Stoßen
Stōßen, stieß; gestoßen; stößt:
1) tr.:
a) mit kurzem heftigem Ruck fortbewegen (vgl. schieben), eig. und übertr.: Jemand oder Etwas von sich; von einer Stelle (fort-, weg-), an eine Stelle (hin-), zu Boden (oder nieder-, z. B. — s. 1 — mit dem Dolch), übern Haufen (oder um-, zusammen-) s.; Einen übern Tölpel (s. d.) s.; Etwas in die Erde (hinein-), aus den Furchen (z. B. HB. 1, 197) oder heraus-s.; Den Dolch in die Scheide; Einem den Dolch ins Herz s. (vgl. d); Zwei Pers. mit den Köpfen zusammen-s.; Einem Etwas unter die Nase (s. d. 1v) s.; Den Rüssel in den Unflath s.; Einen in die Ecke, in den Sack, ins Gefängnis, ins Elend etc.; auf die Straße, aufs Rad (s. d. 1b) etc.; aus dem Haus, aus dem Land, aus der Gesellschaft etc.; vom Thron etc. s.; Einen mit der Nase (s. d. 1s) auf Etwas s., vgl.: Nichts stieß sie auf den Roman [wies sie, gleichsam drängend, darauf hin], Alles stieß sie davon ab. R. 9, 186; 4, 1206²¹ etc. —
b) indem der Begriff der Heftigkeit zurücktritt: Einen Tisch an den andern s. [schieben, an-s.]. 3, 24; Zwei Bretter [leimend], zwei Bahnen Zeug [nähend] an einander (oder zusammen-) s. etc. Oft so, eig. und übertr., nam. bei Etwas an-s. (41, 24 etc.), nach-s. (Fat. 2, 262); Werden vom Buchbinder zwei leere Blätter, eins an die Vorrede, eins an den Beschluß vor- und nach gestoßen. Geld zusammen-s. (oberd.) oder -schießen; Alpvieh zusammen-s. 1, 156 (s. Stoß 17); Die Köpfe zusammens. 9, 282; Gs. 3, 244) oder -stecken etc. —
c) (s. a) zuw. ohne das Woher oder Wohin, z. B.: Den Reinhanf s. [auseinander], ihn Behufs der Verspinnung in zwei oder drei Theile reißen. 2, 224; von Kindern: Die Zähne s. [hervor-s.], zahnen. Th. 60, vgl. schieben 1h und vereinzelt: Stößt dich heute [ab oder: von sich], was dich gestern [an-] zog. 1, 62; Auf weitre Bekanntschaft ein Gläschen zu s. 34, 274, die Gläser an einander (oder zusammen-) zu s. (anzu-s.). —
d) (s. a) dem Obj. einen Stoß, d. h. einen kurzen und heftigen, erschütternden Ruck versetzen: Einen stößt — Jemand (mit dem Ellbogen, dem Fuß, der Faust etc.), ein Ochs (mit den Hörnern) etc.; Der Bock (s. d. 4; 7) stößt Einen etc., auch (s. hauen 2c): Eine m, häufiger (obgleich eig. minder korrekt): Einen vor die Brust, vor den Kopf (s. d. 2s), vor die Stirn (s. d. 1), (mit dem Ellbogen) in die Rippen, (mit dem Dolch) ins Herz s. etc.; ferner: Geschaukelt stießen sich [= einander] die Boote. Garb. 108 (vgl. 2); auch: Seinen Fuß oder sich den Fuß (an einen Stein etc.) s. (vgl. 2a) etc. —
e) (s. d) mit Angabe der Wirkung, s. a; ferner: Einem oder sich ein Loch in den Kopf; sich die Hand wund (oder auf-), den Fuß lahm s. etc.; Leder blank (s. d. 2) s. (be-s.); Etwas (im Mörser) klein; zu Pulver etc. s. oder bloß: s. (vgl.: Über-s. 26, ein wenig s.); Etwas mit dem Hobel glatt s. (ab-, be-s.); auch bloß: Eine Kehlleiste s. oder hobeln etc. —
f) s. 3c. —
g) s. 3h. —
2) refl., s. 1d, z. B.:
a) Jemand stößt sich (ver- alt.: an. 4, 12) — wo anrennend, auch: an die Nase 2, 223) etc.; an den Stein etc. und so (vgl. Stein des Anstoßes): „figürlich: Er stößt sich an die Rede, nicht — wie meint — an seiner Rede.“ 1804) 1, 326, so mit Acc.: 1, XXIV; 352a; 13, 154; 20, 243 etc.; dagegen mit Dat.: 3, 111 etc. und bezeichnend für das Schwanken mit Dat. und Acc.: N. 80 = 8, 60. —
