Thuer
Thuig
isch
Thūer, m., –s; uv.:
Jemand, der — und insofern er — Etwas thut: Dessen, der wirken wollte und wirkte, des T–s. Br. 1, 278; Mehr Gutes thun als irgend ein T. von Profession. 279, gw. aber — wie auch Fortbild.: Thuer-ei, -isch, nur in Zsstzgn.: 1) mit Ew.: Jemand, der so und so thut, sich so stellt (im Ggstz zu Dem, der es ist). — 2) mit allgem. Fw. (wie Alles, Nichts, Viel etc.) als Obj. des Thuns. — 3) selten mit Vors., vgl. Zsstzg. von thun, — z. B.: Álles- [2]. — Āūf-: selten st. Groß-T. (s. aufthun 5), z. B.: A–isch. M. 76; 119; 24, 445: J. 246). — Díck- [1]: Groß-T., Prahler (vgl. Dick 1e): D–ei; D–isch, daneben: Dickthuige Geldprotzen. 11, 215a. — Fēīn- [1]: Elegant. gH. 1, 320 etc. — Frémd- [1]: Jemand, der — und insofern er — für die eigne Nationalität fremdes Wesen annimmt (wälscht) etc.: Die großstädtische F–e i. 8, 286; Unsere ehrliche deutsche Haut ein bischen f–isch gärben. J. 1, 101. — Frómm- [1]: Piêtist: Keine schiefmäulige F–e i. Lut. 2, 3. — Gehēīm-: G–ei; G–isch. — Gēīstreich- [1]: G–isch. 1, 2, 218 (s. geistreichisieren). — Gelêhrt- [1]: Wo die Poesie froh sein mußte, vor der G–e i der Ritter und Doktoren .. eine Zuflucht zu finden bei den Handwerksgesellen. 2, VIII. — Grōß- [1]: (s. Dick-T.), z. B.: Mir ist ein Klein-T. weit unausstehlicher als ein G. 1, 211 etc.; Die spielerischen G–eien aus dem Gewerbeverein entfernt. Gv. 188; Leb. 2, 131; In prahlender G–ei. V. 142 etc.; Ein g–isches Wesen. Ver. 102 etc., daneben: Großthuig. 23, 173; 23, 48 etc. — Kíndlich- [1]: Kindlich, nicht mit gezierter K–e i. Päd. 3, 1, 10. — Klēīn- [1]: (s. Groß-T.) Einer der Bescheidenheit afsektiert, vgl. dünn 2. — Níchts- [2]: Müßiggänger. Erb. 1, 28 etc.; N–ei. J. 1, 396 etc.; N–isch. Gv. 432; Südr. 1, 165. — Schȫn- [1]: (s. schön 6f), z. B.: Trotz mancher Sch–ei [Kokettieren] mit erheuchelter innerer Pein. SchV. 332; Die musikalische Sch–ei [affektierte Süßelei etc.]. Ausgw. 7, VIII; Diese studentische Sch–ei, womit er .. Emmy huldigte [nachher: Zuthätigkeit]. Mar. 1, 85; In feiger Sch–ei die Schäden geflissentlich zudecken. DM. 14, 1, 68; 2, XII etc. — Stárk- [1]: Zeiten, wo keine S–ei und Selbstbetäubung aushilft. DBl. 1, 82a, vgl. Starkgeisterei. — Ver- [3]: Verschwender, daneben: Verthuner. Sonn. 264; 1, 43 etc.; V–isch, daneben: Sei nicht „verthunisch“, sei aber auch kein arger Filz. 1, 88 = „verthunlich“ (s. d.). 1, 633, vgl.: Du bist zu geudisch und verthan. G. 2, 162. — Vīēl- [2]: ein Vielgeschäftiger; V–ei [Vielgeschäftigkeit]. D. 6, 101; Päd. 3, 1, 10; Ant. 2, 130 etc. — Vōrnehm- [1]: der Vornehmheit affektiert: Liebenswürdige Vornehmheit . .. An ihre Stelle sind .. preciöse V–ei oder herablassende Plumpheit getreten. J. 1, 310; W. 92; DM. 1, 2, 222; Bl. 2, 129 etc.; Fichte gehörte nicht zu jenen v–ischen Stubengelehrten. 15, 232); A. 1, 386 etc. — Wíchtig- [1]: Jemand, der sich eine Wichtigkeit zu geben sucht, die er nicht hat, auch: Er macht sich nicht durch W–ei bedeutender als er ist. 1, 76; T. 2, 275 etc.; Die w–ische Miene, mit der er auch die kleinsten Ereignisse vortrug. Sch. 172 etc. —
Thū~ig, isch, a: s. dick-, großthuerisch und verthulich.
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