die hohe fe st getragene Gestalt. W. 4, 9, von fester Haltung etc.; Mit selbstgetragnen Waffen (s. 1d). Rich. II 2, 4 etc. und mit Hw. — einem von entsprechend —: Des brausenden Volks freudegetragner Ruf. 96 etc.; Säulengetragenes, herrliches Dach. 490b; B. 3, 462 etc. —
8) selten: Zur Tragung | ihrer Bürd’. Ep. 1, 34, vgl. Zsstzg. —
9) Träger s.u.
Anm. Ahd. tragan, mhd. tragen, vgl. goth. dragan = lat. trahere (s. vertrackt, Anm.). Über das gedehnte Präs.: träget (noch zuw. bei Dichtern, z. B. 1, 141; 13, 53; 15, 191; Son. 299; 1, 16 etc.) s. Orth. 69; vereinzelt ohne Uml.: Nicht Jede tragt’s. 8, 68; Lit. Eur. 603; veralt. (wie mhd.). Der Erdboden treit etc. 1, 324; mundartl. schwachformiges Impf.: Vor Diesem tragte man an der Gürtel eine Tasche. EfA. 1, 315 etc., vgl. allgm. schwachformig die vom Hw. hergeleiteten: Be- antragen, beauftragen. Zu t. gehört Tracht (s. d.), ferner Getreide, ahd. gitragidi, mhd. getregede, getreide, s. 3, 77b etc., (vgl.: Gejaid zujagen).
Zsstzg. (vgl. für die mundartl. Bedd. nam. Schm.): Áb-: z. B.:
1) [1a] in der Verbind.: Etwas auf- und a. (nieder-t.), auch bildl.: Der innre Sinn bewahret sie getreulich, | .. die holden Bilder auf- und ab-zu-t. 6, 51, in sich auf und nieder zu bewegen. —
2) [1a] Etwas a., fort-, weg-t.,
a) von da, wo es nicht mehr dient, bes. dahin, wohin es gehört, z. B.: Ich will die Zeitung schnell lesen; dann soll sie das Dienstmädchen a., an Den, der sie als Mitleser von mir bekommt; Geliehene Sachen wieder a., an Den, von dem man sie sich geliehn (s. 3); Das von der Mahlzeit Übriggebliebne, die Speisen, Schüsseln von der Tafel a., meton.: Als die Tafel abgetragen war. 16, 91; Die Leichen werden abgetragen [von der Bühne]. 1, 530 etc. —
b) (vgl.
a) nam. von mathem. Zeichnungen und Rissen: Linien, Winkel, Figuren a., sie dahin, wohin es verlangt wird oder der Zweck erheischt, zeichnen, so daß das Gezeichnete dem Gegebnen gleich ist, so auch: An eine Linie in einem best. Punkt einen gegebnen Winkel an-t., so daß jene Linie ein Schenkel, jener Punkt der Scheitel des zu zeichnenden Winkels wird; Auf eine Linie in ihrem Endpunkt ein Perpendikel auf-t. [errichten]; Einen Riß auf-t. etc. — c) Erde von einem Terrain, meton.: das Terrain a. (s. Abtrag 1): Einen Berg a. 4, 1, 115; bildl.: Die Gelehrsamkeit bildet den Wall, die Unwissenheit den Graben. Füllt die Unwissenheit aus mit Dem, was ihr von der Gelehrsamkeit abtragt etc. 3, 30 etc. — d) Einen Bau a. (als unbrauchbar) einreißen; Das Dach a.; Poch- und Kunsträder, eine Radstube a. etc.— e) weidm.: Einen Leithund a.: von der Fährte, die er zeichnete, weg-t. Br. 235; 1, 88a etc. — f) (Einem) Etwas a., es ihm wegnehmen, entziehn, Ggstz. zu-t., z. B.: Es müsst nicht klein [wenig] zu-t. die Zeit Dem, der die Waare allzeit überkommen mag, gleichwie sie nicht wenig abträgt Dem, der nicht kann der Waare los werden. 1, 195b; Wo die Messe soviel abtrüge als sie zu trägt. 2, 156a etc.; bes. oft von der veruntreuenden Verschleppung durch Hausgenossen. 1, 442c; 450c; 1, 155 etc. (vgl. Abtrag 5). —
3) (s. 1a) Eine Schuld etc. a., abstatten, bezahlen etc.: Die Termine sollen richtig abgetragen werden. 10, 45; Hier finde ich nun eine Schuld ab-zu-t. 27, 354; Daß er .. die Schuld der Menschlichkeit abtrage. 445; Diesem trefflichen Kreise meinen Einstand ab-zu-t. 17, 199; Ihm den Dank a. (s. entrichten 1) 21, 227; F. 307; Dein Lohn ist abgetragen [du bist abgefunden]. 21a; 258a; 339a; Als ein Fremdling .. mußte ich dem Neide den Zoll a., der etc. FrGr. 259 etc. Dazu: Schuldenlast .., deren Abtragung .. unmöglich war. 1, 304; Mak. 1, 210 etc. (s. Abtrag 3). —
4) mundartl., veralt.: Etwas ersetzen, vergüten. —
5) [2d] schwzr. sehr gw. st. des allgm. hochd. ein-t. (s. d.) = einbringen etc. ebd.; Pr. 26a; Das trägt dir hell Nichts ab. 5, 56; G. 18; 36; 39; 66; 367; Sch. 22; 36; 47; 78; 90; Einen Unterschied .., ob das Land ihm schon in 2 Jahren das Doppelte abtrage oder erst in vier. 112; Das trüge mehr als den Zins ab, den sie zahlen müßten. 155 etc.; Er lehre sie Sachen, die ihnen nichts nützen und a. 4, 45 etc. —
6) weidm.: A.: einen Raubvogel zur Jagd abrichten. Br. 235, insofern er dabei auf der Faust getragen wird; Die Blaufüße werden von den Falkonierern zur .. Reigerbeize abgetragen. 1, 77b; 2, 189 etc. —
7) [1e] durch Tragen abnützen, zunächst von Kleidungsstücken: Seinen Rock a. 17, 8; Alle bisherige Kritik ward wie ein abgetragner Rock weggeworfen. 21, 124; Merck 2, 12; HB. 1, 30; bildl.: Du hast’s .. längst an den Sohlen (s. d. 3) abgetragen. 12, 64 und verallgemeint im pass. Partic. (vgl. engl. out-worn): Die Mode, Wünsche herzusagen, | ist zwar ein wenig abgetragen. 2, 278; Zu abgetragen schon, zu altersmulsch. A. 1, 160; Ein abgetragenes Kammermädchen zu heirathen. 10, 156b; Abends bin ich abgetragen [abstrapaziert]. Stein 1, 342; Ein alter, müder, abgetragener Mann. Reis. 1, 137 etc. —
8) refl., z. B.:
a) [4c]. —
b) [4e]. —
An-: 1) [1d]. 1. 14, 3; EfA. 1, 345; 1, 161b; Ein Fürst, ob er wohl goldne Ketten und Mardernschauben anträgt. 5, 446b; Trag ich denn Schuppen an? Geistl. 18; [Der Esel] wollt .. ein Löwenhaut a. 530; Trug .. ein Säbel an. 533; 3, 3, 16; K. 25; 1, 134; 271; 2, 51 etc.; übertr.: Weil er das Fleisch anträgt. 14, 22, solang er im irdischen Leibe steckt. —