b) (s. a) Die Wolken, die sich hier in diesem Sacke s. 14, 213 etc.; Eine Sache oder: es stößt sich an Etwas (Acc.). Br. 1, 181; 1, 458; 480; 36, 233 etc., es hapert daran, dies macht eine Schwierigkeit, vgl.: Hie „stösset“ sich’s mit den Juden. 8, 120a etc. —
3) intr. — außer in den bes. angegebnen Fällen — mit haben:
a) (vgl. 1d) Nach Etwas s., es mit einem Stoß zu treffen suchen; auch, nam. von Raub- oder Stoßvögeln (s. d. und Stößer 2; Niederstoß) mit auf (versch. d): Kein Geier stößt auf Geier. Mensch 34; 7, 135 ff. etc., auch: Der Falke stößt [nach der Taube]. 236a etc., vgl.: Fehl-s., z. B. (mit einem Dolch). Samps. 5, 10 oder vom Federspiel. Br. 252 etc. und — die Ortsverändrung hervorhebend — mit sein: Auf einen Vogel etc. herab- 2, 244), nieder- A. 241; 2, 126) etc. oder auf-s. —
b) (mit haben oder sein) sich so bewegen, daß ein Stoß erfolgt: Mit dem Fuß an den Tisch, an einen Stein s. (an-, gegen-, wider-s.), so daß dort der Tisch, hier der Fuß erschüttert wird (vgl.: Den Tisch —, nicht: den Stein — ans.); Stieß | er wider einen Pfahl und stürzte. 34, 342; Der Wagen .. stieß vor [g. gegen] einen Stein. 20, 99; Der Wind stieß auf die vier Ecken des Hauses und warf es etc. 1, 19 (vgl. i); Hart stößt die Herrschsucht mit der Freiheit zusammen. 1031b etc. —
c) s. b (mit sein): von Schiffen etc.: Vom Land 54a); unvermuthet ans Land 19, 343) s., vgl.: Der Alte stieß ab und fuhr .. über den Strom. .. Er stieß bald am jenseitigen Ufer an. 19, 312 etc.; Der Schiffer hat —, der Kahn ist (doch auch: hat, z. B. R. 1, 350) vom Lande abgestoßen etc.; Auf den Grund s. oder auf-s., vgl. tr.: Stieß das Schiff Grund auf einer Sandbank. 13, 539 etc.; Sie würden an harte Örter an-s. 27, 29 (auf Klippen s. Stieß sich das Schiff an (vgl. 2a). 41 (stieß es an. etc. —
d) s. b (mit sein): auf seinem Wege auf Etwas oder Einen treffen: Sie sind auf einen Schindanger gestoßen. M. 1, 280; Wir sind auf Schwierigkeiten gestoßen. 3, 156; 69; 1, 219; 12, 93 etc. —
e) (mit sein) von Truppen etc.: Zu andern Truppen, zum Heere etc. s., sich zum Anschluß dorthin begeben. 35, 68; 973a etc.; selten: Die Miliz stößt [kommt] jährlich einmal zusammen. R. 1, 15. —
f) (s. e) Nur wenig einzelne Glieder s. nicht völlig kunstgerecht auf einander. 31, 241, schließen sich an einander. —
g) An Etwas s. (an-s.), der Lage nach daran grenzen. 86; 5, 62; Wo di Rinnen zusammen-s. 3, 178 etc. —
h) In schmetternde Blasinstrumente s., sie laut in kurzen Sätzen tönen lassen, z. B. ins Horn, in die Trompete; bildl.: Als das Ministerium mit vollen Backen in die Kriegstrompete stieß. Lut. 1, 151; Es stößt der Sturm ins Jägerhorn. Gött. 5 etc.; weidm., auch tr.: Ein gutes Horn etc. s. (vgl.: Die Jagd ab-, an-s., -blasen); veralt.: Daß er in die Drummel [Trommel] „stosset“. 8, 255b. —
i) Der Wind stößt, weht heftig und ruckweis (s. aussetzen 11e; Windstoß); Im unstäten Winde, der vom Hügel her stieß. 14, 134 etc. (s. b, Schluß). — k) In einem Bienenstock, der s. [schwärmen] will. ac Ev. 401, s. Stoß 6. —
1) mit Auslassung des Obj., z. B.: Was wär ein Gott, der nur von außen stieße? 2, 285 (s. 1a), die Welt bewegte etc.; (s. 1d): Sturm und Strömung s. [das Schiff]. 3, 145; Sie vermag kaum zu sprechen, so heftig stoßt [sie] .. das Pferd. Germ. 2, 223b etc., versch. m. — m) Etwas stößt, ist so beschaffen, daß man davon Stöße empfängt: Der Bock stößt, ist stößig; Der Wagen stößt (niederd. stuckelt); auch: Es (s. d. 7) stößt auf diesem Wagen, Wege etc.
