Faksimile 0424 | Seite 1246
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strotzen Strub
Strótzen, intr. (haben) (s. strauben, Anm.):
1) S., von Etwas s., in Fülle schwellen und starren (s. d. 2as; stärzen 1), z. B.: Es s. Pflanzen von Säften (G. 23, 103); Fenster über und über von Zuschauern (24, 235); Beutel von Gelde (Musäus M. 2, 102); Bäuche von Schmeer (ebd.); Euter von Milch (V. Od. 9, 440); Pers. von Gesundheit und Jugend (W. 9, 79), von Eigendünkel (36, 213); Schriften von irrigen Sätzen (175), Sprachschnitzern (Luc. 5, 158) etc.; Blut-; blüthen- (Scherr Bl. 1, 154); gesundheit-; leben- (Gutzkow 11, 380), milch-, saft-s–d etc.
2) (s. 1) S., mit Etwas s. etc., sich blähend großthun, sich spreizen, stolzieren etc.: Man trotzt und strotzet nicht | und drängt sich nicht voran. B. 84b; 312b; Der Hahn .., der stolz vor seinen Weibern strotzt. V. 4, 149; Die in hellen Farben | und goldgestickten Wappenröcken strotzten. W. 11, 134; 15, 233 etc.; Der Strotzer, der dort prahlet. Langbein 1, 75; Auf steifem Hals ein Strotzerhaupt. B. 84b etc. Zsstzg. zu den sich berührenden Bedd. 1 und 2, z. B.: Wenn der Sack voll ist, strotzt er sich auf [2]. Körte Sprchw. 5147; Von dick auf-s–den [1] Adern. V. Ov. 1, 144; Die auss–den [1] Augenäpfel. Bartisch 216 (s. hervor-s.); „Wie frech sie daherstrotzte!“ .. Sie ist allezeit wegen ihres schönen Ganges bewundert worden. .. Jetzt aber heißt Das „frech einher-s.“ [2] Möser Ph. 3, 20; Mit einem Ordensband einher-s. Thümmel 3, 37; V. Sh. 2, 326 etc.; Die Wohlhabenheit, die aus dem ganzen Hofe ihm entgegen- strotzte [1]. Immermann M. 1, 308; Jeder der schwätzenden Weiber | strotzt er [der Hahn] brennend entgegen [2]. Zacha- riä Tag. 7; Daß ihnen die Adern hervor-s. [1]. W. Luc. 6, 191; Beschneiden seines über-s–den Reichthums. Carriere Stud. 8 etc.
Strūb etc.:
s. Straub, Anm.