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Stink Stinkadores Stinken Stinker Stinkerei stinkig Stint Stinz
Stink, m., –(e)s; –e:
Art Eidechse, Scincus (Meer-)Stinz.
~adōres, pl.:
mit span. Endung, scherzh. Bez. stinkender Cigarren. Hackländer T. 1, 201; Spielhagen Pr. 2, 182 etc.
~en, stank (stunk; mund- artl.:
stinkte. Baggesen 3, 209), stänke (stünke. Luther SW. 26, 61), gestunken, intr. (haben): (s. stechen, Anm.; Stank) veralt. = riechen, z. B.: Dein Bock stinkt in deiner Nasen eitel Balsam. Luther 1, 387b etc., heute gw.: übel riechen: Jemand oder Etwas, auch: es (s. d. 7) stinkt, von Etwas (2. Mos. 8, 14; Nicolai 4, 122; V. 3, 94 etc.), häufiger: nach Etwas, sowohl eig., als auch (s. riechen 2d) übertr., z. B. Luther 8, 242a; Hier stinkt’s nach Hexerei. JGMüller Lind. 2, 350; Diese Invention stinkt nach einem Rebellen. Weise Mas. 18; Zelter 2, 10 etc.; ferner bildl.: O meine That ist faul (s. d. 1e), sie stinkt zum Himmel! Schlegel Haml. 3, 3 (vgl. Ps. 38, 6; Mathesius Pr. 39) etc.; S–de Lügen, vgl. (veralt.): Wissentlich s. und lügen. Luther 1, 362a; b (s. er-s.) etc.; ferner: S–d faul (s. d. 2), im höchsten Grad träge; S–de Faulheit. Thümmel 4, 80; Vor Faulheit s. etc.; ferner, nam. bibl.: Jemand stinkt vor Einem, ist ihm zum Ekel, verhasst; Einen (sich) vor bei Einem s–d machen; Eine Unwissenheit, wie nur immer eine den Namen eines Luther’schen Prädikanten bei gelehrten Katholiken s–d gemacht. L. 11, 527 (vgl. Haller 118) etc.; Einem stinkt und ekelt Etwas. Luther 6, 146b; Die Bücher s. mir. Opitz 1, 272 (s. an-s.; vgl. G. 4, 86) etc.; Die Hosen (s. d. 1) s. Einem (z. B. Luther 5, 278a; 8, 223a etc.), er hat sich vor Angst beschissen etc.; Es stinkt in der Fechtschule (s. d.) oder bloß: Es stinkt (z. B. G. 11, 155), es sieht mißlich aus etc.; viell. hierzu (Schiff.): S–der Sturm, fast orkanartiger etc. Als Pflanzenn. z. B.: S–de Hure (Chenopodium vulvaria), Hoffahrt (Anthemus cotula) etc. Zsstzg. vgl. die von duften etc., z. B.: Etwas stinkt Einen an (= ihm entgegen), eig. und übertr.: Gryphius Fr. 531; 397; IP. 1, 108; Rollenhagen Fr. 273; Zschokke 8, 207 etc., daneben mit Dat.: [Du] stinkest mir an! | du stinkest nach stinkender Hoffahrt mir an! B. 35b; Göckingk 3, 51; Stilling 3, 27 etc.; Daß Schlammgedünst auf stank dem Fußtritt. V. Sh. 1, 85 = Daß die Lache | die Füße überstank. Schlegel Sh. 3, 108; Der Wiedehopf, er stinkt voll Zorn empor. Kladderadatsch 15, 26b; Hinter ihm | erstinkt’s, wie Dampf von Haar und Pech und Schwefel. HKleist Kr. 122; Ein erstunkenes Wildbret. SClara EfA. 1, 204, faules (verstunknes) etc. und bes. oft: Erstunkene, faule Lügen. Luther 6, 321b; Erstunken und erlogen (s. d.) etc.; Frevel, die bis zum Himmel hinauf-s. Sch. 122a etc.; Wie nicht mehr die geweihte Schnuppe | der ew’gen Lampe sie umstinkt. Thümmel 3, 191 etc.
~er, ~erēī: s. Stänker etc. ~ig, a.:
stinkend. G. 34, 315; Kestn. 116 etc. (stinket. HSachs G. 1, 240 etc.).
Stint, m., –(e)s; –e (kollektiv uv. Droysen A. 1, 273; Preuß. Gesetzs. [59] 461 etc.):
Stinkfisch, Salmo eperlanus (eine größre Art: Meer-S.); Du S.! [junger Bursch]. Goldammer Lith. 52; Verliebt wie ein S. etc.
Stinz: s. Stink.