Anm. Goth. stautan, ahd. stôan, mhd. stózen, vgl. lat. tu(n)do, niederd. stoeten, mit der Wiederholungsform stoetern = stottern (s. d.). Präs.: er stoßt, s. o.; Empf. 3, 27; 9, 285; 3, 68; Sav. 250; Luc. 4, 60 etc. Mundartl. Anwend. (auch der Zsstzg.) s. nam.
Zsstzg. z. B.: Áb-:
1) [1d; e] mit einem Stoß absondern, z. B.: Ein Stück von Etwas a.; Die scharfen Kanten von Steinen, Bauholz etc., meton.: die Steine etc. a.; ein Brett a. [1e]; Die Haare, den Narben von den Fellen, meton.: die Felle a. (über-s.) etc.; Einem zu Rädernden das Herz a., übertr. z. B.: Die Angst, die Neugier, das Geheimnis etc. stößt ihm das Herz (s. d. 8) ab; Sich die Hörner (s. d. 3a) a. etc. —
2) (s. 1) Kleidungsstücke a. (vgl. abschaben 2). 36, 192 etc., auch refl., ähnlich: Sich durch-s. — 3) [1a] Etwas von einem Ort weg-s., z. B.:
a) Den Verurtheilten über die Leiter a. 708b etc.; (veralt.) Der Steinbock stoßet den Jäger überab. 609a etc.; Kaiser einzusetzen und sie wieder ab-zu-s. [vom Thron]. B. 136a etc. —
b) [3c]. —
c) Kälber etc. a., s. abbinden 3. —
d) Bei Treibjagen die zurückgebliebnen Treiber a., vorrücken lassen. —
e) figürlich: Schulden M. 1, 270; Fat. 2, 294), Kapitalien Nobl. 1, 65) a., abzahlen etc. — 4) (vgl.
3) von sich weg-s., z. B.:
a) Der Baum stößt die falben Blätter ab. SchV. 315; Die Milchzähne a. [1c] etc. —
b) Die gleichnamigen Pole stoßen sich ab, die ungleichnamigen ziehen sich an. 1, 327 etc.; Jenachdem die Menschen mich anzogen oder abstießen. 20 238; 22, 188; Der a–de Puls seines Wesens. 21, 232; A–de Strenge. 15, 100 etc. (s. zurück-s.); Abstoßungen Luc. 233 etc. —
c) Eine Bitte a., abschlagen Mak. 2, 45 etc. — 5) Etwas (kurz) a., namentl. Mus., s. Ggstz. binden 2b; seltner: Sein Morgengebe a. Ph. 2, 217, kurz und rasch beenden (s. Stoß- 154* gebet). — 6) (veralt.) Pulver a. [1e] 28, zur Genüge stampfen; noch Hüttenw.: Gruben a., stampfend mit Gestübbe füllen. — 7) [3h]. —
Án-: 1) tr.:
a) [1d] mit absichtl. Stoß berühren, z.B.: Einen a., um ihm einen Wink zu geben, ihn zu wecken etc.; Den Pendel der Uhr, die Uhr a.; Er | stößt die Thür an, stößt sie auf. 10, 292 etc. (vgl. b). —
b) [3b] durch berührenden Stoß das Obj. erschüttern etc.: Du musst mich oder den Tisch beim Schreiben nicht a. etc.; Unangestoßen durchlaufen. Garg. 177a, vgl. (s. 2a): Ohne anzu-s. —
c) (s. a) Die Gläser a. (auf Etwas). E. 400 etc. (vgl. anklingen 2); häufig ohne Obj.: Auf Jemandes Wohl a. und trinken. 25, 14; Mit Jemand a. R. 8, 287; Lyr. 93 etc. —
d) [1b]. —