2) Etwas heran-, herbei-t., vgl. anschleppen und ab-t. 2b; auch (veraltend): Daß man nicht über 3 .. Trachten in einer Mahlzeit vorsetz oder antrage. Sp. 96a (heute gw. auf-t.). Bergb.: „die verfertigte Zimmerung an den gehörigen Ort tragen und zusammensetzen.“ —
3) Einem Etwas a., es ihm gleichsam entgegen-t–d anbieten (s. Antrag 2): Darf ich wagen, | Arm und Geleit ihr an-zu-t.? 11, 111; Die Abfertigung, die sich mir hier anträgt [sich darbietet, gleichsam personif. etc.]. 8, 232; Bekenn ihm deine Liebe, trage dich ihm an. Nath. 5, 8; Einem den Eid a. Ph. 2, 357; Der Jüngling,⏑der ihr angetragen wird [zum Manne]. 21, 114; Daß die Damen nicht warten können, bis er sich ihnen anträgt. 1, 178; Sein Herz ihr wenigstens durch Blicke an-zu-t. 20, 280; Sich einem als oder zum Begleiter a. etc. —
4) Bei Einem auf Etwas a. (vgl. Antrag 1), durch einen Vortrag ihm einen Vorschlag zu Etwas machen, damit — und in der Erwartung, daß — es angenommen, genehmigt werde: Bei seinem Vorgesetzten auf Befördrung etc., beim Gericht auf Scheidung etc. a.; Weßhalb der Freund .. auf einen Spaziergang antrug. 21, 272; So trag ich darauf an, daß die Vollstreckung | .. ihm übertragen werde. 436a etc., vgl. (vralt.) tr.: Daß er bei dem Eselkönig die Sache a. sollte. 3, 609³¹ etc. —
5) (vralt.) Einen a. [1ac], denuncierend anschuldigen etc. Des Angetragenen Partei gegen den Anbringer genommen. Einander an-zu-t. und zu verleumden. Reis. 95b; 2, 300 etc. —
6) (mundartl.) Etwas a., zu Rath halten. —
7) (schwachformig): Be-a., s. Antrag 1. — Āūf-:
1) [1a; 2a] in die Höhe tragen (gw.: empor-t.), z. B.: Engelschaaren, .. | tragt aus den irdischen Gefahren | den freien Geist zum Himmel auf! 421; 2; Da mich das Glück auftrug, | hatt’ ich der Freunde mehr denn gnug. Es. 1, 12, s. auch ab-t. 1. —
2) von Ggstdn. der Tracht:
a) [1d] auf dem Kopf tragen. V. 32; 38; 3, 321³; 341¹⁰ etc. —
b) [1e] tragend aufbrauchen (ver-, zer-t.): Ist die [Kappe] aufgetragen, schafft man wohl Rath zu einer neuen. 2, 331; Wenn alte Kleider aufgetragen wurden. Anton. 1, 2 etc. —
3) [1a] Etwas an eine Stelle hin-t., bringen, so daß und damit es sich auf derselben befinde, hafte etc., nam.:
a) s. ab-t. 2b. —
b) Bergb.: Die Gicht (s. d. II) a., auf-geben, -laufen; Das Grubenseil a., um den Seilkorb befestigen etc. —
c) Farben, Schminke, Vergoldung etc. a., aufstreichend, z. B.: eig. Kat. 85; 24, 335; 38, 18; 1, 395; 2, 349; 3, 554 u. o., auch übrtr., bildl.: Der Mond trug allmählich einen Grund von Silber auf und zeichnete ein Nachtstück hinein. 9, 84; Die durchsichtige Farbe von feinem Scherz, die Niemand mit einer leichtern Hand auf-zu-t. weiß. HB. 1, 48 etc.; bes. oft: Stark, dick a. oder auch bloß a., z. B.: Sie tragen ihre Farben so dick auf .. und loben . . so plump. Luc. 4, 90 etc.; A., eine RA., die aus der Malerei . . in andere Künste und nam. in die Schauspielkunst, Musik und Dichtkunst übergegangen ist, wo man die Übertreibung und den überflüssigen Kraftaufwand damit bez. 91; Dieses Choristenhafte ist widerwärtig, diese aufgetragenen Farben. Tag. 133 etc. —
d) Speisen, Schüsseln etc., Getränke etc. a., auf den Tisch, auch ohne Obj.: 1. 18, 8 etc.; Duftende Speisen, köstliche Weine wurden aufgetragen. 2, 286; Das Essen ward aufgetragen . . . Der Nachtisch war aufgetragen. 15, 19; 30; Nun ließen sie frisch a. und lebten in Saus und Braus. M. 53; 5, 134; Es ist schon aufgetragen. 1, 266 etc.; bildl., übrtr.: Die Schüsseln werden gar ungleich | aufgetragen; denn Einige müssen des Nachts in dem Chore | singen . ., die Anderen haben .. Ruh. 5, 227; Daß Lucian in seinen Schriften .. Menschenkenntnis .. mit aristophanischer Laune gewürzt auftrage. —
e) Erde a., zur Erhöhung des Terrains, vgl. ab-t. 2c. —
4) Einem Etwas a., eig.: es ihm als etwas zu Tragendes auf die Schulter legen, aufgeben etc., z. B.:
a) (vralt.) Man trug den Menschen das schwere Gesetz auf, Nichts zu glauben als was erwiesen wäre. 4, 28³⁰) = auflegen, vgl. (vralt.) auftrechen (s. vertrackt, Anm.). —
b) st. des heute gw. über-t. (übergeben), bes. in Bezug auf Lehens-Vhe etc.: Daß man uns ihr ganz Gebiet .. für Eigen .. a. solle. Garg. 268a; Daß König Johann von England .. dem Papst gar das Reich zu Lehen auftrug. 3, 908b; 7, 163; 8, 214; 302; 1, 332; 451; 2, 179; Nach der Sprache jener Zeiten: sie mußte ihnen solche zu Lehen a. 1035a; Man trug ihm die [vakante] Stelle auf. 1, 122; Wenn die Nation durch eine freie Wahl die Regierung Demjenigen auftrüge etc. 8, 119; 32, 105 etc. —
c) heute gw. (s. Auftrag 5) von etwas in Jemandes Namen und für ihn Auszurichtendem, ins Werk zu Setzendem: So trage ich ihr auf, in meinem Namen ein Gegengedicht zu machen. 1, 204; Viel Grüße hat er uns an Jeden aufgetragen. 11, 90; Daß eine Gewaltthätigkeit, wenn die Weisheit sie gebietet, nie dem Gewaltthätigen darf aufgetragen werden. 894a etc., s. 7; auch: Unaufgetragen [ohne daß es mir aufgetragen ist; ohne einen Auftrag erhalten zu haben] habe [ich] .. den Versuch über Shakespeare recensiert. 1, 322). —
