Faksimile 0370 | Seite 1192
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Steg Stege stegen stehbar
Stêg: I. m., –(e)s; –e; -:
1) Steig (s. d.), schmaler Fußweg, so:
a) in häufiger Reimverbindung: S. und Weg. Rückert W. 3, 234; Talvj 2, 249 etc.; auch: Seine S–e und Wege thun. Möser Ph. 2, 115, seine Gänge (auf S–en und Wegen) gehn und bildl.: Wie man Wege (s. d.) und S–e fünde. Luther 5, 278a etc., als das zum Ziel Führende.
b) auch außerdem: Der S. durch Schluchten. Cham. 4, 93; Auf jähem S–e. G. 2, 13; Außer S. und Bahn. 149; Sie gingen durch den Forst kleine grüne S–e hinab. Immermann M. 3, 118; Zu den Glocken hinauf wird auch wohl noch der „Steeg“ zu finden sein. Möricke N. 411; Wer scheu ist, sucht den S., | auf den der Feind nicht kann. Opitz (Wackern. 2, 322⁶); Er wählte sich die rauhsten S–e. Ramler F. 3, 267; Am Abgrund leitet der schwindlichte S. Sch. 50a etc.
c) in engrem Sinn: bretterbelegter schmaler Weg für Schubkarren, Karren-S., vergl. 2e.
d) schmale Bretterbrücke etc.: Bis er ans Wasser, dann über einen S. an den Ort kam, wo etc. G. 15, 4; Kohl E. 2, 322; Über Schlünde baut’ ich S–e. Sch. 48a; Den S. . ., | der ob der Stäube hing. Uhland 448 etc., so auch = Leger (s. legen 38c) etc.
e) Mancher Affe und Papagei [in der Menagerie] fiel von seinem S–e. Gutzkow Bl. 1, 58.
f) Zsstzg. z. B.: Brücken-S. (d); Im Dohnen- S–e. Winkell 2, 421; Dornen-S., z. B. bildl.: der dornige Lebenspfad. Campe; Felsen-S. WHumboldt 4, 339; Sch. 65a; Auf dem einsamen Fuß-S–e. Tieck (Wackern. 4, 1151²⁰); Auf den Gemsjäger- S–en. Kohl A. 1, 50; Auf Holper-S–en | zu kriechen. Grün Gd. 237; Den Mühlen-S. (d, über den Mühlbach). WhMüller 1, 38; Hinauf den Wiesen-S. Uhland 32; Kennst du den Berg und seinen Wolken-S.? G. 16, 169 etc.
2) nach 1 in techn. Anwend., größtentheils etwas Schmales bezeichnend, z. B.:
a) Ein Streifchen dem langen S. [der Länge] nach gefalztes Kartenpapier. Franke Buchdr. 206, s. f etc.
b) ein Holz, oben und unten eingekerbt, zum Aufwickeln einer Schnur (Stech FBWeber 559).
c) bei Spannsägen die dem Sägeblatt parallele Seite des Rahmens.
d) Bauk.: die Erhöhung zwischen den Schlitzen der Triglyphen. Sulzer 1, 748b; die schmalen Flächen zw. den vertieften Theilen in der Kannelierung der ionischen Säulen.
e) Bergb.: z. B.: die Hölzer, wozwischen das Feldgestänge schiebt etc.; das Quereisen am Laufkarren (Karren-S., vgl. 1c), ferner in Zsstzg.: Be-S., mürbe Gesteinsmasse, die einen Gang vom Hauptgebirgsgestein trennt (s. Ablösung, Ausschram, Sahlband). Scheuchenstuel 37; 89 (Best äge); G. 40, 207; Karmarsch 1, 164; In B–en. Mathesius Sar. 28a; In Bestechen. ebd.
f) Buchdr.: Die einzelnen Theile des Formats [s. d.] heißen S–e. Franke Kat. 30. Dazu (s. ebd. und 107): Abschnitt-S., bei Duodez die“ abzuschneidenden untern vier Seiten von den acht andern trennend; Anlege-S–e, um die äußern Seiten der Form gelegt; Bund-S., je zwei Seiten der Länge nach von einander trennend; Hohl-S–e, aus Schriftgießerzeug in hohlen Stücken gegoßne Metall-S–e, Ggstz.: Holz- S–e. Karmarsch 1, 393; Kapital- S–e, der obre und der untre Anlege-S.; Kreuz-S–e, je vier Seiten an ihren Köpfen von einander trennend; Me- tall-S., s. Hohl-S.; Mittel-S., der Länge nach in der Mitte der Form; Schief- oder Schräg-S–e, beim Schließen der Form außen an die vordre Breit- und die rechte Längsseite angelegt etc.
g) Müll.: Das untre Ende der Mühlspindel .. läuft in einer Pfanne, die in einem .. Hebel, dem S–e, eingelassen ist. Karmarsch 2, 674.
h) Mus.: bei Saiteninstrumenten der Theil, der die gespannten Saiten in best. Höhe über dem Boden hält: Ein an seiner obern Kante gekrümmter S., wie der bei unsern Streichinstrumenten gebräuchliche. Guhl 1, 219; Geigen, hinterm S. gespielt. Immermann Card. 5; V. Jl. 9, 187 etc.; Geigen-, Leier-S. etc.
i) Papierm.: die Querleisten der Papierform. Karmarsch 2, 801; ferner: das auf der Schöpfbütte quer vor dem Schöpfer liegende Brett (der große S.), wie das kürzre schmale, schräg vom Schöpfer nach dem großen S. hingehnd. 800. k) Sattl.: Vorder- und Hinterbogen des Sattelbaums verbindende Querhölzer, Sattel-S–e, s. Schaufel5.
1) Schneid.: Sprungriemen (s. d. 2) an Hosen. Hackländer Hdl. 2, 64; Spindler St. 1, 9 etc.; Beinkleider-, Hosen-, Leder-S–e. m) Wappenk.: s. Bank 2h etc. II. f.; –en.
~e, f.; –n:
Steige, Treppe. Murner Ul. 79; 130; Wernike R. 62.
~en, tr.:
Gestegte Bretter, rechtwinklig gekantet.
Stêhbar, a.:
s. stehlich.