e) früher sehr gw.: Eine Krankheit Pr. 1, 51 etc.), das Fieber, die Pest etc., auch: Angst 38b), Zittern 2, 401²⁷), Ekel und Verdruß 47) etc. stößt Einen an, packt, ergreift ihn; vereinzelt: Bis ihnen eine Krankheit angestoßen. Reis. 163b, vgl. zu-s. — f) veralt., sehr gw.: in Brand stecken, s. Br. 424a etc.; 71b; 707a etc.; nach lung noch bergm. — g) (Bäck.) mundartl.: Den Teig a., einsäuernd anfrischen. — h) (Hütt.) Den Herd a., fest stampfen. — i) (weidm.) [1h]. —
2) refl.: ver- alt., s. [2a; 3c]. —
3) intr., gw. mit haben, z. B.: a) [3b] Der Stein des A–s. 8, 14 etc.; Du hast wo angestoßen. 8, 149; Auf der gebahntesten Straße a. 1, 12 etc., s. 1b und [3c]: Er fand sich sehr getäuscht, wenn er an einen starren, ablehnenden Menschen anstieß. 22, 202; 4, 278 etc.; Bei Einem a., Anstoß erregen; Bei Etwas a., stocken; Mit der Zunge; im Reden a., stottern; Ohne hier wider die Billigkeit, dort gegen die Klugheit an-zu-s. Ph. 1, 156, sie zu verletzen: auch mit sachl. Subj.: Das stößt gegen die Religion an. s. ver-s. 1a. — b) [3g] angrenzen: 15, 195 etc.; dazu: Anstößer = Nachbar. 15, 267; Mak. 1, 136; 59b etc., vgl.: Die umher-s–den Völker. 5b. — c) s. 1c. — d) mit sein: Das Obst stößt an, ist angestoßen, s. angehen 4; 8c, vergl. 1e. — Āūf-:
1) tr.:
a) durch einen Stoß öffnen, z. B.: Thüren etc.; Löcher etc. 29, 61, vgl. Aufstößer als Werkzeug der Hufschmiede. 540a); Geschwüre etc., bildl.: eine Beleidigung nicht, bis sie völlig reif. Sh. 7, 91 (vgl. aufstechen 1); ferner = wund stoßen [1e]. —
b) in die Höhe stoßen, z. B. s. Stoß 2; ferner: Der Maulwurf stößt Erdhaufen auf (oder aus. 7, 933; oder ohne Obj.: stößt auf. DW. 307 etc.); Drei Qualme a–d [aus der Pfeife]. D. 1, 45; Verschluckt und wiederum aufgestoßen. 3, 648²³ etc., auch „empor-s.“ und (weidm.): A. oder aufthun: einen Hasen oder andres Jagdthier aufjagen. Br. 239 etc. —
c) das Obj. auf Etwas s. (nieder-s.): Das (oder mit dem) Glas a., auf den Tisch; Den (oder: mit dem) Fuß a., auf den Boden etc. —
2) intr.:
a) s. 1b. —
b) (s. 1b) von Getränken: im Fasse gären etc.; Aufgestoßner (od. aufstößiger) Wein, sauer gewordner. Genoßne Speisen stoßen Einem auf, mit sein, insofern die Bed. ist: wieder emporsteigen, gw. aber mit haben, in Bezug auf die Wirkung, das Erregen der Rülpse (s. d.), so auch unpers.: Es stößt Einem (sauer) auf; Von sauerm A. Luc. 5, 133 etc.; zuw. bildl. von Etwas, das man geistig nicht verwinden kann. A. 2, 368 etc. —
c) (s. 1b) mit sein: Etwas stößt (Einem) auf, steigt auf, zeigt sich, begegnet ihm, z. B.: ein Adler 13, 644), ein Wild 2, 228; 206a), Jemand 707b), ein Wagen (216a) etc.; ein Zweifel 16, 305), ein glückliches Abenteuer (6, 331), eine Gelegenheit HB. 2, 187), etwas Beßres (1, 208) etc.; Diejenige Seite, welche auch dem gemeinsten Auge aufstößt [auffällt]. Ph. 1, 39 etc. —
d) s. 1c; [3a]; [3c] und einlappen 5 etc. —
e) (mund- artl., veralt.) A., aufstößig sein, nam. von Vieh und Kindern: durch Appetitlosigkeit Unmusternheit kundgeben. —