5) Bergb.: Einen Schacht a., von unten auf erhöhen. —
6) intr. (oder ohne Obj.) aufbauschend, einen übermäßigen Umfang bewirken, zu dick machen: Die Kleider passen nicht mehr, weil die Krinolinen so a. etc. —
7) Be-a., s. Auftrag ȫ, vgl. 4c. — Āūs-:
1) [1a] Etwas aus einem umschloßnen Raum, nam. aus dem Haus hinaus-t., mit versch. Nüancen, z. B.:
a) das Obj. an den Ort seiner Bestimmung hinbefördernd: Das Geräthe aus- und ein-t. 1. 10, 28; Der Postbote trägt die angekommnen Briefe, Packete, Zeitungen aus etc.; Brot, Fleisch a., nach den Brot-, Fleischbänken oder auch: den Kunden oder auch nur muthmaßlichen Abnehmern ins Haus etc. —
b) (veraltend) Einen Todten, die Leiche a., bestattend, z. B. 50b (= Her-zu-t. den Leib des abgeschiednen Elpenor. Od. 12, 9); Hier ward ein lieber einzler Sohn | der Mutter ausgetragen. 53 etc. —
c) wie ab-t. 2f von veruntreuenden Hausgenossen. Garg. 68b etc. —
d) Den Mist aus der Mistgrube etc. und meton.: die Mistgrube, den Abtritt, die Kloake (s. d.) a.; Das Bad (s. d. 1a) a. etc. —
2) [1aα] in den Mund der Leute bringen, unters Publikum verbreiten, z.B.:
a) zuw. lobend: Die Kritik begann, den Namen tausendzungig .. nach allen Richtungen der Windrose hin aus-zu-t. Allrw. 151; Daß du böse bist und lässt dich [für] fromm a. Ros. 34b etc., — gw. aber
b) vom Ausschwätzen eines Geheimnisses etc.: Was ich dir unter der Rose vertrauet, ist leider ausgetragen. Kanzl. 471; G. 3, 17 etc. —
c) nam. von Verleumdungen, z. B. mit sachl. Obj. 41, 7 oder ohne Obj.: Daß solch verletztes Volk .. viel klatsche und austrüge. R. 4, 398 etc., bes. aber: Jemand a. 3, 150b; 5, 377a; SW. 21, 82; Lthr. 75a; Gs. 4, 494; 522; 1, 70; H. 274 etc. —
3) zu Ende tragen, z. B.:
a) [1d] vgl. auf-t. 2b: Jch lege alle hellen Farben ab, wenn meine Kleider ausgetragen. 6, 139. —
b) [1c] die Leibesfrucht bis zur Vollreife tragen: Den Bacchus, den er halbzeitig aus seiner Mutter Leib gezogen, in seinen eignen Schenkel, um ihn vollends aus-zu-t. vergraben. Luc. 5, 221 etc., bes. im pass. Partic.: Statt ihres eignen ausgetragnen Kindes ein Hund. Bl. 1, 156 etc. —
c) [1h] z. B.: Meine Kräfte möchten nicht hinreichend sein, das Glück ganz aus-zut. Reinh. 131; Ich habe Kraft, mein Leid aus-zu-t. Giaf. 572, es ganz, zu Ende zu er-t. etc.; ferner: Ich will sterben! Es ist nicht Verzweiflung, es ist Gewißheit, daß ich ausgetragen habe. 14, 129, daß das zu Ertragende, das Leiden zu Ende ist etc. —
d) [1i] Jch habe . . | nicht genossen, nur das Leben so ausgetragen. 7, 201, es als Etwas, das man bis zu seinem Ausgange tragen muß, hingenommen etc. —
4) (vgl. 3, nam. 3b und ver-t. 4) Etwas a., zur endgültigen Entscheidung, zum Austrag (s. d. 1, nam. 1c) bringen: Diese Frage wurde .. verhandelt, ohne ausgetragen zu werden. preuß. v. 8. 1862; Konflikt, welcher nur durch einen richterlichen Spruch hätte ausgetragen werden können. Chr. 1, 38; Ph. 1, 303; Tell 98 etc. —
5) [2f] intr.: Etwas trägt viel, wenig, so und so viel aus, ergiebt Dies als Betrag (s. be-t. 2): Die Fracht kann soviel nicht a. 12, 10; 9 etc., auch [vgl. 2c]: Auf einen Tag kann ich mich nicht einlassen, es trägt die Kosten nicht aus. 3, 450 etc. —
6) [4c] refl.: Wenn der Baum so recht voll hängt, daß man meint, er müsse sich a. und zu Grunde gehen. Bürg. 338, sich tragend erschöpfen etc. — Be-:
1) tr.:
a) (zuw.) mit etwas darauf, darein Getragnem versehn (vgl. auf-t. 3), z. B.: α) Mit Pulver und Blei ward’s [das Lager] b. 1, 238 etc. — 8) Die Mauern b., mit Kalkbewurf etc. bekleiden (s. berappen). 1, 363. — γ) Eine zu vergoldende Fläche b., das Amalgam auf-t. — ) Die Fliegen b. das Fleisch, beschmeißen (s. d. I) es. —
b) (veralt.) Etwas b. = ver-t. (s. d. 4, vgl. aus-t. 4), schlichtend 169* vergleichen, z. B.: Doch ward die Sach endlich also b., daß der Abt sollt zum König ziehen. 370a etc., s. 3b. —
2) intr.: Etwas beträgt so und so viel, macht so viel aus (vgl. aus-t. 5; belaufen 2a): Es beträgt wohl mehr als 100 Thaler die Rechnung. 2, 7; Der Unterschied beträgt einen Zoll etc. —
3) refl., von Pers.:
a) Sich so und so b. (gegen oder zuw. — vgl. b — mit Jemand), benehmen, aufführen: Er wird sich immer leidenschaftlich, ohne Sinn, Verstand und ohne Folge b. 10, 84; Der sich klug mit Jedem beträgt und gemäß den Personen. 5, 84; Sich hundstoll b. M. 2, 265; Daß sie sich so mit ihm betrug, als ob sie nicht das Geringste von ihm zu befürchten hätte. 1, 217. — Ferner mundartl., veralt.:
b) Sich mit Jemand b. (s. c und 1b), ver-t. Ehz. 2; 10; M. 168; 2, 99a, vgl.: Jch mag mich leicht neben dir an diesem Hof b. reißer 76b [18, 17] etc. —
c) mit Etwas oder Einem auskommen, fertig werden etc., z. B. mit abhängigem mit (vergl. b): Bien. VII; 1, 667; 2, 12 etc. oder mit Genitiv: 237; 1, 418d; 440a etc. —
4) substantiv. Infin. zu 3a: die Art, wie Jemand sich beträgt, das Benehmen: Ihr munteres, frisches B. 30, 438; Mein B. gegen Ihre Schwester ist nicht zu entschuldigen. 9, 265; Man schalt gewiß mein neuestes B. 338a; Ein einschmeichelndes B. 896b; 6, 76 etc. — Bēī-:
