Tell
Telle
tellen
Teller
Téll, m., –s; –e, –en:
Name des bekannten Schweizerhelden (s. tellen 2), vgl.: Die 3 Telle im Grütli. 229 ff.; Den Truppen folgten die s. g. beiden„T–en“ ... in der alten malerischen Schweizertracht aus der Zeit Wilhelm T–s. A. 1, 307. —
~e, f.; –n: 1) eine Vertiefung, s. Anm. zu Dal und Dohle und außer dem dort Angeführten, z. B.: Gleich den Ameisenlöwen höhlen sie trügerische T–n. M. 60; Eine hinter Gestrüpp verborgene T. des Gesteins. Leb. 28; In einer etwas ausgeweiteten T. 53; Ein Geschmeide von unsolider Arbeit ... hohl und von jeder derben Berührung mit einer T. bedroht. Spiel 160; Ein Ablauf [des Wassers] und eine Sammlung in T–n. G. 2, 724 etc. (Wo sie hingedrückt hatte, eine Dalle blieb. Salinde 130). —
2) (schwzr.) Steuer (it. taglia, s. Accise, Anm. und Teller). Die Frohnen, Zins’ und T. 141; So wirst du mir 40000 Pfund schuldig, die muß ich vertellen, du aber den Hof nicht minder, so giebt es doppelte T. G. 324 etc. —
~en: 1) tr.: (s. Telle 2) steuern. Ver-t. — 2) intr.: schwätzen etc.: Darum ist’s ein lauter Tillens, T–s und unnütz Geplauder. 3, 446, s. dahlen, Dideldapp = Dilledelle, m. 1, 364, vgl.: Tricae apinae .., Affenspiel, Tillematelle. Polyanthea novissima (Frkf. 1617) 297b etc.; 98a etc., auch: Wär ich besonnen, hieß ich nicht der Tell. 536b, nach s. auch 3, 70¹⁵. —
~er, m., –s; uv. (–n. Guhl 1, 144): (aus ital. tagliere, Brett, Speisen darauf zu zerschneiden etc., s. 339, mhd. tëller, neutr., wie noch mundartl. 1, 439, s.: Das Deller. N. 100²³ etc.):
1) ein Eßgeschirr, worauf bei Tisch gew. der Einzelne seine Portion erhält, in Form einer kreisrunden Scheibe mit erhöhtem Rand: Flache, tiefe T.; Kleine T. zum Kompott; T. von Porcellan, Zinn etc.; zinnerne, silberne, hölzerne T. etc.; Einen T. voll (s. d.) Suppe, oder: einen T. Suppe essen (schwzr.: Tellerete voll Fleisch. G. 288); Nichts mehr auf dem T. haben; Die schmutzigen T. wegnehmen und reine hinsetzen etc. —
2) (s. 1) solches Geschirr auch zu andrem Zweck benutzt, z. B. zum Einsammeln von Gaben: Der Musikant ging bei den Gästen mit einem T. herum etc.; zum Hineinlegen von Geld, Marken etc. beim Kartenspielen etc. —
3) Etwas mehr oder minder von T. -Form, z. B.:
a) Präsentier-Brett oder -T. (Kredenz-T.), z. B. übertr.: Wie mir hier Alles geglückt ist, ja wie mir Alles auf einem T. ist präsentiert worden, was ich nur gewünscht habe. 24, 44 ꝛe. —
b) scheibenförmige Untersätze aus Strohgeflecht, Holz etc. für Flaschen, Gläser etc. bei Tisch zur Schonung des Tischtuchs. —
c) T. der Luftpumpe, der Theil, worauf der Recipient, die Glocke steht. —
d) T. der Hand (Hand-T.), die innre Fläche der Hand ohne die Finger (mhd. der hand tisch). —
e) t.-förmige Pflanzentheile etc., z. B.: T. einer Artischocke, ihr Blumenboden etc. — Zsstzg. nam. zu 1 (oder 3a), nach dem Stoff; nach Dem, was sich darin, dar- auf etc. befindet oder befinden soll etc., z. B.: Sie fanden vor einem Bettler-T. [2] eine Frauengestalt sitzen. Allerw. 38; Dessert-T.; Frucht-T.; Ge- müse-T.; Glas-T.; Fin Bildchen ... nicht größer als sein Hand-T. [3d]. gH. 3, 177; Holz- T.; Kompott-T.; Den Schenken mit Becher und Kredenz-T. 35, 62; Kuchen-T.; Mittel-T., von Mittelgröße; Obst-T.; Porcellan-T.; Jhnen jetzt den Bräutigam sozusagen auf dem Präsentier-T. [3a] entgegenbringen. Mus. 1, 268; Salat-T.; Stehen mit den Sammel-T–n [2] an den Kirchenthüren. Nap. 3, 260; Mit einem runden gelben Schindel-T. hinterm Kopf. B. 185b, spöttisch vom Heiligenschein; Speise-T.; Spiel-T. [2]; Stroh-T. [3b]; Suppen-T.; Tisch-T.; Wärm-T., zum Erwärmen der Speise-T. (bildl. Fat. 1, 116), richtiger: T.- Wärmer; Zinn-T. etc.
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