Āūs-: 1) intr.:
a) zu Ende stoßen. 1, 360b etc. —
b) Fechtk.: sich auslegend stoßen. —
c) (s. 2) mit sein: heftig hervorbrechen etc.: Bis die Bltterkeit mit voller Gewalt ausstieß. 3, 294. —
2) tr.:
a) mit — oder wie mit — einem Stoß her- aus-, wegschafsen (heraus-s.): Einem ein Auge, die Seele 30, 451); dem Faß den Boden; den Zapfen; ein Fenster etc. a.; Silben a. (s. elidieren); Einen a., aus dem Haus, aus dem Land, aus der Gesellschaft etc., ins Elend, in den Tod etc. —
b) stoßweise Etwas aus dem Innern hervortreten machen (heraus-, hervor-s.): Ausstößt — der Maulwurf Erdhaufen; der Vesuv Rauchwolken; etwas Gärendes Blasen, Hefen etc.; Jemand einen Schrei, Seufzer, Lästrungen, unziemliche Worte etc. —
c) Etwas stoßend ausarbeiten, formen etc.: Die Platte (s. d. 14) oder den Hut mit dem Ausstößer a. etc. — Be-, tr.:
1) stoßend beschädigen. 3, 293; N. 3, 279 etc. —
2) stoßend bearbeiten, s. [1e]; 3, 188 etc. —
3) s. Stoß 17. — I. Dúrch-: 1) hindurch-s.: Hier stieß .. Brutus durch. Cäs. 3, 2 (den Dolch) etc., auch mit dem den Stoß empfangenden Obj.: Ich stoß dich durch. Th. 2, 342; Stieß er mit dem Schwert sich durch und durch. 11, 147 etc., häufiger (II) untrennbar: 107a; 194b etc., vgl. durchbohren. — 2) s. ab-s. 2. — 3) (Glashütt.) den Ofen reinigen. — II. Durch-, tr.: s. I 1. — Eīn-, tr.:
1) Pfähle e., in die Erde; Sich einen Splitter e., in die Hand etc.; nam. auch = einstampfen; veralt.: Einem ein Schrecken 60b), ein Herz e., einflößen. — 2) durch einen Stoß einstürzen machen. — Ent-, tr.: (selten) Einen dem Thron e. — Entgêgen-: z. B. tr.: Einen dem Elend e. etc. und intr. (vergl. auf-s. 2c 1022b etc.), auch: Dann stößt euch eine Treppe sogleich entgegen. 19, 256, ihr stoßt dar- auf etc. — Er-, tr.: todt stoßen. 1, 74; RH. 322; 35b etc. — Fêhl- [3a]. — Fórt- [1a], auch ohne Obj.: Elastische Betriebsamkeit, die leicht fortstößt und leicht zurückgestoßen wird. 22, 384 etc. — Gêgen- [3b]. — Hêr- etc.:
1) tr. [1a; c], s. nam. auch aus-s. 2a; b. —
2) intr. [3a]. — Nāch-: z. B. s. Niederstoß; [1b] etc. — Nīēder-:
1) [1a]. —
2) [2a]. — Über-:
1) s. [1e]; ab-s. 1. —
2) s. Stoß 17. — Um- [1a]: 19, 70 etc.; bildl.: Ein Testament; ein Urtheil 3, 613⁰); Beweise 11, 534) um-s., hinfällig machen; Daß sie diesen Text mußten unumgestoßen lassen. 8, 532a etc., vgl.: Unumst ößlich darthun Morg. 158), beweisen etc.; Unumstößliche Beweise, Wahrheiten, Gründe etc. — Umhêr-:
1) tr. [1a]. —
2) s. an-s. 3b. — Únter-, tr.: unter Etwas stoßen; ugw. (ohne Obj.) = unterdrücken, -jochen. 22, 17. — Ver-:
1) intr. (haben):