1) beisteuern; zum Zweck mitwirken etc., z. B.: Almosen Br. 2, 149); zu Etwas seinen Scherf Straußf. 1, 153; Ph. 2, 117), das Seinige 26, 18) b.; Soll man nicht Alles dazu b.? 34, 228, dabei behilflich sein etc.; mit sachl. Subj.: Jeder Umstand .. trägt das Seine bei, die Sache rund und ganz | zu machen. 20, 244; [Weil es] zum Knoten unsres Stücks nicht wenig beigetragen. 11, 178 etc. —
2) [1d] veralt. statt des Grundw.: Ein Reis vom Narrenbaum trägt Jeder an sich bei. 2, 381²⁷ — Dahêr- [1a; 2a]: 1, 23; Wenn nicht ein rüstiges Schiff ihn daherträgt. Od. 11, 159; 13, 148. — Dahín- [1a; 2a]: Diese hatte die Feldpest dahingetragen. E. 169; Blumauer, dessen Vers- und Reimbildung den komischen Jnhalt leicht dahinträgt. 33, 151; Nal 233; 75a etc. — Dār- [1a]: s. da, Anm.: Man trug auch dar viel Schilde. N. 537 etc.; bildl.: Das Herz .. schlägt . ., | zum Dank . . | sich selbst erwidernd dar-zu-t. 2, 100, vergl. darbieten. — Davón- [1a]: z. B. rein örtl. 11, 206 etc., nam. aber: Etwas als Einem zu Theil Werdendes d., z. B.: Die Braut d. etc. Luc. 6, 10; 26b etc.; der Minne Sold 5, 159); einer Dame Gunst 15, 248); den Rang über alle seine Mitwerber K. 1, 272); den Preis; Nichts als Schimpf und Schande; Nutzen, Schaden d.; Den Sieg d. Sh. 1, 85), über Einen oder Etwas Sokr. 36), seltner: an Einem Pfl. 1, 123), auch (s. Es 8, vgl. frz. l’emporter): Die Dominikaner haben’s davongetragen [gesiegt] über die Augustiner. H. 2, 1, 160; Lit. 5, 54; Mein phlegmatisches Blut trug es über meine verstörten Nerven davon. NN. 3, 166; J. 1, 120; Bl. 1, 95; 210; 3, 110 etc. — Dúrch-: hindurch-t. 12, 38 etc. — Eīn-:
1) [1a] hinein-t. in den Ort der Bestimmung, des Bedarfs etc., z. B.:
a) (s. aus-t. 1a) 17, 27; 2. 16, 5; Er trug mir Wasser ein, ich Holz. 146; Garben e. [in die Scheune etc.]. Wäld. 1, 298; Beschickt man die Häfen mit dem Glassatz .. mit der Vorsicht, zuerst nur ¼₈ der ganzen Füllung ein-zu-t. 2, 136; 1, 7 etc. —
b) (s. a) bes. auch von Bienen: in die Zellen, in den Stock tragen, z. B.: Wasser e. Ländl. 4, 750; Honig e. Rost. 89 etc., auch bloß: E. 1, 10, ähnl. von Ameisen. Ros. 87b etc. —
c) Web.: in den Aufzug oder die Kette (s. d. 9) die Querfäden oder den Eintrag (s. d. 1b) hineinbringen, einschlagen. 2, 73; Trockenweberei . ., wo der Einschlag trocken eingetragen wird. 19, 44. —
d) [1aγ] Etwas ins Buch e. etc.; Er sah nur immer die äußern Eigenheiten der Menschen und trug sie in seine mimische Sammlung ein. 16, 329 etc.; Die gegenwärtigen Besitzer sind im Hypothekenbuch e nicht eingetragen. Soll 3, 241 (vgl.: ins Buch), wie es auch ohne Zusatz bloß heißt: Eingetragne Fordrungen; Ein Tagebuch, in welches alle abgeschlossenen Geschäfte täglich ein-zu-t. sind. .. Die Eintragungen in das Tagebuch. 72. —
e) veraltend, bildl.: Solche wüthende Weise hat der böse Geist eingetragen [eingeführt, eingesetzt]. 1, 207b; Wenn du nicht gewinnen kannst, so trag Hader ein. 3, 451 (vgl.: Haar e. 8, 305b, wohl = Hader); Wer’s nicht gut [keine gute Sache] hat, Der trägt Loden [s. d., Anm.] oder böse Wort ein. Lthr. 84b etc. —
f) [1ac] veralt.: Einen bei Jemand e., anschwärzen etc. 97b; 265a etc. —
2) veralt.: Einem e., Eintrag (s. d. 3) thun; Wir Teufel wollen dem Orden soviel e. und ihn hindern etc. Barf. Alkoran § 404 etc., auch mit sachl. Subj. und tr.: Daß große fließende Wasser .. die See[n] .. an viel Orten e., kleinern. 390a etc. —
3) [2d] mit sachl. Subj.: Etwas e., einbringen (vgl. er-t. 2): Mit welchem einen Tag zuzubringen ein Jahr gründliche Belehrung einträgt. 27, 116; Was mir eine gelinde Nase eintrug. Hdl. 1, 53; Was pflegt ein Tag wohl ein-zu-t.? 2, 119; 2, 4, 73; 8, 472; Was einem Solchen den Schmeichelnamen „der Große“ eingetragen. Bl. 1, 149; Das .. Schaden zum Spott eintraget. 2, 249¹¹ Eintracht trägt ein. 2, 43. —
4) [1d]. —
5) [1e] Neue Ehren sind wie neue Kleider, sie passen nicht eher als bis sie etwas eingetragen sind. 291a etc. — Empōr-: s. auf-t. 1, z. B.: 1. 7, 17; Der Nebel ward emporgetragen. 4, 18; Zu dem höchsten Feldherrnruhm emporgetragen. B. 3, 23; Die Partei, statt uns empor-zu-t., | zieht uns in ihrem Sturze mit hinab. 35, 262; 31, 95; Auf prangendem Schild ihn tragend empor. 4, 190; 34, 122. — Ent-: fort-, weg-t., z. B.:
1) raubend, entwendend. 2, 384b; 3, 3, 30b; 38d etc.; Vögel, denen man ihre Jungen e. hat. 68b; 56b etc. —
2) Sarpedon enttrugen die .. Streitgenossen der Schlacht. 229a; Den Sänger .. | e–d durch des Meeres öde Pfade. 1, 365; Son. 42; Hin zu Achaia’s Schiffen enttrugen im Sprung ihn die Rosse. Il. 13, 31; 18, 148; Ameisen enttrugen den Höhlungen ihres Verschlosses hastig die Eier. Arat. 169; Ländl. 3, 33; Od. 10, 48; 124; 14, 74; 16, 288; Myth. 1, 170 etc. — Entgêgen-: tragend entgegenbringen, darbieten: Der ich Vertraun, Verehrung, Liebe, | das schönste Opfer dir entgegentrug. 13, 146; 12, 306 etc. — Er-:
1) Etwas zu tragen im Stande sein und tragen:
a) [1a] mit belebtem Subj. in Bezug auf Körperkraft (gw. bloß tragen): Mit Armen zu erdrücken, mit Schultern zu e. . ., Das war seine [Herkules’] Bestimmung. 30, 499; Ich ertrüge auch Nichts mehr [könnte nicht mehr Bücher tragen]. Nap. 5, 3; 42a; K. 740 ff.; 1, 22 etc. —
b) [2c] mit sachl. Subj. in Bezug auf das Gewicht der Last, des zu Tragenden (auch hier gw. bloß tragen): Das Brett erträgt | uns Beide nicht. 1, 97; 1, 205, 47 etc. —
