Faksimile 0323 | Seite 1145
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Splitt Splitte Splitter ~rig ~erig splittern Splitzen Spöke Spolken Spon Spond Spondäus Sponde Sponning Spons splitteln splittieren
Splitt, m., –(e)s; –e. ~e, f.; –n:
s. spleißen, Anm.
~er (s. ebd.), m., –s; uv.; –; (mundartl.), f; –n (Adelung); –chen, lein; -:
1) ein von Etwas abspringendes dünnes und spitzes (stechendes) Stück: Einen S. sich in die Hand reißen; fangen (s. d. 1e). G. 27, 330 etc. (s. schwären); Etwas springt (Nicolai 2, 52 etc.); bricht (W. 11, 113), zerfährt (IP. 21, 198), geht (Danzel 317) in S. etc.; Etwas in S. schmettern (W. 12, 272), brechen etc.; Die Kraft in Scherben und den Muth in S–n. Lenau A. 159 etc.
a) Nackter (s. d. 1b) als ein S. W. 20, 66.
b) Glas-, Holz-, Knochen-, Stein-S.; Turnier . ., | wo unsern Herrn ein Lanzen- S. streifte. Sch. 244a; Nicolai 8, 262 etc. 2) (s. 1) übertr.:
a) Die S. [gleichsam die bloßen Abfälle etc.] Sanders, deutsches Wörterb. II. seines Geistes hätten Sie | zum Gott gemacht. Sch. 302a etc.
b) (s. a) Fragment: Eines von den .. Werken dieses Dichters, wovon nur wenige kleine Späne (s. d.) und S. der Vernichtung entronnen. W. 23, 190; Att. 3, 1, 68 etc.
c) (s. b) etwas Winziges, Geringes: Matth. 7, 3(s. Stecken Ib; S.-Richter); Luther 8, 154a (s. Span 1f); Um keinen S. eines Strohhalms ehrwürdiger. W. 23, 279; 25, 61 (= Atom) etc.
~(e)rig~(e)rig, a.:
splitternd. G. 26, 112; 40, 219; Zelter 3, 433 (s. klitterig 2) etc.; Mit fein-s–em Bruch. Burmeister Gsch. 240 etc.
~ern: 1) tr.:
in Splitter theilen: Splittert nur nicht Alles klein! G. 3, 104; Feuer .. splitterte den Baum. Jris 1, 1, 26; Opitz 1, 11; Zachariä 1, 200 etc.; Den [Sonnen-]Strahl s. [durchs Prisma]. IBMichaelis 47 etc.; Die donnergesplitterten Wälder. Kl. M. 3, 619. Veralt. ohne Obj. (vgl. 2): Diese Sach hat zw. den Weltlichen gesplittert und gezwieselt [Zwiespalt gegeben]. Mathesius Lthr. 71a etc. 2) intr. (haben, sein): sich in Splitter theilen, zerspringen: Vor deren kühnem Angesicht | der Feinde Lanzen s. G. 1, 138; Wie ein Lichtstrahl der 100fältig s. kann. Gotthelf G. 19; Zu Trümmern s. ihre Bogen. Mendelssohn Ps. 37, 15; Als braus’ in den s–den Wald der Orkan her. V. 1, 153; Da splitterte .. der Bergoleaster entzwei auf den zottigen Scheitel. Th. 25, 26 etc. Zsstzg. z. B.: Ab-:
1) [1] Hippel 2, 63 etc.
2) [2] Kohl A. 3, 264 etc.; Selbst bei dieser Ab- splitterung der Poesie [den Sinnsprüchen]. Wackern. (WKoner VIII). Ver-: verspillen (s. d.): Da die Kräfte des Reichs .. zu sehr versplittert seien. Ense B. 4, 238; Was für Zeit und Geld werden wir v.! G. 16, 265; Zusammengehaltene unversplitterte Geistes- und Körperkräfte. 24, 191; Immermann M. 1, 384; L. 11, 182; Möser Ph. 1, 327; IP. Fat. 1, 113 etc.; Versplitte- rung. Ense B. 3, 109; Iv Müller 24, 151 etc. Zer-: gw. st. des Grundw., nam. tr. [1] (vgl. ver-s.): Das Ganze zu zerstückeln und zu z. G. 22, 75; 179; 3, 342; 18, 318; Die Zeit mit Beschäftigungen zu z., die etc. WHumboldt 3, 309; Wackern. 4, 1309¹⁵ etc.; Ohne z–des Urtheil. G. 22, 66 etc.; und refl.: Wackern. 4, 1300³⁸; Matthison A. 1, 152 etc.; auch intr. [2]: Das Reich zersplitterte. G. 4, 176 etc.; bes. oft Partic. (zu 1 oder 2): Das Licht in so viele farbige Lichter zersplittert zu sehen. 39, 448; 132; 33, 295; Platen Pol. 36; W. 12, 194 etc.; auch: Zersplitterung. Oppenheim 8, 187; Zeitschr. f. d. Recht 13, 97 u. v., selten: Zersplitterer. G. 4, 56 etc.
Splitzen: s. splissen. Spȫke, f.; –n:
Affenfisch (s. Spuk, Anmerk.).
Spólken: s. scholken. Spōn: s. Span. Spónd: s. Spund. *Spondǟ~us (gr.), m., uv.; -en:
Versfuß aus zwei Längen.
Spónde, f., –n:
Bettgestell (lat. sponda). Am. 3, 12; Immermann M. 1, 186; 249 (Die Noth- und Hilfs-S.); Bett-S. Musäus M. 5, 92 etc.
Spónning, f.; –en:
Schiffb.: 3eckige Kerbe für eine einzulassende Planke.
Spóns, m., –en; –en:
der Verlobte, Bräutigam (lat. sponsus): Gegen euren S–en. Musäus M. 3, 111; 1, 68 etc., häufiger, obgleich heute meist nur noch scherzh. (s. Schm.): Ge-, m., n., f., auch = Gemahl; zuw. von Thieren und verallgemeint, wie Gespan (s. d.), z. B.:
1) m.: Freytag B. 2, 316; Kühne Ch. 1, 329; Den schrecklichen G. [Teufel]. Reithard 371 etc.
2) n.: Auerbach Leb. 2, 184; Als eheliches G. Benedix 10, 49; Daß der Elephant sich an seinem G. (oder 1?) begnügen lasse. Ryff Th. 28 etc.; Sein eheliches Gespon st. ALewald 1, 261; Ehe-G. Platen 4, 31, vgl.: Ehegesponslich. Scherr Gr. 1, 115.
3) f.: Daß die Füchse zur Ranzzeit ihre G. finden wollen. Döbel 3, 176a; b; Die Kirch ist die G., Christus ist der Bräutigam. Fischart B. 7a; Pfeffel Pr. 1, 152 etc.; Seine G–in. Rank Amr. 102.
~eln, tr.:
verbinden (?): Mit vier Querhölzern gesponselt. IP. 3, 156.
~īēren, intr. (haben):
sich als Galan behaben. G. 12, 48 etc., mundartl. auch: spönseln, spönzeln (Schm.), spenzeln (Gartenl. 11, 194b) etc.; Sponsierer, Freier (z. B. Penelope’s. W. 33, 79; HB. 1, 63); Galan. G. 12, 25; 39 etc.