a) Jemand oder Etwas verstößt gegen Etwas, stößt dagegen an (s. d. 3a), ihm nicht gemäß seind, es verletzend. 16, 201; 15, 302 etc.; auch: Man kann leicht ver-s. Jak. 88 und refl.: Sich in Etwas v., irren. Dazu: Grobe Verstoßungen wider die Quantität etc. 6, 82; 432; 7, 102; 411, heute gw.: Verstöße. —
b) den Gärungsproceß beenden, vergären. —
2) tr.:
a) Das Pferd hat eine Ader v., durch einen Fehltritt verrückt. —
b) (mund- artl.) verbergen. Verstieß die Hände in die Kleider. U. 2, 252; Sch. 298 etc. —
c) Etwas aus Noth verkaufen: Er muß borgen oder Geräthschaft und Kleidung v. 5, 157; 161; 208 etc. —
d) (s. verschlagen 9) Zum heil’gen Lande steuert er | und ward vom Sturm v. 399 etc. (vgl.: Schiffbruch. . . Daß sich das Schiff bei stillem Wetter v. etc. 1, 220); Durch welches Schicksal ich zu dem Amt ver-s. worden bin, das ich führe. 3, 50 etc. —
e) am häufigsten: Einen v., mit Härte von sich stoßen, indem man Nichts mehr von ihm wissen, mit ihm gemeinhaben will; zuw. auch mit Beifügung des Woher oder Wohin. 5. 30, 4; 2. 26, 21; 2. 2, 4; Du würdest in schweifendes Elend mich v. 34, 162 (= Du stießest mich .. dem Elend zu. 13, 14); 29, 397; Eh auf des Schmerzens finstre Bahnen | der Zorn des Herrn sie fortverstieß. Sav. 115; Da dich Gott hin-v. hat. 5. 30, 1; Verstoße den Gastfreund | nicht von deinem Olymp wieder zur Erde hinab. 1, 229; In die Wildnis hinaus .. v. 75b etc.; veralt. auch: Des Reichs 221a; 224b etc.) v. (vgl. entsetzen) und noch: Des Hauses v. A. 2, 212. Dazu: Verstoßung. Morg. 1, 30; 33, 54 etc. —
Vōr-: 1) tr. z. B.:
a) hervor-s.: Maulwurfhügel v. 7, 146. —
b) nach vorn hin-s.; auch: vorn an-s. oder anfügen, s. [1b] etc. und (mundartl.): Etwas (als Vorwand) vorschieben. G. 204 etc. —
2) intr. (sein), z. B.:
a) (mit einem Chok) vorrücken, — von Truppen etc. Bl. 3, 259; 279. —
b) vorragen. —
c) = auf-s. 1c. — z. B. Den Ring v. 7,388, fehl-s. etc. — Wég- [1a]: 15a etc. — Wīder- [3b]: 17, 261; übertr.: 14, 176; 24, 99 etc.; versch.: Wi(e)der-s.: tr. (auch ohne Obj.): einen Stoß zurückgeben. — Zer- [1d]: entzwei stoßen: Gewürz z.; Einen z. und zerprügeln. 25, 254; Den Kopf 141a) oder sich 9, 221) an Etwas z. etc. („Zu-s.“ 5, 533b; Pr. 70). —
Vorbēī-: Zū-: 1) tr.:
a) Einen dem Elend z. (s. ver-s. 2e), nahe bringen etc. —
b) durch Stoßen schließen, zumachen. —
2) intr.:
a) mit haben: drauf los stoßen etc. —
b) mit sein: Einem stößt Etwas, nam.: etwas Widriges zu, trifst ihn. 1, 251; 4, 241; 7, 167; 11, 193 etc. — Zurück-, tr.: an die frühere Stelle — oft auch nur: von sich fort-s., eig. und übertr. (s. ab-s. 4b). 17, 248; 13, 77; 22, 384; 311a; 422b; 1014a etc. — s. [1a; b; c; 2b; e; g]; selten: Diese glückliche Zusammenstoßung [Vereinigung]. 13, 8 (s. Zusammenstoß).
Zusámmen-: Work in progress
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