c) übertr. zu a; b, s. [1h] und aushalten 1d; dulden etc., gw. statt des seltnern Grundw.: Ich vermag das Volk nicht alles allein [zu] e., denn es ist mir zu schwer. 4. 11, 14; Das Land mocht’s nicht e., daß sie bei ein- ander wohneten. 1, 13, 6; Meinst du, dein Herz möge es erleiden oder deine Hände e.? etc. 22, 14; 10, 10; 2. 3, 11 etc.; Man erträgt die Unbequemen als man die Unbedeutenden duldet. 15, 195; Eine Sohle, die das Beschlagen des Eisens erträgt. Ph. 4, 125; Die fremde Herrschaft wird mit Neid e. 492a; Verachtung nicht erträgt mein edles Herz. 493b; 428b; Von den schwachen Menschen, die weder das Glück noch das Unglück so recht e. können. Hoh. 1, 153 etc. —
2) [2d] veraltend: als Ertrag (s. d.) liefern, vgl. ein-t. 3, z. B.: Der Hof erträgt ihm wenig. Sch. 20; Einnahme, welche die .. ärztliche Praxis ihm ertrug. 43; Land, welches den Römern soviel als ganz Gallien ertrug. 1, 366; Der größte Theil Aargaus erträgt viel Getreide und Obst. 522b; [Das] erträgt dem Land Gold, Silber und großes Gut. 607a; Etliche Wasser e. viel Fisch. 655a; 8a; Daß der Erdboden desto reichlicher ertrage, je fleißiger er bearbeitet werde. 18, 90; 2, 32 etc.; übertr.: Einen glücklichen Augenblick, dessen Seligkeit mir diese stümperhafte Übung e. hat. 14, 160. —
3) Dazu:
a) (s. 1c) Die Duldungen körperlicher Leiden. . . Wettstreit solcher Ertragungen. 20, 75; W. 2, 132. —
b) (s. Bedeutend, Anm.) Das Verzeichnis aller Güter .. sammt ihren Maßen und ihrer Ertragenheit. Alfr. 55 = Das, was sie e. (s. 2), Erträgnis, Ertragsfähigkeit etc.; Den Geist der Verfolgung und Unertragenheit (Intoleranz, Unduldsamkeit, vgl. 1c). 324 etc. —
Fórt-: 1) [1a; 2a] weg- oder weiter tragen: Manche Leiche trug man fort. 11, 43; Ihr tragt Alles offen fort. 325a; Es trägt dich durch die Lüfte fort. 73b etc. —
2) fortfahren zu tragen, z. B.: 31, 97 etc., auch: Frucht trug der Acker und trägt noch fort [2d] etc. — Ge-: alterthümelnd statt des Grundw. (s. 3, 73a): H. 1, 146; 171 etc. — Hêr- etc.:
1) tr. [1a; 2a]: Das hergetragne Schiff. 4, 159; 408b; Od. 2, 411; 12, 10 etc. — Zum frohen Ahn den Enkel hingetragen. 33b; 395b etc., auch [1aa]: Die böse Worte hin und wieder trugen. 493b etc. — Winde .. trugen die Stimme .. hinab zu dem Mittler. M. 2, 71 etc. — Die Kiste haben sie .. heran- getragen. 12, 45; Sobald es die Woge herantrug. Ov. 2, 242. — Daß ich meine Arbeit hinauf-t. sollte. 28, 122 etc. — Etwas heraus-t. 16, 15. — Bis man dich trägt hinaus [todt]. 10, 254; Einen für todt hinaus-t. 22, 19. — Sein Bündel Holz herbei- t. Less. 1, 164. — Je einfäl tiger .. ihre Worte . ., desto mehr wird man .. Sachen hinein-t. R. 7, 111; Br. 2, X; Ohne fremde Hineintragung. D. 6, 364. — Die Gedichte sind in unsere Sprache nicht sowohl übersetzt (s. d. II 3) als im Hauche herüber- getragen. 13, 354 etc. — Den Kuchen hinüber-t. 21, 277; 5, 81 etc.; Als er den ganzen Reichthum seines Gefühls auf sie hinübertrug. 16, 62; Er trug euch . . | die ungetreuen Ström’ hinüber. 2, 198; 101a etc. — Waaren herum-t. etc.; Der im Reiche der vollkommensten Freiheit eine Sklavenseele mit sich herumträgt. 1003a etc., auch [1ac]: Durch die Münde der Menschen herumgetragen. Ber. 54; 17, 79; Wünschte, daß ihn seine Verleumder solange müßten auf dem Rücken tragen, als sie ihn auf der Zunge von Haus zu Haus herumgetragen. 187; Die nachtheiligsten Anekdoten, die auf Unkosten der schönen Faustina herumgetragen wurden. 17, 117; 5, 246 etc. — Tragt . ., ihr altersstarren Glieder, mich dort hinunter! 4, 162. — Der .. Elephanten selbst hinwegträgt. 4, 280; Jl. 5, 377; 1, 155 etc. —
2) refl. [4b]. — Mít-: z. B.: Die Kriegslasten wurden mitgetragen [1r]. 26, 289 etc. — Nāch-: z. B.:
1) [1a] Einem Vorangehnden Etwas n., z. B. 23, 26; 9, 159; 392 etc., vgl. vor-t. 1. —
2) [1aa] Da er sich über soviele Lügen . ., die man ihm nachtrüge [afterredend verbreite] beschwert. Ph. 13, 66 etc. —
3) Einem Etwas, das man im Gemüth übel empfindet, z. B. eine Kränkung, Beleidigung, Unbill etc. n., gedenken (s. d. 1), bes. in Bezug auf vorher Erwähntes: Es Einem n. 4, 303; 10, 127; 22, 190 etc.; auch ohne Obj., zur Bez. der Gemüths- art überh.: Sie weiß wohl nach-zu-t. N. 1401 [ist viel lancraeche]; Er ist n–d, auch: nachträgerisch Th. 1, 90), nachträglich nachträgisch, vgl. rachsüchtig, heimtückisch etc. —
4) nachholend tragen, ein-t.: Es ist nicht Holz (Wasser) genug, der Knecht muß etwas n. etc.; bes. [1aγ]: In einer Rechnung vergesne Posten, im Wörterbuch fehlende Wörter n. etc. —
5) [1d] Da er dem Vater die abgelegten Röcke nicht n., sondern selbst immer in der Mode sein wollte. 19, 287 etc. — Nīēder- [1a; 2a]: hernieder-t.: Aus allen Sphären trägt er [der Dichter], was er liebt, | auf einen Namen nieder. 13, 101; Engel, den zum Seelenkranken | sanftes Mitleid niederträgt. — Schāū-: zur Schau (s. d. 1) tragen (s. d., z. B. Verm. 1, 228; Bl. 1, 108; 852a etc.) — in der Basl. Bibel von 1523 als „ausländig“ erklärt durch: „offentlich tragen, zeigen“ — z. B. 2, 15; Offenbar ward hiemit Manches zu sehr schaugetragen. 9, 387; 13, 261; 265a; Schaugetragen wird sein Haupt. 590; Ärgerlich traun! wenn im Knappen ein Filz Aufopferung schautrug. 2, 25; 11, 51; Att. 2, 1, 59 etc. — I. über-: 1) [1d]. — 2) [1e]. — 3) Etwas auf eine andre Stelle, auf ein andres Gebiet, in eine andre Beziehung hinüber-t., so daß es auch dort Geltung und Bed. hat (s. 4; 5 und II 1);
