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Spriegel
Sprīēgel, m., –s; uv.:
schmale Schiene etc.: 1) ungebogen, z. B.:
a) bei Stuhlgestellen die den Sitz begrenzenden 4 schmalen Brettchen, in ihrer Verbindung: das Gespriegel. Garzoni 864a etc.
b) Holzstäbchen in den Wänden der Vogelbauer etc., vgl.: Die Holzstäbchen, mit denen der Bauer ausgespriegelt war. Winkell 2, 406 etc.
c) Holzspäne, die beim Beschlag kranker Hufe zur Befestigung des Sohlenpflasters unter das Eisen geschoben werden: Den Huf ausspriegeln.
d) die Schienen oder Rohrstäbe zur untern Bekleidung einer mit Kalk, Gips etc. zu besetzenden Wand: Die Wand (be)spriegeln oder berohren (s. d.); das Zimmer ausspriegeln etc.
e) Bergb.: Stäbchen, die Ritzen zwischen den Pfählen in rolligem Gebirg zu verstopfen (verspriegeln) etc. 2) gebogen, z. B.:
a) der Bügel einer Dohne (s. d.). Krünitz 9, 361; Winkell 2, 421; 321; Sack-S. 322.
b) Bügel, Reif etc. zum Ausspannen eines Verdecks an Wagen, Kutschen etc., z. B. Bahrdt 2, 313; G. 18, 128 etc.