a) Nicht so wie ich sie damals niedergeschrieben, sondern wie ich sie später aus dem Bleistift in Dinte übergetragen. 2, 444; G. 75; Das Zeichen wurde auf den übersinnlichen Begriff selbst übergetragen. 8, 322; Die Absicht der Übersetzer . ., daß ihre Eigenheiten .. in die neuere Sprache übergetragen werden. Pfl. 1, X; Vers. 4, 252; Wie die Poesie damals in die Sphären des geselligen Lebens übergetragen wurden. Lit. 5, 600; V. 137; Jachten, die . auf das Wasser die Bequemlichkeit des Landes über-zu-t. suchen. 15, 248; Von einem Berechtigten auf den andern übergetragen. 21, 93; Indem er die .. verwegnen .. Scherze [des Aristophanes], durch eigne angeborne Grazie gemildert, [ins Deutsche] über-zu-t. wußte. 27, 434; 29, 396; Der nicht mit einem starren beschränkten Eigensinn sich und seine kleinliche Einseitigkeit in die höchsten Werke .. über-zu-t. strebt. 30, 297; Teutsch. 77; Verleumdung, die man noch nicht aufgehört hat, aus einem Buche in das andre über-zu-t. 4, 44; Dessen Nachdruck er in seine Sprache nicht über-zu-t. gewusst. 292; 301; Daß Lukas die hebräische Urkunde vor sich gehabt und .. das Meiste in sein Evangelium, nur in einer etwas bessern Ordnung, nur in einer etwas bessern Sprache, übergetragen. 11, 510; 24; Ph. 1, 159; 2, 143; Bl. 1, 23; DBl. 2, 92; Ästh. 2, 40; Es ist unmöglich, den emphatischen Bombast in unsere Sprache über-zu-t. 34, 338; Pythagorische Dogmen, die auch Plato in seinen Phädon übergetragen. Luc. 1, 125; 4, 316; Att. 3, 3, 134 etc. —
b) auch refl.: Dieselbe Gewohnheit hat sich auch auf seine Söhne übergetragen. Par. 3, 165 etc. —
c) mit persönl. Dat.: Dem Statthalter wurde die Genehmigung der Beschlüsse übergetragen. 10, 41. — 4) (vgl. 3) vereinzelt auch bloß statt hinüber-t., z. B.: Dem Volke, das die Lieder .. von dem Sohne .. auf den Enkel .. übergetragen [überliefert]. 3, 106; W. 78; Europa’s Ruhm trägst du nach China über. 2, 19, verpflanzest ihn dorthin etc.; Der Ton, der . . eure Seelen über | zu Platon’s Himmel trug. 2, 9 etc. — II. Über-: 1) gw. statt I 3, wofür kaum Belege nöthig:
a) Sie hatten ihr Treiben bald auf andre Felder ü. D. 6, 325; Daher man .. den Namen des Plagiats .. auf Bücherdieberei ü. hat. 8, 233; So wollte Lavater nicht nur für sich von dieser großen Gabe Gebrauch machen, sondern sie sollte sogar auf die Menge ü. werden (vgl. c). 22, 377; Papiere, welche durch Indossament ü. werden können. 305; Nur im ü–en Sinne. N. 3, 354 etc.; refl.: Daß sie [die Krankheit] sich auf den Menschen ü. habe. Trich. 38 etc.; Mitleidenschaft heißt eine Übertragung .. von einem kranken Körpertheil .. auf andre Organe. Th. 236; 1, 711 (beim Telegraphieren) etc.; B. 3, 596 etc. —
b) (s. übersetzen II 3) Das .. Original in mein geliebtes Deutsch zu ü. 11, 51; Die Komödien eines Aristophanes so in unsere Sprache zu ü. 34, 236 etc.; In der Ursprache. . . In der Übertragung. 3, 18 etc., s. auch zurück-t. —
c) mit pers. Dat.: Ob er nicht Jemand fände, dem das Geschäft zu ü. [überliefern etc.] wäre. 4, 192; Wetteifernd überträgt Bezirk Bezirken | Kraft, Stärke, Reichthum. 6, 255; Uns ein anschauliches Bild jener Vergangenheit zu ü. 27, 435; Daß die Vollstreckung | des Richterspruchs ihm ü. werde. 436a etc.; Widerrufliche Übertragungen. DPriv. 650 etc. —
d) (ugw.) Sein blut-ü–es Herz bekam Luft. 1, 198, an übermäßigem Andrang, an Überfülle des Bluts leidend. — 2) [1h] er-t–d über Etwas hinwegkommen (vgl. 3): Die Jugend überträgt jeden Verlust. B. 4, 9; 17, 92; 306; 308; Die Neigung zu diesem Mädchen half mir die Schwindeleien des Bruders ü. 20, 109; 22, 286; 23, 380; 24, 128; 27, 373; 12, 339; Pr. 24; Hat jeder Tag nur eine gute Stunde, | die Hoffnung überträgt mit Fröhlichkeit den Rest. 185; Einen so plötzlichen Vortheil . ., daß sie den Schaden vieler Jahre ü. könnten. Ph. 1, 58; 2, 50; 42a; 99b; So trägst du leicht und überträgst den Schmerz. Laienbr. 172; 342; N. 5, 287; 7, 159 etc. — 3) [1h] von Dem, was ge- oder ertragen werden muß, erleichternd Etwas auf sich nehmen: Wenn Jeder .. einen Theil | von deinen Schmerzen ü. könnte, | du fühltest dich erleichtert. 13, 284; [Die schlechten Bücher, die gut abgehn] werden ja noch wohl ein Traktätchen von zwölf lessingischen Bogen ü. [den möglichen Schaden decken] können. 13, 144) etc.; auch: War der fleißige Lichtwer Der, welcher oft die Fehlenden übertrug. XL, ihre Arbeit auf sich nehmend etc. — 4) refl.:
a) s. 1 und I 3b: Etwas überträgt sich (s. d. †), entsprechend dem Pass., z. B.: Das Vertrauen, das der Vater genoß, übertrug sich auf den Sohn etc. —
b) durch übermäßiges Tragen sich schaden, z. B. von Pers. und Thieren in Bezug auf schwere Lasten, vgl. überheben 2, aber auch [2d] von Obstbäumen. 353b, vgl. überblühen 2a etc. —
c) (veralt.) Sich äußerst ü., das Außerste er-t., erdulden. 1, 28. —
d) (veralt.) Daß die Landsknecht .. sich sogar in Sammet und Seiden übertrügen. 63, überhebend sich so tragen [1d] oder kleiden etc. — I.
1) [1d]. — 2) [1a] Worauf die Masse [des Schießpulvers] aus dem einen Stampfloch in das andre umgetragen wird. Sch. 3, 526 etc. — 3) [1a] rings, überall hin-t. (herum-t.): 2. 4, 10 („umher-t.“ [Die Asche soll] bei hohen Festen umgetragen werden. Heinr. Vl. 1, 1, 6; Wenn .. Wein aus dem Krug . . | fleißig der Schenk umträgt. Od. 9, 10 etc., vgl.: Umher-t. M. 2, 442. — 4) s. 3 und [1ac]: herum-t.: Was ich erdenk, darf ich sagen | und Einen in der Stadt um-t. G. 3, 22; Schon längst wird umgetragen [geht das Gerücht um], daß etc. Westf. 1, 60 etc., vgl.: Von wievielen Münden ihr Inhalt umhergetragen worden. Ber. 273 etc. — Unter-: z. B. [1d] etc. — Ver-:
1) [1a] fort-t., z. B.:
a) Daß dieses Buch geschrieben aus einer Hand in die andere geht, aus einer Provinz in die andre ver-t. [verbreitet, befördert] wird. 10, 237 etc. (Vertragung. Br. 448b); Der in Wald ist ver-t. [ausgesetzt] worden. G. 2, 84 etc., bes. —:
b) verstreuend: Gott Vater zur Erde trat, | seine Kinder wieder zu werben, | die der Storch ver-t. hat. Phil. 163; Das Laub verträgt der Wind. Sch. 140. —
c) verbergend: Den Rest vergräbt oder verträgt der Bär. Th. 440; M. 4, 98 etc. —
d) Einem Etwas ver-t., es ihm entziehnd: Ein Kunde verträgt einem Kaufmann das Geld, wenn er bei einem Andern kauft; So ihr ein Wild erjaget, | .. die Haut uns nicht vertraget. 80), gebt sie uns etc. —
e) (mund- artl.) Wenn sie zuw. über einem Buch die Zeit vertrug [verbrachte, versäumte]. DTr. 1, 186 etc., s. ferner Br. 445a; 343a. —
2) s. [1e] und auf-t. 2b; ab-t. 7, z. B. 38, 11 etc. —
3) [1h] namentl. früher = er-t., z. B.: Vertraget [„Ertragt“. mich, daß ich auch rede. 21, 3; Vertraget [„ertrage“. Einer den Andern in (der) Liebe! 4, 2; 1. 9, 12; 13, 7; 2, 11, 19 ff.; 4, 2; 1. 2, 19; 2, 341¹⁴); 555; SW. 56, 22; Po. 3, 9 etc., dagegen nach heutigem Gebrauch — oft nah daran grenzend —: Eine Pers. oder Sache verträgt Etwas, ist so beschaffen, daß ihr Dies nicht schadet, sie nicht davon alteriert wird, z. B.: Einen Puff (s. d. 2b) ver-t. (können); Diese Pflanze verträgt viel Nässe; Er, der früher den Magen eines Straußes besessen, könne .. kaum soviel ver-t. wie eine .. Turteltaube. Lut. 2, 291; [Sie trank,] konnte jedoch nicht viel ver-t. und wurde leicht duselig. M. 1, 225; Ich tadle drum | die stärkern Nerven nicht, die ihn [den Duft] ver-t., | nur schlägt er mir nicht zu. Nath. 3, 1; Mancher verträgt es nicht, gefoppt zu werden. Mak. 1, 72; Streng genommen, verträgt zwar der Zweck des Dichters weder den Ton der Strafe noch den der Belustigung. 1199a, vgl. (s. 6b): Er verträgt sich nicht damit etc. —
4) Vertrag (s. d. 1), Frieden zw. Streitenden stiften, ihre Differenz ver-, ausgleichend, und zwar sowohl: Die Personen — als auch: ihre Differenz, Sache, ihren Streit ver-t. und zuw.: mit Einem ver-t. ohne Obj. (vgl. 5; 6a und aus-t. 4; bet. 1b): „Es hieß ja, Alles wäre ver-t. und geschlichtet.“ Ja, vertrag du mit den Pfaffen! 9, 6; Bis ich mit meinen Gegnern ver-t. bin. 35, 109; V. 195; Darzwischen mittelt .. das .. Weib, sie zu ver-t., | die doch hernach .. | sich Beid’ in großem Haß zertrugen. G. 2, 85; Durch Unterhandlung der Göttin .. ward der Krieg bald ver-t. XII; 643a; Ihr Maj. sollt als ein Kaiser und nicht als ein spitzig[er] Jurist in der Sach handeln, es wäre ver-t. und nicht gerechtfertigt [processiert]. 13; Von den Religionsstreiten. .. Die Sachen wären wohl zu ver-t., wenn nur die Leut zu ver-t. wären. 1, 104 etc. —
5) (vgl. 4) einen Vertrag (s. d. 2) schließen, paciscieren, z. B.: Wir haben es so und so mit einander ver-t. oder ohne Obj.: „Drum hat der Graf .. | ver-t. mit dem Feind . ., | sich zu ergeben auf den zwölften Tag etc.“ .. Zu solch schimpflichem Vertrag. 453b; bes. im Partic.: Es soll den Unterthanen der hohen v–den Theile gestattet sein etc. (1857) 459 etc. —
6) refl.:
a) (s. 4) die bestandne Differenz, Entzweiung ausgleichend aufheben (vgl.: aus-, versöhnen, vergleichen 2), z. B.: Pack schlägt sich, | Pack verträgt sich. Sprchw.; Sich zanken und wieder-v. etc.; So vertrage dich nun mit ihm [Gott] und habe Frieden. 22, 21; Der alte Neid, die Eifersucht macht Friede; | was noch so wüthend ringt, sich zu zerstören, | verträgt, vergleicht sich etc. 365a etc.; im subst. Infin. auch ohne sich (s. d. †): Ein ewiges Zanken und Wieder-V. —
b) (vgl.
a) Sich so und so (mit einander) ver-t., in Bezug auf den Vertrag (s. d. 1), der zwischen Zusammenlebenden oder durch nähern Umgang Verbundnen im gegenseitigen Betragen statthaben soll: so und so zu einander stehn: Die Eheleute, die Geschwister, die Familienmitglieder etc. ver-t. sich gut, schlecht, wie die Tauben, wie Hund und Katze etc.; ohne Zusatz = sich gut ver-t., in Frieden und Eintracht leben: 5, 49 etc.; dann auch verallgemeint: Glycera kann sich mit dem Gedanken nicht ver-t. [befreunden, vertraut machen, zufrieden geben], daß etc. 21, 24 etc. und bes.: Etwas verträgt sich mit etwas Andrem, ist damit wohl vereinbar, passt dazu etc.: Was sich verträgt mit meiner Pflicht, | mag ich ihr gern erweisen. 419b; Soviel Ordnung als sich mit keiner Rebellion zu ver-t. pflegt. 822b; Nicht ver-t. sich wohl, noch hausen vereint mit einander | Herrschergewalt und Lieb’. Ov. 1, 135. — z. B.:
Vōr-: 1) [1a] vgl. nach-t. 1: Einem Hinterdreinschreitenden Etwas vor-t. (oder voran-t.), z. B. eine Laterne; Die Bengel [Fasces], so man der Obrigkeit vortrug. 22; Ländl. 3, 442 etc. —
2) [1aγ] kaufm.: Etwas (den Saldo) voranstellend ein-t. (s. Vortrag 4). —
3) [1a] Etwas tragend vor Einen hinbringen, z. B.:
a) (veralt.) Ein Kind in der Taufe 3, 44), dem Herrn (43) v. —
b) (veraltend) Einem Speisen v. [vorsetzen]. 1. 43, 34; 10, 8; 1, 247 etc. —
c) (s. b) Hörern oder Lesern Etwas v., gleichsam als Nahrung des Geists, als geistigen Genuß etc. (vgl. Vortrag 1; 3; Ohrenschmaus etc.), z. B.: Der Virtuose, der Sänger trägt ein Tonstück; der Deklamator ein Gedicht; der Docent eine Lehre, Wissenschaft; der Erzähler eine Begebenheit; der Referent im Gericht den Sachverhalt, Thatbestand vor etc.; Etwas mit Ausdruck, deutlich, rührend etc. v.; V–der Rath im Ministerium; Wenn er [Blücher] die einzelnen Umstände lebendig und anmuthig vortrug [erzählte]. B. 3, 595; Wo nehm ich Worte her, das Schrecknis vor-zu-t.? 7, 126; Das, was sie vortrug, mit Gesten zu begleiten. 15, 190; Die ganze Sache wurde seinem Vetter auf [gw.: von] der schlimmsten Seite vorgetragen. 2, 102 etc., auch refl.: Es trägt Verstand und rechter Sinn | mit wenig Kunst sich [s. d. †] selber vor. 11, 26; 22, 42 etc. —
4) mundartl.:
a) [1] für die Zukunft herbeischaffen. —
b) [2] Etwas trägt Einen für, hilft, nützt ihm. s. vorträglich. — Vorbēī- [1a; 2a]: 5, 74etc., so auch: vorüber-t. — Wég- [1a; 2a]: fort-t. 13, 64; 3, 26 etc. —
Zer-: 1) tr. [1e]: entzwei tragen (s. auf-t. 2b): Einen Heckerhut, der allmählich z. wurde. D. 4, 66 etc. —
2) (mundartl.): entzweien, z. B. tr.: N. 7²³ etc., nam. rel.: Er hatte sich mit seinem Schwager z. 142; (s. ver-t. 4); Haben sich Viele z. und hernach wieder verstanden [verständigt, ver-t.]. V. 1, 112; 2, 61; 373 etc. — Zū-:
1) tr. [1a; 2a]: Holz zum Feuer z. 8, 4; Daß ihnen alle Welt genug [Geld etc.] zutrüge. 5, 421a etc., s. ab-t. 2f; seltner: Einem höhern Verstande unsere Bewunderung zu-zu-t. 736b etc.; bes. aber, vgl. Zuträger und [1ac]: Einem geheime Außrungen und Nachrichten mittheilen: Gefällig trug er ihm Zeitungen zu. R. 7, 306; SchM. 80; 744b; Sie sollten sich vor dem jungen Menschen nicht so bloß geben, er ist ja im Stande und trägt dem Präsidenten Alles wieder zu. 2, 1137³⁰; 14, 210 etc. —
2) intr. [2d]: Ein Baum, ein Acker etc. trägt gut zu (ist zuträglich. bringt reiche Früchte. —
3) ref.: in unvorhergesehner, unerwarteter Weise geschehn: Weil sie so oft unglaubliche Dinge sich haben z. sehen. 29, 142 etc., bes. oft unpers.: Wenn es sich z. sollte 8, 32) oder zutrüge 2, 210), daß etc. — Zurück- [1a; 2a]: Die rollenden Wagen | trugen .. Ahab zurück. M. 4, 125 etc., auch = zurückübertragen (s. über-t. II 1b), retrovertieren: Manuskript, nach dessen deutscher Übersetzung man .. einige Stellen wieder ins Französische zurücktrug. 29, 368. — Zusámmen- [1a; 2a]: s. zusammen (1 und) 2: Ein Paar, wie es die Tauben (s. d. 1e) feiner nicht z. (sprchw.); Etwas aus allen Ecken z.; Du bist .. gezeugt und entfaltet, nicht zusammengetragen und geflickt. 31, 22; Ein zusammengetragenes Werk. 22, 74 etc. — Zwíschen-: [1a]; nam. auch [1aα]: zwischen versch. Parteien die Reden hin- und wieder-t., sie von der einen der andern zu-t. (s. d. 1 und Zwischenträger): W. will immer nur in den Sachen hantieren, z., anreizen. T. 3, 23 etc.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.